Den See von Unrat befreit

(13.08.2021)
Schon am frühen morgen sollten wir alle alles schön sauber machen. Die Jungs mähten den Rasen, ein paar haben den Zeltplatz gereinigt und ich (Laura, 12) habe mit Sophie (11) und Melody (12) den See sauber gemacht. Dazu hatten wir drei Unterwäsche, Top, Jeanshose mit Gürtel, Shirt, Friesennerz und Gummistiefel an. Da Sophie unbedingt den Dreck (Blätter, Äste, Papier usw.) in ihren Schulranzen stecken wollte, haben Melody und ich uns unsere Schulranzen (ergobag, Melody) ebenfalls aufgesetzt und ab in den See damit.

Erst sammelten wir am Rand alles ein und steckten den Müll wie gesagt in unsere Schulranzen statt in Müllbeutel. Es kam ganz schön viel zusammen und wir mussten dreimal unsere Schulranzen auskippen. Auf Luftmatratzen liegend haben wir später den Müll auf dem See eingesammelt und zum Teil auch auf die Matratzen gelegt oder in unsere Jackentaschen gesteckt. Zweimal in der Zeit haben wir uns so quatschnass mit tropfenden Schulranzen auf den Steg gesetzt und eine geraucht. So quatschnass haben wir auch am Tisch gesessen einmal und gegessen. Danach ging es weiter im See. Woher auch immer der ganze Dreck kam, wir räumten ihn weg.

Zum Schluss haben wir noch am Rand die Sträucher und das hohe Gras gerade geschnitten, mit einer großen Heckenschere. War ganz schön anstrengend, besonders bei mir, weil ich stand ja die ganze Zeit nur auf einem Bein, weil ich Schmerzen im Stumpf hatte und meine Prothese nicht angelassen hatte, aber es machte uns Spaß. Habe auch mehr die anderen machen lassen. Wir fragten uns natürlich immer, warum wir das alles machen mussten, aber Mamas und Papa gaben uns keine antworten dazu. Aber ich konnte es mir schon denken wieso. Mamas haben ja schon vor ein paar Monaten mal gesagt, das sie ihren Segen zur Hochzeit im See haben wollen. Und genauso sollte es auch kommen am nächsten Tag, aber dazu im nächsten Erlebnis.

Bis zum Abendessen war alles schön und sauber und wir waren alle völlig fertig. Wir gingen auch gleich nach dem Essen zu unseren Zeltplatz und machten dort noch den rest sauber und gingen schon früh pennen. Jan mit mir in einem Zelt. Melody und Sophie in einem und Lukas mit seiner Claudia im dritten.

Nach mehreren Stunden konnte ich nicht mehr schlafen und hüpfte aus dem Zelt zu unserem Lagerfeuerplatz. Dort saß auch Sophie ganz einsam rum und rauchte eine. "Na, kannst auch nicht schlafen?" fragte sie mich. "Nee!" antwortete ich nur und setzte mich zu ihr. "Schade das Jule nicht mehr zu uns kommt!" meinte sie da so völlig unerwartet, weil eigentlich kann sie die nicht so wirklich ab. Ich guckte nur still vor mir her und sagte nichts darauf. Etwas später fragte sie mich, ob ich wüsste das Jule eine neue hat. Da wurde ich doch etwas stutzig und fragte warum sie es mich fragt. "Nur so!" meinte sie und stand auf. Auf ihren Gehstützen lief sie an den Rand vom See und wackelte mit ihrem Stumpf.

Nach ein paar Minuten, weil sie da immer noch stand, lief ich ihr hinterher und fragte sie ob sie rein will. Sie verneinte es und guckte irgendwie traurig auf den See. Wir haben uns noch eine Weile über dieses und jenes unterhalten und sind dann wieder in unsere Zelte.

 

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