Silvesterparty 2020/2021

(31.12.2020 / 01.01.2021)
Gleich nach dem Frühstück haben Mamas (26), Jule (15), Sophie (10), Lukas (10) und ich (11) viele Salate gemacht für den Abend. Es gab Kartoffelsalat, Thunfischsalat, Matjessalat und Wurstsalat und dazu gab es Frikadellen und Würstchen. Nach dem Mittagessen, wo es ein großen Braten gab, wollten Mamas und ich noch ein wenig für die Party am Abend üben. Wir wollten ein kleines Konzert mit Tante Sarah (22) und Onkel Kevin (24) geben. Während wir noch am üben waren, Sarah und Kevin hatten uns ein paar Tage zuvor Notenblätter und so gegeben, rief Mamas Arbeit an und fragte ob sie kurzfristig einspringen könnte. "Klar, kein Problem!" sagte Mama und beendete die Übung. Kurz darauf fuhr sie schon weg.

Claudia guckte mich an und sagte: "Das kann ja was werden, ohne Saxophon!" Mir war das egal und wollte weiter üben. Zusammen spielten wir unsere Songs ein und dann kamen Sarah und Kevin auch schon und wir bauten im Garten, etwas schräg und weiter weg vom Whirlpool, die kleine Bühne auf. Eingeladen hatten wir sonst niemanden weiter, durften wir ja auch nicht. Kevin baute sein Schlagzeug auf und spielte drauf los. Das fand ich genauso wie bei Sophie etwas komisch, weil die beiden ja eine Beinprothese tragen. Aber spielen können die beiden wie Weltmeister.

Sarah nahm dann ihre E-Gitarre zur Hand und spielte leise mit. Sophie und Lukas spielten noch auf dem halben Spielplatz und Papa kam dann auch noch mit Jan (14) um die Ecke. Jan hat ja schon seit ein paar Tagen bei mir gepennt, was ich auch sehr schön fand. Eine Stunde später standen mein Jan, Papa und Lukas mit kompletten Anzügen da und Sophie mit einem sehr hübschen Kleid, Lackschuhen und ihrer Hello-Kitty-Jacke und schauten uns bei den Proben zu.

Tim (6) und die Zwillinge (2) waren bei Oma. Kevin spielte also an seinem Schlagzeug, Sarah und Claudia auf ihren E-Gitarren und ich spielte auf meiner Geige. Weil Sarahs Band meist Lederklamotten tragen, hatten die drei alles in Schwarz an. Lederhose, Lederstiefel und Lederjacken (keine bayrische Scheiße). Ich selber hatte meine braunen Lederstiefel an, eine Jeanshose, Pulli und meine schwarze neue Lederjacke. Weil Mama doch noch etwas länger arbeiten musste als sie dachte, fingen wir schon mal an zu spielen.

Bei ein paar Songs kam ich aus dem Takt und wir lachten oder ich hörte einfach auf zu spielen und versuchte irgendwo wieder einzusetzen. Irgendwann fragte mich Sarah ob ich "Ik mutt gor nix" spielen könnte. Mit der Geige noch am Arm drehte ich mich ganz langsam zu ihr um und alles verstummte. Meine Augen wurden immer größer dabei. Als ich sie im Visier hatte, drehte ich mein Kopf langsam nach oben und sagte dann ganz schnell: "De Fofftig Penns immer!" Alles lachte und sie sagte: "Dann mal los!" Kevin spielte kurz auf seinem Schlagzeug zur Einleitung und dann fiedelte ich drauf los.

"Wahnsinn!" schrie Jan und sang kräftig mit. Nach dem Lied wollte Sarah noch "Gröön un Witt" spielen und ich so: "Halt! Noch nicht! Stell das Mikro hin!" und lief ins Haus. Über meine Lederjacke zog ich mir mein gelben Friesennerz an und rannte wieder auf die Bühne. "So geit dat besser!" sagte ich und alle lachten wieder. Das war ja genau mein Lied von denen und warf auch gleich die Geige an die Schulter und spielte drauf los. Keiner machte etwas, außer mir zusehen. Während ich spielte, sang ich auch. Fast am ende des Songs, spielte Kevin auf dem Schlagzeug. Und dann spielten wir es alle und ich sang und spielte kräftig mit. Ich tanzte auch wieder und stampfte mit den Füßen auf den Boden.

Danach spielten wir noch etwas von Rednex und anderen Gruppen ein paar Songs und die Uhr lief immer weiter auf Null Uhr zu. Papa, Jan und Lukas stiegen mit ihren Anzügen die Stufen zum Whirlpool rauf und gingen rein und tanzten drin. Etwas später ging auch Sophie mit rein und dann wir. Alle so wie wir gerade angezogen waren. Papa und Claudia holten hinter dem Whirlpool ein paar Raketen hervor und Feuerzeuge. Die Raketen stellten wir in leere Flaschen und die Konfettikanonen stellten wir am Rand alle hin und zählten den Countdown runter. 3 - 2 - 1 - Feuer frei.

