Nach einem Werderspiel

(16.05.2015)
Eigentlich wollte ich hier ein anderes Erlebnis mit aufschreiben, aber da ich neulich (2022) ein alten Onkel wieder traf, fand ich dies doch lustiger.

Weil ich (Laura, 6) zuhause immer mit meinem Adoptivvater Werder Bremen geguckt hatte und ich jemanden dort so richtig süß fand, dachte sich ein Onkel, mich mal zu einem Spiel mitzunehmen. Er kaufte mir ein Trikot und Stutzen und schenkte es mir. Ich freute mich riesig darüber und nervte voll damit, das ich mal mit ins Stadion will. Mein A-Vater meckerte natürlich immer, dass er kein Geld für sowas hat und das es vor dem Fernseher auch viel schöner wäre.

Ein paar Tage später kam der Onkel wieder zu uns und meine Adoptivmutter redete mit ihm. Später hieß es dann, dass ich mit zum Spiel Werder gegen Gladbach mitkommen darf. Ich brach voll in Tränen aus und konnte es kaum noch abwarten. Als es endlich soweit war, lief ich den ganzen Tag schon mit dem Trikot, einer Leggings und den Stutzen durch die Wohnung. Mein A-Vater war voll genervt von mir und schloss mich ins Zimmer ein.

Der Onkel kam und nahm mich mit ins Stadion. Weil es regnen sollte, zog ich mir eine Regenhose und Regenjacke an. A-Mutter wollte dann noch, dass ich meine bunten Regenstiefel anziehe. Es hatte zwar nicht geregnet beim Spiel, aber mir war warm und freute mich mein Lieblingsspieler Selke zu sehen. Wir saßen irgendwo mitten drin und viele zeigten ihre Schals um uns herum. Konnte manchmal nichts sehen und wackelte ständig hin und her.

Mein Onkel dachte immer dass ich muss, aber musste ich ja nicht, weil ich auch nichts zu trinken hatte. Irgendwann wollte ich aber was und trank aus seinem Bierbecher. Schmeckte mir nicht wirklich und spuckte es wieder aus. Er lachte und holte mir Cola. Das dauerte mir aber zulange und ich trank sein Bier aus. Als er mit der Cola wieder kam, lallte ich voll und war nur am lachen. Es stand 1:0 für die anderen und alles meckerte um uns herum, aber ich war am lachen.

Er gab mir die Cola und ich trank sie in eins aus. "Mehr bekommst jetzt aber nicht!" meckerte er und feuerte die Mannschaft weiter an. Da er mit den anderen am Singen und so war und auch sein Schal hoch hielt, stellte er sein Bier weg und ich trank es aus. Da hatte ich nun zwei Bier weg und lallte noch mehr. Er meckerte immer wieder und grölte weiter mit den anderen. Ich sah nichts mehr, weil alle vor mir rumstanden und pinkelte mir noch in die Hosen. Zum Glück hatte ich ja eine Regenhose an, an der alles im inneren runterlief.

Am Ende stand es 2:0 für die anderen und mein Onkel ging mit mir meckernd aus dem Stadion. Aber statt zum Auto, ging er in eine Kneipe und trank sich zu. Ich bekam auch ein paar Cola, aber das mischte ich immer mit seinem Bier, weil ich es lustig fand so zu lallen und zu schielen. Irgendwann schnappte er mich und meckerte mich voll an, das ich ein ungezogenes Gör sei und so. Er zog mich aus der Kneipe und lief mit mir zur Bahn durch den Stadtpark. Dort fiel ich immer wieder hin und ein paar mal auch in Pfützen. Meine Brille hing öfters schief auf der Nase und er lachte.

Endlich zuhause angekommen, nahm mich meine Adoptivmutter in Empfang und meckerte drauf los. Mein A-Vater schnauzte auch gleich rum, das ich ein Nichtsnutz sei und das ich nie wieder mit ins Stadion darf. Heulend ging ich in mein Zimmer und legte mich so dreckig aufs Bett. Später zog mich meine A-Mutter aus und versprach mir, dass ich wieder mit hin darf.

 

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