Traurig mit Lederklamotten
in der Badewanne
(05.11.2021)
| Mein Jannik (15) will immer noch nichts von
mir wissen und ich war wieder mal sehr traurig darüber. Er geht nicht
ans Telefon und meine Mails schickt er wieder zurück. Habe ihm ein
langen Brief geschrieben gestern und ihm in den Briefkasten gesteckt.
Eigentlich wollten wir zusammen Fußball gucken, aber ich traute mich
auch nicht bei ihm zu klingeln und verschwand wieder. So alleine in
meinem Zimmer wurde es mir sehr schnell Langweilig und ich wusste nicht
was ich machen sollte. Die Hörspiele waren mir alle zu blöd, die Bücher kannte ich alle schon, Hausaufgaben hatte ich keine auf und basteln wollte ich auch nicht. Ich zupfte an meinem Teddy die Haare raus und schmiss ihn irgendwann in die Ecke. "Blödkopf man!" schrie ich halb heulend und tanzte meine Sorgen weg. Das half mir aber nicht wirklich und ich zog mir meine Ledersachen an. Also meine Lederhose und die Jacke, die Melo letzte Woche mit mir eingeschmiert hatte. Sie waren fast wieder wie neu und ich freute mich das sie nicht mehr so hart sind. Dann stand ich nur so da und machte die Augen zu. Jedesmal wenn ich das machte, sah ich meinen Jan vor mir und mir kamen die Tränen. "ICH LIEBE DICH JANNIK!" brüllte ich und etwas später kam Lukas rein und beschwerte sich darüber. "Schnauze! Raus hier!" brüllte ich ihn an. "Ist doch alle Scheiße hier!" meckerte ich und verschwand im Bad. Schnell Tür zu und ab in die leere Badewanne, mit mein Lederklamotten und meinen Turnschuhen. "Bin ich blöd oder was?" fragte ich mich und ließ das Wasser laufen. Sehr viel Badeschaum machte ich auch noch rein und legte mich lang. Die Wanne füllte sich und der Schaum verteilte sich auf meinen Klamotten. Normalerweise bade ich ja nicht so gern mit Beinprothese, aber heute war es mir egal gewesen. Als das Wasser bis zum Überlauf drin war, stellte ich es ab und entspannte mich. Auf meinem Smartphone verfolgte ich das Werder-Spiel gegen Nürnberg und fluchte wieder als das erste Gegentor fiel. Ich starte Löcher in die Luft und dachte an nichts. Irgendwann ertönte die Werder-Hupe auf meinem Smartphone, was hieß das Werder ein Tor geschossen hatte. Kurz jubelte ich und nur knappe acht Minuten später ertönte es nochmal. Da war ich natürlich wieder hellwach und jubelte. Weil ich dachte das Mama im Büro sitzt und im Chat ist, stellte ich da schnell die Werder-Fahne rein und etwas später als Bremen wirklich gewonnen hatte, dreimal die Band. Leider war Mama gar nicht drin und ich machte das Ding wieder aus. Noch mit den Lederklamotten an, lief ich nach unten und jubelte. Es war niemand da und ich ging wieder nach oben und zog mich aus. Nur mit Prothese an legte ich mich wieder in die Wanne und wusch mich. Lukas kam da noch rein und wollte aufs Klo. Er guckte mich an und fragte ob er mit rein darf. Da guckte ich ihn nur Böse an und er verschwand nach unten zum pinkeln. Ich wusch mir noch die Haare und verließ die Wanne. Nackt föhnte ich meine Haare und ging dann so in mein Bett, was ich aber sehr schnell änderte, weil ich wieder an Jan denken musste. Also schnell mein Jogginganzug an und meine Hausschuhe und nach unten. Da war immer noch keiner und ich rauchte im Wintergarten eine. Da kamen dann auch Mamas vom Einkaufen wieder und ich half den beiden beim auspacken. Mehr war nicht mehr gewesen. |
