Zwei kleine Schlammmonster im Himmelbett

 (12.12.2023)
Hatte nach Feierabend so richtig Bock auf alte Hörspiele. Nachdem ich mit den Kindern am Backen war neulich, hatten wir uns an den Tisch zum quatschen gesetzt. Da haben uns die Kids von neuen Hörspielen gesprochen und erzählten uns, was da alles so vorkommt bzw. um was es dort geht. Da fielen mir sofort meine alten Hörspiele wieder ein und wollte mich auf die Suche machen. Erst guckte ich im großen Karton unterm Bett nach, aber da fand ich nichts. Dann dachte ich so an die riesen Kiste im Hörspiel und Märchen-Zimmer im Garten. Als ich dort aber gerade hinwollte, klingelte es an der Tür. Es war Julia (31), meine alte und neue Freundin aus der Schule. Sie war wieder bei ihren Großeltern gewesen und dachte sich, dass ich mich freuen würde sie zu sehen. Dem war natürlich auch so und wir unterhielten uns lange. Nachdem sie wieder weg war, dachte ich nicht mehr an die Hörspiele und machte andere Dinge.

Wie oben schon geschrieben, fielen mir heute während der Fahrt meine alten Hörspiele wieder ein. Kaum war ich zuhause, da machte ich mich gleich auf die Suche nach ihnen und drehte jede Schublade und so um. "Ach was mach ich denn, die sind bestimmt in dieser riesen Kiste!" stammelte ich vor mir her und zog mir meine alte rosa-weiße Daunenjacke an, die mir noch immer gut passt und ging raus in den Garten. Da guckte ich erstmal überall hin und überlegte, wo der Eingang zum Hörspiel und Märchen-Zimmer war. Während ich überlegte, zeigte ich mit meiner Hand bzw. den Fingern in fast jede Richtung. "Da hinten? Oder doch hier vorne? Steht Jans Auto drauf? Nee, der hat ja jetzt ne Garage!" Mir fiel es nicht ein und ging in Richtung Fluss. "Quatsch, soweit war das auch nicht!" faselte ich und lief zurück. Vor meinem neuen Brunnen blieb ich stehen und guckte auf den Boden. Die Erde sah komisch aus dort, aber ich kam nicht drauf, das dort der zweite Eingang ist. "Egal!" sagte ich und ging in den Garten, um nach dem Rosenkohl zu sehen. Er hatte zwar Frost abbekommen, aber er wuchs noch und ich freute mich, da ich ihn sehr mag.

Dann überlegte ich was das Zelt da eigentlich noch zu suchen hatte. Es schlief ja eh niemand mehr drin. Wollt dann nur mal wissen, was da drin ist und machte den Reißverschluss auf. "Huch!" erschrak ich mich. Da stand ein Warndreieck auf dem Boden und dahinter ein Loch. Breit grinsend sagte ich: "Warum nicht gleich so!" Hinter mir machte ich das Zelt wieder zu und ging die etwas steile Treppe nach unten. "Hm!" dachte ich da so und holte meine Taschenlampe (Handy) aus der Jackentasche. Mit ihr leuchtete ich den Weg ab, wo noch von Halloween einiges rumlag, wie Skelett-Hände und Füße und Kürbisse. Dann ging es plötzlich weiter runter und meine Schuhe wurden nass. "Mist!" meckerte ich, weil ich die neuen Schuhe noch nicht dreckig machen wollte. Kurz blieb ich da stehen und dachte noch so, den anderen Weg zu nehmen. "Wo war der noch?" überlegte ich und sagte: "Na Oma, kriegen wir es noch hin?" und lachte kurz. "Ach egal, nun ist zu spät!" knurrte ich und ging weiter. Meine Lederhose, die ich trug, wurde nass und dann merkte ich auch die kälte, die mir langsam die Beine raufkroch. "Nee, das wird nichts!" sagte ich mir und kehrte um. Wollte auch nicht schon wieder komplett im kalten Wasser nass werden und mich erkälten.

