Kleine Wette mit Papa

(27.12.2021)
Heute gab es keine Gäste außer Jule (16) mehr bei uns und wir spielten mit unseren geschenkten Dingen. Irgendwie hatten Jan (15) und ich (Laura, 12) aber keine Lust mehr auf spielen und wollten lieber nach draußen in den Garten. Hinten am Fluss lagen so einige etliche Äste und Holz auf einem Haufen. Wir sahen es uns im dunkeln alles an und fragten dann im Haus Mama und Papa, ob wir da ein kleines Lagerfeuer machen dürfen. "Sehr gut!" meinte Papa da nur und erlaubte es uns. Lukas und Sophie (beide 11) wollten dann auch mit raus und am Lagerfeuer sitzen.

Zusammen legten wir das Holz, was Papa von der Arbeit mitbrachte und die ganzen Äste in die Vorrichtung vom Lagerfeuer. Es hatte schon etwas gedauert bis das Feuer an war, aber es brannte irgendwann. Da es noch immer sehr kalt draußen war, zogen Sophie und ich uns unsere Schneeanzüge an. Darunter hatten wir ne Jeanshose und ein dicken Rollkragenpulli mit Weihnachtsmotiv an. Mütze und Kapuze auf, Schal um und dickere Handschuhe hatten wir alle an. Lukas und Jan trugen lange Unterhosen, dicke Thermohosen, dicken Pulli und ihre Daunenjacken.

Obwohl Jan seine Handschuhe anhatte, konnte er auf seiner Western-Gitarre ein paar Lieder spielen. Das Feuer knisterte und wir steckten alle hin und wieder mal eine Folienkartoffel ins Feuer. Es war richtig schön gemütlich da draußen so im dunkeln am Feuer. Wir erzählten uns wieder Geschichten und rauchten auch hin und wieder eine. Neben den Bänken auf denen wir saßen, standen ein paar Eimer, falls das Feuer zu groß werden sollte. Das Wasser sollten wir dann aus dem Fluss holen. Aber dazu kam es nicht, weil das Feuer sich im Rahmen hielt.

Weil Jan und ich irgendwann am schmusen und knutschen waren, sind Lukas und Sophie wieder ins Haus gegangen. Wir blieben noch da und machten es uns richtig gemütlich. Er malte immer ein paar Symbole in den Sand und ich sollte raten was es sein soll. Er spielte auch wieder ein paar Lieder auf seiner Gitarre und dann kam Papa zu uns. Er wollte nur nach uns sehen. "Ist es euch nicht zu kalt hier draußen?" fragte er uns. "Nö, sitzen doch direkt am Feuer!" grinste ich. Zu dem Zeitpunkt saß ich bei Jan auf dem Schoß und umarmte ihn gerade. Papa grinste nur und fragte ob er sich zu uns setzen darf. "Klar!" sagte Jan mit etwas hoher Stimme. Hörte sich etwas lustig an. Ich setzte mich dann auch neben ihm und machte mir eine Zigarette an.

"Bock auf eine kleine Wette?" fragte Papa mich. Ich: "Kommt drauf an!" Er holte ein zwanzig Euro Schein aus der Tasche und fragte ob ich ihn haben will. "Klar, gib her!" lachte ich und streckte meine Hand nach ihm aus. "Nee nee, so nicht, erst die Wette!" Ich: "Was soll ich tun?" "Wetten das du es keine zehn Sekunden im Fluss aushältst?" fragte er mich. Ich mit großen Augen: "Ich soll jetzt in den Fluss gehen?" Er wedelte mit dem Schein in der Hand und fragte, ob ich ihm das Geld geben möchte von meinem Taschengeld. "Du bist gemein! So haben wir nicht gewettet!" sagte ich. Jan lachte mit Papa und sagte: "Brauchst doch nur kurz reingehen für zehn Sekunden!" Papa drehte sein Kopf leicht zur Seite und sagte: "So hab ich es eigentlich nicht gedacht, eher so bis zum Hals!"

"Bist du verrückt, da ist Eis drauf! Nee, das mach ich nicht!" sagte ich und setzte mich wieder auf die Bank, weil ich stand schon auf dem Steg. Da unterhielten wir drei uns noch weiter über die Wette und dann meinte Papa, das ich für zehn Sekunden bis zum Hals im Wasser sitzen soll, damit ich die zwanzig Euro bekomme. "Näh, nicht für tausend Euro!" sagte ich dazu. "Gut, ich geb dir fünfzig!" sagte Papa nach kurzer Überlegung. "Hundert?" grinste ich ihn an. "Okay!" sagte er ganz spontan und holte sein Portmonee raus und zählte seine Scheine. Es kamen wirklich noch hundert Euro zusammen und er hielt sie mir hin. "Bah Scheiße, echt jetzt?" fragte ich. Jan und Papa fast gleichzeitig: "Ab ins Wasser mit dir!"

