Heißes Bad in Uniform (01.11.2020)
Tja, da war Laura mal wieder sehr schnell gewesen mit dem Erlebnis, also brauche ich es ja nicht auch noch mit aufschreiben. Viel mehr als Laura aufgeschrieben hat, ist auch nicht passiert.

Ich konnte auch nichts mehr danach tun, weil ich ja mein ersten Arbeitstag bei der BSAG hatte und wieder früh raus musste. Um genau zu sein, ich sollte um 04:30 Uhr am Depot sein. Die ersten Fahrten über war noch jemand dabei, der meinte aber nach der vierten Fahrt, das ich es alleine könnte und ging raus. Viel los war nicht wirklich gewesen. Am morgen haben wir die Besoffenen von Halloweenpartys oder wo auch immer her eingesammelt und dann war es ruhig.

Als ich wieder zu Hause ankam, erzählte mir Claudia so einige komische Dinge und ich war schon wieder auf 180 gewesen. Im Chat war nicht viel los und so nahm ich mir in meiner BSAG Uniform ein schönes heißes Bad. Ich legte mich komplett rein und fuhr im Gedanken nochmal meine Strecke ab, was ich gar nicht hätte machen müssen. Dazu später. Ich war völlig im Gedanken, als Claudia rein kam und mich so sah. Sie fragte ob sie mit rein darf und ich nickte nur mit dem Kopf.

Sie stieg schön langsam zu mir in den Badewannen-Whirlpool und setzte sich hin. Als ich sie ansah, erschrak ich mich kurz. "Claudia!" sagte ich. Sie grinste und sagte: "Öhm, ich glaube nicht!" Sie hatte Sophies Hallo-Kitty-Jacke an und trug eine Plastikmaske. Dazu hatte sie noch ein bunten Rock an und ihre schwarzen High Heels und die Beinprothese. Die Kapuze von der Jacke hatte sie auf. Wo sie diesen Satz sagte, musste ich richtig laut lachen. Es war nicht meine Claudia, sondern Sophie (10), die zu mir in die Wanne kam. Sind ja beide fast gleich groß.

Sie lachte dann auch und nahm die Maske ab. "Woran hast du mich erkannt?" fragte sie. "An deiner Stimme, du Dummerchen!" Wir lachten dann beide und bewarfen uns mit Schaum. Wir quatschten eine kleine Runde und dann drehte sie sich um und ich wusch ihr die Jacke von hinten und die Haare. Etwas später drehte ich mich um, damit sie meine Haare waschen kann. Sie seifte sie richtig gut ein und umarmte mich ganz kräftig danach. "Ich lass dich nie mehr los!" sagte sie dabei und versuchte ihren Kopf auf meine Schulter zu legen.

Na, das war vielleicht ein Gefühl. Da kam ein richtig kalter Schauer über mich und ich schüttelte mich kurz. "Was denn?" fragte sie. "Nichts, hab dich genauso dolle lieb!" sagte ich und dann ließ sie mich wieder los und spülte meine Haare aus. Ich stieg aus der Wanne und entkleidete mich in der Dusche und wusch mich dort. Sie badete schön weiter und seifte ihre Klamotten dabei ein. Als ich fertig war und mir was frisches angezogen hatte war sie immer noch am einseifen. Ich strich ihr kurz über den Kopf und sagte: "Jetzt aber nicht mehr so lange!" und ging.

Später als ich im Chat war, rief mich meine Mutter an und erzählte mir, das mein Ex-Freund Maik nicht an dem Unfall gestorben ist, sondern angeblich an Corona. Wie und was genau sagte sie mir nicht, weil es mich auch nicht wirklich Interessiert hat. Meine kleine Corinna (fast 2) kam da auch noch zu mir und zeigte mir heulend ihren Finger. Ich hab nichts gesehen und pustete auf ihren Finger. Danach tanzte sie wieder fleißig rum als wär nichts gewesen. Naja, sie war mit den anderen oben am basteln gewesen, vielleicht hat sie sich da irgendwie weh getan. Die anderen wussten es nicht, als ich sie fragte.

Etwas später, weil es auch schon spät war, habe ich die kleinen ins Bett gebracht und mich dann selber hingelegt. Am nächsten morgen, also heute am Montag, bin ich wieder gegen halb fünf am Depot gewesen und fuhr los. Nach nur zwei Fahrten funkte mich mein Chef an und meinte das ich zum Depot zurückkommen soll. Ich fuhr die Fahrt noch zuende und fuhr zurück ins Depot. Unterwegs hatte ich tausend Gedanken, warum er mich zurück holt. Kaum war ich angekommen und im Büro, da sagte man mir, das ich ab sofort eine andere Tour fahren soll. "Na super!" dachte ich.

Auf dem Gang sollte ich kurz warten und dann kam ein anderer Kollege von mir und nahm mich mit. Im Gelenkbus erklärte er mir wie ich die Nummer und das Fahrtziel eingebe und sagte das ich losfahren soll. Er lenkte mich mit Worten zum Startpunkt und ich ließ die Fahrgäste rein. Auf der Fahrt hab ich immer überlegt, woher ich die Nummer kenne. Etwas später sah ich es dann. Ich fuhr den Bus an meine alten Ausbildung vorbei. Mir wurde da richtig komisch um die Nase und fuhr etwas zu schnell dran vorbei. Mein Kollege meinte da so zu mir: "Hey, du fährst hier kein Camper!" Ich lachte kurz und fuhr langsamer.

Auf der Rückfahrt sah ich meine Claudia und hupte kurz. "Was war das denn jetzt?" fragte mich mein Kollege. An der Haltestelle hielt ich ganz normal an und winkte Claudia zu. "Meine Frau!" grinste ich zu meinem Kollegen. "Ah, ja!" sagte er nur und dann fuhr ich weiter. War schon echt krass an ihr vorbei zu fahren. Sie lachte auch nur und umarmte ihre neue Liebe. Mal sehen wie lange es diesmal hält bei ihr. Meine Jule hab ich ja noch immer. Weil ich jetzt diese Tour fahren muss, musste ich leider auch knappe 2 Überstunden machen und statt bis Donnerstag, jetzt bis Freitag diese Tour fahren. Wenn nichts dazwischen kommt, darf ich die Tour zwei Wochen fahren, weil ein paar Kollegen krank sind.

Nach Feierabend war nichts mehr los bei uns zu Hause. Heut kann ich auch etwas später ins Bett, weil ich erst gegen viertel vor sechs am Depot sein muss.

 

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