Gestern und vorgestern haben Mamas, Papa und
ein paar Freunde von denen unser Poolhaus in ein Horror-Haus verwandelt.
Sie hatten an dem Netz, an dem wir ja schon so einige Deko angebracht
hatten, große Skelette gehängt, mit zusammengeklebten Maschmellows als
Fleisch, natürlich in roter Farbe getunkt und mit großen Glubschaugen
versehen. Sah echt zum gruseln aus. An den Wänden waren auch ein paar
Skelette, im Pool schwammen Plastikkürbisse, auf dem Grund lagen zwei
Piratenkisten, viele große Spinnennetze wurden verteilt, viele Kürbisse
um den Pool herum, ein Totenkopf lag auch im Pool, viele bunte
Lichterketten wurden angebracht und einiges mehr noch.
Heute nach
dem Gottesdienst am morgen, gab es wie immer Mittagessen und dann
durften die kleinen sich verkleiden und sich draußen im Whirlpool
begnügen. Während sie im Whirlpool plantschten haben wir größeren uns
auch schon mal verkleidet. Da uns aber, egal was wir auch anzogen,
nichts gefiel, wurden wir immer kribbeliger und nervöser. Es sollte ja
noch auf die Straße gehen und von Tür zu Tür. Die Zeit rückte immer
näher und wir wurden uns nicht einig was wir anziehen sollen. Nichts
gefiel uns so wirklich.
Dann kam Mama auf die Idee. Wir sollten
alle als Zombie-Schulkinder gehen. Erst waren wir nicht so begeistert
davon, aber als sie meinte, das wir unsere Kleidung zerschneiden oder
zerreißen sollen und uns im frisch gemähten Rasen wälzen sollen, haben
wir gefallen daran gefunden. Lukas (11) und Tim (7) zerschnibbelten sich
ihre Anzüge, ich (Laura, 12) mein Kommunionskleid von meiner Verlobung
bzw. Mamas Hochzeit im See und Sophie (11) zerriss ihr buntes Kleid und
auch eine alte Steppjacke. So zerrissen gefiel es uns natürlich auch
nicht und wir nörgelten wieder. "Macht erst mal!" sagte Mama und
schickte uns in den Garten.
Tim kroch sofort durch den gemähten
Rasen und machte sich richtig schön grün und dreckig. Sophie und Lukas
folgten ihm. Lukas, der wieder ein Rock anhatte, rutschte der Rock halb
dabei runter und wir lachten. Die Schuhe sahen danach auch nicht mehr
schön aus, aber wir durften es ja. Mich haben die drei erst auf dem
Bauch und dann auf dem Rücken liegend durch den Rasen gezogen. Da es
noch kälter werden sollte, durfte ich auch meine silbergraue Steppjacke
anziehen und die drei zogen mich nochmal durch den Rasen. Alles war
richtig schön grün von dem nassen Rasen und auch etwas zerrissen und
dreckig vom Sand etc.. Meine Jacke hatte auch ein paar Risse abbekommen,
was Mama sehr gut fand. Ich weniger, aber egal. Meine weißen Lackschuhe
und die von den anderen, sahen aus wie aus dem Schlamm geholt.
Dann standen wir völlig verdreckt da und guckten Mama an. Sophie: "Und
was jetzt?" "Jetzt noch Schulranzen dreckig machen!" Wir guckten uns
alle gegenseitig an und dann Mama. Sie lachte und meinte: "Na, wenn ihr
als Zombie-Schulkinder geht, gehören die wohl dazu, oder?" Wir fragten
sofort ob wir unsere eigenen einsauen sollen und sie lachte noch mehr.
"Nee, sucht euch welche aus und wir machen sie kaputt!" Zusammen sind
wir in den Keller, wo die ganzen Schulranzen von Mama stehen und suchten
uns welche aus. Tim suchte sich den blauen Scouty aus, Lukas sich den
schwarzen Step by Step mit den Spinnen drauf, Sophie nahm sich den Scout
mit Piraten-Motiv und ich schnappte mir den Scout mit den Robben drauf.
Mama fand das okay so und schickte uns wieder in den Garten. Also wenn
ihr mich fragt, hat Mama bald keine Schulranzen mehr wenn sie alle nach
und nach vernichtet. Erst im Feuer und jetzt an Halloween.
Mit
den Schulranzen auf, legten wir uns alle auf den Rücken und Mama zog uns
durch den gemähten Rasen. Danach waren wir zwar alle dreckig, aber wie
Zombies sahen wir immer noch nicht aus und fragten was wir jetzt machen
sollen. "Wartet!" sagte Mama und verschwand. Etwas später kam sie mit
vielen verschiedenen dicken Pinseln, einer Sprühflasche und einem Eimer
roter Lackfarbe wieder raus. Sie hatte auch ein paar leere Getränkedosen
dabei und einen Hammer. Wir guckten sie richtig fragend an und wussten
nicht was wir damit machen sollen. Sie lachte und füllte etwas Farbe in
die Sprühflasche und in die Dosen. Die Dosen klebte sie zu und legte sie
auf den Tisch. "Und jetzt?" fragte Lukas. Bevor er sich versah, war er
schon mit der Farbe vollgekleckert, weil Mama die Öffnung der Dose in
seine Richtung legte und mit dem Hammer draufhaute. Er sah aus als hätte
er jemanden ermordet. Das selbe machte sie auch bei mir, Sophie und Tim.
