Am Mahndorfer See (21.06.2020)
Heute früh sahen wir noch den Gottesdienst vor dem PC in Hannover und am Nachmittag saßen wir alle am Mahndorfer See in Bremen. Kaum waren wir angekommen, da waren Lukas und Sophie (beide 10) mit ihren guten Schuhen im Wasser. Aber auch nicht lange, denn es gab was zu Essen. Heute gab es mal einen Reissalat mit Speckwürfel und viel Paprika. Meine große Laura (11) guckte völlig verträumt durch die Gegend, was sie auch schon auf der ganzen Fahrt hierher machte. Hab sie ein paar mal gefragt, was sie hat, aber sie sagte nichts.

Zu unserem neuen Zuhause, das ca. 40 km vom See ist, fuhren wir nicht, weil ich will mich überraschen lassen was die Männer dort alles gebaut haben. Es soll auf jeden Fall super sein, so sagt es Laura jedenfalls immer wieder. Nun ja. Nach dem Essen sind Sophie, Lukas und auch Laura mit ihrer Sonntagskleidung ins Wasser. Die Mädels mit Kleid und Lackschuhe und Lukas mit seinem Anzug. Es waren auch noch andere am Strand gewesen, aber das störte die Kinder nicht. Tim (5) wollte anfangs nicht ins Wasser, aber Lukas hat ihn irgendwann einfach mitgenommen. Ich finde es immer wieder schön, wenn die Jungs mit ihren kompletten Anzügen im Wasser spielen.

Da wir mit dem Camper gekommen sind, hatten wir natürlich auch frische Klamotten dabei. Ich lag gerade mit meiner Claudia am Strand, als Laura zu uns kam und sich setzte. Sie guckte wieder verträumt vor sich hin und guckte uns beiden immer wieder an. "Du hast irgendwas süße, komm, erzähl!" sagte ich und dann kam sie mit der Sprache raus und fragte uns was wir machen würden wenn sie eine Lesbe werden würde. Wir guckten uns an und lachten kurz. "War eine blöde Frage!" sagte sie und stand auf. Ich nahm sie mir und fragte warum sie uns das fragt.

Nach einem kurzen Gespräch, erklärte sie uns das sie beim letzten mal als sie bei unserem neuen Haus war, ein Mädchen kennengelernt hat und das sie sich auch schon mit ihr getroffen hat und so. Dann fragte sie uns ob sie die anrufen dürfte, das sie herkommt und wurde auch leicht rot dabei. Sie erklärte uns auch noch, das sie jetzt keine Lesbe sei, aber sie hat Gefühle dem Mädchen gegenüber und sie will es mal versuchen. Wir freuten uns darüber und sagten das sie das Mädchen ruhig herholen kann. Das machte sie auch sofort und ging wieder zu den anderen ins Wasser.

Nach etwa 1 1/2 Stunden kam sie wieder zu uns und sagte das sie kurz zur Straße geht. Mit ihren nassen Klamotten lief sie dann auch fort. Lukas und Tim setzten sich mit ihren nassen Anzügen in den Sand und machten sich kräftig dreckig. Sophie schwamm noch im See hin und her und spielte mit anderen Kindern, die immer wieder ihre Beinprothese anfassten und staunten das sie damit ins Wasser geht. Claudia und ich legten uns wieder auf die Decke und sonnten uns. Es dauerte nicht lange und Laura kam mit ihrer Freundin zurück und stand still neben uns. Ich blinzelte, sah sie und setzte mich hin, was dann auch Claudia machte. "Das ist Kim!" sagte sie uns und verschwand mit ihr.

Wir guckten uns an und lachten. Also, die beiden passen ja so gar nicht zusammen. Laura eine feine Dame schon fast und Kim genau das Gegenteil davon. Mit zerfetzter Jeans und Fransenlederjacke und kaputten Turnschuhen und bunten Haaren. Na, das kann ja was werden. Sorry, aber das versuche ich ihr auszureden, dachte ich da noch so. Eine halbe Stunde später ging ich zum Camper um neue Getränke zu holen. Schon draußen hörte ich Laura lachen und ging rein. Da saßen die beiden am Tisch und rauchten und lachten. "Macht doch die Fenster auf, wir haben Babys an Bord!" sagte ich den beiden und Laura öffnete sofort das Fenster.

"Darf ich bei Kim übernachten Mama?" fragte sie mich und ich sagte sofort: "Nee, kommt gar nicht in die Tüte!" Fast Zeitgleich sagte Laura: "Sie hat nicht immer sowas an!" und Kim: "Lauf nicht immer so rum!" Dann sagte Laura: "Sie geht auf meine Schule, eine Klasse höher!" Das wollte ich nicht glauben, weil in dem Aufzug aufs Gymnasium? Naja. Ich sagte trotzdem nein. Das gefiel den beiden nicht und gingen raus. Ich nahm mir die Getränke und ging wieder an den Strand. Als ich Claudia erzählte was war, lachte sie kräftig und sagte: "Die spinnt, ganz bestimmt nicht!" Sie wollte es auch nicht glauben das Kim aufs Gymnasium geht und lachte immer wieder.

