Plätzchen backen bei Oma

(19.12.2020)
Wir, also ich (Laura 11), Sophie und Lukas (beide 10) und Tim (6), sind noch immer bei Oma zuhause. Wirklich Zeit hat sie aber nicht für uns, sie ist kaum zuhause und wir sind meistens alleine. Ab Mittag sind Tante Yvonne (18) und Tante Sabrina (17) da und "passen" auf uns auf. Oma musste heute schon sehr früh weg, deshalb kamen die beiden heute schon nach dem Frühstück. Erst quatschten wir viel und qualmten und dann fing Yvonne an Zutaten zum Plätzchen backen rauszusuchen. Es fehlten ein paar Sachen und wir sollten Einkaufen. Lukas und Chantal (13) meldeten sich freiwillig und fuhren mit ihren Rädern los. Lukas hatte wieder mal ein Rock an dabei, wie eigentlich immer, aber auch eine Strumpfhose drunter.

Als die beiden wieder kamen standen wir Mädchen mit Kleid und Fleecejacke und Schuhe in der Küche und haben den Teig angerührt. Lukas, Tim und Jacqueline (9) haben sie später ausgestochen und wir alle haben sie dann nach dem backen verziert oder wie man das halt so nennen kann. Nachdem die Plätzchen fertig waren, haben alle bis auf Yvonne, Chantal und ich noch Marzipankartoffeln gemacht. Das war vielleicht eine Sauerei, aber es machte uns sehr viel Spaß. Unsere Kleider und Pullis haben ganz schön was abbekommen. Yvonne hat immer aufgepasst bei sich, das sie nicht dreckig wird, aber Chantal und ich wurden ganz schön dreckig. Wir haben unsere Finger auch immer am Kleid und dem Pulli abgewischt. Yvonne war da immer am meckern gewesen, aber uns war es egal.

Nachdem die dann auch endlich mal fertig waren, sind Jacqueline und ich so wie wir waren, also mit Unterwäsche, Kleid, Fleecejacke und Schuhe in die Badewanne gestiegen und uns gegenseitig mit Seife kräftig eingeschmiert. Nach dem abspülen hat sie sich in mein Schoß gelegt und wir haben uns ein wenig unterhalten. Irgendwie hatte ich da Lust gehabt Geige zu spielen, also bin ich so nass ins Wohnzimmer und hab meine Geige geholt und in der Badewanne dann drauf gespielt. Sie fand das lustig und hat mich immer wieder nass gespritzt. Natürlich hat die Geige auch was abbekommen. Als ich die dann noch einfach so ins Wasser tauchte, staunte sie nur und bekam richtig große Augen.

"Darfst du das?" fragte sie mich und guckte immer abwechselnd mich und die Geige an. "Würd ich das sonst machen, wenn ich es nicht dürfte?" erwiderte ich. "Boah!" sagte sie darauf und wollte dann mal drauf spielen, um zu sehen ob sie noch geht. "Klar geht die noch, damit war ich auch schon schwimmen!" sagte ich. Das glaubte sie mir absolut nicht und spielte dann etwas auf der Geige. "Boah, die geht ja noch!" sagte sie mit sehr hoher Stimme und tauchte die Geige wieder ins Wasser. Ich hab sie dann rausgenommen und zur Seite gelegt.

Später haben wir beide noch in Unterwäsche uns gewaschen. Da sie auch ihre Beinprothese angelassen hatte, durfte ich die auch noch mit waschen. Erst hat sie kurz gemeckert, weil sie das selber nie so macht, aber dann durfte ich es doch. Als wir gerade am abtrocknen waren, rutschte meine Geige ins ablaufende Wasser und Jacqueline lachte. "Hast du davon eigentlich auch Fotos?" fragte sie mich. "Ah, schnell, steck den Proppen wieder rein!" forderte ich sie auf, weil sie gerade da so stand. Das machte sie auch sofort und ich überlegte wo ich mein Smartphone hab.

Sie kramte in ihrem Schulranzen rum, der da stand und mit dem sie nicht baden war und holte da ihr Smartphone raus. "Hier, nimm meins!" sagte sie und hielt es mir hin. Schnell machte ich noch Fotos von unseren nassen Sachen und der Geige und trocknete mich weiter ab und zog mir was frisches an. Das hätte sie mir aber auch eher sagen können, das sie ihr Smartphone dabei hatte, oder?!? Naja, so gibt es halt nur diese Bilder, aber ich wollte ja auch sowieso keine mehr machen, bis ich welche von Euch bekomme. Mit der Geige in der Hand bin ich dann zu Chantal ins Zimmer, wo ich ja pennen darf.

Die nassen Sachen hat Yvonne noch in die Waschmaschine gesteckt mit den dreckigen Sachen von den anderen zusammen. Danach ist sie mit ihrer Sabrina wieder abgehauen und Oma kam zurück. Als wir ihr erzählen wollten, was wir alles gemacht hatten, sagte sie nur: "Ja schön, lasst mich jetzt mal in Ruhe und geht ins Bett!" Das hat sie auch nicht gerade freundlich gesagt, also sind wir lieber schnell verschwunden. Nach ein paar Hörspielen bei Chantal, sind wir alle auch ins Bett und haben gepennt.

Das Erlebnis hab ich am nächsten morgen geschrieben und da wir bis Weihnachten bei Oma sein sollen, habe ich es Mama per Mail geschickt, damit sie es mit drauf macht.

Marzipankartoffeln

 

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