Ostern im Pool

(04.04.2021)
Wir hatten es ja schon länger geplant gehabt, noch vor meinem Unfall am 02.03.2021, das wir an Ostern in den Pool gehen und später noch am Lagerfeuer sitzen. Heute war es soweit. Nach dem Gottesdienst am Morgen kam Tante Sarah (22) mit ihrer Familie, mein Jan (14) war ja schon da und auch Jule (15) kam auch noch. Beim Kuchen essen am Nachmittag meinte Mama so: "So, jetzt werden wir uns alle Anzüge anziehen und dann ab in den Pool!" Papa, der über Nacht schon bei uns war, Jan, Kevin (24), Oliver (6), Lukas (10) und Tim (6) hatten ihre kompletten Anzüge schon an und guckten wie wir anderen Mama ganz komisch an. Sophie: "Anzüge?" Mama lachte und sagte: "Ja, warum denn nicht?"

Nach einigen hin und her zogen sich Jule, Sophie (10) und Claudia (26) ein Anzug von Lukas an, Mama (26) zog ihre Arbeitsuniform an, Tante Sarah zog sich einen von Jan an und der Rest blieb so wie er bzw. sie war. Die Zwillinge (2), Josefine (3) und Vanessa (2) hatten je ein hübsches Kleid und Lackschuhe an und der ganz kleine Silas (1) einen Strampler. Jeder hat sich dann noch seine guten Schuhe angezogen und ab zum Pool. Ich hatte wegen meinem Gips, den ich noch bis fast ende  des Monats tragen muss, ein Rock, Bluse, Krawatte und ein Sakko von Jan an und ein Lackschuh. Über dem Gips hatte ich wieder mein Gipsschutz an, den ich ja immer beim Duschen trage. Unterwäsche hatten wir alle natürlich auch an.

Wegen meinem Gips wollte ich nicht in den Pool, weil ich da immer noch Angst hatte, das er doch irgendwie nass wird oder das ich damit untergehen könnte. Sarah, Kevin, Claudia und Sophie, die mit ihren Beinprothesen ins Wasser sind, meinten immer: "Ach quatsch, da gehst du nicht mit unter, wir haben doch auch ein Klotz am Bein!" und lachten immer wieder, weil ich es nicht wollte. Die anderen nervten mich auch die ganze Zeit und meinten das ja alle da sind, wenn was passieren sollte. Ich mein das war schon ein geiler Anblick gleich elf Anzüge im Wasser zu sehen, besonders Jan, Lukas und Papa, aber trotzdem wollte ich nicht.

Alle sind im Pool immer hin und her geschwommen und haben nach der Musik getanzt, die ich angemacht hatte. Irgendwann saß ich am Tisch im trockenen und die anderen waren im Party-Pool an den Tischen und an der Bar. Dann rannten Mama und Papa plötzlich weg und kamen etwas später mit zwei Schubkarren voller alter Schulranzen zurück und meinten: "So, diese Schulranzen werden nachher alle verbrannt, also wer nochmal ein aufsetzen möchte davon!" und zeigte auf die Schulranzen. Ich lachte volle Kanne und fragte was das jetzt werden soll. "Hab ich doch gesagt, erst ein letztes mal mit schwimmen und spielen, sofern es geht und dann ab ins Lagerfeuer!" lachte Mama und stellte mir einen auf den Tisch.

"Ja super, und den soll ich jetzt hier aufsetzen oder wie?" fragte ich. "Dann eben nicht!" meinte Mama und schmiss ihn ins Wasser, genauso wie alle anderen. Papa machte auch noch mit und warf welche in den Schwimmpool. Die Schulranzen sind unten alle aufgeführt. Sie waren alle nicht mehr in Ordnung, zum Teil waren die Gürte schon sehr locker und auch sehr dreckig. Mama wollte sie einfach loswerden. Fast jeder nahm sich ein und setzte ihn auf. Die kleinen von Tante Sarah und unsere Zwillinge spielten in Schlauchbooten auf dem Pool und brauchten keinen aufsetzen. Wäre auch ziemlich blöd gewesen.

