Heute wurde mein Jan 15 Jahre alt und wir
feierten ihn mächtig. Nach dem Frühstück gaben wir ihm unsere ganzen
Geschenke und er packte sie alle wieder aus. Wofür immer diese Mühe? Wir
packen alles immer so schön ein und geben uns sehr viel Mühe dabei und
der Beschenkte reißt nur dran rum und macht alles zu Nichte. Egal. Er
freute sich über alles was er bekam und umarmte uns auch gleich danach.
Das Wetter war heute ja wieder sehr schön und unser Zeltplatz
war auch wieder bewohnbar, aber leider ohne Zelte. Die konnten wir aber
auch nicht wieder aufbauen, weil sie alle kaputt gegangen sind beim
ziehen und so. Die Recorder, ein paar Klamotten und so konnten wir auch
wegschmeißen. Wir räumten nur den Platz auf und sammelten die restlichen
Sachen vom Hochwasser ein. Danach guckten wir in die
Höhle. Weil die Höhle halb unter Wasser stand, spielten wir ein paar
Ballspiele (Tennis, Fangen, Werfen usw.).
Nach dem Mittag
wollten wir Kinder alle wieder nass werden, weil es ja gestern nicht
klappte, aber es kam etwas anderes. Mama fragte Jan: "Was wünscht sich
mein großer denn?!" und wollte das es was mit etwas nassen zu tun hat.
Nach kurzer Überlegung vom ihm, sagte er: "Würde Laura gern mal in
Claudias Brautkleid sehen!" Mir wurde da ganz anders und wollte es
nicht. Ich dachte das ich damit auch noch in den See gehen sollte, was
ja nicht wirklich schlimm wäre, aber ich wollte es nicht und sagte es
auch so.
"Klar, soll ich holen, ist aber noch dreckig!" freute
sich Mama Claudia. Ich schüttelte nur den Kopf und wollte es nicht. Da
sie es aber trotzdem herholte, zog ich es an. Mamas halfen mir dabei und
brachten mir auch den Schleier an meinen Haaren an. Jan sabberte
während er uns zusah und bekam kein Wort raus. Irgendwann schüttelte er
sich und zog sich im Camper sein guten Nadelstreifenanzug an, mit dem er
im See war, wie auch Claudia mit dem Brautkleid. Ich kam mir echt
komisch vor in dem Kleid, aber allen gefiel es und mein Jan zerquetschte
mich fast als er mich umarmte.
"Und jetzt in den Matsch damit!"
rief Sophie in die Runde und alles lachte. Mama machte von mir und Jan
auch noch Fotos in dem Brautkleid, als ob wir beide gerade geheiratet
hätten. Zum Glück sind die Bilder alle nichts geworden. Nach dem letzten
Foto meinte Mama: "Ja los, alle in den Schlamm!" "In den hier vorne oder
den da hinten?" fragte Lukas (11) aufgeregt. Mama guckte ihn da ganz
komisch an und fragte: "Den hier vorne?", weil sie kannte wohl nur den
anderen. Ich hab mich auch schon immer gefragt woher die dreckigen
Klamotten von ihr kommen.
Ich fragte mich aber auch, wer die
Grube neben der Hütte gemacht hatte, weil da nie so ein großes
Schlammloch war vorher, habe mich aber nie getraut zu fragen. Lukas
zeigte Mamas die Grube und Jan hatte auch was dazu zu sagen. Die Grube
hatten sie in der Zeit gebaut, wo wir beim Orthopäden waren. "Hast
Bock?" fragte Mama erst mich und dann Jan. "Aber nur mit mein guten
Lackschuhen von der Hochzeit!" sagte ich darauf, weil die passten sehr
gut zu dem Hochzeitskleid. "Klar, zieh an!" antwortete sie und ich
machte es auch. "Und dein Schulranzen auch!" fragte und sagte Jan mir
noch hinterher. "Ja klar, wie Mamas oder wie?" sagte ich darauf, während
ich in die Hütte ging.
Alles lachte, aber ich machte es wirklich.
Ich setzte mir über dem Brautkleid mein roten McNeill Schulranzen auf,
in dem noch meine ganzen nassen Schulsachen von neulich waren und ging
damit in den Schlamm. Bis knapp zum Bauchnabel stand ich im Schlamm,
mein Schulranzen wurde bestimmt auch schon schmutzig, da blieb ich wie
versteinert stehen und grinste voll und bekam große Augen. Mama fragte
mich was los ist und ich erklärte ihr, das ich meine neue Beinprothese
anhatte. "Nu ist zu spät, bleib drin!" seufzte sie. Kurz darauf legte
ich mich richtig rein und meine Prothese bewegte sich nach oben. "Ach
Menno!" meckerte ich und drückte das Ding in den Schlamm. "Wie machen
die das immer?" fragte ich mich, weil bei Sophie, Mama Claudia und den
anderen sieht das immer so einfach aus.