Ich schluckte kräftig, guckte beide an und dann das Geld. Das Geld wollte ich natürlich haben, weil ich für etwas größeres Spare und es gut gebrauchen konnte. Ich machte mir noch eine Zigarette an und ging zum Steg. Dort rauchte ich erstmal auf und beide so: "Rein mit dir!" Ich holte tief Luft und ging dann am Steg runter und langsam ins Wasser. Das Wasser lief in meine dicken Stiefel und trotz zwei Paar warmen Socken, merkte ich die kälte. "Soll ich das wirklich machen?" fragte ich und guckte die beiden auf dem Steg an. "Wenn du das Geld haben willst, ja!" sagte Jan.

Auf dem Fluss lag dünnes Eis und ich ging ein Schritt weiter rein. "Wenn du weiter so langsam reingehst, wirst du es nie schaffen!" sagte Papa und Jan stimmte ihm zu. Bis kurz unterm Schritt stand ich schon im Wasser und die kälte zog an mir hoch. Dann schrie ich laut und schmiss mich einfach ins Wasser. Das Eis brach um mich herum und ich versuchte mich mit dem Schneeanzug und den dicken Stiefeln unter Wasser zu halten. Ich saß bis zum Hals im Wasser, mein Schal schwamm oben und die beiden zählten die Sekunden runter. Ich biss voll meine Zähne zusammen und griff mit mein Händen, an denen meine Handschuhe waren, in den Grund und buddelte leicht den Sand auf.

"Zehn!" sagten beide und ich stand sofort wieder auf. Voll am zittern kroch ich aus dem Fluss und tanzte wie blöd auf dem Steg rum und sang: "Lala lala lala, lala lala lala!" Die beiden lachten sich halb kaputt dabei, was ich gar nicht so lustig fand. Dann nahm Jan meine Hand und rannte mit mir zum Haus rüber. "Wo warst du denn gewesen?" fragte Mama mich, als ich gerade an ihrem Büro nach oben rannte. "Frag Papa!" sagte ich nur und rannte so schnell ich konnte nach oben unter die Dusche. Dort spülte mich Jan mit heißem Wasser von oben bis unten ab und lachte immer. Während er mich nass machte, zog ich mich nach und nach aus und stand am Ende nur mit Unterwäsche und BH unter der Dusche.

Er holte mir was trockenes aus dem Zimmer und ich wusch mich so wie ich war. Als er wieder zu mir kam, fragte er mich, ob ich immer mit BH Duschen gehe. "Ja, sehr witzig Schatz!" Lachend ging er wieder und ich duschte zuende. Mit trockenen Sachen an und geföhnten Haaren, lief ich nach unten und hielt vor Papa meine Hand auf. Er grinste und gab mir wirklich die Hundert Euro. Mama, die neben ihm saß: "Ihr seid mir schon so welche, mach aber kein Blödsinn mit dem Geld!" Ich: "Bestimmt nicht, spare für ein teures Kleid und einer geilen Jacke!" "Ah ja!" sagte Mama dazu. Mit dem Geld verschwand ich wieder nach oben.

Eine Stunde später gab es was zu Essen und danach zeigte ich Mama beim rauchen im Wintergarten, auf was ich spare. Ihre Augen wurden immer größer und dann fragte sie: "Und wie viel hast schon zusammen?" und grinste komisch. "Naja, mit dem Geld was ich zu Weihnachten von vielen bekommen habe, so ungefähr siebenhundert!" und zog danach eine Schnute. Mama: "Und du bist sicher, das die Sachen noch da sind, wenn du alles beisammen hast?" Ich: "Hoffe ich doch sehr, ich will die Sachen haben!" Mama: "Hast ja bald Geburtstag!" Da konnte ich ja nur bis über beide Ohren grinsen. Papa: "Du hast da was an deiner Zahnspange hängen!" Scheiße man, da musste ich voll lachen. "Papa! Scheiße man! Ja, hab grad noch ein Keks gelutscht!" Mama Claudia: "Soso!" Da lachten dann alle und ich so: "Ja, schon klar, war lecker!"

"Ja, ich hab nach dem Abendessen noch schnell ein Keks in Mund geschoben, und ?!? Wenn die da so rum liegen?" knurrte ich noch und ging wieder nach oben zu meinem Jan.

Ja lol, da fällt mir noch was zu ein. Ich war so blöd gewesen und hab mein Schneeanzug und meine Beinprothese über Nacht auf mein Balkon gelegt. Der Schneeanzug war am nächsten morgen steifgefroren und an meiner Beinprothese hingen kleine Eiszapfen. Da musste ich an den Vortag denken, als die Eiszapfen an meinem Schulranzen hingen und lachte laut los. Die Prothese hatte ich dann kurz vor die Heizung in mein Zimmer gestellt und getrocknet. In der Zeit musste ich meine alte Prothese anziehen, mit der ich dauern einknicke.

 

Zurück zur Hauptseite