Stöckchen holen mit Tim

 (26.09.2022)
Aus langerweile holte ich heute mal wieder mein kleinen Tim (8) von der Schule ab. Da er mit Fahrrad hin ist, fuhr ich auch mit Rad hin und fuhr mit ihm noch zum einkaufen. Im Laden trennten wir uns, weil er noch bei den Spielsachen was haben wollte und sich nicht entscheiden konnte. Er kam ziemlich zappelnd später zur Kasse und zeigte mir was er sich aussuchte. Ich legte es aufs Band und bezahlte. Draußen bei den Fahrrädern zappelte er immer noch rum und meinte das er mal muss. "Warte bis zuhause!" lachte ich und fuhr mit ihm los.

Unterwegs auf halber Strecke, kniff er immer wieder seine Beine zusammen und krümmte sich halb. "Mensch mach doch in die Hose, sind doch eh gleich zuhause!" schlug ich ihm vor, aber das wollte er nicht. "Nee, sowas mach ich nicht!" kam von ihm. "Dann zieh hoch und Gurgel damit!" lachte ich etwas. Das fand er total ekelig und lachte dann selber. "Oh man, du bist gemein!" sagte er etwas später. "Wieso, ist die Hose nass?" "Ja! Aber nur ganz wenig!" "Ja los komm, geh da hinten hinter die Büsche!" sagte ich und er blieb sofort stehen.

Er schlich hinter die Büsche, an dem See in dem er mal im eiskalten Wasser war und meckerte kurz darauf. "Was los?" fragte ich. "Scheiß Hose man!" meckerte er. Ich ging hin und sah nach. Da stand er noch mit Schulranzen auf und Steppjacke an da und versuchte seine Latzhose aufzukriegen. "Klemmt der Reißverschluss?" "Nee, die blöden Knöpfe!" Da hatte er also die falsche Hose an, naja. Er versuchte die Verschlüsse oben an der Schulter abzumachen und zappelte immer weiter rum. "Komm geh rein da jetzt und mach in die Hose!" lachte ich und er so: "Echt jetzt?" "Geh rein, bevor deine Blase platzt!" lachte ich.

Er lief dann auch schnell mit der Latzhose, Turnschuhen, Pulli, Steppjacke und seinem Schulranzen auf, der nicht mehr nach Gülle stinkt, und ging bis zum Schritt rein. Dann stand er nur da und pinkelte sich in die Hose. Ich wartete und wartete und fragte ob er mal bald fertig ist. "Ja, gleich!" kam von ihm. "Drückst du hinten was raus?" lachte ich und er so: "Igitt, nee!"

Als er endlich fertig war und raus kam, fragte ich ihn, ob das Wasser kalt ist, weil er nicht am zittern war. "Nö, eben grad nicht!" grinste er. Schon klar, weil alles schön warm um ihm herum war beim pinkeln. "Magst nochmal rein?" fragte ich. Er nickte nur mit dem Kopf und drehte sich um. "Warte!" rief ich und suchte ein Stock. "Cool!" kam da von ihm und ich lachte. Ich schmiss den Stock rein und er holte ihn raus. Ich schmiss den Stock immer weiter rein und er holte ihn brav wieder raus. Als er bis zum Bauchnabel im Wasser stand, fragte er mich ob er schwimmen darf. "Ich ruf Claudia eben an, warte!" rief ich und machte es dann auch.

Kurz erzählte ich ihr was los ist und sie lachte. "Sie kommt mit dem Wagen her und holt dich ab!" rief ich Tim zu und er ging weiter rein und schwamm los. Erst mit und dann ohne Kapuze auf. "Darf ich Rücken?" fragte er mich. "Mach!" lachte ich, weil es sich so komisch anhörte. Er legte sich auch auf sein Schulranzen und schwamm auf dem Rücken. Sah richtig cool aus und ich sah ihm genüsslich dabei zu. Er hatte zwar noch seine Schulsachen drin, aber eben auch nicht alles, weil er ja einiges auch in der Schule lassen kann.

Ein paar mal kam er raus und lief gleich wieder rein und schwamm. Es machte ihm sichtlich Spaß und ich freute mich. Seine Jacke blies sich immer etwas auf, besonders an den Armen. Jedesmal als er wieder rauskam, drückte er seine Arme aus und ging wieder rein. Irgendwann fragte ich mich wo Claudia bleibt und ihn, ob er nicht friert. "N-n-n-nee!" kam da von ihm. "Oh weia, ist doch zu kalt, oder?" fragte ich. "Ich schwimm-m-m-m-m m-m-m-mich warm-m-m-m!" sagte er mit zusammengekniffenen Zähnen und lief wieder ins kalte Wasser.

Dann endlich kam meine Claudia und hupte leicht. Tim kam gleich aus dem Wasser und rannte hin. Er zitterte und strahlte sie an. Ich nahm ihm den Schulranzen ab und er stieg ins Auto. Während ich sein Schulranzen und sein Fahrrad in den Kofferraum legte, legte Claudia ihm eine dicke Decke über und fuhr mit ihm nach Hause. Ich fuhr mit dem Rad hinterher. Als ich zuhause ankam, meinte Claudia das er in der warmen Wanne liegt.

"Mit oder ohne?" fragte ich und sie so: "Na, mit Klamotten natürlich!" Grinsend fragte ich, ob er auch sein Ranzen wieder aufhat. "Ach so das meinst du, ja hat er!" lachte sie. Später, weil er mit trockenen Sachen aus dem Bad kam, sammelte ich seine nassen Sachen ein und guckte in sein Schulranzen. "Hattest du überhaupt was mit zur Schule?" fragte ich ihn in der Küche, wo er sich was zu essen machte. "Ja!" sagte er und guckte mich fragend an. "Da sind aber nur Stifte und dein Tuschkasten drin!" sagte ich und zeigte es ihm. Er grinste voll und sagte: "Und mein Malblock!" "Hier!" schob er noch hinterher und griff in sein leeren Schulranzen. Da musste ich doch etwas lachen, weil der Block am Rückenteil klebte. "Naja, immerhin etwas!" lachte auch Claudia. Viel war es wirklich nicht was er da drin hatte, aber wird schon seine Richtigkeit haben, dachte ich.

Nachdem wir dann alle was gegessen hatten, packte ich sein Schulranzen in den Trockner, holte seine gewaschene Wäsche aus der anderen Maschine und packte sie dazu.

 

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