Gleichgewicht halten auf dem Pool

(12.05.2022)
 Hatte heute eher Schluss und ging langsam nach Hause, weil ich ja wusste, das niemand da war. Und so war es auch. Da ich (Laura, 13) heute morgen meine Schlüssel vergessen hatte und so nicht ins Haus kam, setzte ich mich auf den Spielplatz und rauchte dort eine. Ich trug Unterwäsche, BH, Shirt, langen Rock, Lackschuhe und meine dünne College-Jacke. Mein roten McNeill hatte ich natürlich auch noch auf.

Ich schlenderte anschließend durch den Garten und guckte nochmal nach meinen Blumen, Beeren und Gemüse. Dann fiel mir ein, das wir ja irgendwo ein Ersatzschlüssel haben und ging auf die Suche nach ihm. An den Stellen wo einer sein sollte war aber keiner. "Ob Jule wohl da ist?" fragte ich mich und ging zum Gästehaus rüber. Nö, die war nicht da. Auf dem Bootsanleger rauchte ich dann noch eine und schlenderte danach wieder so durch den Garten. Immer auf und ab.

Es wurde mir richtig langweilig, aber meine Hausaufgaben wollte ich auch nicht machen. "Hm, vielleicht ist der Pool ja auf!" dachte ich so und ging hin. Tatsächlich, die Tür war auf und ich ging rein und machte das Licht an. "HALLO?" rief ich ganz laut. "Jemand hier?" Ich horchte und spielte mit meiner Zahnspange im Mund rum. "Hm, niemand da!" sagte ich vor mir her und ging weiter zum Pool.

Da kam ein richtiges Stirnrunzeln von mir, weil quer über dem Pool lag ein dicker Balken, auf dem man locker rüber gehen konnte. Kurz dachte ich nach und versuchte es einfach mal. Sowas ist gut für mein Gleichgewicht, mit meiner Beinprothese. Ich stieg also drauf und lief. Ohne große Probleme schaffte ich es auch und ging wieder zurück. "Ist ja irgendwie einfach!" murmelte ich und lief auf dem Balken immer hin und her, ohne das etwas passierte. "Irgendwie aber auch langweilig!" knurrte ich. Weil nie was passierte, setzte ich mich in die Sofaecke und machte meine Hausaufgaben, wobei ich wieder eine rauchte. Sag ja, ich rauche zu viel in letzter Zeit, obwohl 3 Zigaretten in 2 Stunden ist doch nicht viel, oder?

Nach etwa einer Stunde rief ich vom Haustelefon im Haus an, aber niemand ging ran. Da setzte ich mir mein Schulranzen wieder auf, nachdem ich meine Bücher, Hefte und so wieder reingetan hatte und ging wieder in den Garten. Langsam ging ich zum Haus und lief einmal rum, zu meinem Balkon. Hätte da zwar auch, wie mein Bruder Lukas (11) des öfteren mal macht, an der Strickleiter rauf, aber dann wäre ich auch nur auf meinem Balkon gewesen, aber nicht drin. Irgendwie fand ich es komisch, das niemand da war und rief Mama an. Sie ging auch sofort ran und sagte mir, das sie noch länger Arbeiten muss und ich mir Pizza oder so machen soll. Als ich ihr sagte, das ich nicht reinkomme, lachte sie laut los und meinte: "Weißt doch wo die Schlüssel sind!" Ich: "Da sind überall keine!" Mama: "Dann musst wohl noch warten!" und legte wieder auf.

Auf der Schaukel wurde es mir später aber auch zu langweilig und ich ging wieder zum Pool rüber. Dort lief ich wieder über den Balken und meckerte, das ich da nicht mal wanke. Auf der Mitte vom Pool, hockte ich mich hin, setzte mich auf den Balken und umschloss meine Beine. "Ach quatsch!" sagte ich und ließ meine Füße samt Lackschuhe ins Wasser gleiten. So spritzte ich immer das etwas kalte Wasser über den Pool und rauchte wieder eine. Während ich rauchte, schrieb ich mein Schatzi Jan (15). Er antwortete aber nicht und ich steckte mein Smartphone wieder in die Jackentasche. "Ach leckt mich doch alle!" knurrte ich und rutschte vom Balken ins Wasser und schwamm.