Bei einem Schulranzen wusste Mama nicht so genau ob er mit weg kann, weil ich ihn gefunden hatte. Den ließ sie auch am Poolrand stehen und guckte mich dabei an. Ich blieb aber dabei und wollte nicht mit ins Wasser. Es sind aber auch nicht alle lange mit den Schulranzen im Wasser geblieben, weil es nach draußen zum Lagerfeuer ging. Mama und Papa sind als erstes gegangen und haben mit nassen Klamotten im kalten das Feuer angemacht. Etwa eine halbe Stunde später kamen beide mit dicken Jacken wieder zum Pool und haben die anderen geholt. Was dann noch geschah steht weiter unten.

Den hat Papa sich aufgesetzt

Sophie

Tim

Lukas

Jule

Mama

Von diesen gab es zwei
Jan und Oliver

Claudia

Mama

Ich
Hier geht es weiter mit dem Erlebnis, bei dem ich auch im Pool war.
Nachdem alle nach draußen verschwunden sind, kamen Jan und Tante Sarah auf mich zu und rauchten mit mir eine. Jan hatte da schon den Schulranzen nicht mehr aufgehabt. Beide versuchten mich dann nochmal dazu zu bewegen in den Pool zu gehen. Ich guckte da beide an und sagte: "Aber nur wenn ihr mit reinkommt und mich stützt!" Da wollten auch beide machen und sind mit mir zu den Stufen. Stufe für Stufe sind wir dann zu dritt in den Pool gestiegen.

Es war schon ein kribbeliges Gefühl gewesen mit dem Gips und so in den Pool zu gehen. Ich hatte ja nicht nur diese Tonne über den Gips, der vom Fuß bis fast zum Schritt geht, sondern auch meine Schiene angehabt, wegen mein zertrümmerten Fußbruch. Mein Rock blieb am Anfang noch auf dem Wasser liegen und ich musste lachen. "Gib mal den Ranzen her, wenn schon denn richtig!" sagte ich zu Jan. Er gab ihn mir auch und ich setzte ihn auf. Je weiter ich mit dem Ding am Bein reinging, desto dicker wurde das Ding. Eigentlich darf ich ja noch nicht auftreten mit dem Bein, aber im Wasser ging das echt besser.

Wir gingen immer weiter rein und dann versuchte ich zu schwimmen. Beide ließen mich los und ich schwamm. Dieses blöde Ding trieb mein Bein immer wieder nach oben und ich konnte mich nicht mehr halten. Jan hat mir schnell geholfen wieder an den Rand zu kommen. "Bah ist das Scheiße, damit kann ich gar nicht schwimmen!" meckerte ich. Sarah lachte und meinte das ich das Ding abmachen soll. Da hatte aber Jan was dagegen und meinte: "Bis du Blöd? Da wird ihr Gips doch komplett nass!" "Nenn mich nicht Blöd!" lachte sie, aber gab ihm auch Recht. Mir war es dann auch zu Blöd, weiter mit dem Ding im Wasser zu sein und rutschte weiter am Rand zu den Stufen, wo ich dann raus bin. Klar war es schön wieder komplett im Pool gewesen zu sein, aber nicht mit dem Ding. Da gehe ich doch lieber in die Badewanne oder die Dusche. Naja, ein Versuch war es Wert.

