Dänemark 2023 - Hafenfestival

 (27.07.2023)
Die letzten Tage waren wir mit sehr vielen Besichtigungen beschäftigt und haben nun endlich auch mal ein Wald im dunkeln besucht. Er war so schön gruselig und ich schlug den Kindern vor, an Halloween wieder dort hinzugehen, aber mit Gruselklamotten an. "Bist bescheuert man?" fragte mich Sophie (13) und Tim (8): "Bloß nicht Ey!" Ich fands Cool und vielleicht machen wir es sogar, wer weiß das schon.

Laura (14) hatte ja auch schon vom Hafenfestival berichtet, aber nicht dass was wir erlebten. Wir sind alle zum Teil mit Auto und zum Teil mit Fahrrad oder zu Fuß zum Festival gegangen. Weil noch nicht so viel los war, gingen wir im Restaurant, wo schon einiges los war, noch was Essen. Irgendwann verschwanden die Kinder und wir amüsierten uns über ein paar anderer Gäste, die immer irgendwelchen Blödsinn machten.

Nach einiger Zeit machten wir uns auf den Weg zu den Kindern und fanden sie am Hafen auf dem Boden sitzen. Wir kümmerten uns nicht weiter drum, weil wir ja nun auch wussten wo sie sind. Wir tanzten mit anderen auf dem Platz herum und nach über einer Stunde wollten wir uns ausruhen und nach den Kindern sehen. Sie waren aber nirgend zu finden und noch während wir suchten, sprachen uns ein paar Typen an, ob wir mit dem schicken VW-Bus gekommen wären und ob wir Deutsche sind. Wir bejahten beides und unterhielten uns mit ihnen.

Etwas später kamen auch zwei hübsche Frauen dazu und ich so ganz leise zu Claudia: "Oh weia, wir sind falsch angezogen!" Mit ihnen unterhielten wir uns auch noch und dann machten wir uns wieder auf die Suche nach den Kindern. Claudia wollte immer wieder zu den Typen und Mädels hin und meinte: "Die Kinder begnügen sich schon alleine, lass sie doch!" Ich gab auch irgendwann auf und ging mit ihr mit. Als wir den anderen erzählten, dass wir Kinder haben und ich sie ständig suche, sagte mir einer: "Ruf doch an!" Da hätte ich auch alleine drauf kommen können und tat es dann auch.

Laura ging ran und stotterte voll rum oder der Empfang war nicht gut, keine Ahnung. Die Musik war auch sehr laut dort wo ich stand, wie blöd. Sie erzählte mir, dass sie beim Camper sind und noch kommen würden. Ich verstand es nicht richtig und fragte mich, was die da machen. "Wie sind die da hin?" fragte ich Claudia später, weil die Fahrräder standen alle noch da. Über eine Stunde später trafen wir sie endlich am Hafen. Sie kamen mit einem Tretboot daher und stiegen aus. Irgendwie störte uns ein Typ mit seinem Gerede und wir kamen nicht zu den Kindern.

Sie fanden uns aber schnell und ich guckte sie alle komisch an. Jan (16) und Lukas (13) trugen Anzug und die Mädels Laura, Sophie und Vanessa (15) trugen Kleid und schicke Schuhe. "Warum so hübsch? fragte ich und Vanessa so: "Weil hier ein Fest ist und wir hübsch sein wollen?" Ich guckte Claudia an und sagte: "Komm, wir müssen uns hübsch machen!" Ich nahm sie an die Hand und ging zum VW-Bus zurück, wo ein paar andere ihn sich gerade ansahen. "Deutsch?" fragte jemand. Ich: "Ja, keine Zeit!" Ein Typ: "Elektro?" Ich: "Immer doch!" Claudia: "Er meinte den Bus!" Ich: "Ach so, Ja!" und stieg ein. Kurz darauf fuhr ich den Bus zum Campingplatz zurück und wir machten uns hübsch.

