Ferien am See?
(27.12.2023)
Eigentlich wollten wir alle Ferien an unserem
See machen, aber es kam alles anders, wie meistens. Laura (14), dessen
Tochter krank im Krankenhaus liegt, wollte nicht mit, weil sie öfters
mal zu ihrer Lüdden sehen wollte. Konnten wir auch alle sehr gut
verstehen. Aber da sie uns allen die Ferien nicht vermiesen wollte,
fuhren wir los. Auf dem Weg zu unserer Hütte am See, sangen wir ein paar
Weihnachtslieder, auch wenn das Fest längst vorbei war. Lukas (13)
spielte wieder auf seiner Gitarre und wir freuten uns schon auf ein paar
Tage am See. Schon auf den letzten Metern zum See kamen wir nicht weiter. Überall war alles überschwemmt und wir mussten Halt machen. Die Kinder nörgelten. "Na los, wir gucken nach, wie es aussieht!" meinte meine Frau Claudia (29) zu den Kindern. Sophie: "Toll, und wie?" Tim: "Wir schwimmen hin!" und zog sich seine dicke Daunenjacke an. Ich (Natalie, 29): "Soweit kommt es noch, bleib hier!" Zum Glück hatten wir zwei Schlauchboote an Bord und holten sie raus. Mit einer guten Pumpe waren sie sehr schnell aufgepumpt und Lukas ließ sie zu Wasser und hielt sie fest. Claudia, Sophie und ich ins eine und Tim, die Zwillinge und Lukas in das andere. So paddelten wir auf See raus und suchten die Hütte im Wäldchen. Da aber ringsum nur Wasser zu sehen war, paddelten wir wild umher. Sophie (13) sang irgendwann: "Wir haben Wasser, Wasser, Wasser, aber haben nichts zu trinken!" Ich fands gut, weil ich Santiano auch mag und sang mit, was dann auch die anderen machten. "Wo sind wir überhaupt?" fragte Claudia irgendwann. "Ähm, irgendwo am See?" kam von Tim (9). Sophie berichtigte ihn und sagte, dass wir auf dem See sind. Ich: "Wie, wir sind schon auf unserem See?" Sophie: "Keine Ahnung, seh nur einen!" Tim: "Sehe nur Wasser, glaub wir sind auf dem Meer!" Wir lachten und hielten weiter nach der Hütte Ausschau. Dann schwammen uns plötzlich ein paar Kissen entgegen und etwas weiter ein Grill. Claudia: "Och nö!" Die Sachen gehörten uns, aber wo kamen sie her? Weil wir keine Lust mehr auf paddeln hatten, rauchten Sophie, Claudia und ich eine. Da es ausnahmsweise mal nicht regnete, blickte ich in den Himmel und genau in dem Augenblick flog eine Möve über uns. Patsch, und mein Friesennerz hatte ein Fleck. Alles lachte, nur ich nicht. Dann schrie Corinna (5) plötzlich, dass sie unsere Hütte sieht und zeigte auch hin. Augenbrauen nach oben geschoben, blickte ich hin und sagte: "Leck mich!" Claudia: "Aber doch nicht vor den Kindern!" und lachte. "Sehr witzig!" sagte ich völlig Ernst und paddelte zur Hütte. Sie stand bis Mitte der Fenster im Wasser und ich ahnte nichts gutes. Der Zaun, der eigentlich um unser Grundstück ist, lag komplett unter Wasser und wir konnten einfach rüberfahren. Es lagen überall Matratzen, Kissen, Geräte und sonstiges auf dem Wasser und in den Büschen und Bäumen. Die Kinder sagten und machten nichts mehr. Alle waren geschockt und guckten mit offenem Mund umher. Dann fingen die Zwillinge plötzlich an zu heulen und hatten Angst, dass wir jetzt nichts mehr haben und nirgends pennen können. Lukas tröstete sie schnell und sagte ihnen, dass wir ja noch den Camper haben und das große Haus, wo Laura ganz alleine ist. Da waren sie wieder ganz still und fragten, ob wir die Sachen alle wieder einsammeln. Das taten wir auch, auch wenn es wieder regnete. Wir quetschten uns durch die Büsche und Bäume und sammelten alles ein. Ein paar Jacken bekamen risse von den Ästen, aber das war jetzt mal egal. Durch die Dachluke quetschten wir alles in die Hütte und paddelten wieder zum Camper zurück, der dummerweise im Schlamm versank. Die Kinder: "Scheiße nein!" Claudia: "Los, schnell schieben bevor alles zu spät ist!" Die Kinder guckten sie an, als ob sie ein Gespenst gesehen hätten und ich lachte laut los. "Hab doch Allrad!" Coco und Tascha: "Du hast was?" Claudia: "Allrad!" Tim, voll erschrocken: "Wir sollen mit Rad wieder nach Hause?" Claudia und ich lachten und baten die Kinder die Boote zu entleeren und in die Garage zu packen. Das machten sie auch schnell und dann startete ich den Camper. "Los, schieben!" rief ich und gab langsam Gas. Das machten auch noch alle, wie geil! Lool. Langsam fuhr ich Rückwärts den Weg entlang und alle zu Fuß hinterher. An einer Kreuzung drehte ich den Camper und fuhr los. Aus dem Fenster winkend rief ich: "Wir sehen uns zuhause!" Die Kinder brüllten dass ich anhalten soll und rannten mir hinterher. Ich fand es lustig und gab Gas. Nach ein paar Metern stoppte ich und ließ alle einsteigen. Die Zwillinge und Tim heulten, weil sie wirklich dachten dass ich sie alleine lasse. Das konnte ich so natürlich nicht stehen lassen und bat Claudia das Steuer zu übernehmen. Sie ist den Camper zwar erst nur ein paar mal gefahren, aber sie machte es. Ich kletterte nach hinten und umarmte die drei. Lukas und Sophie waren am lachen und meinten, dass die drei das wirklich glaubten und nicht so weit laufen wollten. Ich knuddelte die drei, bis Claudia zur Hauptstraße war und übernahm wieder das Steuer. Claudia hat Halt ein wenig Angst so ein großen Wagen zu fahren. Sie staunt auch noch immer, wenn ich mit einem Linienbus an ihr vorbei sause. Während ich in halb nassen Klamotten vom Regen den Camper fuhr, zogen sich Claudia und die Kinder hinten um. Kurz vor zuhause fragte ich die Kinder, ob sie in den Harz möchten. "Au ja, Schlitten fahren!" kam von ihnen. Ob wir das dort konnten, schreib ich im nächsten Erlebnis. |