Aber nicht nur von vorne, sondern auch von hinten. Den rest der Farbe
sollten wir an uns einfach abschmieren und danach sollten wir so tun als
ob wir jeweils den anderen entsorgen. Danach sahen wir echt aus wie
Mörder. Das machte uns natürlich Spaß und wollten auch was ins Gesicht
schmieren, wo wir ja schon was von hatten, auch auf unseren Haaren war
etwas.
Sie schminkte uns danach noch mit hellem Puder und der
roten Farbe und kippte mir noch etwas von der Farbe auf die Steppjacke
und unsere Schulranzen, die wir da trugen. Papa meinte da so: "Da fehlt
aber noch was, so geht das nicht!" Wir und Mama guckten ihn an und
fragten was er meint. "Setzt eure Ranzen ab, komm gleich wieder!" sagte
er und verschwand. Mit vielen Scheren, einer kleinen Plastik-Axt und einer
kleinen Plastik-Heckenschere kam er zurück und wir bekamen Angst. "Ich werd mich
hüten euch was zu tun!" lachte er und haute die Axt in Lukas
Schulranzen. "So ist das schon besser!" sagte er und bat Lukas sich den
Schulranzen so aufzusetzen. Mama lachte voll und sagte: "Auch nicht
Schlecht!" Dann rammten wir die Scheren und die Heckenschere in die
anderen Schulranzen und setzten sie auf. Papa schmierte noch Farbe an
den Einstichlöchern und an die Scheren und so und sagte: "So gefallt ihr
mir schon viel besser!" und guckte uns mit gespitzten Mund an. Wir
lachten und wollten uns im Spiegel betrachten, was wir auch alle schnell
machten.
Uns gefiel das sehr und setzten uns noch in den
Wintergarten und warteten dort auf unsere Gäste. Mama brachte uns da noch was zu trinken und viele bunte
Horrorkekse und stellte uns ein frischen Aschenbecher hin. Das ließen
wir uns natürlich nicht nehmen und rauchten eine, während wir die Kekse
aßen und etwas tranken. Sophie, die noch ihre Zahnspange drin hatte,
machte sie fast noch kaputt, weil sie zu faul war die beim essen
rauszunehmen. Lukas und ich hatten unsere vorher rausgenommen. Nach fast
einer Stunde im Wintergarten und einer weiteren Zigarette, kamen auch
endlich ein paar unserer Freunde. Meine alte Freundin Elisa (13) und
Melody (12) hatten den selben Einfall wie wir, nur eben nicht dreckig.
Die beiden hatten sich ihre Friesennerze mit roter Farbe eingeschmiert
und waren wie Zombies geschminkt. Meine neuen Freunde Sarah (12) und
Lenny (13) kamen als Skelette. Melodys Halbbruder und Freund von Lukas, der
Santino (13) und die anderen Freunde von Lukas kamen als Piraten und
Sophies Freunde kamen alle als Clowns. Da Tim auch meine Freunde aus der
Reha, Zoe (8) und Laura (9) mag, hatte er die beiden eingeladen,
was ich aber nicht wusste. Sie kamen auch erst als wir los wollten. Die
beiden waren als blutige Nonnen verkleidet. Zusammen waren wir nun
also zu 16.
Als wir gerade los wollten, kamen die kleinen von
Tante Sarah und die Zwillinge mit nassen Klamotten (alle als Shrek
verkleidet) auf uns zu und schrien. Lukas und Santino erschreckten sie
auch noch richtig und sie fingen an zu heulen und rannten weg. Papa und
drei Mütter liefen mit uns zu den Autos und wir verschwanden in die
Stadt. Erst noch so verkleidet über den Freimaak und danach im dunkeln
von Tür zu Tür. Es regnete da auch noch etwas stärker und wir wurden
immer nasser und nasser. Wir haben uns in vier kleine Gruppen verteilt
und haben an vielen Türen geklingelt. Ein paar machten bei uns auf und
einige waren völlig empört, das wir in Coronazeiten bei fremden Leuten
klingeln. Die schickten uns gleich wieder weg und meckerten hinter uns
her. Papa, der bei mir, Melody, Sarah und Lenny war, packte die
Süßigkeiten, wenn wir welche bekamen, immer in mein Schulranzen.
Irgendwie wurde uns das aber zu blöd, erstens weil es regnete und
zweitens weil wir immer wieder abgewiesen wurden. Irgendwo in einer
dunklen Ecke erlaubte uns Papa eine zu rauchen. Er rauchte natürlich mit
uns mit, was wir Cool fanden.
Nach einiger Zeit trommelte er alle
per Smartphone wieder zusammen und fragte wie es bei denen so war. Alle
sagten das selbe, es wurden kaum Süßigkeiten gegeben. Ein paar schmissen
sogar Mund-Nasen-Masken aus dem Fenster und schrien das sie abhauen
sollen. Ich fand das lustig aber auch Scheiße. Nee, da hatten wir keine
Lust mehr zu und sind wieder nach Hause.
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