Mit Abendkleid und High Heels machten wir uns wieder auf den weg und stellten den Bus woanders ab. Kaum waren wir ausgestiegen: "Elektro?" Ich: "Wenn sowas mal hier mal laufen würde!" Claudia: "Ja!" Ich: "Immer diese Autofreaks!" Oh weia, ich hätte nicht so schnell machen sollen und vor allem nichts trinken sollen, dachte ich und suchte wieder die Kinder. Claudia: "Lass die Kinder doch mal alleine, die kommen schon klar!" Ich: "Das sind meine, die kommen ohne mich nicht klar!" Sie: "Ich ohne dich auch nicht!" Ein breites grinsen kam von mir und dann küsste ich sie einfach vor allen Leuten kräftig mit Zunge. "Wow, was das denn hier?" kam von irgendwo. Die meinten aber nicht uns, sondern irgendwas anderes.

"Am Hafen!" sagte ich dann und wir gingen hin. Vom weiten sah ich sie und Laura winkte auch schon. "Siehst du, die kommen nicht klar!" grinste ich Claudia an. Wir eilten hin und fragten was los ist. Laura: "Was soll los sein?" Ich guckte ihr tief in die Augen und fragte, ob sie was getrunken hat. "Mama!" kam da von ihr und ich so: "Aber nicht so viel heute!" Sie: "Du auch nicht Mama!" Wir tanzten alle zusammen und tranken dieses und jenes, meist Bier. Kurz gab es irgendwo noch ein Rülps-konzert und wir machten zum Teil mit. "Oh man seid ihr peinlich!" schimpfte Sophie und verschwand an den Strand. Wir folgten ihr und tanzten dort weiter.

Etwa eine halbe Stunde später kippte Laura beim tanzen um und setzte sich ins Wasser. Unweit von uns standen ein paar Jungs im Busch und pinkelten. Als ich ihr aufhelfen wollte, meinte sie: "Mach grad, lass!" Lachend ließ ich sie wieder los und dann kamen die Typen und die Mädels von vorher zu uns. Sie hatten eine Kiste Bier dabei und wollten, dass wir mitkommen. "Kommst klar?" fragte ich Laura und Jan so: "Lass mal Muddy, ich mach das!" "Oki!" strahlte ich und folgten den anderen zu einem Haus. "Was sollen wir hier?" lallte ich halb. Alles redete durcheinander und dann schloss einer die Tür auf und wir gingen rein.

Es war dunkel und dann wurde es hell. Jemand hatte das Licht angemacht, grins! "Dort geht es lang!" sagte jemand und wir folgten. Eine Tür wurde geöffnet, das Licht eingeschaltet und dann eine Anlage aufgedreht. "Cool, ein Whirlpool!" strahlte ich und stieg rein. "Genau so!" sagte eine Frau und kam mit rein. Wir beiden setzten uns mit High Heels, Kleid und Handtasche ins Wasser und nahmen je ein Bier entgegen. Die Jungs bzw. Männer stiegen mit Stoffhose, Oberhemd und guten Schuhen rein und dann kam auch Claudia mit Prothese rein und die anderen Mädels. Alle ließen ihre Schuhe an und kamen mit Handtasche rein.

Ähm ja, dann ging es irgendwie auch schon los. Die Jungs und Mädels vernaschten uns, zerrissen uns das Kleid, machten die Schuhe und Handtaschen kaputt und öhm ja, das passierte auch noch. Wir zogen beiden Männern immer an den Brusthaaren, was sie irgendwie geil machte und uns weiter vernaschten. Eine der Frauen kam mit einem D-Gürtel daher und hockte sich vor mir hin. "Nur zu, meine Frau guckt gerne zu!" lallte ich und sie dann: "Bist verheiratet?" Claudia: "Mit mir, Finger da nicht so dumm rum!" Dann kam ein: "Nicht Euer Ernst, oder?" Wir zeigten den Ring und dann ging wieder alles sehr schnell. Sie schmissen uns raus und schimpften uns hinterher. "Ihr Säue, Scheiß Lesben, Ihr gehört verboten!" und all sowas riefen sie uns hinterher.

