Beim Wässern geholfen

(16.04.2024)
Im Garten gab es wieder so einiges zu tun. Unkraut bzw. Wildkräuter mussten weg bzw. umgepflanzt werden, Bäume und Büsche gewässert werden usw.. Meine beiden Rabauken Corinna und Natascha (5) hatten wegen einer Impfung frei gehabt und halfen mir. Sie rannten immer mit kleinen Gießkannen durch den Garten und begossen hier und da die Pflanzen. Ob sie wirklich alles gossen weiß ich nicht, bestimmt nicht. Irgendwann wollten sie auch die Igel-Häuser, neun an der Zahl, sauber machen. In zweien lag Nachwuchs ohne Muttertier und die beiden waren völlig aus dem Häuschen. Sie wollten den Nachwuchs gleich mit in ihr Zimmer nehmen, was ich ihnen aber Verbot. "Die Mama kommt bestimmt gleich wieder!" - "Ach bitte Mama!" - "Stellt euch mal vor, ihr werdet einfach so von mir weggenommen, würdet ihr das gut finden?" Beide guckten mich sehr fragend an und dann: "Wenn die uns zurück bringen?!" Ich lachte und streichelte den beiden über den Kopf. "Seht ihr, ihr wollt das auch nicht!" Sie machten den kleinen aber ein frisches Bett aus frisch gemähten Rasen und deckten sie schön zu. Danach deckten sie das Haus wieder zu und legten sich im gewissen Abstand auf den Rasen davor. "Und, was soll das werden?" - "Wir wollen wissen was die Mama dazu sagt!" - "Die meckert bestimmt!" - "Nee!" - "Doch!" - "Quatsch nicht Mama!" Lachend bin ich weg und kümmerte mich um das Gemüse am Pool.

Der Pool den Laura (15) auf ihrem Playmobil-Erlebnis hat, sieht jetzt nicht so aus wie unserer, aber er kommt dem schon sehr nahe. Wir haben auch dicke Felsen, die wir im Garten und am Flussufer fanden, als Stufen und Befestigung genommen. Die Höhle ist dort allerdings für die Technik und wird auch noch mit einer Tür verschlossen, also nichts für die Kinder oder Tiere, wie Laura schrieb. Vor der Treppe und dem tieferem Becken (1,20 Meter tief), wird noch ein Strand gebaut. Ein zweiter Pool kommt dort nicht mit hin, wie alle hier hoffen. Die Sitz und Liegewiese wird aber auch noch verbreitert.

Während die Zwillinge noch auf dem Rasen lagen und guckten wo der Igel bleibt, kümmerte ich mich um das Gemüse, dass wir am Pool gepflanzt haben. Eine junge Nachbarin hatte ja neulich sich schon drum gekümmert, aber nicht das Unkraut gezupft. Nach einer halben Stunde oder so, kamen die Zwillinge angerannt und erzählten mir, das die Mutter von den Igelkindern, das Nest wieder durcheinander gebracht hat. Sie fanden es traurig, dass ihre Arbeit umsonst gewesen ist und meckerten immer rum. Sie wässerten auch die Bäume mit viel zu viel Wasser und rutschten irgendwann drin aus. Mit meckern gossen sie aber weiter und stampften in den Pfützen rum. Plötzlich fanden sie es lustig und legten sich einfach mit Jeanslatzhosen, Pulli, Regenjacke und Gummistiefel komplett rein und wälzten sich rum. Völlig verdreckt rannten sie im Garten rum, gossen noch woanders Pflanzen und legten sich wieder in den Matsch.

