Nach der Semkenfahrt

 (12.01.2024)
Heute hatte ich, wie auch gestern schon, frei. Beim Mittagessen, wo die Zwillinge Natascha und Corinna (5) reichlich futterten, fragte ich die beiden, ob sie mit zur Semkenfahrt wollen. "Wohin?" fragte Tim (9), der in der Tür stand und dessen Nase kräftig lief. "Du nicht, du bleibst im Bett!" sagte ich ihm, weil er sich erkältet hatte, beim Spaziergang im Hochwasser. "Ach Menno!" kam von ihm, mit voller Nase. Die Zwillinge wussten aber auch nicht was ich meinte und ich erklärte es ihnen. "Au ja!" kam dann von beiden.

Blitzschnell eilten sie in ihre Zimmer, zogen sich ihre bunten Schneeanzüge an, packten die Rucksäcke und kamen wieder runter. Ihre Schlittschuhe brachten sie auch gleich mit und so konnte ich (Natalie, 29) mit den beiden und Claudia (29) los. Kaum war ich vom Hof gefahren, kam Lukas (13) mit seiner Freundin Julia (11) angelaufen. "Bringst uns was mit, was zum Naschen und Schokolade?" sagte er und Claudia dann: "Ist ja doppelgemoppelt!" Julia guckte komisch und fragte, wo wir überhaupt hin wollen. "Semkenfahrt!" grinsten die Zwillinge. Lukas: "Ach so, können wir auch hier machen!" Ich: "Na dann!" und weg war ich.

Unterwegs luden wir noch die Kinder von meiner Schwester Sarah mit ein und fuhren in die Stadt. Alle schnallten ihre Schlittschuhe an und fuhren los. Diesmal klappte es auf Anhieb und alle sausten davon. Letztes oder vorletztes Jahr, wo wir da waren, klappte ja fast nichts, weil es auch zu voll gewesen war. Diesmal waren wir auch früher da. Hand in Hand fuhr ich mit Claudia übers Eis und die Kinder fegten mal rechts und mal links an uns vorbei. Sie hatten mal wieder richtig Spaß, was uns freute. Leider konnten die großen Sophie und Tim nicht mit, weil sie krank im Bett lagen. Laura wollte lieber mit Mädels unterwegs sein. Ins Kino wollte sie glaub ich noch.

Nach einem heißen Getränk am Rande des Eises und einer dicken Bratwurst mit dick Senf, fuhren wir nach über drei Stunden wieder nach Hause. Es wurde schon dunkel und als wir zuhause ankamen, fragte Coco, ob sie noch auf unserem Teich laufen darf, weil da ja auch Eis drauf ist. "Aber nicht Einbrechen!" "Nee, mach ich nicht!" strahlte sie und zog sich ihre Schlittschuhe wieder an. Dummerweise hatte sie die am Haus angezogen und musste den ganzen Weg damit über den Rasen laufen. Tascha hingegen rannte zur Zentrale (Wohnwagen der Kinder), aus dem Rauch aufstieg und Licht war und zog sich dort die Schuhe an. Sehr langsam versuchten beide auf den Teich zu kommen und es klappte. Sie fuhren drauf rum und ich packte die Sachen aus dem Auto in die Garage, wo zur Zeit Jan sein VW-Käfer steht.

Weil ich auch im Gartenhäuschen Licht sah, ging ich hin und sah nach, wer da drin ist. "Öhm ja!" sagte ich da nur, als ich die Tür öffnete. Laura (14) und Jan (17) waren etwas beschäftigt und ich grinste breit. "Hängt doch ein Schild an die Tür!" sagte ich noch als ich wieder rausging. Die beiden lachten und gelobten Besserung.

Bevor ich wieder ins Haus ging, guckte ich nochmal zu den Zwillingen, die noch immer auf dem Eis herumfuhren. "Guck mal Mama!" strahlte Coco und hüpfte voll auf dem Eis rum. "Das lass mal lieber!" rief ich aus der ferne. Tascha hüpfte mit und rief immer, dass das Eis hält. Krach! Tja, was soll ich sagen? Da standen beide bis zum Hals mit ihren Schneeanzügen und Schlittschuhen im Wasser und schrien. "Hab doch gesagt ihr sollt es lassen!" Schnell eilte ich hin und sie krochen mit ihren vollgesaugten Anzügen aus dem Wasser. Weil ich ja wusste, dass im Wohnwagen Decken sind, schob ich die beiden schnell hin und öffnete die Tür. Da meckerte Lukas plötzlich: "Hat man denn nirgends seine Ruhe hier? Will mit Julia alleine sein man! Oh - Mama!" Ich: "Hab dich genauso lieb, wo sind die Decken?" Julia: "Ach du Scheiße, was passiert?" und guckte die Zwillinge an. "Sind eingebrochen!" heulte Tascha. Bevor die beiden am Tisch aufstanden, wo sie gerade ein Brettspiel spielten, hatte ich schon die Decken in der Hand und verschwand mit beiden ins Haus.

"Mensch, hab doch gesagt ihr sollt aufpassen!" meckerte ich leicht und die beiden: "Ja!" und heulten halb. Ich: "Ab in die Wanne mit Euch!" Die beiden, halb heulend: "Sollen wir alles anlassen?" Ich: "Noch nicht drin?" Beide, halb heulend: "Ja!" Sie setzten sich mit Schneeanzug und Schlittschuhe in die Wanne und ich machte sie mit der dusche nass. Beide, noch immer halb heulend: "Sind doch schon nass!" Ich: "Man, dann zieht Euch aus!" Die beiden, richtig am heulen: "Mir ist kalt!" Ich drehte das heiße Wasser auf und strahlte die beiden abwechselnd mit der Dusche ab. Tascha nahm mir irgendwann die Dusche weg und steckte sie oben in ihren Schneeanzug rein. Coco meckerte gleich, dass sie es auch will und dann stritten die beiden sich. "Zieht Euch aus verdammt nochmal!" schnauzte ich. Hui, da waren sie plötzlich ganz still und guckten mich ängstlich an. "Ruhe jetzt hier!" fauchte ich.

Ohne was zu sagen, blieben die beiden ruhig in der Wanne liegen und warteten bis das Wasser drin war. "Dürfen wir die Schneeanzüge einseifen Mama?" fragte Coco ganz vorsichtig und ich so: "Macht ruhig, komm gleich wieder!" Beim rausgehen sagte ich noch, dass sie sich nicht wieder streiten sollen. "Nee!" sagten beide und ich ging. Als ich zurück kam, hatte Tascha eingeseifte Haare und Schal und sie war gerade dabei Coco die Haare zu waschen. "Na geht doch!" strahlte ich und hockte mich neben die Wanne. Beide strahlten mich an und ich knuddelte kurz beide. "Ihr seid so süß Ey!" schnaufte ich und Coco dann: "Aber echt Ey!" Da konnte ich ja nur laut los lachen und bat die beiden sich auszuziehen und zu waschen, was sie dann auch machten.

Mit dicken Pyjamas an und Bademantel drüber kamen beide eine knappe halbe Stunde später zum Abendessen und danach las ich den beiden Rabauken noch was vor, damit sie gut in einem Bett pennen konnten. Haben ja eigentlich jetzt je ein eigenes Zimmer, aber sie wollten unbedingt heute zusammen in einem Bett sein.

 

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