Wir verstanden die Welt nicht mehr, weil uns erst die Jungs und auch die Mädels abknutschten und auch mit ein Gürtel ankamen und dann sowas. "Was geht hier denn ab, was das denn?" fragten wir. Wir wurden regelrecht rausgeschoben und standen dann mit zerrissenen Sachen und kaputten Handtaschen auf der Straße. Zum Fest ging es nur die Straße runter, aber wir trauten uns nicht und wollten auch niemanden anzeigen, weil ja nichts fehlte. In den Handtaschen war noch alles vorhanden: Geld, Schlüssel, Ausweise etc.. Wir lachten und guckten auf die Uhr. Naja, wirklich spät war es nicht, aber so konnten wir dort auch nicht bleiben. Wir schlichen uns im dunkeln zum Parkplatz und setzten uns hinten in den VW-Bus. "Und jetzt?" fragte sie mich. "Ich fahr weg!" lachte ich und machte es dann auch.

Zum Glück war ja alles dunkel und es sah uns niemand. Obwohl ich was getrunken hatte, fuhr ich zum Campingplatz zurück und stieg aus. Kevin: "Wo habt ihr Sarah gelassen?" Ich: "War sie mit?" Dann klingelte es wie verrückt und wir drehten uns alle um. "Sarah!" riefen wir. Sie kam mit einem der Fahrräder der Kids angeradelt und klingelte wie blöd. "Ja Halleluja!" sagte ich und fragte wo sie herkommt. Sie: "Vom Fest du Schnösel!" Ich: "Schnösel?" Sie: "Ja, fährst einfach weg!" Ich guckte nach unten und überlegte. Nach paar Sekunden fragte ich Claudia: "Wie langsam bin ich denn gefahren?" Weil so schnell konnte Sarah doch nicht mit Beinprothese mit Rad hinter uns her. Claudia: "Hast Umweg gemacht!" "Umweg? Bin doch direkt hier her!" Sie: "Ja, aber vorher beim Bauern vorbei und halb in Graben!" Ich: "In die Gülle?" Sie: "Hab keine gesehen, trink mal Wasser!" Das machte ich auch und Sarah so: "Bin so schnell wie ich konnte! Sophies Fahrrad ist echt Krass!" Wieder guckte ich auf den Boden und fragte dann: "Wo sind eigentlich die Kinder?" Sarah: "Keine Ahnung, die Fahrräder standen da noch!" Claudia: "Doch wohl abgeschlossen!" Sarah: "Sophies nicht!" Ich: "Und die anderen?" Sarah: "Die ja!" Ich fand es komisch und versuchte die Kinder anzurufen, aber es ging niemand ran.

Kurz darauf hörten wir sie und guckten hin. Laura war mächtig am wackeln und lachte immer wieder. "Oh weia, was habt ihr gemacht?" fragte ich und Laura so: "Wiebke!" Ich: "Och, nicht noch eine!" Jan lachte und Laura dann: "Wo ist meine Tochter?", schielte mich voll an und kotzte dann auf den Rasen. "Oh weia!" lachte ich und sagte, dass sie schon im Bett ist. Sie ging auch hin und wir unterhielten uns noch mit den anderen, die auch nicht mehr ganz nüchtern waren. "Passt doch mal auf, dass sie nicht immer soviel trinkt!" schimpfte ich und: "Und ihr auch nicht!" Mit Jan und Sophie bin ich dann zu Laura hin und sah wie sie neben Wiebke auf dem Bett lag und pennte. Wir zogen sie aus und sie immer, etwas lallend: "Will schlafen, lasst mich!" Irgendwann hatten wir bzw. Jan sie ausgezogen und ein frischen Pyjama angezogen und sie pennte weiter. Das die Lüdde brüllte hatte sie nicht interessiert, um sie mussten wir uns kümmern.

Naja, bei uns war dann auch nicht mehr viel gewesen. Wir zogen uns was frisches an und ließen den Abend noch mit Wasser und ein paar Scheiben Brot ausklingen und pennten dann auch. In der ferne sahen wir noch die Lichter vom Fest und lachten über alles. Am nächsten morgen sah ich mir den dreckigen VW-Bus an und dachte: "Wie gut dass nicht noch mehr passiert ist, Schitte!"

 

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