Wieder im Garten angekommen, guckte ich zum Brunnen und lachte laut los. "Wie blöd bist du denn Oma?" lachte ich weiter und ging wieder hin. Da wo der Sand etwas komisch aussah, bückte ich mich und klappte den Deckel hoch, der zum Raum führt. Ich ging also die Treppen runter und blieb dann kurz in den kleinen Gang stehen. "Da ist doch was!" flüsterte ich und ging zur Tür und lauschte dort. Irgendjemand quatschte dort und es hörte sich an wie ein Hörspiel. "Mhm!" machte ich und klopfte an. Alles war still und ich ging rein. Das Licht brannte und ein Hörspiel lief. Der Kamin in der Ecke war aus und es war kalt im Zimmer. "Hallo?" fragte ich in den Raum, aber niemand sagte was. Langsam schlich ich weiter und kam zu der besagten Kiste mit den Hörspielen und so. Daneben stand ja ein Himmelbett, auf dem man auch oben drauf sitzen kann. Bückend schlich ich mich ran, weil es in der Ecke auch etwas dunkel war und streckte mich lang. "Buh!" machte ich laut, aber das Gackern und Kichern kam nicht von oben, sondern aus dem Himmelbett. Schnell zog ich die Decke weg und die Zwillinge kamen zum Vorschein. Sie waren beide völlig verdreckt im Gesicht und guckten mich erschrocken an. "Ja was macht ihr denn hier?" fragte ich die beiden und sie dann so: "Nichts!" und grinsten voll breit.

Kurz setzte ich mich zu den beiden aufs Bett und sie tummelten sich um mich herum und umarmten mich. "Habt ihr gar keine Angst hier unten?" wollt ich dann wissen und beide sagten: "Nö!" "Hm!" machte ich und fragte, ob ich das Licht ausmachen kann. "Nee!" schrien beide und standen plötzlich mit verdreckten Jeanslatzhosen und Regenjacken plus Gummistiefel, mitten im Zimmer und versuchten mich nicht vom Bett wegzulassen. Ich knurrte die beiden an und sie lachten und schreiten. "Na ihr seid mir ja so welche!" strahlte ich. Dann wollten die beiden wissen, ob ich da irgendwo eine Überwachungskamera hab, weil ich ja wusste wo sie sind. Wusste ich zwar nicht, aber egal. "Klar, überall, da, da und dahinten!" grinste ich und beide suchten überall. "Gar nicht!" meckerten sie, nachdem sie nichts fanden und fragten mich erneut, warum ich sie gefunden hab. Als ich von mein Hörspielen erzählte, meinten beide, dass Lukas (13), der sie später auch da unten abholen wollte, die Hörspiele hat und sich anhören will. Das freute mich ungemein und fragte die beiden, ob sie mir helfen, sie zurückzuholen. "Jaah!" riefen beide und folgten mir in den Garten, nachdem wir Licht aus und Tür geschlossen hatten.

Bei Lukas klopften wir an der Tür und er voll erschrocken: "Was denn, ja, komm rein!" Lachend machte ich die Tür auf und die Zwillinge (5) gingen rein: "Mama will ihre Hörspiele wieder!" Lukas: "Welche?" Ich: "Na meine!" Er: "Ach so, nee, die hab ich noch nicht gehört! Darf ich?" und zeigte sie mir. Breit grinsend sagte ich: "Aber gerne doch, aber nicht kaputt machen!" Weil es waren Kassetten. Er hatte sich die Pitje Puck Kassetten ausgeliehen. Manche kennen ihn vielleicht, den lustigen Postboten mit Hund und Papagei. Die hatte mir meine Mama damals geschenkt, weil sie die nicht mehr haben wollte. Naja, ich überließ sie ihn und er freute sich. Die Zwillinge schickte ich so wie sie waren noch unter die Dusche und erzählte ihnen später noch ein paar Geschichten zum einschlafen.

 

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