Eingeklemmte Finger
(25.02.2024)
Die Zwillinge (5) und Tim (9) spielten mit
unserem Neuzugang Tatjana (6 3/4) draußen im Garten. Keine Ahnung was
sie spielten, aber sie kamen des öfteren dreckig ins Haus und wollten
Süßigkeiten naschen oder was trinken. Ich freute mich darüber und machte
ein wenig mit der Haushaltshilfe den Haushalt. Alles schien irgendwie zu
funktionieren und so schickte ich die Hilfe nach Hause und setzte mich
an den Schreibtisch. Irgendwann fing meine (Natalie, 29) Frau Claudia (29) an Musik zu machen. Sie will ja das erste März-Wochenende ihre Einweihung der Praxis feiern und übt schon mal fleißig E-Gitarre. Sie rockte nicht schlecht und ich konnte mich irgendwann nicht mehr richtig konzentrieren. Leider ist der Probenraum nicht fertig und so übte sie oben in einem der vielen Zimmer. Als Sophie (13) dann auch noch mit ihrem Schlagzeug anfing, war alles aus bei mir. Ich setzte mich woanders hin und ging ins Internet, wo ich dann auch schnell in meinem Chat war. Während ich mich mit Lis unterhielt, spielten die beiden oben Heavy Metal und verunstalteten so einige Kinderlieder und ältere Songs. Bei manchen dachte ich: "Oh oh!" aber bei den meisten ging es. Laura (15) ihre Lüdde Wiebke (11 Monate) war oben mit Lukas (13) und seiner Freundin Julia (11) beschäftigt und brüllte irgendwie im Takt der Musik mit. Erst dachte ich, dass sie was hat, aber nö, sie versuchte wirklich laut mitzusingen. Laura selber war ja noch mit der Jugend der Kirche unterwegs und konnte sich nicht um sie kümmern. Die drei bzw. vier aus dem Garten, kamen auch irgendwann rein und verschwanden so dreckig wie sie waren nach oben. "Duscht Euch!" rief ich noch hinterher und textete weiter im Chat. Zwischendurch ging ich mal nachsehen und verließ grinsend das Geschehen. Die vier standen alle mit Gummistiefel, Hosen, Pullover und Steppjacke unter der Dusche und versuchten sich sauber zu machen. Weil die vier aber immer wieder rumschrien und Claudia es auch irgendwann tat, schickte ich die vier in den Pool. Kurz darauf kam auch Laura vom Eislaufen zurück und kümmerte sich sofort um ihre Lüdde. Weil es oben doch sehr laut war, wegen der Heavy Metal Musik, kam sie mit ihrer Lüdden zu mir und setzte sich in die Sofaecke. Ihre Lüdde weinte ein wenig und dann kam alles auf einmal. Oben Rockte es, unweit von mir weinte Wiebke und dann kam auch noch Tatjana brüllend rauf. Ich kümmerte mich sofort um sie und fragte, was passiert ist. Tim, der gleich mit rauf kam, erzählte was passierte. Die kleine weinte fürchterlich und ich kam nicht so richtig an sie ran. Sie hatte sich die Finger im Schrank eingeklemmt, wo das Spielzeug für den Pool drin ist. Tim meinte immer, dass es einer der Zwillinge war, die einfach die Tür mit einem Tritt schloss. Ich weinte fast schon mit und konnte mir dann doch mal ihre Hand ansehen. Als ich drauf drückte, weinte und schrie sie noch mehr und sackte halb zusammen. Ich verabschiedete mich schnell im Chat und trug die kleine nach oben zum umziehen. Tim hampelte immer um uns herum und weinte auch schon. "Wenn die Hand jetzt gebrochen ist!" und sowas sagte er ständig und ich irgendwann: "Jetzt mal Ruhe hier, Schnauze!" Beide guckten mich erschrocken an und sagten nichts mehr. "Sorry!" lächelte ich und sie fing wieder an zu heulen. Er wollte unbedingt helfen und holte ein paar trockene Sachen von sich und den Zwillingen. Sie hatte zwar eigene Sachen dabei, aber war da egal. Ich riss ihr halb die nassen Sachen vom Leib, zog ihr mit Tims Hilfe frische Sachen an und verschwand mit ihr zum Krankenhaus. Nach ein paar Stunden und vielen Problemen, konnten wir wieder nach Hause. Es gab Probleme, weil sie nicht meine Tochter ist und auch sonst nichts von mir ist, jedenfalls noch nicht. Ich musste meine Kollegin und Freundin anrufen und sie dort hin bestellen, mit Papieren und allem. Vorher wollten die sie nicht richtig untersuchen. Zum Glück war nichts gebrochen, sondern nur kräftig verstaucht. Sie bekam ein dickes Salbenverband und ein größeren Lolli. Danach war sie wieder fröhlich und wir konnten Heim. Als ich sie ins Bett brachte, hielt sie meine Hand ganz fest und sagte: "Danke!" Ich setzte mich kurz wieder mit aufs Bett und drückte sie fest an mich. "Beten wir noch? Hat meine Mama auch immer gemacht!" kam da von ihr und sah aus, als ob sie gleich wieder heulen will. Mit einem lächeln sagte ich, dass es klar geht und tat es auch mit ihr zusammen. Das selbe Gebet kannte ich von damals noch, aber hab es danach nie wieder gehört. Sie gab mir noch ein kleinen Kuss auf die Wange und drehte sich um. Weil sie Angst hatte, sollte ich das kleine Licht anlassen und die Tür ein Spalt offen lassen. Als wir (Claudia und ich) am nächsten morgen wach wurden, lag die kleine zwischen uns und strahlte uns an. Wir knuddelten sie kurz und standen auf. |