Lukas zog einsam seine Runden

 (17.02.2023)
Die Kinder unterstützen uns wirklich gut. Mit Rollstühlen unterwegs zu sein ist nicht wirklich einfach, vor allem wenn man wie ich mit einer gebrochenen Hand unterwegs ist. Claudia macht meistens mit den Kindern das Essen und ich versuche immer ein guten Eindruck zu machen. Höhö.

Zum Abend hin wollte ich mit dem Rollstuhl zum Poolhaus rüber und dort nach dem rechten sehen. Immer die Kinder fragen, ob alles in Ordnung ist, macht auf Dauer keinen Spaß. Ich fuhr langsam rüber und war schon völlig am Ende, weil mit einer Hand fährt es sich nicht so gut. Mache ich wohl auch nie wieder so. Ich steckte den Schlüssel ins Schloss und drehte ihn. "Nanu, offen? Da war wohl schon jemand drin!" dachte ich mir so und fuhr rein. Alles war dunkel und ich hörte auch nichts. Ah, dann doch, da schwamm jemand im dunkeln. Ich knipste das Licht an und guckte zum Pool. Da schwamm Lukas (12) mit Anzug (Lederschuhe, Stoffhose, Hemd, Krawatte und Sakko) im Pool auf mich zu. "Na huch, völlig im dunkeln und so Schick?" fragte ich ihn. "Hi Mama, ja, hatte Bock drauf!" kam von ihm und ich so: "Na dann!" Er schwamm einfach weiter und ich sah ihm dabei zu.

Er fragte mich, was ich machen will und ob er mir dabei helfen kann. "Nö, alles gut, bin nur geschafft vom rüberfahren!" grinste ich. "Okay!" sagte er und schwamm weiter. Ich fand es toll, dass er so schwimmen war und guckte ihm auch genüsslich dabei zu. Irgendwann war er fertig und kam raus. "Soll ich dich wieder rüber schieben?" fragte er mich. Ich nickte mit dem Kopf und er tat es. Er schloss hinter uns die Tür ab und schob mich zum Haus. Lukas: "Gute Nacht Mama, hab dich lieb!" Ich: "Ich dich auch mein großer!" Er lief tropfnass die Treppe rauf und verschwand oben im Bad. Ich fuhr ins Gästezimmer und legte mich zu Claudia, die schon am pennen war. Als ich da auf die Uhr sah, dachte ich nur: "Oh Schitt!" Ich hab wirklich fast eine Stunde gebraucht um zum Pool zu kommen. Naja, dafür gings ja zurück schneller.

 

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