Unter einer Wasserfontäne
(Sommer 2014)
Dies Erlebnis weiß ich von meiner Adoptivmutter und von
ein paar alten Fotos. Das war auf einem Sonntag, spät Nachmittag, fast schon am Abend. Ich (Laura, 5) musste mit meiner Adoptivmutter und einer Tante quer durch die Stadt laufen, weil das Auto kaputt war und wir auch kein Geld für ein Taxi oder dem Bus hatten. Mir war heiß und mein Kleid klebte an mir und auch meine Füße taten mir in den Lackschuhen weh (Es waren alte Lackschuhe und schon zu klein für mich). Ich nörgelte immer und wollte endlich nach Hause und außerdem musste ich auch mal. Es wurde schon dunkel und die Leute hielten sich mehr in Gebäuden auf als draußen irgendwo. Mama zog mich immer und wollte das ich schneller laufe. Ich heulte schon fast und sagte immer, das ich mal muss und nicht mehr kann. "Wieso laufen wir denn überhaupt, ruf doch Papa an!" nörgelte ich irgendwann. "Der ist doch wieder besoffen und baut nur Scheiße!" meckerte die Tante und zog mich weiter. Weil ich immer wieder nörgelte und sagte das ich muss, schnappte Mama mich und lief mit mir zu einem Brunnen. Die Tante verabschiedete sich da von uns und ging. In der Mitte vom Brunnen war eine Wasserfontäne und ich fragte, ob ich mich da drunter stellen darf, weil mir heiß war. Mein Kleid war auch schon nass vom Schwitzen. "Bist doch wohl verrückt!" meckerte sie, zog mir die Unterhose runter und sagte, das ich mich auf den Rand setzen soll und nach hinten in den Brunnen pinkeln soll. Halb heulend machte ich es auch und als sie gerade nicht hinsah, rutschte ich nach hinten ins Wasser und legte mich lang rein. "Ach du Scheiße, was machst du denn?" meckerte sie und versuchte mich da rauszuholen. "Menno, mir ist voll warm!" meckerte ich immer und wollte nicht raus. "Ja dann geh einmal rum und raus!" knurrte sie irgendwann. Das ließ ich mir nicht nehmen und lief im Brunnen hin und her und stellte mich unter die Fontäne. Da taten mir auch die Füße in mein engen Lackschuhen nicht mehr so weh. Nachdem ich mehrere Minuten im Wasser rumgelaufen bin und auch andere Mitmenschen schon Böse guckten, so sagte es Mama, sollte ich wieder rauskommen. Strahlend kam ich auch raus und lief mit Mama weiter nach Hause. Meine Schuhe quietschten ein wenig und ich fand es lustig. Bis nach Hause hin durfte ich mit den Schuhen und dem nassen Kleid rumlaufen, was eine Wohltat war. Endlich zuhause angekommen, sollte ich gleich in mein Zimmer und ins Bett. Weil es so warm gewesen ist, legte ich mich mit dem noch wenig nassen Kleid und mein Schuhen ins Bett und legte mir nur die dünne Wolldecke drüber. Etwas später kam Mama rein und zog mir die Schuhe aus. Sie deckte mich noch richtig zu und gab mir ein Gute Nacht Kuss. Das Kleid durfte ich anlassen, aber ich sollte es am nächsten Tag nicht Papa erzählen, was ich eh nie gemacht hätte. |