Wiedersehen im Whirlpool
(22.03.2024)
Nach der halben Fahrt in den Süden, reichte es
mir (Natalie, 29) mit den Kindern. Ständig stritten sie sich und dann
flog auch noch eine Bastelschere an Lou ihr Kopf, die wieder neben mir
vorne im Camper saß. Ich gab Gas und hielt an einem Rasthof. Weil dann
die Freundin von Laura (15) komisch lachte, platzte mir der Kragen und
musste erstmal in den Rasthof. Draußen schrie ich noch: "Ihr bleibt alle
da!" Mir wurde einfach alles zu viel in letzter Zeit. Claudia hat wegen
ihrer Arbeit kaum noch Zeit für mich, die Kinder streiten sich ständig
und die großen wissen auch nicht mehr so genau was sie wollen. Hatte es
mir alles anders vorgestellt und musste im Gasthof was trinken. Ich
bestellte zwei Bier und zwei doppelte kurze und kippte es mir in einer halben
Stunde in den Kopf. Ob oder wie wir nach Hause kommen, war mir in dem
Moment egal. Leicht wankend ging ich wieder zum Camper, setzte mich rein und schnallte mich an. Lou: "Du fährst besser nicht mehr, hast was getrunken!" Hab wohl danach gerochen, keine Ahnung. Ich wollte aber trotzdem los und machte es auch. Bei der nächsten Abfahrt merkte ich schon, dass mir etwas komisch im Kopf war, aber fuhr noch weiter. Wieder auf der Autobahn in Richtung Norden, dachte ich nur: "Fahrt doch nicht so schnell alle, komm ja gar nicht mit!" Die Autos flogen nur so an mir vorbei und ich steuerte den nächsten Parkplatz an. Da bat ich Lou dann doch zu fahren, wenn sie sich traut, weil ist ja nicht jedermanns Sache so ein großer Camper. Ob sie ihren Führerschein dabei hatte, wusste ich nicht, war mir auch egal. Ich brauchte eine Pause und die nahm ich mir auch. Sie fuhr weiter und ich kippte mir eine ganze Flasche Wasser in den Hals. Kurz darauf pennte ich ein und wurde erst wieder wach, als sie irgendwo hielt. Wie ein kleines Kind fragte ich, ob wir schon da sind und Lou dann: "Nicht ganz, aber bin noch weiter gefahren!" Ich bat sie ja noch nicht so schnell zu fahren und wenn sie von der Autobahn runter ist, mich zu wecken. Ich dachte auf der Autobahn kann sie nichts verkehrt machen. Auf Landstraßen hätte sie beim Abbiegen viele Fehler machen können, aber nun ja. Ich guckte rechts aus dem Fenster und sah ein Restaurant. "Oh, da gibt es was zu essen!" freute ich mich und stieg aus. Die Kinder lachten und stiegen mit aus. Mein Sohn Lukas (13): "Du solltest deine Hose wechseln Mama!" Ich guckte nach unten und grinste breit. "Die sieht so aus, ist so!" sagte ich. Laura grinste noch breiter als breit und Eslem, ihre Freundin, lachte sich kaputt. Mit frischer Hose an, ging es ins Restaurant zum Essen. Alle aßen sich satt und zum Nachtisch gab es noch leckeres Eis. Danach ging es mir sehr viel besser und ich erlaubte den Kindern, hinterm Camper mit mir eine zu rauchen. Gut gesättigt fuhr ich weiter nach Bremen und machte noch kurz bei meiner Schwester Yvonne (21) Halt. Laura wollte dann ihren Schwiegervater besuchen und ging weg. Ich wollte nur kurz nochmal mit ihr reden, wegen neuer Wohnung und so. Da meinten beide, dass es sich wohl erledigt hat und sie alles in Raten zahlen können. Wenn aber was neues dazu kommt, sind sie raus. Wie ich schon sagte, ich helfe den beiden nicht mit Geld aus. Es dauerte nicht lange und Laura kam zurück, also konnten wir auch weiter nach Hause. Ich freute mich schon meine Claudia zu sehen und gab etwas Gas. Da meinten die anderen immer, dass sie eh keine Zeit hat und arbeiten muss. Innerlich war ich wieder auf hundertachtzig, aber ich sagte, dass ich es ihr gleich zeigen werde, wer hier keine Zeit hat. Kaum parkte ich auf dem Hof, da suchte ich meine Frau. In ihrer Praxis waren aber nur ihre Helferinnen und sonst niemand. Im Garten war sie nirgends zu finden, auch in dem Schlammloch nicht, also suchte ich