Da eine Luftmatratze auf dem Wasser lag, legte ich mich drauf und paddelte mit den Armen. Aber auch das machte mir kein Spaß und ich kippte ein paar mal zur Seite und landete im Wasser. Mit der Luftmatratze unter den Armen schwamm ich ein wenig und setzte mich dann auf die Stufen ins Wasser. "Ach Scheiße man!" meckerte ich, weil ich meine Zigaretten in der Jackentasche vergaß und keine mehr rauchen konnte. "Hm, im Schulranzen sind noch welche vorne!" fiel mir da ein und setzte mein Schulranzen ab. Als ich die vordere Tasche aufmachte, kamen mir gleich die losen Zigaretten im Wasser entgegen und ich meckerte leicht.

"Was schwimm ich denn auch immer mit Schulranzen?" sagte ich leise und setzte ihn mir wieder auf. Lachend schwamm ich damit wieder ein paar Runden und legte mich wieder auf die Luftmatratze. Mit den Armen nach unten ins Wasser und mein Kopf auf der Luftmatratze ließ ich mich treiben. "Ach hier bist du!" erschreckte mich Lukas etwas später und ich guckte hoch. "Ah, Lukas!" grinste ich. "Auch schon da!" schob ich noch hinterher. Ohne was zu sagen, stieg er mit Unterwäsche, Jeanshose, Shirt und dünner Jacke und Turnschuhe die Stufen ins Wasser und schwamm zu mir. Sein Schulranzen hatte er vorher abgesetzt.

Mit leicht rausgestreckter Zunge sah ich ihn an und er gab mir ein Kuss darauf. Ich grinste leicht und fragte ihn, warum er erst jetzt nach Hause kommt und ob schon jemand da wäre. "Nö, keiner da, musste Nachsitzen!" brummte er. "Ah ja!" sagte ich und legte mein Kopf wieder auf die Luftmatratze. Er schwamm um mich herum und schob mich anschließend an den Rand. "Und jetzt?" fragte ich. "Jetzt machen wir Pizza!" brummte er wieder. "Sehr gut!" grinste ich und ließ mich ins Wasser fallen. So tropfnass gingen wir beide zum Haus und er schloss die Tür auf.

Mit den nassen Sachen an, machten wir beide in der Küche Pizza und aßen sie auf. Beim Essen erzählte er mir, das sein langjähriger Freund ihn wohl gefragt hat, ob er mit ihm gehen will. Ich: "Ja und, mach doch!" Er: "Kenne ihn seit wir hier wohnen!" Ich: "Und?" Er: "Mit dem spiele ich immer in der Schule und Treff mich mit ihm!" Ich: "Und?" Er: "Kann doch nicht mit ihm gehen!" Ich: "Wieso nicht?" Er: "Er ist mein Freund!" Ich: "Und?" Er: "Ach du bist blöd!" Ich: "Hm!" Er: "Ach!" und verschwand in sein Zimmer ganz oben. Ich lachte nur hinter ihm her und verschwand im Bad, um mich umzuziehen.

In mein Zimmer später, überlegte ich wie es wohl wäre, wenn er mit seinem Freund rummacht. Ich mein, das ist schon ein süßer. Schlank, Blond, Hübsch und hat was drauf. Die beiden würden gut zusammen passen. Hm. Als ich ihn nochmal darauf ansprach später, winkte er ab und meinte, das er nochmal weg muss. Mamas waren in der Zeit auch wieder da und Sophie (11) kam auch endlich mal mit Tim (7) nach Hause. Jule war mit den Zwillingen in der Stadt gewesen, auf Mamas Anweisung, wusste ich nichts von.

 

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