| Am letzten Abend gab es eine Grillparty im
Garten der Jugendherberge. Übermütig und aufgedreht wie die Kinder
waren, wurde ein Betreuer immer wieder Steinchen und Kletten beworfen.
Er hat das zwar mit Humor genommen, aber auch immer wieder angedroht
"lasst das, sonst verpasse ich euch eine Abkühlung." Das hat natürlich
nicht weiter interessiert, es wurden munter weiter Steinchen und Kletten
geworfen. Schließlich rief er: "Zeit für eine Abkühlung!", schnappte
sich einen der Werfer und trug ihn zappelnd und strampelnd in den
Duschraum, der durch die geöffnete Hintertür direkt an den Garten
grenzte. Und schon wurde der Werfer mit kaltem Wasser abgeduscht. Viel
hatte er nicht an, nur eine kurze Sporthose und ein T-Shirt. "Der
nächste der mich bewirft kann direkt mit duschen gehen" warnte der
Betreuer noch lachend. Der Werfer zog sich das nasse T-Shirt aus und
wrang so gut es ging das Wasser heraus. Kaum hatte er sich wieder
angezogen, stellte er sich freiwillig nochmals unter die Dusche, jedoch
diesmal mit warmen Wasser. So triefend nass wie er war lief er dann raus
in den Garten. Ein anderer der Jungs legte es nun darauf an, und warf eine Klette auf den Betreuer, worauf er sich einen bösen Blick einfing. "Was habe ich gesagt?" - "Ist ja schon gut, ich geh ja schon!" und lief in Richtung Dusche. "Ich hab den Betreuer mit einer Klette beworfen, jetzt muss ich mit Klamotten duschen gehen" verkündete er stolz. Er zog noch schnell seine Schuhe aus, und stelle sich dann mit langer Hose, T-Shirt und Socken unter die warme Dusche. Das war übrigens einer der Jungs, die schon die Tage vorher mit langer Hose im Wasser waren. Offenbar gefiel ihm das auch ganz gut, er ließ sich Zeit und duschte gründlich und ausgiebig. Als nächstes kam sein Bruder: "Ich geh jetzt zweimal duschen. Erstmal mit Kleidern, dann ohne." Mit knielanger Jeans, Pulli und Socken fing er an zu duschen, sogar mit Duschgel und Haare waschen. Das sah auch cool aus, wie der Schaum über seine Sachen nach unten lief. "Und jetzt ohne Kleider, damit ich richtig sauber werde" und zog den Vorhang zu. Nach kurzer Zeit kam er wieder hervor, aber mit nassen Kleidern an. "Ich hab mich wieder angezogen, ich hab ja sonst nichts dabei." Tatsächlich, er hatte weder Handtuch noch Wechselsachen dabei. Ob absichtlich oder versehentlich weiß ich nicht mehr. Und da war noch der Bub, den ich letztens Huckepack ins Wasser getragen habe, der fing wieder an ständig Huckepack auf mich zu klettern. Nachdem ich ihn ein paarmal abschütteln konnte, kündigte ich an: "Ich wollte eigentlich noch duschen gehen. Entweder du steigst jetzt ab, oder du gehst mit duschen." - "Duschen! Duschen!" rief er laut. Mit ihm auf dem Rücken ging ich zur Dusche und drehte das Wasser auf. "Letzte Chance! Entweder du steigst ab, oder du wirst auch nass." - "Nasswerden! Nasswerden" krähte er fröhlich. Ich hatte lange Hose, T-Shirt und Schuhe mit Socken an, er eine dreiviertel Hose, T-Shirt und Sandalen mit Socken. Fröhlich planschte er unter der Dusche herum, und schmierte sich auch gründlich mit Duschgel ein, und hatte einen riesigen Spaß den Schaum wieder abzuspülen. Eine ganze Weile alberte er mit mir herum, bis er endlich genug hatte. Natürlich musste ich ihn wieder Huckepack und mit nassen Kleidern nach draußen tragen. Einer ging noch mit Trainingsanzug duschen: "Wenn ich schon mal Gelegenheit dazu habe, dann mache ich das auch", und fügte noch hinzu "Das kann ich sonst nur machen, wenn ich mal alleine zuhause bin." Nummer Zwei hatte sich zwischenzeitlich noch einen Pullover angezogen, und ist damit und nun auch mit Schuhen nochmals unter die Dusche: "Wenn schon nass werden, dann auch richtig!" Die Betreuer und unser Pastor sahen das ganz entspannt, als immer mehr nasse Gestalten im Garten auftauchten. "Wenn euch das Spaß macht, dann nur zu. Passt aber bitte auf, dass ihr für morgen noch trockene Sachen habt" hieß es. Sie selbst sind aber den ganzen Abend trocken geblieben. Damit war die Ferienfreizeit dann beendet, weitere Erlebnisse dazu gibt es also nicht mehr. Grüße von Rigo |