im Haus weiter. Auf der Treppe nach oben, kam mir Laura entgegen und fragte, ob ich ihren Jan gesehen hab. "Hast Claudia gesehen?" - Nö!" Da eine Katze die sich leicht verletzt hatte nach oben wollte, trug ich sie rauf und suchte oben weiter. Ich blickte in jedes Zimmer, auch bei den Kindern, aber nirgends war sie zu sehen. Als ich einmal rum war, suchte ich im kleinen Turmzimmer, aber da war sie auch nicht. Ans Handy ging sie leider auch nicht. Wollte dann gerade wieder nach unten, da sah ich meine neue gelbe Jacke an der Wand hängen. "Hä?" kam da von mir, weil vorher hing sie da noch nicht. An der Jacke hing ein Zettel und ich ging hin. "Anziehen Bitte!" stand da drauf und ich so: "Hä?" Ich zog sie an und guckte mich weiter um. Auf dem Boden klebte ein Pfeil und ich folgte ihm. Er ging einmal rum und nach unten. Da war aber nichts und dann sah ich mein roten McNeill (T44), auf dem ein kleines Eichhörnchen saß. "Ach wie süß!" grinste ich und nahm das Kuscheltier an mich. Am Po vom Tier klebte ein weiterer Zettel. "Öffne dein Schulranzen!" stand drauf. Ich tat es und fand ein weiteren Zettel. "Setz mich bitte auf und folge den Pfeilen Rückwärts!" Mit einem lauten lachen machte ich es auch und ging Rückwärts die Stufen wieder nach oben und einmal rum. Am Ende hörte ich jemand lachen und öffnete die Bad-Tür. Da saß meine Frau Claudia (29) mit Lederhose, Heels, einer schwarzen Bluse und ihrem gelben Friesennerz im Whirlpool und hielt eine Flasche Sekt in die Luft. "Was läufst denn Rückwärts, solltest doch nur den Pfeilen in die entgegengesetzte Richtung folgen!" strahlte sie. Ich strahlte sie an als ob ich sie Jahre nicht gesehen hatte. Mit Jeanshose, Stiefel, Pulli und der gelben Regenjacke, die im übrigen auch Laura hat, und dem Schulranzen, stieg ich zu ihr in den Whirlpool. "Aber bitte kein Alkohol!" sagte ich ihr und sie dann so: "Ich weiß, schon gehört!" Lou war so nett gewesen und hat ihr alles geschrieben. Das fand Claudia ja so lieb von ihr und dachte sich, ab sofort mehr Zeit für mich zu haben. Sie hätte mit ihren Mädels in der Praxis gesprochen und will ab sofort nur Acht Stunden arbeiten und nicht mehr. Alles andere machen die Mädels, vielleicht stellt sie sogar noch jemanden ein. Hörte sich erstmal gut an, aber ich bin gespannt. Zur Zeit hatte sie wirklich von halb sieben bis meist abends um zehn Uhr gearbeitet. Naja, wir knuddelten uns und knutschten uns wild ab und tranken Wasser. Am liebsten hätte ich ja noch mehr gemacht, aber ich hörte die Kinder schon wieder schreien. Da machte mir Claudia ein sehr schönen Vorschlag, den ich nicht abschlagen konnte. Sie bot mir an, mit dem VW-Käfer an die Nordsee zu fahren, damit wir mal ein paar Tage nur für uns haben. "Du willst mit dem Käfer weg?" fragte ich, weil es ja Jan seiner ist. Da meinte sie aber, dass alles mit ihm geklärt ist und die beiden den Wagen auch schon haben umbauen lassen, damit sie ihn fahren kann. "Aah, wie Geil ist das denn, aber sofort!" strahlte ich und knuddelte sie kräftig durch. Nach über einer Stunde oder so, zogen wir uns frische Sachen an und gingen zu den anderen, die alle in der Küche unten saßen. Da gab Claudia Laura eine kleine Schachtel und sagte: "Probiere mal!" Sie guckte etwas komisch und öffnete die Schachtel aus Blech. Innen war die Schachtel gepolstert und es war ihre Zahnspange drin. Die konnte sie nicht mehr so wirklich tragen, nachdem sie im Schlamm im Pool lag. Claudia hat ihr eine komplett neue gemacht. "Boah, die ist ja neu!" strahlte Laura und nahm sie gleich rein. "Passt!" strahlte sie und umarmte Claudia kurz. Wir verkündeten dann was wir vorhaben und Jan strahlte: "Dann mal viel Spaß, aber lasst ihn mir heile Bitte!" Da der Wagen auf sein Vater angemeldet ist, können wir auch so einfach damit weg. |