Weil die beiden aber alles drum herum kaputt trampelten, schickte ich sie rein und richtete alles wieder schön. Dann rannte Laura an mir vorbei und ich fragte wo sie so schnell hin will. "Ähm, will schwimmen!" grinste sie und blieb stehen. "Ist aber kalt!" sagte ich ihr, weil das Wasser im Pool nicht mehr beheizt war. "Egal, hab ja was an!" meinte sie und nieste kräftig. "Na oh weia, keine Erkältung jetzt hier!" - "Nee, schreiben Mathe morgen!" Dann schmiss sie ihren Rucksack auf den Boden und stieg die Stufen zum Pool hoch. Kurz darauf kam ein: "Hui!" von ihr und stieg weiter mit schwarzen Lederstiefeln, Jeanshose, Pullover und ihrem neuen Friesennerz, ins Wasser und schwamm. "Da freust dich aber, was?" lächelte ich, weil ich ja weiß dass sie gern mit Nerz schwimmt. "Oh ja, endlich wieder bekleidet schwimmen!" grinste sie und schwamm weiter. "Na dann!" grinste ich und guckte ihr beim schwimmen zu. Man sieht bei ihr gar nicht, dass sie eine Beinprothese trägt. Irgendwann ging ich weg und ließ sie allein.

Mit ihrem roten McNeill Schulranzen kam ich zurück und fragte, ob sie ihn aufsetzen will. Natürlich wollte sie es und wunderte sich kurz, warum der so schwer ist. Hab da mal kurz dickes schweres Holz reingetan, damit er schwerer ist und nicht oben schwimmt. Stolz guckte ich ihr beim schwimmen damit zu und dann versuchte sie damit zu tauchen, was aber nicht klappte. Naja, bei 1,20m tiefe auch nicht so einfach. Sie tauchte ab, aber der Schulranzen blieb halb über Wasser. Sah schon lustig aus. Dann nahm sie ihn als Schwimmhilfe und drückte ihn immer komplett unter Wasser. Der wollte es natürlich nicht und kam immer wieder hoch. Sie schwamm dann wieder richtig damit und legte sich auf den Rücken. So tauchte er endlich ab und sie war zufrieden. Etwas später saß sie bis zur Brust im tieferen Wasser und rauchte mit mir eine. Der Schulranzen war da halb im Wasser getaucht. So hab ich damals als Kind auch gern mit Ranzen im Wasser gesessen. Eigentlich will Tatjana (6) den Schulranzen haben, aber das will Laura nicht. Vielleicht gebe ich ihr ja meinen, mal sehen. Im Moment steht ja auch noch nicht fest, das sie überhaupt bleiben kann. Das Amt stellt sich da irgendwie quer. Nicht mal bei meiner Kollegin, wo sie vorher war, darf sie wirklich bleiben.

Nach dem rauchen, sind wir beide ins Haus zum Billard spielen, weil ich einfach Bock drauf hatte. Sie blieb in ihren nassen tropfenden Sachen und legte los. Sophie (noch 13), spielte nebenan Schlagzeug und guckte nur blöd aus der Wäsche. Laura tropfte alles voll und lachte immer, wenn der Schulranzen mehr Wasser verlor, als sie sich nach vorne beugte um  besser die Bälle zu treffen. Meist stand sie nur stumm da und guckte mir zu, wie ich eine Kugel nach der anderen versenkte. Dann bemerkte ich dass sie blaue Lippen hatte und bat sie sich umzuziehen. "Frier doch gar nicht!" lachte sie, aber rannte schnell zum Waschraum rüber und zog sich um. Danach spielten wir weiter und Sophie machte mit. Nach einer weiteren Runde fiel mir dann ihre Wunde ein und fragte, ob damit noch alles in Ordnung sei. Sie hatte ja beim Fußballspiel in Leverkusen eine Platzwunde am Arm bekommen und musste genäht werden. "Nö, alles gut, alles noch zu!" sagte sie mir und zeigte ihren Arm. Sie hatte provisorisch ein neues Verband angelegt, was ich ihr dann richtig umband. Nach dem wir drei noch eine rauchten, schickte ich die beiden zum Hausaufgaben machen und kümmerte mich dann weiter um den Garten.

 

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