Neue Höhle im Garten?

(07.07.2022)
Melody (13) war heute auch wieder in der Schule und wir redeten noch über Jan und so. Hatte sie ja gestern Abend noch angerufen und ihr alles erzählt. Sie hatte schon seit Sonntag kein Corona mehr, aber sie blieb vorsichtshalber trotzdem noch zuhause. In der Schule wird ja eh nicht mehr so viel gemacht. Die letzten Klausuren wurden alle schon geschrieben.

Nach der Schule fuhr ich mit ihr zur Fähre und traf dort auch Suraja (9), die ich gestern auch noch anrief und ihr alles erzählte. Sie quetschte mich regelrecht aus, was war und wollte wie Wiebke (14), keine Lückenfüllerin sein. Wir unterhielten uns kurz und fuhren mit der Fähre rüber und mit Inliner zu mir nach Hause. Mama (Natalie) stand in der Küche und begrüßte uns. "Mama, wieder gesund?" strahlte ich sie an. "Ja!" sagte sie und strahlte. Da musste ich sie ja gleich umarmen und knuddeln. "Hab dich lieb Mama!" strahlte ich und sie so: "Und ich dich erst!" und drückte mich ganz fest.

Kurz redeten wir und dann kam Mama Claudia mit den Zwillingen Corinna und Natascha (3) nach Hause. "Mama!" schrien die beiden und umarmten sie gleich. Mama hatte da kleine Tränen im Gesicht und drückte die beiden wie verrückt an sich. Strahlend fragte ich, was es zu Essen gibt. "Keine Ahnung, was wollt ihr haben?" antwortete Mama. "Pizza!" sagten wir wie im Chor und alles lachte. Sie schickte uns in mein Zimmer und sagte, das sie uns die Pizza bringt, wenn sie fertig ist.

Melo fand es natürlich wieder geil, das ich mit meiner Regenjacke auf dem Sofa lag und kuschelte sich an mich ran. Suraja gefiel das ganz und gar nicht und meckerte immer. Wir unterhielten uns bis zum Essen noch weiter über Jan und Jule und Suraja freute sich immer mehr. Irgendwann sagte ich ihr, das ich nur mit ihr gehen werde, wenn sie mit guter Kleidung und ihrem vollen Schulranzen in die Gülle geht und mindestens fünf Minuten da drin bleibt. Melo lachte sich voll kaputt und Suraja bekam ein roten Kopf. "Das mach ich nie!" sagte sie noch. "Dann werden wir auch nie zusammen sein!"  grinste ich. Raja meckerte voll rum, das sie ihren Schulranzen noch braucht und das er danach ja nur stinkt und so und das sie schon gar nicht mit guter Kleidung da rein gehen würde. Sie dürfe nicht mal damit ins Wasser gehen. Wir lachten uns nur kaputt darüber und dann brachte Mama uns ein ganzes Blech Pizza und wir hauten rein.

Nach dem Essen kam Sophie (12) zu uns und wollte mit uns im Regen spielen. "Frag doch Lukas!" sagte Melo. "Nee wieso, ist doch geil!" grinste ich und stand auf. Melo spitzte da ihren Mund und fragte mich, ob ich die dünne Regenjacke anlasse draußen. Das wollte ich aber nicht und zog mir mein gelben Friesennerz an, weil Sophie ihren auch an hatte. Melo hat dann auch ihren weißen Friesennerz angezogen, den sie noch bei mir liegen hatte. Raja hatte ihre dickere Regenjacke an. Auf dem Weg durchs neue Treppenhaus nach unten, kam uns Lukas (12) entgegen und fragte wo wir hinwollen. Sophie: "Nach draußen, im Regen spielen!" Lukas: "Wartet, ich komm mit!" Vorm Haus warteten wir und dann kam er mit seinem blauen Friesennerz raus und trug wie wir alle, Gummistiefel.

