Platzregen beim Spazieren gehen
(31.01.2022)
Es regnete ein wenig heute und ich wollte mit meinem Schatzi Jan (15)
etwas spazieren gehen. Wir zogen uns beide unsere Friesennerze drüber
und zogen auch unsere Gummistiefel an. Mit Regenschirmen bewaffnet
gingen wir los und spazierten an der Weser entlang. Da kamen uns ein
paar Jungs aus meiner Schule entgegen. "Hey du Lesbentochter!" meinte
einer. Jan guckte mich fragend an und ich erklärte ihm, das die von
meiner Schule sind. "Ach so!" sagte er nur dazu. "Oh, hast dein großen Bruder mitgebracht, ach nein, er hat ja gar kein Rock an!" sagte ein anderer. Ich schnaufte und ging weiter. "Hey, wir reden mit dir, Holzbein!" "Habt ihr nichts besseres zu tun, als mich ständig zu beleidigen?" sagte ich darauf und hackte mich bei Jan ein. "Ja komm, knutscht dein Bruder ab, machste in der Stadt ja auch immer, hab ich gehört!" sagte der erste. "Jan ist mein Verlobter!" sagte ich und grinste ihn an. "Dein Verlobter?" fragte der zweite und der dritte sagte: "Klar, mit einer Behinderten geht ja auch jemand!" Da platzte Jan der Kragen und verprügelte ihn. Ich rief immer das er damit aufhören soll und die anderen umkreisten mich und strichen über ihre Zeigefinger. "Ja wo ist dein Beschützer jetzt? Renn doch weg mit dein Holzbein!" sagten sie. Nachdem der eine am Boden lag und sich die Schulter schmerzvoll rieb, kam Jan zu den anderen und klatschte einen nach dem anderen zu Boden. So hab ich mein Jan noch nie gesehen und dachte nur: "Wann hört er endlich auf!" Ich schrie auch laut, das er aufhören soll und versuchte ihn von den anderen wegzubekommen. "Haut bloß ab und lasst meine Laura endlich zu Frieden. Wünsche Euch nichts schlechtes, aber das ihr bald auch mit einer Prothese rumrennt schon!" schrie er den Jungs hinterher, die lieber schnell abhauten, als sich von Jan weiter verprügeln zu lassen. Jan hatte eine etwas blutige Nase und ich gab ihm ein Taschentuch. Danach meckerte ich ihn an, das ich mich selber wehren kann und kein Freund haben will, der andere Krankenhaus schlägt. "Ist doch wahr man, die sollen dich endlich mal in Ruhe lassen. Melo erzählt mir immer soviel davon!" sagte er. Ich: "Melo?" Er: "Ja Melo, bin mit Santino befreundet, schon vergessen?!?" Wir unterhielten uns noch weiter darüber und gingen weiter an der Weser entlang bzw. auf dem Deich. Die Weser führte mächtig Wasser mit sich und so konnte man nicht direkt auf dem Weg laufen am Deich. Dann prasselte der Regen nur so auf uns nieder und wir wurden in Sekundenschnelle Patschnass. Unsere Regenschirme konnten wir nicht mehr halten und gingen auch beide gleich kaputt. Mit einem Arm vorm Gesicht, liefen wir wieder nach Hause zurück, weil der Regen genau von vorne kam. Wir konnten uns auch nirgends unterstellen, geschweige denn schnell vorwärts kommen, weil auch der Sturm kräftig bließ. Als wir endlich wieder zuhause ankamen, sind wir beide schnell unter die Regendusche uns aufwärmen. Tat richtig gut, vor allem mit Friesennerz an. Grins. Damit werde ich nächste Woche mal in der Schule schwimmen gehen, haben ja Montags alle zwei Wochen wieder schwimmen, wenn nichts dazwischen kommt. Wir wuschen uns gegenseitig die Haare und verteilten den Schaum anschließen auf unsere Friesennerze. Wir wollten uns gerade ausziehen, da kamen Natascha und Corinna (beide 3) mit Schneeanzügen rein und setzten sich in die leere Badewanne. Die beiden waren völlig verdreckt und Mama rief die beiden. Kurz darauf kam Mama Claudia auch schon ins Bad und suchte die beiden. "Sind gerade in die Wanne gestiegen!" lachte ich. "Oh, seid ihr auch vom Sturmregen überrascht worden?" fragte sie uns. Jan: "Na, und wie!" und lachte kurz. Dabei hielt er sich an den Mundwinkel, weil da seine Lippe aufgeplatzt war. Seine Nase lief nicht mehr vom Blut. Claudia fragte ihn gleich was los war und wir erzählten es ihr. Mama: "Da reden wir später drüber, erstmal muss ich die beiden Rabauken sauber schruppen!" Da Mama mit den Zwillingen beschäftigt war, zogen Jan und ich uns aus und verschwanden mit einem großen Handtuch um uns in mein Zimmer, wo wir uns schnell frische Sachen anzogen und auf dem Sofa verschwanden. Nach dem Abendessen später, unterhielten wir uns noch mit Mama und sie meckerte mich halb an, weil ich nie was sagen, wenn mich jemand hänselt oder so. "Komm da schon mit klar!" sagte ich immer dazu, aber Mama hielt nicht locker und wollte das ich ihr alles erzähle. Hab dann auch noch geheult und mein Kopf auf Jans Schoß gelegt. Das Gespräch ging noch über eine Stunde und was dabei rauskam, schreibe ich lieber nicht mit auf. |