Bekleidet im Freibad

(04.06.2022)
Wir haben zwar ein Pool zu Hause und auch ein Whirlpool draußen im Garten, aber ich wollte mal wieder mit Freunden ins Freibad gehen. Melody (13) und Katja (14) kamen gleich in der früh zu mir und wir fuhren los. "Wartet, wir kommen mit!" rief Lukas (12) plötzlich hinter uns und wir hielten an. "Wo kommt ihr denn so schnell her?" fragte ich ihn, weil er sein Freund Tobias (12) dabei hatte. "Er hat bei mir gepennt!" strahlte Lukas.

Zusammen fuhren wir mit der Fähre rüber und dann zum Freibad. Am Eingang sagte man uns, das wir unsere Masken aufsetzen sollen und ich scherzte rum. "Lukas hat seine schon auf!" scherzte ich. Das machte ihn richtig wütend und meckerte mich an. Melo und Katja lachten kräftig und dann stellte sich Tobias zwischen uns. "Mach mein Freund nicht immer so an, siehst ja selber nicht besser aus mit dein Pickeln!" Da hörte ich sofort auf zu lachen und wies ihn darauf hin, das ich Sommersprossen hab. "Ja, aber auch Pickel!" lachte er.

Mit Maske schoben wir uns an der Kasse vorbei und die beiden Jungs liefen bis zum Zaun und setzten sich dort hin. "Was fürn Glück, das die so weit weg sind!" sagte Katja und ging mit uns irgendwo in die Mitte, wo noch was frei war. Wir unterhielten uns noch über die beiden Jungs und auch andere und setzten uns dabei auf meine Werder-Decke. Melo und Katja, die ja zusammen sind, zeigten mir ihre neuesten Errungenschaften und quasselten immer durcheinander. Nach einiger Zeit wurde es mir zu viel und schlug vor, uns ein Eis zu holen.

Da waren beide natürlich sofort ruhig und wir holten uns ein Eis. Noch während wir das Eis aßen, meinte Melo so, wie geil es doch wäre, einfach mit Kleid und Schuhe in den Pool zu hüpfen und zu schwimmen. "Klar, hab ich kein Problem mit!" sagte ich und dann war es abgemacht. Wir aßen das Eis schnell auf und stellten uns mit unseren Kleidern und Schuhen unter die Dusche und sprangen in den Pool. Nach nur einer Runde schwimmen, holte uns der Bademeister raus und meckerte uns an. Es sei zu gefährlich mit Kleid zu schwimmen, weil es im Absauger hängen bleiben könnte und wir ertrinken könnten, meinte er. Nur so aus Spaß knotete ich mein Kleid vorne zusammen und machte Sauggeräusche.

Ich erzählte dem Bademeister, das wir zuhause auch mit Kleid und so in den Pool gehen und das dabei nie was passiert. Das ist was anderes, da wird wohl auch das absaugen abgestellt, wenn sowas gemacht wird, erklärte er uns und schickte uns zu unseren Platz, wo wir uns Badeanzüge anziehen sollten. Lachend machten wir das auch, aber blieben erst noch am Platz sitzen. Katja hatte ein quietschgelben Badeanzug an, was Melo und ich sehr lustig fanden. Katja meinte aber, das Gelb ihre Lieblingsfarbe ist und sie ihn sehr schön findet und wir ihn nicht sehen wollen, das wir weggucken sollen. Da lachte ich voll und sagte: "Wie kann man denn da wegsehen? Die Farbe schockt voll!"

Kurz darauf waren wir auch wieder im Pool am schwimmen und der Bademeister beobachtete uns ständig, besonders mich, weil ich mit Beinprothese im Pool war. Wie soll ich auch sonst schwimmen können? Vielleicht mochte er es auch nicht, das ich meine Brille aufgelassen hab, wer weiß. Weil uns dann ein paar Jungs, außer Lukas und Tobias, nervten, gingen wir wieder zu unseren Platz, cremten uns ein und legten uns in die Sonne zum bräunen. Es war einfach mal was anderes, als immer nur im Garten zu liegen oder im "Hallenbad" zuhause zu sein. Hier konnten wir andere auch beobachten und uns über die Kleidung anderer lustig machen und so.

Weil es uns aber irgendwie zu langweilig war und Mama mir auch schrieb, das wir nach Hause kommen sollen, was ich natürlich absagte, suchten wir drei unsere Lackschuhe raus und wollten damit schwimmen gehen. Mama gefiel das nicht, das wir noch bleiben wollten, aber ließ uns machen. Mit unseren Lackschuhen in der Hand, sind wir zum Bademeister und haben ihn gefragt, ob wir damit schwimmen dürfen. Er guckte uns lachend an und wollte sehen, ob die Schuhe dreckig sind. Da wir sie ja noch nicht anhatten, waren sie natürlich auch super sauber. "Aber verliert sie nicht!" grinste er. Sofort zogen wir sie uns an und hüpften ins Wasser und schwammen.

Immer wieder sprangen wir vom Rand rein und auch vom Ein-Meter-Brett. Es machte uns richtig Spaß mit den Schuhen zu schwimmen. Andere guckten zwar blöd, aber uns war das egal. Als wir nochmal kurz zu unserem Platz sind, wartete der Bademeister an der Dusche auf uns und passte auf, das wir unsere Schuhe in der Dusche wieder sauber machten. Mit dreckigen Schuhen durften wir nicht in den Pool, sondern nur drum herum laufen, meinte er da noch. Ich fand das völlig normal mit Lackschuhen zu schwimmen und hab sie auch kaum bemerkt.

Mit den Schuhen an haben wir uns auch noch Pommes geholt und auf unserer Decke gegessen. Eine Stunde später sind wir nochmal kurz mit den Schuhen ins Wasser und danach sind wir wieder nach Hause, wo Lukas und Tobias schon im Garten Unkraut zupften. "Das sollen wir jetzt aber nicht auch noch machen, oder?" fragte ich. "Seid ihr nicht mit Turnschuhen weg?" fragte Mama uns. Melo guckte gleich auf ihre Lackschuhe und lachte: "Ja, aber damit durften wir nicht schwimmen!" Mama zu mir: "Ganz meine Tochter, wie die Mama!" Ich: "Hä?" Mama: "War damals auch gern mit High Heels im Frei- oder Hallenbad!" Katja: "Müssen wir jetzt Unkraut zupfen oder nicht?" Da lachte Mama laut und schickte uns nach oben in mein Zimmer.

 

Zurück zur Hauptseite