Weihnachten2020

(25.12.2020)
Mein Freund Jannik (Jan) (14) ist nach der letzten wunderschönen Nacht bei mir nach dem Frühstück gegangen. Fand ich nicht so schön, aber ich hab es auch verstanden, weil er mit seiner Familie an Heiligabend unterm Weihnachtsbaum sitzen wollte, was wir ja auch getan haben. An Heiligabend war hier nicht wirklich viel los bis zum Abend. Gegen 18 Uhr haben wir alle Kartoffelsalat mit Würstchen gegessen und danach gab es Bescherung. Vor dem auspacken haben Sophie ((10) Geige), Lukas (10) und Jule (15) (beide Blockflöte) und ich ((Laura (11) Geige) noch ein paar Weihnachtslieder gespielt. Mama hat uns dabei auf ihrem Saxophone begleitet und Claudia saß am Klavier.

Danach haben wir uns endlich über die ganzen Geschenke hergemacht und sie ausgepackt. Es hat über eine Stunde gebraucht bis wir sie ausgepackt hatten. Danach hatte keiner mehr Zeit auf irgendwas gehabt und wir sind mit unseren Sachen in unsere Zimmer um sie auszuprobieren. Die Geschenke, die in meinem Zimmer unter dem Baum lagen, hat Mama vorher nach unten gebracht, damit ich sie dort auspacken konnte. Es waren wirklich sehr viele schöne Sachen dabei gewesen und auch eine neue Geige, worüber ich mich am meisten gefreut habe.

Nach einigen Hörspielen, die Lukas, Sophie und ich uns in meinem Zimmer angehört hatten, sind wir alle ins Bett. Am nächsten morgen hupte jemand wie verrückt vor dem Tor und wir rannten alle mit unseren Pyjamas nach unten. Mama war schon unterwegs nach draußen um den Besuch reinzulassen. Es waren Tante Sarah (22) und Onkel Kevin (24) mit Oliver (6), Josefine (3), Vanessa (fast 2) und Silas (fast 1). Superschnell haben wir uns umgezogen und zum Frühstück runter. Das war vielleicht ein Radau gewesen dabei, alle haben durcheinander geredet und gegessen.

Nach dem Frühstück sollten wir Mädchen unsere Kommunionskleider anziehen und die Jungs ihre Anzüge. Eigentlich brauchen wir alle keine Kommunionskleider weil es bei uns Konfirmation heißt. Mama hatte die Kleider und Anzüge Anfang des Jahres gekauft, weil sie ja ihre Hochzeit groß feiern wollte und jetzt wegen dem Virus ja ausfällt. Und bevor wir da alle nicht mehr reinpassen, wollte sie das wir sie heute tragen. Haben wir aber auch alle gerne gemacht. Auch Tante Sarah hatte ein sehr hübsches Kleid an und Onkel Kevin und Papa ein Anzug.

Irgendwann gab es dann vier riesen Puter mit Rosenkohl und Kartoffeln. Alle haben ordentlich reingehauen und alles verdrückt. Nach dem Essen haben wir alle einen kleinen (Verdauungs)-Spaziergang gemacht. War nicht gerade leicht mit den guten Sachen an, aber es hat Spaß gemacht. Nach ein paar Stunden saßen wir alle im Wohnzimmer und haben Kuchen, Torte und Plätzchen vernascht, dazu gab es Kaffee, Tee und Kakao. Eine Stunde später haben wir alle noch ein paar Gedichte aufgesagt und Sarah und Kevin gaben uns noch weitere Geschenke.

Hier ein paar Gedichte von uns. Das Erlebnis geht da drunter noch weiter.
Vorgetragen von Sophie (10)

All überall liegt in der Luft

ein ganz besond’rer Weihnachtsduft
aus Zimt, Orange, Vanillin,
aus Weihrauch und aus Tannengrün.
Und wenn sich dann der Bratenduft
noch einmischt in die Weihnachtsluft,
dann weiß die Nas’ nicht, was sie soll
und ruft: “Ich hab die Nase voll!”
Vorgetragen von Tim (6)

Ruft es lauthals in die Nacht,

bis der Weihnachtsmann erwacht,
bis die Rehe klagend schauen,
und sich in die Wälder hauen,
bis das Christkind kommt ganz munter,
endlich auf die Erde runter.
Und es gibt zur Heiligen Nacht,
Party bis der Morgen erwacht.
Vorgetragen von Lukas (10)

Ein Gedicht so unterm Tannenbaum

alle anderen glauben es kaum.
Ich hab mich wirklich angestrengt
doch der Text nun leider hängt.
Der gute Wille zählt allein
und so soll es für alle sein.
Besinnliche Tage an diesem Fest
und man sich die Gans auch schmecken lässt.
Vorgetragen von Tante Sarah (22) (Dänisch)

I december travlt vi har
alt til julen ská være klar
Der skal bages og pyntes op
inden stjernen sættes på træets top
Sende julehilsner vi også når
Glædelig jul og godt nytår.
Vorgetragen von mir (Laura (11)

Wenn buten in de Büm de Lichter brennen

Und die Lüt sich besinnen sich wedder to kennen
Selbst nach Krach und son Schit
Dann is de Wienchtsmann nich wiet.
Vorgetragen von mir (Laura (11)

Eins will ick Di hüt vertellen

Wenn Du to Hus bös allein hocken deist
Und wenn se sich viellicht verstellen
Wienachten sin die Lüt nich so dreist
as sonst im Leven
irgendwo in diese Tid
warn die Lüt ok Di een bisken Liebe geben.
Mit Sarahs Kindern haben wir danach noch oben im Spielzimmer eine Menge gespielt. Machte mir und Sophie in unseren guten Kleidern besonders viel Spaß. Ächtz!


