Eine Höhle neben dem Zeltplatz

(18.08.2021)
Wir räumten gerade unseren Zeltplatz auf, da musste Claudia (11) mal ganz dringend groß. Da wir unsere Eimer und so aber schon sauber hatten und sie nicht im See verschwinden wollte, ging sie in die Büsche, neben mein und Jans Zelt. Schön versteckt, damit wir sie nicht sehen konnten natürlich. Da schrie sie plötzlich. Da es sich etwas komisch anhörte, rannten wir alle zu ihr, aber sie war nirgends zu sehen. "Claudia?!" rief Lukas ganz laut. "Hier unten!" antwortete sie. Es hörte sich sehr komisch an und wir fragten alle nochmal nach. "Hier!" rief sie. "Hä, wo denn?" fragte Sophie nochmal. Dann entdeckte Jan (14) einen Schacht, der schräg in die Erde ging. "Hier ist ein Schacht!" rief er uns zu, hockte sich hin und fragte ob sie da drin ist. "Ja, hier unten!" rief sie wieder.

Lukas (11) eilte sofort zu den Zelten und holte ein paar Taschenlampen. Er gab uns welche ab und leuchtete dann mit mir zusammen in den Schacht. Claudia stand unten und hielt sich die Arme vors Gesicht, weil sie das Licht direkt abbekam und sich geblendet fühlte. "Was machst du da unten?" fragte Lukas und rutschte gleich zu ihr. "Keine Ahnung!" lachte sie etwas. Jan holte noch schnell ein Seil und band es an einem Baum fest. Danach schmiss er es in den schrägen Schacht und rutschte runter. Sophie (11), Melody (12) und ich folgten ihm. "Ganz schön duster hier unten!" bemerkte Sophie und bekam etwas Angst. Lukas erschreckte sie auch noch, in dem er seine Taschenlampe ans Kinn hielt und brüllte wie ein Monster.

Jan bat ihn aufzuhören und nahm Sophie in den Arm. "Wo sind wir hier?" fragte ich und: "Wie bist denn hier rein gekommen?" Sie erzählte uns, das sie gerade ihre Hosen runter hatte und sich vor irgendwas erschreckt hatte und nach hinten fiel. Dabei ist sie dann in den Schacht gerutscht und abwärts. Den Schacht hatten wir alle nicht gesehen, weil viel Laub, Gestrüpp usw. davor lag. Wir leuchteten alles ab und befanden uns eigentlich direkt in einer Höhle. Es waren mehrere dicke runde Stämme im Raum und es lagen überall Äste und so rum. Von der Größe her, hätten bestimmt vier Zwei-Mann-Zelte drin Platz gehabt. Der Boden war sandig und etwas rutschig, aber wir liefen rein und leuchteten alles ab. Die Wände sahen aus wie aus Sand geschnitzt und überall waren irgendwelche Bilder gemalt. Keine von vor über tausend Jahren, sondern welche aus der heutigen Zeit.

In eine Ecke stand ein kleiner Tisch mit zwei uralten Stühlen. Auf dem Tisch stand eine alte Flasche Bier und ein kleines Notizbuch. Lukas, so neugierig wie er nun mal ist, guckte auch gleich ins Buch und laß irgendwelche Zahlen vor. Wir anderen setzten uns auf den Boden und rauchten eine. Er las weiter und schrie plötzlich: "Hier ist ein Datum!" "Zeig mal her!" sagte Jan und riss ihm das Buch aus der Hand. Er las vor: "27.04.1923 Heute will ich mal was auspro...!" Mehr konnte er nicht lesen. Danach kamen irgendwelche ausländischen Wörter oder so und wieder ein paar Zahlen.

