Überraschung im Garten

(23.12.2020)
Weil es mir zu Langweilig und blöd wurde bei Oma, habe ich solange genervt bis sie mir erlaubte zu Jan (14) zu fahren. Mit ihrem alten Fahrrad bin ich auch eine knappe Stunde später mit Sack und Pack zu Jan. Natürlich hab ich ihn vorher angerufen und auch sein Vater gefragt ob das okay ist. Beide sagten ja. Kaum war ich in der Tür, da umarmte und knutschte mich Jan auch schon ab.

In seinem Zimmer haben wir dann weiter geknuddelt und er zeigte mir sein neuen Anzug den er zum Nikolaus bekommen hatte und so einige andere Dinge die er bekommen hat. Dann wurde es etwas Langweilig für mich, weil er mir seine neuen Jungs-Hörspiele vorspielte. Er war richtig mittendrin und wedelte immer mit sein Händen rum. Mich nervte das voll und ging nach draußen in den Garten um eine zu rauchen. Als ich zurück kam, guckte er mich ganz komisch an und fragte: "Warst du grad draußen?" "Nee, ich lag im Bett!" war meine Antwort da drauf.

Weil am Abend noch das DFB-Pokalspiel lief, suchte ich mein Trikot und zog es mir schon mal an. Er hat es wieder nicht mitbekommen das ich was gemacht hatte und guckte mich wieder ganz komisch an. Ein paar Minuten später meinte er so: "Spielen die heute?" "Nee, in fünf Jahren!" sagte ich und setzte mich auf sein Bett. Etwas später klingelte mein Handy und ich ging ran. "Was gibt es Sophie?" fragte ich, weil ihr Name im Display war. "Öhm, die will nix!" kam zurück. "Mama?" fragte ich, weil ich ihre Stimme hörte.

Sie wollte dann das ich nach Hause komme, aber sofort. Ich fragte sofort ob was passiert ist oder ob sie was dagegen hat, das ich bei Jan bin. Es war nichts von beiden, sie wollte einfach nur das ich nach Hause komme. Ich sagte ihr das ich mit dem Fahrrad da bin und das ja das Spiel später ist. Sie wollte es aber trotzdem und Jan durfte ich auch mitbringen, wenn er will. Nach dem Gespräch fragte ich ihn und er nur so: "Was soll ich?" Ich winkte ab und packte meine Sachen. Das gefiel ihm nicht und er umarmte mich von hinten. "Wo will denn meine hübsche so schnell hin?" "Zum Mond, da wo mein Freund wohnt!" sagte ich darauf. Er fragte gleich was los ist und wir stritten ein wenig.

Er fragte dann sein Papa ob er mit zu mir darf und der sagte gleich ja. Schnell packte er seine Sachen zusammen und fragte mich dann erst wie wir überhaupt zu mir nach Hause kommen. "Mit dem Rad!" sagte ich und lachte dabei. "Nicht dein ernst, oder? Guck mal nach draußen!" Das machte ich auch und sagte: "Es regnet! Und?" "Du willst im Regen die ganzen Kilometer nach Hause?" "Wie denn sonst?" "Mit Papa?" Sein Papa: "Nee, keine Zeit!" Jan (Jannik): "Dann mit dem Bus!" Hin und her, her und hin, am Ende sind wir doch mit Fahrrad nach Hause.

Es regnete ganz gut unterwegs, aber mich störte das nicht im geringsten. Jan störte es schon, aber er sagte nichts. Nach fast einer Stunde kamen wir zuhause im dunkeln an. Das Haus strahlte im Lichtermeer, ein Weihnachtsmann hing am Dach und auch im Garten war viel Licht. Weil wir unsere Kapuzen auf hatten, hörten wir erst nichts. Wir stellten die Fahrräder ab und nahmen die Kapuzen runter. Da hörten wir von irgendwo Leute Weihnachtslieder singen und lachten darüber. Eigentlich wollten wir, weil wir tropfnass waren durch den Wintergarten ins Haus, aber dazu kamen wir nicht.

Das Gesinge kam aus unserem Garten und wir liefen hin. Durch meine vom Regen nass gewordene Brille konnte ich nicht so gut gucken, aber ich sah viele Lichterketten, wo mal der Seerosenteich war. Als ich näher kam, traute ich meinen Augen nicht und setzte die Brille ab. "Wie geil ist das denn? Hammer!" schrie ich, weil da stand ein riesen Whirlpool mit Dach im Garten. Mamas, Papa, Chantal (13), Jacqueline (9), Lukas und Sophie (beide 10), Tim (6) und Jule (15) saßen alle vollbekleidet im Wasser und sangen. Als sie uns sahen jubelten sie und Mama bat mich mit rein zu kommen.