Nur ein kleiner Teil meiner Geschenke.
Dazu kamen noch eine Menge für die Schule und Kleidung.
Irgendwann bin ich wieder nach unten ins Wohnzimmer und hab noch etwas gegessen. Da meinte Sarah auf einmal so: "Ihr habt doch da was neues im Garten, oder? Was ist denn das überhaupt?" "Darf ich es ihr zeigen Mama?" fragte ich voller Freude und sie sagte gleich: "Jub!" Sarah und ich zogen uns dann schnell unsere Jacken an und liefen raus. Auf dem Weg zum Whirlpool machten wir uns noch eine Zigarette an.

Dann standen wir vor dem Whirlpool und sie bekam große Augen. "Wahnsinn, ihr seid ja bekloppt!" sagte sie und fasste ins leicht warme Wasser. Warum das auch immer noch warm war, wir hatten gefühlte -4 Grad draußen. "Habt ihr den schon eingeweiht?" fragte sie mich und ich so: "Aber 100%!" Dann ging sie einfach die Stufen rauf und ging rein. Also das hier alle mit ihren Beinprothesen ins Wasser gehen war mir nichts neues, aber mit der Jacke die sie anhatte fand ich schon Irre. Sie stand bis zum Schritt im Pool und meinte: "Wow, was für ein Hammer, sprudelt der auch?"

Ich lief einmal rum und machte ihn an und auch das Licht und die Heizung machte ich an. Als ich dann noch die ganzen Lichterketten ringsum anmachte, hockte sie sich hin. "Bist du verrückt? Mit der Jacke? "Die hab ich von deiner Mama bekommen!" sagte sie da noch und setzte sich richtig damit rein. "Jetzt bist du aber völlig Gaga!" sagte ich und sie lachte nur und legte sich hin und genoss das Sprudeln. "Komm doch mit rein!" meinte sie. "Ganz bestimmt nicht! Nicht mit dem Kleid!"

Etwas später kamen Mama und Jule zu uns. "Ist doch geil, oder?" grinste Mama. "Sarah liegt mit der teuren Jacke von dir drin!" guckte ich Mama da groß an und sie so: "Ist doch jetzt ihre, lass sie doch!" Schluck, machte ich laut und guckte zu wie Mama und Jule mit ihren guten Kleidern und Jacken zu Sarah in den Pool stiegen. "Ihr seid doch Irre!" sagte ich. "Komm doch mit rein!" grinste Mama mich an. "Mit dem Kleid?" fragte ich. "Na komm schon!" sagte Mama und ich machte es dann wirklich. Mit dem guten Kommunionskleid, den neuen Schuhen und meiner silbergrauen Steppjacke, die wieder trocken war vom letzten mal. "Geht doch!" lachte Mama und machte dann bei uns allen das Sprudeln an.

Mein Kleid blähte sich gleich auf und lag auf dem Wasser. Wir lachten alle und ich versuchte es immer wieder unter Wasser zu kriegen, was mir aber nicht gelang. Irgendwann stellte ich mich in die Mitte und dann blieb es unten. Dann kam etwas womit ich selber nie gerechnet hätte. Weil Mama ihre Schwester abknutschte, knutschte ich mit Jule rum. Das war am Anfang ganz schön komisch, aber dann gefiel es mir und machte einfach weiter. Als Jule dann meine Brille ableckte, fand ich es nicht mehr schön und stieß sie weg. "Stell dich doch nicht so an!" meinte sie. "Küssen okay, aber nicht mehr!" sagte ich darauf und dann küssten wir uns wieder. Mama und Sarah haben sich darüber gefreut, das wir das machten. Also küssen kann Jule wirklich super, aber ich glaube nicht das ich das nochmal wiederholen werde. Da küsse ich doch lieber Lukas ab. Ja richtig gelesen, Lukas!

Nach ein paar Minuten haben wir vier einfach nur so im Whirlpool gelegen, eine geraucht und Punsch getrunken. Natürlich Alkoholfrei. Später im Haus erfuhren wir auch warum das Wasser noch warm gewesen ist. Als wir nämlich ins Bad gingen, hingen die nassen Sachen von Sophie und Lukas am Haken. Die beiden hatten es sich im Whirlpool vorher bequem gemacht und kräftig miteinander rumgemacht. So sagten es beide jedenfalls beim Abendessen, wo wir alle mit trockenen Sachen saßen.

Weil Sarah dann auf ihrer Gitarre ein paar Country Lieder spielte, holte ich meine Geige und spielte mit. Mama nahm auch gleich wieder ihr Saxophon zur Hand. Zusammen spielten wir noch ein paar Lieder und machten uns danach auf dem Weg ins Bett.

 

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