Wir rannten durch den Garten und nahmen jede Pfütze mit und spielten ein wenig auf dem Spielplatz. Irgendwann wollte Sophie in den kleinen Wald und sich dort ein Unterstand bauen. Wir machten alle mit und sammelten alte Äste zusammen. Völlig im Regen bauten wir ein kleinen Unterstand und Sophie krabbelte rein. Der Unterstand wurde natürlich auf einer großen Schlammpfütze gebaut und Sophie machte sich richtig schön dreckig. Suraja wollte sich dann auch sowas bauen, aber auf trockenem Boden. Dazu sammelten wir also weitere Äste ein und ich versteckte mich mit Lukas im Busch. Die drei suchten uns wie verrückt und riefen uns immer. Lukas hielt es nicht mehr aus und sagte mir, das er mal muss und verschwand. Das sahen die anderen natürlich und dann kam auch ich aus dem Versteck raus.

Wenig später hörten wir ein: "Aaah!" und guckten uns an. "War das Lukas?" fragte Sophie. Melo: "Hörte sich so an!" Wir riefen ihn alle und dann hörten wir von irgendwo: "Hier unten bin ich!" Ich: "Unten?" Die anderen: "Wo?" Lukas: "Hier!" Wir: "Wo ist hier?" Lukas: "HIER!" Suraja: "Das kam von dahinten!" Sophie: "Nee, von da irgendwo!" Wir suchten alles ab, aber fanden ihn nicht. Sophie: "Wo bist du mein Schatz?" Ich grinste voll und sagte: "Melde dich!" Lukas: "Hier unten, ich komm da nicht mehr rauf!" Dann fand Suraja ein Loch im Boden, der mit einigen Felsen umrundet war. "Hol mal die Taschenlampe!" sagte ich zu Sophie und sie holte sie schnell. Sie leuchtete ins Loch, das schräg nach unten ging und Lukas so: "Na endlich!" Ich fragte ihn wie er da reingekommen ist und er so: "Keine Ahnung, bin reingerutscht!"

Sophie wollte dann wissen, was da unten ist und ob er da irgendwie rauskommt. Das konnte er uns aber nicht sagen, weil es einfach zu dunkel da unten war. Suraja: "Mach mal Platz, ich komme!" Sophie gab ihr die Taschenlampe und sie rutschte runter. "Wow!" schrie sie langgezogen und dann hörten wir ein "Platsch!" Sophie: "Ist da Wasser unten?" Raja: "Steh bis zu den Knien drin, ja!" Lukas lachte und nahm ihr die Taschenlampe ab. "Da hinten ist irgendwas!" rief er. "Geht mal hin und guckt das ihr rauskommt!" rief Sophie den beiden runter und dann verschwanden die beiden da unten.

"Die sind da lang!" sagte Melo. "Kommt, wir folgen den beiden!" fügte sie noch an und lief los. Ich: "Da gehts zum Fluss runter!" Sophie: "Hä?" Wir liefen hin und riefen die beiden ständig, aber niemand antwortete uns. Der Regen wurde stärker und ich sah nichts mehr, weil der Regen meine Brille beschlug. "Da sind sie irgendwo, ich höre sie!" erschreckte mich Sophie. Ich: "Wo? Ich hör nix!" Sie rannte dahin, wo sie die beiden gehört haben will und sagte: "Da sind lauter Felsen!" Ich: "Was denn für Felsen? Hier gibts keine!" Sophie: "Doch, da, guck!" Ich wischte meine Brille mit einem Finger ab und guckte hin. Tatsächlich, da waren dicke Felsen am Rand vom Fluss. "Da kommt aber niemand durch!" meinte Melo, weil das Wasser war bis fast zur Oberkannte vom Loch!" Ich: "Moment mal, wenn das ein Loch ist, natürlich kommt man da durch!" und stieg in den Fluss. Mit Unterwäsche, Jeanshose mit Gürtel, dünnen Pulli, Gummistiefel und Friesennerz, stand ich bis zum Bauchnabel im Wasser, beugte mich nach vorne und rief in die Zentimetergroße Öffnung: "Seid ihr da drin? Hallo!" Lukas: "Mach mal Licht!" Schnell holte ich mein Smartphone aus der Hosentasche und leuchtete damit in die Öffnung. Langsam krochen die beiden da raus und sahen uns blinzelnd an.