Wir drei setzten uns noch kurz an den Tisch und rauchten eine. Danach haben wir unsere Jacken über die nassen Sachen angezogen und sind raus. Sarah ist gleich ins Gästehaus sich umziehen. Jan und ich folgten ihr etwas später. Als sie fertig war und wieder ging, wollte ich nochmal schnell in die Badewanne. Da kam Jan auf den Einfall ein paar Fotos von der Tonne zu machen und meiner Schiene, die ich über dem Gips anhatte. Ich ließ das Wasser rein und legte mich rein. Auf den Fotos ist auch meine Jacke, von der ich im Erlebnis 154 berichtet hatte, zu sehen. Ich musste immer wieder lachen, weil dieses blöde Ding mein Bein nach oben gleiten ließ. Wollte mich auch nur ein wenig im warmen Wasser aufwärmen und mich danach gleich umziehen.

Jan machte ein paar Fotos und zog sich im Wohnzimmer schnell um. Als er wieder kam ließ ich gerade das Wasser wieder raus und kratzte mich am Bein. "Was machst du denn da?" fragte er mich völlig aufgelöst. "Bist du Blöd? Du kannst doch nicht in die Öffnung greifen wenn noch Wasser in der Wanne ist!" meckerte er weiter. Mich juckte es aber so dolle und kam nicht richtig ran. Ich zog da auch schnell meine Hand wieder raus und guckte ihn komisch an. Er schüttelte den Kopf und meinte: "Mach das bloß nicht nochmal!" und lachte leicht. Das Wasser war raus und er half mir dieses Ding wieder abzumachen. Leider kam etwas Wasser durch die Öffnung, aber wirklich nass war mein Gips nicht und auch die Schiene war noch komplett trocken. Hat er also umsonst gemeckert, macht aber nichts.

Er knipste noch schnell die Schiene und half mir aus der Wanne. Im Wohnzimmer half er mir noch beim aus und anziehen. Diesmal durfte er auch bleiben, weil nackt haben wir uns schon gesehen gehabt und das macht mir auch nichts mehr aus. Weil ich so kaputt danach war, legte ich mich aufs Sofa und rauchte eine. Er legte sich neben mich und rauchte mit. Nach der Zigarette knutschten wir noch ein wenig rum und vergaßen die Zeit. Plötzlich ging die Tür auf und Sophie kam rein. "Hey, fresst Euch nicht auf, draußen gibts Salat und Fleisch!" lachte sie und zog uns vom Sofa. Sie hatte mittlerweile auch schon wieder was trockenes an. "Los, kommt!" sagte sie. Ich setzte mich schnell in den Rollstuhl und fuhr mit Jan und Sophie nach draußen.

Das Lagerfeuer war riesig, direkt am Fluss und die anderen saßen alle drum herum und tranken Eierlikör. Wir setzten uns dazu und dann sah ich erst das Mama wirklich die Schulranzen ins Feuer geschmissen hatte. Viel übrig war von denen nicht mehr wirklich was. Schade, ich hätte sie gerne richtig brennen sehen. Wir setzten uns zu den anderen und aßen Salat und Würstchen. Tja, was soll ich noch schreiben? Was an einem Lagerfeuer so alles passiert ist doch klar, oder? Das Feuer brannte, zwischendurch flog mein Schulranzen, den ich im Pool kurz aufhatte, ins Feuer und verbrannte sehr schnell. Klar, der war ja auch noch fast trocken gewesen. Wir grillten im Feuer Würstchen und angebratenes Fleisch und Folienkartoffeln und aßen alles auf. Später haben Sarah, Mama, Lukas, Sophie, Claudia, Kevin und ich noch Musik gemacht. Nach und nach sind wir danach alle ins Haus und haben uns in die Betten verteilt. Jan natürlich mit in meins.

Da sieht man meine neue Jacke, von der ich im Erlebnis 154 berichtet hatte.

Dieses blöde Ding ist wirklich Wasserdicht, aber zum schwimmen nicht geeignet.

Da war kein Wasser mehr in der Badewanne, aber mit dem Ding muss ich täglich rumrennen weil ich ja auch ein Trümmerbruch im Fuß hatte und ihn damit ruhig stellen kann. Ganz schön Scheiße aber was soll´s.

 

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