Abkühlung im Schritt

(04.08.2021)
Der morgen fing schon gut an, ich hatte Schmerzen im Unterleib, weil ich auch bald meine Tage bekam, und war nicht wirklich zu gebrauchen. Etwas später fing auch Melody (12) an rumzunörgeln, weil sie ebenfalls die Tage bekam. "Das kann ja was werden heute!" sagte Jan (14) mit verzogenem Gesicht. Ein paar Stunden später kam Melody auf die Idee mit mir in die Stadt zu fahren. Wenn sie die Tage hat, muss sie immer was lesen oder hören, meinte sie. Mir ging es da eigentlich nicht anders und schlug ein. Mama meinte da, das ich genug Hörspiele und Bücher dabei hätte und die erstmal lesen und hören sollte. "Kenn ich alles schon!" knurrte ich. Etwas später meinte Mama: "Ja, dann haut ab!" Das ließen wir uns nicht nehmen und packten uns ein paar Sachen in unsere Rucksäcke und fuhren mit den E-Rollern los. Auf dem kann ich ja die ganze Zeit stehen und muss nicht treten.

Als wir gerade in den Feldweg zur Straße einbogen, kam uns Jan hinterher. "Halt, wartet!" rief er. Wir warteten auf ihn und fuhren dann gemeinsam in die Stadt. Das Wetter war zwar schön, aber unter meinem schwarzen Midirock zog es ein wenig und ich lachte immer. "Was ziehst auch ein Rock auf dem Ding an?" lachte Jan mich aus und genoss es, das mein Rock immer hoch flog, warum auch immer er es tat, also der Rock. Endlich in der Stadt angekommen, holten wir uns zu erst ein Eis und setzten uns damit irgendwo hin. Da machte Jan auf einmal komische Geräusche und ich guckte ihn an. Er rollte immer mit der Zunge über seine Oberlippe und machte lalalala. Und das auch noch mit einer hohen Stimme. "Was machst du?" lachte ich ihn an und er meinte: "Versuch nur die Zahnschmerzen wegzukriegen!" Er hatte ein Ziehzahn gehabt. "Kommt davon wenn man das Eis zu schnell isst!" sagte Melo darauf und lachte. Hörte sich auch zu witzig an.

Nach dem Eis liefen wir mit den E-Rollern auf ein etwas größeren Platz wo schöne alte Häuser waren, die musste ich ja unbedingt fotografieren und stellte mein Roller ab. Wollte gerade ein schönes Foto machen, da erschrak ich und rief mit hoher Stimme: "Uuih!"  Melo und Jan lachten volle Kanne. "Wat war dat denn?" fragte ich und lachte dann auch. "Du stehst auf ein Brunnen!" lachte Jan und bekam sich nicht wieder ein. Ein Brunnen war das weniger, eher sowas wie eine Fontäne, naja jedenfalls kam Wasser aus dem Boden geschossen. Der Strahl ging genau unter mein Rock an den Schritt. War ziemlich kalt muss ich sagen, deswegen schrie ich auch kurz auf. "Nochmal!" rief ich und stellte mich auf die selbe Stelle wie vorher. Es kam dann auch wirklich ein dicker Strahl aus dem Boden, aber diesmal so heftig das er mein Rock hoch hob. Ich lachte kräftig und freute mich über die Abkühlung im Schritt, weil ich da ja auch Schmerzen hatte. Melo wollte es dann auch mal machen, aber sie stand immer genau daneben und als sie drauf gehen wollte, kam nichts mehr.

Zum Glück hatte ich frische Binden mit und eine Hose eingesteckt, weil man weiß ja nie was kommt. Es machte mir richtig Spaß so nass zu werden und stellte mich noch ein drittes und viertes mal da hin. Danach kam leider nichts mehr. Ein paar Bewohner meinten das es nur zu jeder Stunde kommt und auch nur für ein paar Minuten, deswegen sah es vorher auch sehr trocken aus alles. Mit nassen Rock und halb nassen Rucksack suchten wir ein Kaffee auf und ich zog mich schnell um und machte mir eine neue Binde rein, für den Fall der Fälle. Melo wurde ja nur leicht nass und brauchte nichts frisches.

In einem Buchladen kauften wir drei noch ein paar Bücher und Hörspiele und ich schrieb noch schnell auf meiner Seite, das wir noch am leben sind und was grad passierte. Danach fuhren wir wieder zur Hütte. Dort erzählte ich von dem Erlebnis und Mamas lachten kräftig. "Ich weiß wo ihr ward, da waren wir neulich auch kurz gewesen und fanden es lustig!" sagte Mama Claudia und lachte wieder. Sie fragte auch ihren Bruder ob er mit drauf war, aber das wollte er ja nicht.

Etwas später kibbelten sich Sophie und Claudia (beide 11) draußen und beschmissen sich mit Dreck. Da meinte Mama so, das wenn es so weitergeht mit den beiden, das sie ein drittes Zelt brauchen. Ich wusste es von Anfang an das es nicht lange gut gehen wird. Die beiden verstehen sich nicht wirklich und streiten sich auch dauernd um Lukas. Naja, am Abend haben wir noch ein wenig Musik am Lagerfeuer gemacht, aber dazu mehr im nächsten Erlebnis.

 

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