Die beiden waren quatschnass und Suraja hatte ihre Brille verloren. "Lukas, was machst du?" fragte Sophie ihn und er so: "Wollt doch nur im Busch pinkeln!" Wir lachten kurz und Raja heulte halb, wegen ihrer Brille. "Das muss ich mir genauer ansehen!" lachte ich etwas und lief wieder zu der Stelle, wo Lukas reingerutscht ist. Mit meinem Smartphone in der Hand, rutschte ich runter und stand bis zu den Knien im schlammigen Wasser. "Boah, was das denn?" Ich kam kaum vorwärts und hatte das Gefühl, das der Schlamm meine Gummistiefel immer schwerer machte. Erst dachte ich, das ich immer weiter in den Schlamm einsinke, aber dann sah ich im Licht, dass das Wasser immer tiefer wurde. Dann fiel mir wieder ein, das Suraja ja ihre Brille verlor und ich kniete mich hin. Bis zum Hals im etwas kalten Wasser, krabbelte ich den Weg zurück zum Einstieg und krabbelte dann wieder in die andere Richtung. Dabei fühlte ich den Boden ab und fand ihre Brille dann auch.

Stehend ging ich weiter und stand plötzlich in einer Höhle, umringt von vielen Felsen. "Wow!" sagte ich und von draußen kam: "Laura, bis du das?" Ich: "Wow, voll schön hier, alter, da kann man sogar sitzen!" Lukas: "Was? Wo?" und kam zu mir gekrochen. "Da! Da sind Felsen wo man drauf sitzen kann!" "Zeig mal!" sagte er und nahm mir mein Smartphone aus der Hand. "Geil!" sagte er und setzte sich hin. Bis über der Brust saß er auf den Felsen und guckte mich an. Er: "Komm her, da ist noch Platz!" Sophie: "Achtung, ich komme!" Paar Sekunden später kam sie durch die Öffnung am Fluss rein und leuchtete alles mit ihrer Taschenlampe ab. "Wie geil ist das denn? WOW!" kam von ihr und dann kam sie auch zu uns und setzte sich hin.

Weil das so geil aussah, wie die beiden mit ihren Friesennerzen bis über der Brust im Wasser saßen, lachte ich kurz und sagte Raja und Melo, das sie mit reinkommen sollen. "Hast du meine Brille?" fragte Raja mich. Ich: "Ja, komm rein!" Die beiden kamen auch und Melo so: "Boah ist das geil, was ist das denn?" Sie leuchtete auch alles mit einer Taschenlampe ab und entdeckte leuchtende Steine und Kristalle. Sophie guckte es sich dann auch an und lachte laut los. "Die Höhle hat bestimmt Papa für uns gebaut! Weißt was das ist?" Wir guckten es uns dann alle an und fragten: "Was ist denn das?" Sophie: "Kennt ihr mein Kristall-Baukasten?" Ich: "Nee, echt jetzt?" Sie lachte und meinte, das sie die schon alle vermisst hat und sich immer wieder fragt, wo die hin sind. Überall, in fast jeder Ritze von der Höhle, steckte ein Kristall oder ein anderer selbstgezüchteter Stein. Voll genial war das, echt der Hammer. Raja war auch völlig hin und weg und staunte nur so. Ihre Brille hatte sie ja wieder auf. "Aber wann hat er die gebaut?" fragte Lukas neben mir hockend. Darauf hatten wir leider alle keine Antwort und sind wieder raus.

Als wir alle ins Haus kamen, bzw. in den Wintergarten, wo Mamas gerade eine rauchten, guckten sie uns an und fragten, ob wir im Fluss waren. Sophie: "Nee, da ist voll die geile Höhle am Fluss! Hier, guck mal Mama, meine Kristalle!" Mamas lachten und sagten: "Habt ihr sie endlich gefunden, schön!" "Ihr wusstet davon?" fragte ich sie beide. Sie erzählten uns dann, das Papa immer wieder an der Höhle bei war, als wir am See waren. Und auch, als er mit den anderen Männern das Dachgeschoss ausgebaut hatte, war er mit der Höhle beschäftigt. Die meisten Felsen waren schon da und brauchten nur in die richtige Stellung gebracht werden. Auch als sie den Teich mit dem Seil gebaut hatten, waren sie dabei. Dafür hatten sie auch den Bagger und so gebraucht, der immer wieder mal im Garten stand. Eine echt geniale Überraschung war das für uns alle. Sophie und Lukas fragten auch gleich, ob sie wieder da rein dürfen und Mama so: "Soll ich euch noch Kekse mitgeben?" Suraja: "Au ja, Kekse in der Wasserhöhle!" Alles lachte.

