Besuch in der Badewanne (06.06.2020)
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Ich kam gerade aus der Stadt, weil ich doch noch mal in die
Kinderabteilung wollte, wegen Spielsachen und so. Und auch wegen
Geschenk für Oma, die 75 wird. Unterwegs musste ich mal dringend und
fuhr etwas schneller. Im Flur stand Claudia und guckte mich komisch an.
"Ähm ähm Öhm, ja!" sagte sie. Ich: "Was Ähm ähm öhm, ich muss, mach
hin!" Sie: "Mach doch in die Hose, wie beim bügeln!" Ich: "Haha, sehr
witzig!" und hampelte da rum. Da sie nichts weiter sagte, bin ich ab ins
Bad. Kaum war ich drin, da sah ich jemand in der Wanne liegen, mit sehr viel Schaum. "Egal!" sagte ich und setzte mich aufs Klo. Eine Wohltat war das. Dann guckte ich wieder zur Badewanne und Tabea grinste mich an. "Huch, was machst du denn hier?" fragte ich sie. "Ich bleibe bei euch und komme jetzt jedes Wochenende!" grinste sie mich an. Dann sah ich das sie ihre schwarze Lederjacke anhatte. "Das ist jetzt aber nicht deine neue, oder?" fragte ich. "Nee, das ist die von letzter Woche, mit der ich im Kanal war! Hab sogar meine Schuhe noch an, guck!" antwortete sie und hob ihre Beine hoch. "Hübsch!" sagte ich und freute mich. Es waren schwarze Lackschuhe, die sie anhatte. "Boah fertig, wo ist das Papier?" sagte ich und sie lachte laut. Das Papier brauchte ich gar nicht und zog mir die Hosen hoch. "Wäscht du mir die Haare Mama?" fragte sie mich. Das machte ich natürlich sehr gern. Sie drehte sich mit dem Rücken zu mir und ich machte ihr die Haare mit der Dusche nass. Das Wasser lief an ihrer Lederjacke runter und ich spülte sie gleich mit ab. Da sie solange Haare hat, musste sie sich hinknien, damit ich sie einschäumen konnte. Das machte ich auch mit viel Genuss. Da drehte sie ihren Kopf nach hinten und fragte mich noch mal ob ich was dagegen hätte das sie für immer zu uns kommt. Also da konnte ich ja nicht anders und habe sie kräftig umarmt und gesagt das ich mich riesig darüber freue, das sie sich für uns entschieden hat. Danach brachte ich kein Wort mehr raus und hab mein Kopf auf ihre Schulter gelegt. "Weinst du Mama?" Ich schüttelte mich und sagte nö. Als ich ihr dann sagte das ich es bereue sie weggegeben zu haben damals, meinte sie: "Ach Mama, ist doch alles wieder gut! Wir sind doch wieder zusammen!" und heulte dann selbst. Nach mehreren Minuten haben wir uns wieder beruhigt und ich spülte ihr die Haare aus. "Wieso hast du mich eigentlich gefragt ob ich meine neue Jacke an hab, hab doch gar keine neue!" Schnell rannte ich raus und holte die neue Jacke rein. "....." Sie wusste nicht was sie sagen sollte und sagte ganz leise und piepsig "Danke!" und strahlte. "Jetzt kannst du mit dieser hier immer ins Wasser gehen!" sagte ich und sie legte sich wieder hin. Meine Jacke, die ich noch anhatte, war voll mit Haarshampoo, als ich sie von hinten kräftig umarmt hatte und sie lachte. Claudia und Lukas standen dann auch hinter mir und guckten, weil ich so schnell die Jacke geholt hatte vorher. Und dann kam auch Sophie mit Tim rein und guckten. "Wow!" sagte Sophie, als sie Tabea in der Badewanne liegen sah. "Schön das ihr alle da seid, hab eine Bitte an Euch alle!" sagte Tabea und setzte sich hin. Wir guckten sie alle an und warteten. "Könnt ihr mich bitte Laura nennen? Heiße zwar auch Tabea, aber alle in der Schule und so nennen mich Laura!" Wir lachten und sagten das es kein Problem sei. Alle bis auf mich gingen wieder raus. Vor dem Waschbecken machte ich den Schaum von meiner Jacke und Laura strahlte mich an. "Bei euch ist das so schön, will hier nie mehr weg!" sagte sie und tauchte ab. "Hey, hier bleiben, nicht abhauen! Du wolltest doch nicht weg!" sagte ich und sie lachte und verschluckte sich fast dabei. "Mama!" lachte sie. "Ärger mich doch nicht!" Ich setzte mich auf den Rand und gab ihr eine zu rauchen und unterhielt mich noch kurz mit ihr. Als ich etwas später die Tür hinter mir zumachen wollte, rief sie: "Hab dich lieb Mama!" Das ging runter wie Öl. "Ich dich auch mein Spatz!" antwortete ich und ging zu den anderen ins Wohnzimmer. Später fragte ich Laura, warum sie eigentlich in der Badewanne gesessen hatte und warum sie mich nicht vorher angerufen hat, das sie kommt. Da meinte sie nur das sie mich überraschen wollte. Na, das ist ihr aber auch wirklich gut gelungen, muss ich sagen. Am Abend hab ich Tim, Sophie, Lukas und Laura eine Gute-Nacht-Geschichte erzählt und bin danach zu meiner Frau ins Bett gestiegen. Meine Zwillinge schliefen schon fest und träumten wohl auch, weil sie brabbelten beim schlafen. Süß! Hier gibt es die Version von Laura (11) |
