Nach der Schule am Annateich (16.06.2011)
aus meinem Tagebuch
Nach der Schule heute bin ich (17) mit meinen
Freundinnen Melanie (15), Lena (17) und Nadja (19) noch zum Annateich
gefahren. Melanie hatte heute ihre Beinprothese in Reparatur gehabt und
musste deshalb mit dem Rollstuhl zur Schule. Wir schoben sie von der
Haltestelle aus zum Annateich. Nadja setzte sich auf ihren Schoß und ich
schob Abwechselnd mit Lena den Rollstuhl. Auf einer Bank am Wegesrand
setzten wir uns und rauchten eine. Nadja ging ins Annastift um uns
Kaffee to go zu holen. Beim Kaffeetrinken unterhielten wir uns über ein
paar Schüler in unserer Schule. Danach gingen wir langsam weiter und trafen meine Schwester Sarah (12) mit einer Freundin. Sie waren auf dem Weg nach Hause. Wir begrüßten uns nur kurz und gingen langsam weiter. Das Wetter war einfach zu schön um schon nach Hause zu gehen. Wir drei schoben Melanie abwechselnd durch den ganzen Hermann-Löns-Park. Zwischendurch setzten wir uns immer wieder auf eine Bank und genossen die Sonne. Dann schob ich sie weiter und fuhr Slalom. Ein paar mal auch zu schnell, so das sie manchmal fast aus dem Rolli kippte. Dann schob ich sie zu schnell über eine kleine Brücke und kam vom Weg ab. Alle versuche zu bremsen versagten. Wir fuhren direkt in den Annateich. Zum Glück konnte ich den Rolli noch hinten anheben, so das sie nicht aus dem Rolli fiel. Es holperte aber trotzdem gut. Nun stand sie bis zum Hals mit ihrem Rollstuhl im Wasser und ich stand hinten drauf. Ihre Schultasche, die sie hinten drangehängt hatte, war völlig unter Wasser. Mein Rucksack, den ich aufhatte, wurde auch nass. Lena und Nadja lachten und schrien zugleich. Melanie: "Super! Und wie komm ich jetzt hier wieder raus?" Ich ging um den Rollstuhl und half ihr raus. Hüpfen konnte sie nicht wirklich, also musste sie schwimmen. Sie trug ein bunten Rock und ein Shirt, ich hatte eine Jeanshose an und ebenfalls ein Shirt. Beide hatten wir auch Unterwäsche und Turnschuhe an. Melanie setzte sich am Rand auf den Rasen, nachdem sie irgendwie aus dem Wasser gekrabbelt ist und meckerte. Erst da bemerkte sie das ihre ganzen Schulsachen im Wasser verschwunden sind und meckerte kräftig mit mir. Ich holte ihren Rollstuhl aus dem Wasser. Ein paar Leute standen um uns herum und flüsterten leise. "Ist euch was passiert?" fragte eine Frau uns. "Nein, alles ok! Nichts passiert!" sagten wir. Wenig später setzte sich Melli in ihren nassen Rolli und ich fuhr sie zu mir nach Hause. Dort hat sie von mir trockene Sachen bekommen und Mama fuhr sie mit dem Auto nach Hause. Ihre Mama war natürlich nicht gerade begeistert davon das ihre Schulsachen komplett nass waren und das sie den Rolli erstmal nicht mehr benutzen kann. Zum Glück hatte Melanie noch ihre alte Beinprothese, die ihr etwas zu klein geworden ist. Die Schulsachen hab ich wieder mit nach Hause genommen um sie im Heizkeller zu trocknen. Leider wurden sie nicht wirklich trocken, weil der Heizkeller natürlich gar nicht an war. Wir haben fast bis zu den Sommerferien gebraucht um die Sachen wieder in Ordnung zu bringen. Nochmal werde ich das bestimmt nicht machen. |