Tatjana mit Scooli, die Haare gewaschen
(14.03.2024)
Nachdem Tatjana (6) ja in den Teich gefallen
ist bei uns, wie im Erlebnis zuvor berichtet, wollte sie in den Pool,
was aber nicht ging.
Traurig guckte sie mich an, als wir am Pool standen und ich
guckte mir ihren schönen Scooli an. Den hatte ich so schön sauber
bekommen und nun ist er wieder dreckig und nass. "Naja komm, kannst so
baden gehen!" sagte ich und nahm sie an die Hand. Strahlend und etwas
zitternd kam sie mit nach oben und ich ließ das Wasser in die Wanne. Sie
wollte gerade rein, da stoppte ich sie. "Halt!" sagte ich und zog an
ihrem Schulranzen. "Den nicht!" fuhr ich weiter und sie so: "Der muss
doch wieder sauber werden!" Lachend holte ich schnell ihre zum Glück
trocken gebliebenen Schulsachen raus und sie setzte sich damit in die
Wanne und strahlte mich an. Oh man, sie passt doch perfekt zu uns, oder
nicht? Etwa zehn Minuten später guckte ich wieder nach ihr. Da lag sie auf dem Rücken und war komplett mit Schaum bedeckt. "Hm!" sagte ich. "Hm!" machte auch sie und ich grinste. "Und jetzt?" fragte ich. "Wäscht du mir die Haare?" "Na klar!" strahlte ich. Sie kam hoch, lehnte sich nach vorne und stöhnte voll, weil sie ja noch ihren Schulranzen (T134) trug. Ich schüttelte leicht den Kopf und schlug ihr vor, sich nach vorne zu beugen, damit das Wasser aus dem Ranzen läuft. Sie machte es auch und drehte sich dann zu mir um. "Woher wusstest du das?" fragte sie mich mit tausend Fragezeichen über den Kopf. "Meine Kinder und ich gehen auch gerne mal mit Schulranzen baden und schwimmen!" grinste ich und sie dann so: "Echt?" Als ob sie es noch nie gesehen hätte, naja. "Jub!" sagte ich und sie fragte, was das heißt. "Einfach nur Ja!" - "Ah ha!" - "Das ist eine Musikgruppe!" - "Hä?" - "A-ha!" - "Hm!" Verstand sie nicht, also egal. Sie drehte sich mit dem Schulranzen zu mir und ich wusch ihr die Haare. Die eingeschäumten Haare legte ich auf ihren Ranzen und freute mich schon, wenn ich das bei den Zwillingen machen kann. Die werden ja nächstes Jahr eingeschult. Die Haare ausspülen wollte sie selber und so ging ich wieder raus. Mit frischen Sachen kam ich etwas später wieder rein. Da strahlte sie mich an und zeigte mir, was sie noch im Ranzen gefunden hat. Zwei Stifte, ein kleines Heft, Radiergummi und ein paar Aufkleber lagen noch drin. Da hatte sie ihn also auch mal von innen richtig sauber gemacht. Allerdings mit so viel Schaum, dass das halbe Bad damit gewischt werden konnte. Sie grinste nur und hielt mir den sauberen Ranzen hin. "Da, kannst trocknen!" sagte sie und legte sich wieder lang in die Wanne. "Na komm, jetzt aber ausziehen und waschen!" sagte ich, stellte den Ranzen beiseite und half ihr mit der Jacke. Alles andere wollte sie selber ausziehen. Da hab ich sie zum ersten mal nackig gesehen und gedacht: "Oh weia!" Sie hatte lauter Kratzer am Rücken und an den Armen und Beinen. "Was hast gemacht sag mal?" fragte ich und fragte auch gleich, ob es ihr nicht alles weh tut. "Doch, aber muss ich durch!" kam von ihr und nahm den Waschlappen zur Hand. "Puh, da müssen wir mit zum Arzt, warum sagst mir das denn nicht?" - "Das wir zum Arzt müssen?" - "Das auch ja, nee, woher hast du die Kratzer alle?" - "Sport!" - "Sport?" Das sah ganz bestimmt nicht nach Sport aus, aber vom Sturz in den Teich konnte es auch nicht sein. Sie wusch sich völlig normal, ohne zu knurren oder zu weinen und ich guckte leicht erschrocken zu. Also mir hätte es mächtig weh getan, wenn da Seife oder so in offene Wunden kommt, aber sie, nö! Im Teich weinte sie noch, komisch. Sie erzählte mir nicht, woher sie alles hatte und wollte auch nicht wirklich mit zum Arzt. Erst beim Arzt erzählte sie alles und brach völlig in Tränen aus. Sie haut und kratzt sich immer, weil sie Schuld an dem Tod ihrer Eltern ist und so, heulte sie immer wieder. Mir kamen da fast selber die Tränen, weil sowas kann sie doch nicht sagen. Der Arzt suchte ein guten Therapeuten raus und gab uns eine Salbe mit. Auf dem Weg nach Hause, gab ich ihr noch ein Eis aus und wir schlenderten durch die Fußgängerzone. Da war sie wieder fröhlich, als ob nichts gewesen ist. Da kommt noch so einiges auf uns zu, glaub ich. Am Abend las ich ihr noch eine Geschichte zum einschlafen vor und sie pennte das erste mal richtig durch. |