Mein Freund Jannik (Jan) (14) ist nach der
letzten wunderschönen Nacht bei mir nach dem Frühstück gegangen. Fand
ich nicht so schön, aber ich hab es auch verstanden, weil er mit seiner
Familie an Heiligabend unterm Weihnachtsbaum sitzen wollte, was wir ja
auch getan haben. An Heiligabend war hier nicht wirklich viel los bis
zum Abend. Gegen 18 Uhr haben wir alle Kartoffelsalat mit Würstchen
gegessen und danach gab es Bescherung. Vor dem auspacken haben Sophie
((10) Geige), Lukas (10) und Jule (15) (beide Blockflöte) und ich
((Laura (11) Geige) noch ein paar Weihnachtslieder gespielt. Mama hat
uns dabei auf ihrem Saxophone begleitet und Claudia saß am Klavier.
Danach haben wir uns endlich über die ganzen Geschenke hergemacht
und sie ausgepackt. Es hat über eine Stunde gebraucht bis wir sie
ausgepackt hatten. Danach hatte keiner mehr Zeit auf irgendwas gehabt
und wir sind mit unseren Sachen in unsere Zimmer um sie auszuprobieren.
Die Geschenke, die in meinem Zimmer unter dem Baum lagen, hat Mama
vorher nach unten gebracht, damit ich sie dort auspacken konnte. Es
waren wirklich sehr viele schöne Sachen dabei gewesen und auch eine neue
Geige, worüber ich mich am meisten gefreut habe.
Nach einigen
Hörspielen, die Lukas, Sophie und ich uns in meinem Zimmer angehört
hatten, sind wir alle ins Bett. Am nächsten morgen hupte jemand wie
verrückt vor dem Tor und wir rannten alle mit unseren Pyjamas nach
unten. Mama war schon unterwegs nach draußen um den Besuch reinzulassen.
Es waren Tante Sarah (22) und Onkel Kevin (24) mit Oliver (6), Josefine
(3), Vanessa (fast 2) und Silas (fast 1). Superschnell haben wir uns
umgezogen und zum Frühstück runter. Das war vielleicht ein Radau gewesen
dabei, alle haben durcheinander geredet und gegessen.
Nach dem
Frühstück sollten wir Mädchen unsere Kommunionskleider anziehen und die
Jungs ihre Anzüge. Eigentlich brauchen wir alle keine Kommunionskleider
weil es bei uns Konfirmation heißt. Mama hatte die Kleider und Anzüge
Anfang des Jahres gekauft, weil sie ja ihre Hochzeit groß feiern wollte
und jetzt wegen dem Virus ja ausfällt. Und bevor wir da alle nicht mehr
reinpassen, wollte sie das wir sie heute tragen. Haben wir aber auch
alle gerne gemacht. Auch Tante Sarah hatte ein sehr hübsches Kleid an
und Onkel Kevin und Papa ein Anzug.
Irgendwann gab es dann vier
riesen Puter mit Rosenkohl und Kartoffeln. Alle
haben ordentlich reingehauen und alles verdrückt. Nach dem Essen haben
wir alle einen kleinen (Verdauungs)-Spaziergang gemacht. War nicht
gerade leicht mit den guten Sachen an, aber es hat Spaß gemacht. Nach
ein paar Stunden saßen wir alle im Wohnzimmer und haben
Kuchen,
Torte und Plätzchen vernascht, dazu gab es Kaffee, Tee und Kakao. Eine
Stunde später haben wir alle noch ein paar Gedichte aufgesagt und Sarah
und Kevin gaben uns noch weitere Geschenke.
Hier ein paar
Gedichte von uns. Das Erlebnis geht da drunter noch weiter. |
Vorgetragen von Sophie (10)
All überall liegt in der Luft
ein ganz
besond’rer Weihnachtsduft
aus Zimt, Orange, Vanillin,
aus
Weihrauch und aus Tannengrün.
Und wenn sich dann der Bratenduft
noch einmischt in die Weihnachtsluft,
dann weiß die Nas’ nicht, was
sie soll und ruft: “Ich hab die Nase voll!” |
Vorgetragen von Tim (6)
Ruft
es lauthals in die Nacht,
bis der Weihnachtsmann erwacht,
bis die
Rehe klagend schauen,
und sich in die Wälder hauen,
bis das
Christkind kommt ganz munter,
endlich auf die Erde runter.
Und es
gibt zur Heiligen Nacht,
Party bis der Morgen erwacht. |
Vorgetragen von Lukas (10)
Ein Gedicht so unterm Tannenbaum
alle anderen glauben es kaum.
Ich hab mich wirklich angestrengt
doch der Text nun leider hängt.
Der gute Wille zählt allein
und so soll es für alle sein.
Besinnliche Tage an diesem Fest
und man sich die Gans auch schmecken
lässt. |
Vorgetragen von Tante Sarah (22)
(Dänisch)
I december travlt
vi har alt til julen ská være klar Der skal bages og
pyntes op inden stjernen sættes på træets top Sende
julehilsner vi også når Glædelig jul og godt nytår. |
Vorgetragen von mir (Laura (11)
Wenn buten in de Büm de
Lichter brennen
Und die Lüt sich
besinnen sich wedder to kennen
Selbst nach Krach und
son Schit
Dann is de Wienchtsmann nich wiet. |
Vorgetragen von mir (Laura (11)
Eins will ick Di hüt vertellen
Wenn Du to Hus bös allein hocken deist
Und wenn se sich viellicht verstellen
Wienachten sin die Lüt nich so dreist
as sonst im Leven
irgendwo in diese Tid
warn die Lüt ok Di een bisken Liebe geben. |
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Mit Sarahs Kindern haben wir danach noch oben
im Spielzimmer eine Menge gespielt. Machte mir und Sophie in unseren
guten Kleidern besonders viel Spaß. Ächtz!