Sophie bekam voll die Angst und meinte: "Wenn hier noch irgendwo einer ist!" Lukas: "Quatsch, wo denn? Der letzte Eintrag ist voll alt!" Jan fing gleich an irgendwelche Horrorgeschichten zu erzählen und Lukas machte auch noch mit. Sophie verschwand lieber wieder im freien, vor Angst. Wir anderen blieben dort. Melody leuchtete die Wände nochmal ab und ging auch näher ran. "Igitt, was ist das denn hier?" fragte sie. Ich ging als erstes zu ihr und sah es mir an. "Igitt!" konnte ich da nur sagen, aber was es war wusste ich auch nicht. Jan meinte, das es wohl Harz wäre, der von den Bäumen kommt.

"Ist da jemand drin?" fragte Sophie, die wieder zu uns kam. "Außer ein paar Spinnen und Ratten ist niemand hier, außer wir!" sagte Jan mit verstellter gruseliger Stimme und lachte. "Mensch, sei doch nicht so gemein zu ihr!" boxte ich ihn. Melody: "Ratten? Wo?" hampelte und rannte auch gleich zu Sophie. Ich lachte und sagte, das Jan spinnt und das nichts ist. Lukas und ich gingen weiter die Wände ab und auf einmal wurde er ein Kopf kürzer und lachte. Er stand bis zum Knie im Wasser, weil ein Loch im Boden war. Wir sahen ja auch nur die Wände an und achteten nicht auf den Boden.

"Da liegt jemand!" sagte Jan und legte sich schnell hin. "Blödkopf!" sagte ich da nur und stolperte halb über ihn. "Musst mich ja nicht gleich mit deinem Holzbein erschlagen!" lachte er am Boden liegend. Da streckte ich ihm nur die Zunge raus und ging zu Sophie und Melody. Wir fragten uns alle woher dieser Raum kommt und wollten es von Mamas wissen. Also gingen wir raus und gingen zur Hütte. "Mama, Mama, da ist eine Höhle bei unseren Zelten!" rief Sophie schon aus der ferne. "Was habt ihr? Wo?" fragten Mamas. Wir erzählten was wir gefunden hatten und beide so: "Hä? Habt ihr was falsches geraucht, oder was?"

Wir lachten und wollten dann das sie mitkommen und es sich ansehen. Weil Lukas ja bis zum Knie im Wasser stand, zogen wir alle unsere Gummistiefel an und gingen noch mal hin. Nach ein paar Schritten, stand auch Mama mit ihren Gummistiefeln im Wasser und schrie, weil Wasser oben reinlief. Wir fragten woher der Raum kommt, aber auch sie wussten es nicht. Wir kletterten alle wieder raus und unterhielten uns noch eine ganze Weile darüber. "Schon komisch alles!" meinte Lukas und fragte ob da mal ein Haus oder so gestanden hat. Jan meinte das es sein könnte, weil ja auch kleine Hügel da wären und komplett mit Moos und Gras bewachsen sind. "Vielleicht sind ja noch Mauerreste darunter!" meinte er noch.

Weil es wieder anfing zu regnen, packten wir aber lieber unsere Sachen schnell ins Zelt, statt nach Mauerresten zu suchen. Nachdem alles wieder in den Zelten lag, sind wir alle zusammen zur Hütte und rein. Es zogen richtig dunkle Wolken auf und es regnete immer heftiger. Einmal konnten wir kaum noch was sehen draußen. "Die Roller!" schrie Lukas plötzlich und rannte raus. Melody und Jan gleich hinter ihm her. Sie standen voll im Regen und schoben super schnell die ganzen Roller und Räder in den alten Schuppen. Tropfnass kamen sie wieder rein, alle drei mit Jeanshose, Pulli und Turnschuhe. Zum Jacke anziehen hatte keiner Zeit gehabt. Mamas legten den dreien gleich Decken um. Etwas später liefen die drei zum Camper rüber und zogen sich dort um und blieben dort. Weil es nicht aufhören wollte zu regnen, liefen wir anderen eine knappe Stunde später auch zum Camper rüber und machten uns was zu Essen.

Dies Erlebnis hab ich mit Playmobil nachgestellt

 

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