Familientreffen am Unisee
(18.06.2022)
Anwesende: Tante Sarah (23) und Onkel Kevin (25) mit Oliver (noch 4),
Vanessa (3) und Silas (2). Tante Yvonne und Tante Sabrina (beide 19).
Oma mit Freund und Chantal (14) und Amy-Sophie (1), Jacqueline (10) und
Yuna Saphira (2). Onkel Samuel (32) und Tante Johanna (34) mit Nadine
(11) und Leon (1). Und wir, also: Sophie und Lukas (beide 12), Tim (7),
Natascha und Corinna (3), Laura (Ich, 13), Jan (15) und Mamas (Natalie
und Claudia (beide 28)). Schon am frühen morgen sind wir zum Unisee gefahren und haben es uns dort gemütlich gemacht. Ins Wasser sind wir da noch nicht. Sophie und ich haben auf unseren Decken im Schatten gelegen und ein Buch gelesen. Tim und die Zwillinge haben neben Mamas Decke gespielt und Lukas hatte ein paar aus seine Schule getroffen. Nach ein paar Stunden kamen Tante Yvonne und Sabrina zu uns und erzählten, das sie eine neue Arbeit haben und so. Zum Mittag kamen noch Tante Sarah und Onkel Kevin mit Kinder und kurz darauf kam auch Oma mit Anhang. Zusammen haben wir Salate und Frikadellen gegessen und viel gequatscht. Wir waren fast fertig mit Essen, da kamen noch Onkel Samuel mit Frau und Kinder. War richtig schön alle mal wieder zusammen zu sehen. Da sich die Erwachsenen unterhielten und die kleinen spielten, bin ich mit Jan und Chantal ein wenig spazieren gegangen. Noch ein Monat und Chantal bekommt ihr zweites Kind, da musste ich sie doch ausquetschen und fragen wie es so mit ihrem Freund läuft und so. Fast zwei Stunden sind wir um den Unisee gelaufen, bis sie nicht mehr konnte und sich setzen musste. Als wir wieder an unserem Platz ankamen, waren die meisten im Wasser am spielen und schwimmen. Nur Mamas, Tante Yvonne und Tante Sarah saßen noch am Platz. Eigentlich sollte Sarah auch in paar Monaten ihr fünftes Kind bekommen, aber sie hat es leider verloren und darf noch nicht schwimmen gehen. Sophie und Lukas, die beide mit Rock, Turnschuhe und Shirt im Wasser waren, gingen mit mir und Jan noch ein Eis holen und dann wollte ich auch endlich mal ins Wasser gehen. Hatte zwar nur noch ein paar Seiten in meinem Buch zu lesen und wollte auch wissen wie es zuende geht, aber ich zog es lieber vor mich im Trainingsanzug nass zu machen. Hatte auch gerade meine Lackschuhe angezogen, da kamen Mamas aus dem Wasser und ich guckte sie mit großen Augen und halb offenem Mund an. "Ist was?" fragte Mama mich. Ich guckte sie nur von oben bis unten an und dann auch Claudia. "War irgendwas?" fragte Claudia mich. Ich: "Ähm, ward ihr grad mit Lederhose schwimmen?" Beide guckten an sich runter und sagten fast wie aus einem Mund: "Kommt schon mal vor!" Da warf ich mein Mund zu und fragte, ob ich auch mit Lederhose schwimmen gehen darf. Mama: "Wenn du deine dabei hast!" Mit wackelndem Kopf und schielenden Augen guckte ich sie an und sagte: "Äh, wollt, also, ähm, Ja!" und warf danach mein Oberkörper etwas zurück. Beide lachten und ich dann so: "Wollte eigentlich so, ähm, als Wechsel, also äh, nachher! Ach man, Scheiße!" Beide guckten mich fragend an und lachten etwas. Weil ich nach ein paar Minuten immer noch so da saß, fragte Mama mich, warum ich noch immer nicht im Wasser bin. Ich: "Darf ich jetzt echt mit der guten Lederhose rein?" Mama: "Hast die noch nicht an?" Ich glaub, so