Auf der Bühne stand Sophies CD-Player und brachte gute Musik von sich. Die Raketen zischten nach oben, von Claudia, Sarah, Kevin und Papa angezündet, und die Kanonen drehten Lukas und Sophie kräftig um und bewarfen uns alle mit dem Konfetti, der sich darin befand. Wir jubelten alle und dann gab es Kinderpunsch mit Sekt gemischt für uns alle. Wir stießen aufs neue Jahr an und jubelten weiter. Papa, Claudia und auch Jule (15), die endlich mal ausgeschlafen hatte, zündeten noch weitere Raketen an und warfen kleine Böller auf den Rasen. Für uns Kinder gab es noch Windkreisel, Bienen und Konfettibomben und viele Luftschlangen. Ich habe nicht ein Teil davon angezündet, was alle komisch fanden, aber das hatte seine Gründe.

Mit Tellern bewaffnet standen wir im Whirlpool und packten uns reichlich Salat und Fleisch drauf. Während wir noch am Essen waren, kam Mama endlich wieder nach Hause und rannte auf uns zu. Wir hielten alle unsere Arme mit den Tellern  hoch und jubelten. Mama kam dann einfach mit ihrer Arbeitskleidung in den Whirlpool und feierte mit uns weiter. "Stand im Stau!" sagte sie noch dabei, aber das hat niemanden interessiert. Sie nahm sich etwas Salat und Frikadellen und futterte. Danach machten wir das Sprudeln an und tranken unser Gemisch. Wir lagen alle bis zum Hals im Wasser. Ich fand das richtig Cool wie Kevin, Claudia und Sarah mit ihren kompletten Lederklamotten im Wasser lagen. Das ich meine Lederjacke noch anhatte, hatte ich da schon wieder vergessen, weil ich ja mein Friesennerz drüber hatte. Claudia, Kevin, Sarah und Sophie waren auch wieder mit ihren Beinprothesen drin.

"Habt ihr schon gespielt?" fragte Mama uns und schielte zur Bühne. "Und wie wir das haben!" grinste ich über alle Backen. Sarah dann so: "Wollen wir weiter spielen?" Das hatte sie eigentlich ihren Mann gefragt, aber ich fühlte mich mit angesprochen und fragte Mama mit großen Augen ob ich darf. "Bist noch nicht auf der Bühne?" grinste sie nur. Da Sarah und Kevin mit ihren nassen Lederklamotten auf die Bühne gingen, stellte ich mich mit meinen nassen Sachen dazu und wir spielten wieder Songs von "De Fofftig Penns". Ich tanzte auch wieder kräftig und sang. Mama freute sich darüber und sang auch mit.

Mir war voll warm gewesen in den nassen Klamotten, obwohl es ja kalt war in dieser Nacht. Kam wohl durch das tanzen. Kevin und Sarah haben auch nicht gefroren in ihren nassen Sachen. Bei einem Lied hörte ich mittendrin auf zu singen und guckte zum Wäldchen rüber. Die beiden spielten weiter und ich sagte: "Wir haben Besuch von der Polizei!" Die beiden spielten etwas leiser und verstummten dann plötzlich. Es kamen wirklich zwei Polizisten auf uns zu und begrüßten uns mit: "Frohes neues Jahr!" Mama und Papa kamen da schnell aus dem Pool und stellten sich vor.

Nach nur wenigen Minuten war alles wieder vorbei. Die Polizisten gingen und wir konnten weiter feiern. Die haben gedacht, das es hier ein großes unerlaubtes Konzert gab und sind deswegen über den Zaun auf unser Grundstück. Da wir ja nur die erlaubten vier Personen hatten, mussten sie wieder gehen ohne uns zu bestrafen. Wir haben danach aber nicht mehr so laut gespielt. Beim letzten Lied, meinem Lieblingslied: "Gröön un Witt", spielte ich wieder kräftig auf meiner Geige und stieg dabei die Stufen zum Whirlpool rauf und ging rein. Im Wasser spielte ich weiter und tauchte die Geige anschließend ins Wasser ein.

Niemanden hat es gestört, ganz im Gegenteil, alle freuten sich und fragten ob ich unter Wasser weiter spielen möchte. Das machte ich natürlich gerne, aber Mama nahm mir dann die Geige weg und sagte: "Lass uns lieber was trinken!" Das machten wir auch und setzten uns wieder ins warme Wasser und machten das Sprudeln an. Da fragten wir Papa dann auch wem das Werkzeug gehört, das im Funki-Schulranzen war und die Hose. Er lachte kräftig und guckte Mama dabei an. "Die Sachen gehören Jonas!" lachte Papa. Er holte ein paar mal Luft und sagte: "Er hat auch den Schulranzen getragen und wie eine Tunte rumgerannt!" und Mama bekam sich nicht wieder ein und verschluckte sich fast. Der Jonas ist ihr Cousin und ist Schwul. Nach etwas über einer Stunde sind wir alle mit unseren nassen Sachen ins Haus und haben uns Bettfertig gemacht.

Weiter im nächsten Erlebnis.

 

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