Lukas und Sophie spielten derweil im Sand und Tim zog sich sein Anzug aus. Meine Zwillinge spielten im Sand und steckten sich den auch in den Mund. "Igitt!" sagte ich immerzu und nahm sie auf die Decke. Von Laura und Kim war nichts zu sehen. "Vielleicht sind sie nach Hause gefahren!" sagte Claudia. Ich: "Kann ich mir nicht vorstellen, sie meldet sich doch immer ab bei mir, wenn sie irgendwo hingeht!" Claudia: "Wer weiß, bei dem Mädel?" Da stand ich auf und ging spazieren um sie zu suchen. Irgendwo zwischen den Büschen im Wasser fand ich sie beim knutschen.

Und ich dachte immer das Laura vernünftig ist, aber das jetzt war mir zu viel und störte die beiden. "Habt ihr trockene Sachen dabei?" fragte ich und Laura drehte sich blitzschnell um und rief: "Mama!" Kim kam da schnell aus dem Wasser und erklärte mir das sie sich nur wegen einer Feier gestern so angezogen hatte und weil sie woanders pennte, hatte sie eben immer noch alles so an. Mir war das egal und  verlangte das Laura zu uns an den Platz kommt. Das machte sie auch wiederwillig und Kim verschwand. Schmollig saß sie neben uns und rauchte eine in ihren nassen Klamotten. "Wenn sie vernünftig aussehen würde, vielleicht schon!" sagte ich zu ihr. "Mann, die ist vernünftig!" meckerte sie und verschwand im Wasser.

Etwas später stand Kim neben uns, aber mit blonden Haaren, statt mit bunten. "So besser?" fragte sie uns. Wir sahen sie an und fragten wie sie das jetzt so schnell hinbekommen hat. "Auswaschbare Farbe!" sagte sie nur und die Haare hätte sie sich im Camper geföhnt. Kurzes Stirnrunzeln bei mir und sie sagte: "Das Fenster war auf, sorry! Habt ihr Sachen für mich?" Laura sah dies und kam schnell zu uns. "Kim!" sagte sie und umarmte sie. "Gib ihr mal paar vernünftige Sachen von dir!" sagte ich und gab ihr den Schlüssel für den Camper. Schwupp, weg waren die beiden.

Etwas später kamen sie zurück und hatten beide ein hübsches Kleid an und Lackschuhe. "So besser Mama?" Ich: "Sieht schon besser aus!" Laura: "Dürfen wir so schwimmen?" Claudia: "Ja super, kaum was trockenes an schon wieder nass machen, ganz toll!" und lachte. Laura: "Dürfen wir?" Ich: "Haut ab!" Das ließen die beiden sich nicht nehmen und verschwanden im See, wo Sophie gerade mit Lukas auf einer Luftmatratze lag. "Also so gefällt mir das, immer alles schön nass machen!" sagte ich und Claudia lachte wieder. Da Sophie und Lukas kurze Zeit später rauskamen, konnten Claudia und ich auch ins Wasser.

Es war einfach herrlich zu sehen, wie die Leute guckten, das wir alle mit Kleidung ins Wasser gehen. Für uns halt völlig normal. Wir beide hatten High Heels, Unterwäsche, Rock, Bluse und ein Blazer an. Claudia auch ihre Beinprothese. Im tiefen Wasser standen Laura und Kim und küssten sich. Wir stellten uns neben sie und machten ihnen nach. "Mama!" grinste Laura uns an. Wir lachten und schwammen weg. Die beiden küssten sich weiter und wir beobachteten sie. "Ich glaub nicht, das sie eine Lesbe wird, mit Yannik gefiel sie mir besser!" merkte ich da an und Claudia stimmte mir zu und meinte das Sophie ja auch erst probiert hatte bevor sie endgültig zu Lukas ist.

Am Abend trafen wir uns alle wieder am Platz und zogen uns im Camper was trockenes an. Vanessa (23) und Sarah-Lynn (24), waren auch wieder mit dabei. Die beiden sind mit uns ja mitgekommen und haben sich irgendwo alleine aufgehalten. Wir verabschiedeten uns von Laura und Kim und fuhren wieder nach Hannover. Zuhause sind wir alle schnell ins Bett und haben gepennt. Vanessa und Sarah-Lynn sind zu sich nach Hause in Bremen gefahren.

Hier gibt es die Version von Laura (11)

 

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