schnell hatte ich sie noch nie an. Schnell noch meine Lackschuhe und mein Shirt an und: "Ich mach das jetzt!" Mama: "Bist noch nicht im Wasser?" Ohne was zu sagen lief ich dann einfach ins Wasser und schwamm mit Jan davon. Er trug nur seine Jeanshose und ein Shirt, keine Schuhe. Wir schwammen ein paar Runden und gesellten uns dann zu den anderen, die am Wasserball spielen waren. Nach nur ein paar Würfen, waren wir voll dabei und spielten mit. Etwas später kamen Mamas mit ihren Lederhosen und High Heels wieder ins Wasser und spielten mit. Als wir später an unserem Platz standen, liefen ein paar ältere Damen vorbei und meckerten uns an. So von wegen, wir verunreinigen den See mit unseren Lederhosen und Schuhen, sowas gehört sich nicht und wir sollten doch besser mit Jeans, so wie die Jungs, ins Wasser gehen. Wir guckten uns an und lachten drauf los. Die Damen verstanden nichts und gingen Kopfschüttelnd davon. Nach einer kurzen Pause auf der Decke, wollte Tante Sarah wieder los, weil sie noch ein Auftritt hat irgendwo in der Nähe. Onkel Samuel und Anhang wollten dann auch los. Blieben also nur noch Oma plus Anhang und Tante Sabrina und Yvonne. Bei einer Zigarette erzählte uns Tante Yvonne noch, das sie sich ein neues Auto kaufen will und Mama rastete voll aus. Das hatte Yvonne mir schon am Mahndorfer See erzählt gehabt und fragte mich, ob Mama ihr wohl was dazu geben würde. Als ich da: "Ganz bestimmt nicht!" sagte, schlug sie mich fast und schnauzte mich an, das ich eine verwöhnte Göre wäre und so. Mama und Yvonne stritten sich eine ganze Weile und ich lief wieder mit Jan ins Wasser. Am Rand, zwischen Büschen und Sträuchern, legten wir uns ins flache Wasser und beobachteten die Wolken. "Sieht nach Regen aus!" meinte Jan so, aber das glaubte ich nicht. "Hi Laura!" kam da plötzlich von irgendwo. Ich schloss meine Augen und dachte: "Nee!" Weil die Stimme kannte ich. Als ich hoch kam sah ich Suraja (9) vor mir stehen. Ich: "Sag mal, spionierst du mir nach oder was?" Suraja: "Freu mich auch dich zu sehen!" und guckte mich sehr traurig an. Jan verstand auch nicht, warum ich sie angemacht hab. "Naja!" sagte ich. "Erst steht sie an meiner Schule, jetzt hier, was kommt als nächstes?" Suraja: "Bin ja schon weg!" Sie ging auch und ich guckte ihr hinterher. "Geh hinterher!" sagte Jan zu mir. Ich: "Wozu?" Jan: "War bestimmt nur Zufall das sie hier ist!" Ich: "So viele Zufälle gibt es nicht!" "Hey warte mal!" rief Jan ihr zu und ging hin. Mit ein paar Tränen in den Augen, kam sie auch wieder zurück und setzte sich in ihrem Badeanzug neben uns und guckte mich traurig an. Jan versuchte dann zu vermitteln und wollte das wir uns mal richtig aussprechen. Wir unterhielten uns auch länger und dann schwammen wir gemeinsam und gingen anschließend zu ihren Eltern, die rein Zufällig mit ihr und ihrem Bruder am Unisee waren. Die Mutter freute sich mich kennenzulernen und bat mich zu setzen. Auch mit ihr unterhielt ich mich eine Weile, über nasse Klamotten, hatte ja meine Lederhose noch an, und über Freundschaft und so. Sie kommen aus einer ärmlichen Gegend und würden sich freuen mit uns in Freundschaft zu treten. Also nach dem reden nach, sind sie nicht immer arm gewesen, denke ich. Weil Mama mich anklingelte, hatte Smartphone die ganze Zeit in