Sophie bemerkte da auch
noch, das sie nie damit Probleme hat und kam mit ihrem Kommunionskleid,
was sie wieder anhatte, zu mir. Melody (12) und Claudia (11) folgten
ihr, ebenfalls mit Kommunionskleid und guten Lackschuhen und Jan, Lukas,
Tim (6) und Papa kamen mit ihren kompletten Anzügen und Lederschuhen
rein. Mama, Tante Yvonne und ihre Sabrina kamen mit Brautkleidern rein.
Ich hab ganz genau auf Mama Claudia und Sophie geachtet, was mit ihren
Beinprothesen passiert, aber da passierte nichts. Sie blieben gleich im
Schlamm und kamen nicht hoch. Komisch, aber was solls. Die Zwillinge
durften auch mit hübschen Kleidern und Lackschuhen in den Schlamm, was
Mama eigentlich verhindern wollte, aber die beiden liefen einfach mit
rein als alle reingingen. Pech gehabt.
Nach nur wenigen Minuten
fragte uns Jan ob nicht alle ihre Schulranzen von neulich beim
Winterschwimmen aufsetzen könnten und alle machten es. Jan hatte seinen
schon auf und blieb bei mir sitzen. Alle kamen mit ihren Schulranzen auf
wieder in den Schlamm und setzten sich. Mit Sekt und Wasser stießen wir
auf Jan an und beschmissen uns gegenseitig mit dem Schlamm. Ich fand es
richtig geil, das Papa mit seinem Anzug im Schlamm saß und sich damit
richtig einsaute. Er hatte auch wieder den Funki Schulranzen auf und
machte ihn richtig dreckig.
Nach und nach beschmierten wir uns
die Schulranzen ein und füllten ihn mit dem Schlamm. Die Schulhefte,
Mappen, Bücher, Stifte, Taschenrechner und so weiter sauten wir richtig
ein. Zum Teil holten wir die Sachen aus dem Schulranzen, tauchten sie in
den Schlamm und steckten sie wieder rein. Von dem Schlamm wurden unsere
Schulranzen immer schwerer und schwerer und wir setzten sie irgendwann
ab. Langsam versanken sie im Schlamm und wir halfen nach, damit sie
völlig im Schlamm verschwinden. Wir lachten und freuten uns darüber und
versuchten sie wieder rauf zu holen. Außer Jan und Papa schaffte es aber
niemand, also ließen wir sie im Schlamm stecken.
War schon ein
geiles Gefühl mit dem Brautkleid und den guten Schuhen im Schlamm zu
liegen, was mich aber gestört hatte, war meine Beinprothese. Im Schlamm
werde ich sie wohl nicht mehr tragen wollen. So schön wie Sophie das
immer findet, finde ich es nicht. Bekomme bestimmt auch sehr viel Ärger
von John und Bamberg. Nachdem wir uns alle nochmal ein paar mal komplett
reingelegt hatten und auch unsere Haare dreckig gemacht hatten, sind wir
raus und sind ab in den See. Dort machten wir uns alle sauber und
setzten uns so quatschnass in den Sand und rauchten eine. Alle mit
Schulranzen auf, weil die hatten Jan und Papa alle aus dem Schlamm
geholt und in den See geschmissen gehabt.
Während wir rauchten,
rutschte ein Schulranzen nach dem anderen von der Schulter und wir
ließen sie dort stehen wie sie waren. Im Camper und in der Hütte zogen
wir uns danach um und spielten noch ein wenig am Strand mit den kleinen.
Mamas und Papa machten in der Zeit wieder ein kleines Lagerfeuer an, mit
dem trockenem Holz aus der Hütte und dem Schuppen. An dem Lagerfeuer
haben wir am Abend noch unsere Bratwürste und Folienkartoffeln, Möhren
und anderes eingepacktes Gemüse erwärmt und gebraten. Jan seine Eltern
kamen auch noch kurz zu uns und brachten ihm Geschenke und so. Sie
guckten beide schief zu den ganzen dreckigen Kleidern und Schulranzen,
sagten aber nichts dazu. Nach einer Stunde sind sie auch wieder
verschwunden.
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