Weil es mir zu Langweilig und blöd wurde bei
Oma, habe ich solange genervt bis sie mir erlaubte zu Jan (14) zu
fahren. Mit ihrem alten Fahrrad bin ich auch eine knappe Stunde später
mit Sack und Pack zu Jan. Natürlich hab ich ihn vorher angerufen und
auch sein Vater gefragt ob das okay ist. Beide sagten ja. Kaum war ich
in der Tür, da umarmte und knutschte mich Jan auch schon ab.
In
seinem Zimmer haben wir dann weiter geknuddelt und er zeigte mir sein
neuen Anzug den er zum Nikolaus bekommen hatte und so einige andere
Dinge die er bekommen hat. Dann wurde es etwas Langweilig für mich, weil
er mir seine neuen Jungs-Hörspiele vorspielte. Er war richtig mittendrin
und wedelte immer mit sein Händen rum. Mich nervte das voll und ging
nach draußen in den Garten um eine zu rauchen. Als ich zurück kam,
guckte er mich ganz komisch an und fragte: "Warst du grad draußen?"
"Nee, ich lag im Bett!" war meine Antwort da drauf.
Weil am
Abend noch das DFB-Pokalspiel lief, suchte ich mein Trikot und zog es
mir schon mal an. Er hat es wieder nicht mitbekommen das ich was gemacht
hatte und guckte mich wieder ganz komisch an. Ein paar Minuten später
meinte er so: "Spielen die heute?" "Nee, in fünf Jahren!" sagte ich und
setzte mich auf sein Bett. Etwas später klingelte mein Handy und ich
ging ran. "Was gibt es Sophie?" fragte ich, weil ihr Name im Display
war. "Öhm, die will nix!" kam zurück. "Mama?" fragte ich, weil ich ihre
Stimme hörte.
Sie wollte dann das ich nach Hause komme, aber
sofort. Ich fragte sofort ob was passiert ist oder ob sie was dagegen
hat, das ich bei Jan bin. Es war nichts von beiden, sie wollte einfach
nur das ich nach Hause komme. Ich sagte ihr das ich mit dem Fahrrad da
bin und das ja das Spiel später ist. Sie wollte es aber trotzdem und Jan
durfte ich auch mitbringen, wenn er will. Nach dem Gespräch fragte ich
ihn und er nur so: "Was soll ich?" Ich winkte ab und packte meine
Sachen. Das gefiel ihm nicht und er umarmte mich von hinten. "Wo will denn
meine hübsche so schnell hin?" "Zum Mond, da wo mein Freund wohnt!"
sagte ich darauf. Er fragte gleich was los ist und wir stritten ein wenig.
Er fragte dann sein Papa ob er mit zu mir darf und der sagte
gleich ja. Schnell packte er seine Sachen zusammen und fragte mich dann
erst wie wir überhaupt zu mir nach Hause kommen. "Mit dem Rad!" sagte
ich und lachte dabei. "Nicht dein ernst, oder? Guck mal nach draußen!"
Das machte ich auch und sagte: "Es regnet! Und?" "Du willst im Regen die
ganzen Kilometer nach Hause?" "Wie denn sonst?" "Mit Papa?" Sein Papa:
"Nee, keine Zeit!" Jan (Jannik): "Dann mit dem Bus!" Hin und her, her
und hin, am Ende sind wir doch mit Fahrrad nach Hause.
Es regnete
ganz gut unterwegs, aber mich störte das nicht im geringsten. Jan störte
es schon, aber er sagte nichts. Nach fast einer Stunde kamen wir zuhause
im dunkeln an. Das Haus strahlte im Lichtermeer, ein Weihnachtsmann hing
am Dach und auch im Garten war viel Licht. Weil wir unsere Kapuzen auf
hatten, hörten wir erst nichts. Wir stellten die Fahrräder ab und nahmen
die Kapuzen runter. Da hörten wir von irgendwo Leute Weihnachtslieder
singen und lachten darüber. Eigentlich wollten wir, weil wir tropfnass
waren durch den Wintergarten ins Haus, aber dazu kamen wir nicht.
Das Gesinge kam aus unserem Garten und wir liefen hin. Durch meine
vom Regen nass gewordene Brille konnte ich nicht so gut gucken, aber ich
sah viele Lichterketten, wo mal der Seerosenteich war. Als ich näher
kam, traute ich meinen Augen nicht und setzte die Brille ab. "Wie geil
ist das denn? Hammer!" schrie ich, weil da stand ein riesen Whirlpool
mit Dach im Garten. Mamas, Papa, Chantal (13), Jacqueline (9), Lukas und
Sophie (beide 10), Tim (6) und Jule (15) saßen alle vollbekleidet im
Wasser und sangen. Als sie uns sahen jubelten sie und Mama bat mich mit
rein zu kommen.