meiner Hosentasche, beschlossen wir gemeinsam zu unseren Platz zu gehen. Dort unterhielten Mamas und die Eltern sich und ich spielte mit Jan, Lukas, Sophie und Suraja, Karten. Da noch Kekse und Gummibonbons da waren, aßen wir sie zwischendurch. Weil wir wohl störten, bat Mama uns, uns Eis zu holen und ein wenig spazieren zu gehen. Das machten wir auch und liefen dann mit dem Eis in der Hand im See herum. Suraja fand es echt Krass, das ich mit Lederhose und Lackschuhen so einfach ins Wasser gehen darf und versuchte immer meine Hand anzufassen. Wieder am Platz angekommen, fragte Surajas Mama, ob sie nicht auch mal mit Kleidung schwimmen möchte. "Echt jetzt, hier, jetzt?" fragte sie aufgeregt. Die Mutter: "Nein, es wird ja schon dunkel gleich! Du kannst ja morgen mit zu Laura nach Hause kommen!" Meine Augen wurden immer größer und Mama sagte, das sie die Familie zu uns eingeladen hat. Suraja war begeistert davon, ich allerdings weniger und schnaufte kräftig. Ohne was weiter zu sagen, packte ich meine Sachen zusammen und lief zu den Autos. Hinter mir unterhielten die sich noch über den Besuch und meinten, das ich mich freuen würde, wenn die kleine mit mir bekleidet schwimmen geht im Pool. Ich rollte nur meine Augen und tat so als hätte ich nichts gehört. Im Auto, mit meiner nassen Lederhose weil ich kein Bock hatte sie auszuziehen, maulte ich rum, weil es mir nicht gefiel das Suraja zu uns nach Hause kommt. Das Mädchen macht mir langsam Angst. Mama meckerte mich irgendwann an, das ich mich mal benehmen soll, dem Mädchen gegenüber. Bis nach Hause hin sagte ich nichts mehr und verschwand auch gleich mit Jan in mein Zimmer und ins Bett. Am nächsten morgen war mein Bett leicht schwarz gefärbt, weil ich die Lederhose und meine Lackschuhe einfach anließ, wie auch meine Unterwäsche und mein Shirt und meine Beinprothese. Nur Brille und Zahnspange hab ich weggelegt. Nach der Kirche, noch bevor die kleine Suraja mit Familie zu uns kam, schrieb ich dies Erlebnis noch schnell auf. Was mit ihr so alles bei uns war, schreibe ich Montag dann auf und packe es am nächsten Wochenende mit hier drauf. ------------------------------------------ Von brütender Hitze kann ich hier nichts erzählen, weil es sie hier nicht gab. Wir hatten lockere 26 Grad! Es war noch mehr passiert am Unisee, aber das gehört hier alles nicht mit hin. Ein paar andere, die wir nicht kennen, waren auch bekleidet im See. Mal kurz nebenbei gesagt: Am Unisee sind noch hunderte andere Menschen und da gehen wir nicht so gern mit vielen Sachen rein und auch nicht wirklich mit Schulranzen. Das machen wir höchstens wenn nur sehr wenige da sind. An unserem See, den Mama ja gekauft hat, also mit der Hütte und dem Zeltplatz, da sind nur wir unterwegs, weil das Grundstück auch eingezäunt ist. Da kommen nur wir hin. Dort können wir natürlich mit allem möglichen ins Wasser rennen und auch immer mit Schulranzen oder einfach nur Nackt rum rennen, ohne das es jemand stört. Weitere ältere Erlebnisse von mir, bei meinen Ex-Eltern, schreibe ich irgendwann mal auf, weil ja nur ein achtel von Euch sie lesen. Die sind dann ja auch nicht so wichtig für Euch! Werde sie dann auch ganz klammheimlich ganz unten auf der Seite drauf machen, wo die anderen auch schon länger sind und niemand liest! |