Gute Nach Geschichte für Sophie in der Wanne (29.01.2022)
Heute hatten meine Claudia und ich mit den
Zwillingen Corinna und Natascha (beide 3) eine kleine Einkaufstour
gemacht, weil sie neue Klamotten brauchten und auch ein paar
Spielsachen. Die Tour hatte Stunden gedauert und als wir nach Hause
kamen, war niemand im Haus, aber ein Alarm im Büro war zu hören. Wir
rannten gleich hin und sahen nach. Sophie (11), Lukas (11), Laura (12)
und Tim (7) waren dick bekleidet im Fluss unterwegs und trugen auch noch
ihre Schulranzen dabei. Claudia packte den Wagen weiter aus und die
Zwillinge halfen ihr dabei und ich rannte gleich zum Fluss runter. "Was macht ihr denn da? Spinnt Ihr? Kommt da mal schnell raus!" meckerte ich, weil es auch sehr stark windig war. Der Wind blies ein mit knapp 80 km/h um die Ohren und die vier stehen mitten im Fluss, zwischen den ganzen Bäumen, Büschen und Sträuchern. Sowas kann sehr gefährlich werden. Sophie faselte irgendwas von einer Wette oder sowas, aber ich war völlig außer mir vor Sorge. Ich verlangte das sie so schnell wie möglich aus dem Fluss kommen, aber sie nörgelten alle und meinten, das es gar nicht so kalt sei im Fluss. Sie waren ja alle dick angezogen, aber das spielte keine Rolle bei dem Wetter. Sie kamen auch alle raus und gingen langsam zum Haus rüber. Im Wintergarten setzten sie alle ihre Schulranzen ab und legten ihre dicken Jacken, Schal, Mütze und Handschuhe drauf. Sophie und Lukas schickte ich unten ins Bad und Tim schickte ich mit Laura nach oben. Sophie und Lukas zogen sich auch gleich aus, aber als ich nach oben kam, um den beiden frische Sachen reinzulegen, da standen sie bekleidet unter der Dusche. Da meckerte ich gleich wieder und sagte den beiden, das sie sich ausziehen sollen und nicht noch lange unter der Dusche stehen sollen. Als ich wieder nach unten ging um Lukas seine frischen Sachen zu geben, da standen beide noch halb angezogen ebenfalls unter der Dusche. Auch sie meckerte ich an und schickte sie ins Bett, damit sie sich dort aufwärmen können. Wollte ja nur, das sie nicht noch erkälten. Immerhin hatten alle blaue Lippen und zitterten als sie aus dem Fluss kamen. Beim Abendessen erklärte ich allen nochmal wie gefährlich es bei Sturm sein kann und das sie auch ertrinken hätten können dabei und so. Laura und Lukas entschuldigten sich auch gleich und fanden es auch eine sehr blöde Idee von Sophie, weil sie es vorgeschlagen haben soll. Sophie selber sah es nicht ein und fand das geil. Tim sowieso. Nach dem Essen waren die vier bei Laura noch im Zimmer sich neue Hörspiele anhören, die sie sich neulich alle gekauft hatte. Irgendwann am Abend setzte ich mich an den PC und machte mein Chat an. Nur wenige Sekunden später unterhielt ich mich auch schon mit Lis über dieses und jenes. Etwa eine Stunde später kam Sophie völlig zerknittert zu mir und hatte auch Tränen in den Augen. Als ich sie fragte was los ist, meinte sie nur: "Hab schlecht geträumt und hab Angst!" Da unterbrach ich schnell den Chat und ging mit ihr eine rauchen. Da erzählte sie mir, das sie Angst hat, das ich sie wegschicke, weil sie die anderen dazu angestiftet hat in den Fluss zu gehen. "Ach Sophie, nein, sowas würde ich nie tun!" versuchte ich sie zu beruhigen, aber sie fing an zu weinen. Ich drückte sie ganz fest an mich ran und sagte ihr, das sie für immer meine Tochter bleibt und ich sie nie hergeben werde. Habe sie ja Adoptiert vor ein paar Jahren und sie in mein Herz eingeschlossen. Da guckte sie mich mit etwas glasigen Augen an und strahlte etwas. Als ich dann wieder an den