Das ließ ich mir natürlich nicht nehmen und bin
gleich die Stufen zum Whirlpool rauf und rein. Mit allem was ich
anhatte. Also mit Unterwäsche, Stiefel, Jeanshose, Bluse, Trikot, meine
silbergraue Steppjacke und mein Schulrucksack. Alle lachten und freuten
sich und machten Platz. Das Wasser war richtig schön warm, wie in der
Badewanne und die Farbe im Pool änderte sich ständig. Erst Lila, dann
rot, blau, grün, gelb und weiß. Ich setzte mich einfach auf ein leeren
Platz und bemerkte dann erst das ich mein Rucksack (ergobag) noch
aufhatte und alles in mein Jackentaschen hatte (Handy, Zigaretten,
Taschentücher etc.). Mama lachte gleich und meinte das ich ihn ruhig
auflassen kann, weil Lukas, Sophie, Tim und Jacqueline ihre auch
aufhatten.
Da nur meine Dreckwäsche drin war, ließ ich ihn auch
auf. Die anderen hatten
zum Teil Bastelkram, CDs und so noch im Schulranzen gehabt. Jacqueline
und Sophie hatten beide ihre Hello-Kitty-Jacken an und Lukas seine dicke
Daunenjacke, Mamas, Jule und Papa hatten je eine Steppjacke an und
Jeanshosen und Stiefel, Chantal hatte eine HKM-Pro-Team-Jacke an und Tim
eine dicke Regenjacke. Mein Jan kam dann auch einfach mit rein, mit
seiner Daunenjacke und Jeanshose. Die Schuhe hat er lieber ausgezogen.
Ich fand das voll Cool, so im Pool zu sitzen und das Sprudeln zu
genießen. Mamas holten dann für uns alle Kinderpunsch und so aus einem
Schrank und goss uns allen was ein. Zusammen stießen wir auf den geilen
Whirlpool an und sangen dann gemeinsam ein paar Weihnachtslieder. Da ich
auch meine Armbanduhr umgelassen hatte, sah ich dass das Spiel von
Werder bald beginnt und wollte rein. "Halt!" rief Mama mir und Jan zu,
als wir gerade raus wollten. Papa drückte dann ein Knopf und ein
Bildschirm kam zum Vorschein.
Wir guckten uns alle an und
Verstummten. "Ein Fernseher, hier im Whirlpool?" sagte ich mit sehr
hoher Stimme und Papa meinte dann das er außen ist und nicht drin. Das
sah ich natürlich auch. "Aber wir sitzen alle im Wasser und das im
Garten und Vollbekleidet mit Schulranzen auf!" sagte ich darauf und alle
lachten. Dann machte Mama den Bildschirm an und wir konnten Fußball
gucken. Alle bis auf Mamas, Papa, Chantal und ich blieben im Whirlpool
sitzen und die anderen gingen zu Oma und den Zwillingen ins Haus.
Einsame Spitze sag ich Euch. Es war einfach nur der Hammer. Das ganze
Spiel haben wir zusammen angesehen und nebenbei Radler getrunken und
Plätzchen gegessen und geraucht.
Ich und Chantal haben die ganze
Zeit alles angelassen. Papa und Mama haben ihre Jacken und die Schuhe
irgendwann ausgezogen. Ich fand das geil so im Wasser zu sein und habe
es auch sehr genossen. Wann kann man das denn schon mal so machen? Am
Ende hieß es 3:0 für Werder Bremen und eine Runde im DFB-Pokal weiter.
Wir feierten die Mannschaft und dann fingen Mama und Papa an sich zu
küssen. Ich grinste voll und guckte Chantal dabei an. Es dauerte auch
nicht lange und wir beide küssten uns mit Zunge. Genau in dem Moment kam
Jan daher und sagte: "Hey, was wird das denn hier, willst du mir
fremdgehen?" Mama und Papa lachten und wir guckten ihn an. "Ähm, sie ist
meine Schwester und außerdem kennst du sie!" sagte ich dann zu ihm und
gab ihm ein dicken Kuss, weil er neben dem Pool stand.
"Kommst du
jetzt ins Bett? Bin müde!" sagte er. Ich bin dann auch raus und mit
Chantal noch kurz ins Bad uns umziehen. Danach bin ich mit Jannik (Jan)
ins Bett.
Dies Erlebnis habe ich gleich nach dem Frühstück am
nächsten Tag aufgeschrieben. Danach haben wir noch weitere Plätzchen
gebacken und so. Im Whirlpool waren wir nicht mehr gewesen. Das werden
wir aber am 1. Weihnachtstag wieder machen. |