Das ließ ich mir natürlich nicht nehmen und bin gleich die Stufen zum Whirlpool rauf und rein. Mit allem was ich anhatte. Also mit Unterwäsche, Stiefel, Jeanshose, Bluse, Trikot, meine silbergraue Steppjacke und mein Schulrucksack. Alle lachten und freuten sich und machten Platz. Das Wasser war richtig schön warm, wie in der Badewanne und die Farbe im Pool änderte sich ständig. Erst Lila, dann rot, blau, grün, gelb und weiß. Ich setzte mich einfach auf ein leeren Platz und bemerkte dann erst das ich mein Rucksack (ergobag) noch aufhatte und alles in mein Jackentaschen hatte (Handy, Zigaretten, Taschentücher etc.). Mama lachte gleich und meinte das ich ihn ruhig auflassen kann, weil Lukas, Sophie, Tim und Jacqueline ihre auch aufhatten.

Da nur meine Dreckwäsche drin war, ließ ich ihn auch auf. Die anderen hatten zum Teil Bastelkram, CDs und so noch im Schulranzen gehabt. Jacqueline und Sophie hatten beide ihre Hello-Kitty-Jacken an und Lukas seine dicke Daunenjacke, Mamas, Jule und Papa hatten je eine Steppjacke an und Jeanshosen und Stiefel, Chantal hatte eine HKM-Pro-Team-Jacke an und Tim eine dicke Regenjacke. Mein Jan kam dann auch einfach mit rein, mit seiner Daunenjacke und Jeanshose. Die Schuhe hat er lieber ausgezogen.

Ich fand das voll Cool, so im Pool zu sitzen und das Sprudeln zu genießen. Mamas holten dann für uns alle Kinderpunsch und so aus einem Schrank und goss uns allen was ein. Zusammen stießen wir auf den geilen Whirlpool an und sangen dann gemeinsam ein paar Weihnachtslieder. Da ich auch meine Armbanduhr umgelassen hatte, sah ich dass das Spiel von Werder bald beginnt und wollte rein. "Halt!" rief Mama mir und Jan zu, als wir gerade raus wollten. Papa drückte dann ein Knopf und ein Bildschirm kam zum Vorschein.

Wir guckten uns alle an und Verstummten. "Ein Fernseher, hier im Whirlpool?" sagte ich mit sehr hoher Stimme und Papa meinte dann das er außen ist und nicht drin. Das sah ich natürlich auch. "Aber wir sitzen alle im Wasser und das im Garten und Vollbekleidet mit Schulranzen auf!" sagte ich darauf und alle lachten. Dann machte Mama den Bildschirm an und wir konnten Fußball gucken. Alle bis auf Mamas, Papa, Chantal und ich blieben im Whirlpool sitzen und die anderen gingen zu Oma und den Zwillingen ins Haus. Einsame Spitze sag ich Euch. Es war einfach nur der Hammer. Das ganze Spiel haben wir zusammen angesehen und nebenbei Radler getrunken und Plätzchen gegessen und geraucht.

Ich und Chantal haben die ganze Zeit alles angelassen. Papa und Mama haben ihre Jacken und die Schuhe irgendwann ausgezogen. Ich fand das geil so im Wasser zu sein und habe es auch sehr genossen. Wann kann man das denn schon mal so machen? Am Ende hieß es 3:0 für Werder Bremen und eine Runde im DFB-Pokal weiter. Wir feierten die Mannschaft und dann fingen Mama und Papa an sich zu küssen. Ich grinste voll und guckte Chantal dabei an. Es dauerte auch nicht lange und wir beide küssten uns mit Zunge. Genau in dem Moment kam Jan daher und sagte: "Hey, was wird das denn hier, willst du mir fremdgehen?" Mama und Papa lachten und wir guckten ihn an. "Ähm, sie ist meine Schwester und außerdem kennst du sie!" sagte ich dann zu ihm und gab ihm ein dicken Kuss, weil er neben dem Pool stand.

"Kommst du jetzt ins Bett? Bin müde!" sagte er. Ich bin dann auch raus und mit Chantal noch kurz ins Bad uns umziehen. Danach bin ich mit Jannik (Jan) ins Bett.

Dies Erlebnis habe ich gleich nach dem Frühstück am nächsten Tag aufgeschrieben. Danach haben wir noch weitere Plätzchen gebacken und so. Im Whirlpool waren wir nicht mehr gewesen. Das werden wir aber am 1. Weihnachtstag wieder machen.

Alle von mir selber entworfen und gemacht

Diese hat Sophie mit Tim für uns alle gemacht

 

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