Nur ein kleiner Teil meiner Geschenke. Dazu kamen noch eine Menge
für die Schule und Kleidung.
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Irgendwann bin ich
wieder nach unten ins Wohnzimmer und hab noch etwas gegessen. Da meinte
Sarah auf einmal so: "Ihr habt doch da was neues im Garten, oder? Was
ist denn das überhaupt?" "Darf ich es ihr zeigen Mama?" fragte ich
voller Freude und sie sagte gleich: "Jub!" Sarah und ich zogen uns dann
schnell unsere Jacken an und liefen raus. Auf dem Weg zum Whirlpool
machten wir uns noch eine Zigarette an.
Dann standen wir vor dem
Whirlpool und sie bekam große Augen. "Wahnsinn, ihr seid ja bekloppt!"
sagte sie und fasste ins leicht warme Wasser. Warum das auch immer noch
warm war, wir hatten gefühlte -4 Grad draußen. "Habt ihr den schon
eingeweiht?" fragte sie mich und ich so: "Aber 100%!" Dann ging sie
einfach die Stufen rauf und ging rein. Also das hier alle mit ihren
Beinprothesen ins Wasser gehen war mir nichts neues, aber mit der Jacke
die sie anhatte fand ich schon Irre. Sie stand bis zum Schritt im Pool
und meinte: "Wow, was für ein Hammer, sprudelt der auch?"
Ich
lief einmal rum und machte ihn an und auch das Licht und die Heizung
machte ich an. Als ich dann noch die ganzen Lichterketten ringsum
anmachte, hockte sie sich hin. "Bist du verrückt? Mit der Jacke? "Die
hab ich von deiner Mama bekommen!" sagte sie da noch und setzte sich
richtig damit rein. "Jetzt bist du aber völlig Gaga!" sagte ich und sie
lachte nur und legte sich hin und genoss das Sprudeln. "Komm doch mit
rein!" meinte sie. "Ganz bestimmt nicht! Nicht mit dem Kleid!"
Etwas später kamen Mama und Jule zu uns. "Ist doch geil, oder?" grinste
Mama. "Sarah liegt mit der teuren Jacke von dir drin!" guckte ich Mama
da groß an und sie so: "Ist doch jetzt ihre, lass sie doch!" Schluck,
machte ich laut und guckte zu wie Mama und Jule mit ihren guten Kleidern
und Jacken zu Sarah in den Pool stiegen. "Ihr seid doch Irre!" sagte
ich. "Komm doch mit rein!" grinste Mama mich an. "Mit dem Kleid?" fragte
ich. "Na komm schon!" sagte Mama und ich machte es dann wirklich. Mit
dem guten Kommunionskleid, den neuen Schuhen und meiner silbergrauen
Steppjacke, die wieder trocken war vom letzten mal. "Geht doch!" lachte
Mama und machte dann bei uns allen das Sprudeln an.
Mein Kleid
blähte sich gleich auf und lag auf dem Wasser. Wir lachten alle und ich
versuchte es immer wieder unter Wasser zu kriegen, was mir aber nicht
gelang. Irgendwann stellte ich mich in die Mitte und dann blieb es
unten. Dann kam etwas womit ich selber nie gerechnet hätte. Weil Mama
ihre Schwester abknutschte, knutschte ich mit Jule rum. Das war am
Anfang ganz schön komisch, aber dann gefiel es mir und machte einfach
weiter. Als Jule dann meine Brille ableckte, fand ich es nicht mehr
schön und stieß sie weg. "Stell dich doch nicht so an!" meinte sie.
"Küssen okay, aber nicht mehr!" sagte ich darauf und dann küssten wir
uns wieder. Mama und Sarah haben sich darüber gefreut, das wir das
machten. Also küssen kann Jule wirklich super, aber ich glaube nicht das
ich das nochmal wiederholen werde. Da küsse ich doch lieber Lukas ab. Ja
richtig gelesen, Lukas!
Nach ein paar Minuten haben wir vier
einfach nur so im Whirlpool gelegen, eine geraucht und Punsch getrunken.
Natürlich Alkoholfrei. Später im Haus erfuhren wir auch warum das Wasser
noch warm gewesen ist. Als wir nämlich ins Bad gingen, hingen die nassen
Sachen von Sophie und Lukas am Haken. Die beiden hatten es sich im
Whirlpool vorher bequem gemacht und kräftig miteinander rumgemacht. So
sagten es beide jedenfalls beim Abendessen, wo wir alle mit trockenen
Sachen saßen.
Weil Sarah dann auf ihrer Gitarre ein paar Country
Lieder spielte, holte ich meine Geige und spielte mit. Mama nahm auch
gleich wieder ihr Saxophon zur Hand. Zusammen spielten wir noch ein paar
Lieder und machten uns danach auf dem Weg ins Bett. |