Chat wollte, fragte sie mich, ob ich ihr noch eine schöne Geschichte vorlese, damit sie besser einschlafen kann. "Geh schon mal ins Bett, ich komm gleich!" freute ich mich, weil sie es ja schon lange nicht mehr gefragt hatte und ging kurz wieder in mein Chat. Dort verabschiedete ich mich und erzählte kurz was passiert ist. Kurz darauf saß ich auch schon bei Sophie auf dem Bett und knuddelte sie durch. Sie lachte wieder und freute sich auf die Geschichte. Als ich fragte was sie hören möchte, fragte sie mich, ob ich ihr auch eine Geschichte beim baden erzählen könnte. Kurz dachte ich wieder an den Fluss und sagte: "Du warst doch schon baden draußen!" Hui, da guckte sie mich ganz traurig an und stand wieder kurz vor den Tränen. Da grinste ich leicht und schlug ihr vor schon mal das Wasser laufen zu lassen. Während sie das machte, guckte ich nach den anderen, ob sie schon pennen und knuddelte noch kurz mit meiner Claudia, die schon im Bett auf mich wartete. Ihr erzählte ich auch kurz was war und sie so: "Och nö, nicht schon wieder! Ist sie immer noch nicht darüber weg? Och Mensch, die ärmste!" Sie weiß ja was damals bei Sophie so alles war und meinte dann auch, wie Lis im Chat: "Genieß es, ihr was vorzulesen und sie dann ins Bett zu legen!" und strahlte mich an. "Das werde ich!" sagte ich und verschwand wieder nach unten. Da lag Sophie schon mit ihrem dicken Pyjama in der Wanne und strahlte mich an. Ich fragte sie nochmal, was ich ihr vorlesen soll. Da grinste sie mich an und zeigte auf den kleinen Schrank, der neben den Waschbecken steht. Da hatte sie das Märchenbuch, aus dem ich Tim und den Zwillingen immer was vorlese, hingelegt. Ich holte es, setzte mich zu ihr in die Wanne, mit Pyjama an und las ihr daraus vor. Sie hörte ganz gespannt zu und rührte sich nicht. Das erste Märchen war zuende und sie wollte ein zweites. "Erst wasch ich dir die Haare!" sagte ich und sie drehte sich mit dem Rücken zu mir. Sie hatte nach dem spazieren gehen im Fluss Angst sich die Haare zu waschen, weil es hätte ja sein können, das ich wieder meckere. Ich grinste mir ein, als sie mir das sagte und nahm die Dusche zur Hand und machte ihre schönen langen braunen Haare nass. Beim einschäumen kam ich immer wieder an ihre Brille, die sie absolut nicht absetzen wollte, warum auch immer. Ich wusch ihr die Haare und spülte sie wieder aus. "Und jetzt noch ein Märchen!" sagte sie und drehte sich dabei wieder um. "Jetzt gehts ins Bett mit dir, ist schon spät!" sagte ich darauf, was sie gar nicht gut fand. Wir stiegen aus der Wanne, zogen uns aus und zogen uns frische Pyjamas an. Danach schickte ich sie ins Bett, aber sagte ihr auch, das ich ihr gleich noch eine Geschichte vorlesen werde. Strahlen verschwand sie auch und wartete auf mich. Ich machte in der Küche noch schnell zwei Kakao, einen für mich und einen für sie, in dem ich auch ein Löffel Honig packte, damit sie besser schlafen kann. Als ich in ihr Zimmer kam, saß sie auf ihrem Bett und hielt mir das Buch hin. Sie nahm den Kakao, trank etwas und legte sich hin. Sie wollte beim Vorlesen noch eine rauchen, was ich ihr auch erlaubte. Sie qualmte liegend im Bett und ich las ihr das nächste Märchen vor. Noch während ich ihr vorlas, pennte sie ein. Ich las es trotzdem noch zuende und nahm ihr dann die Brille ab und deckte sie richtig zu. Leise legte ich das Buch zur Seite und ging langsam zur Tür. "Hab dich lieb Mama!" sagte sie etwas leise und ich so: "Und ich dich erst Mäuschen!" Dann gaben wir beide uns noch schnell ein Luftkuss und ich verschwand zu meiner Claudia ins Bett. |