Etwas später gingen wir alle mit Keksdosen in der Hand, in die Höhle und mampften. Lukas: "Guckt mal da!" und leuchtete mit seiner Taschenlampe nach oben. "Da ist ja ein Seil!" bemerkte Melo als erstes. Wir leuchteten dann alle das Seil an und fanden Schlaufen dran. "Wofür sind die denn?" fragte Sophie. Lukas: "Helf mir mal Suraja!" Raja: "Was?" Er wollte, das sie auf seine Hände steigt und eine Taschenlampe am Seil befestigt. Sophie: "Wieso soll sie das jetzt machen?" Lukas: "Weil du mir zu schwer bist!" Ich lachte kurz und Sophie so: "Ja, sehr witzig, danke auch!" Naja, sie kann ja nichts dafür, das sie eine kleine Kugel ist. Grins. Suraja war halt die leichteste von uns allen. Sie hing drei Taschenlampen dran und alles wurde gut angeleuchtet. "Echt genial euer Papa!" sagte Melo und Raja so: "Sowas hätte ich auch gern!" Sophie: "Tja, gehört aber alles uns hier!" und stopfte sich ein paar Zwiebelkekse in den Mund.

Und das war noch nicht alles, was in der Höhle war. Auf einmal leuchtete das Wasser und wir konnten auf den Grund sehen. "Wie geil is dat denn?" sagte ich. "Da liegen ja voll viele Münzen!" strahlte Sophie. Lukas: "Wie kommt das Licht jetzt hier rein?" Kurz darauf setzte er sich seine Taucherbrille auf, die er bei Sophie noch von der Terrasse geholt hatte vorher und tauchte ab. Wir lachten voll und Melo so: "Er muss alles immer gleich unter die Lupe nehmen, was?" Paar Minuten später kam er wieder rauf und sagte uns, das da dicke Lampen im Felsen eingebaut sind. "Alter, das sind ja voll viele Münzen!" sagte Raja und bückte sich hin. Das machten wir dann alle und sammelten ein paar Münzen ein und steckten sie in unsere Jackentaschen. Es sah richtig geil aus, wie unsere Friesennerze unter Wasser angeleuchtet wurden, besonders die von Melo und Lukas. Njam Njam. Sorry!

Während wir alle bis zum Hals im Wasser hockten bzw. knieten, guckte uns plötzlich Mama Claudia durch die Öffnung zum Fluss an und fragte: "Na, lebt ihr noch?" Wir guckten sie alle leicht erschrocken an und redeten alle durcheinander, das auf einmal das Licht anging, das da viele Münzen auf dem Grund liegen und das Lukas gleich abgetaucht ist wegen dem Licht. Mama Claudia lachte voll und kroch zu uns. Auch sie hatte Jeanshose, Gummistiefel und ein Friesennerz an. Sie guckte sich um und sagte: "Wow, da hat Olaf ja ganze Arbeit geleistet, Wahnsinn!" Ich: "Papa ist der Beste, ich Liebe ihn!" Claudia: "Nanana!" Ich: "Hach, so doch nicht, liebe dich doch auch Mama!" Claudia: "Das will ich wohl meinen!" und lachte. Unsere Jackentaschen waren schon bis zum überlaufen voll, da meinte Lukas so: "Das ist ja mindestens eine LKW-Ladung!" Wir guckten uns alle an und Raja so: "Also soviel ist das bestimmt nicht!" Claudia: "Alles was ihr einstecken könnt, nimmt mit, der Rest bleibt liegen!" Sophie: "Mehr passt bei mir nicht rein!"

Lachend steckten wir uns noch mehr vom Kleingeld (Ein, Zwei und Fünf-Cent Münzen) ein und krabbelten aus der Höhle. Kaum waren wir draußen, da ging in der Höhle das Licht aus und wir guckten alle Claudia an. "Tja, nichts ist für ewig!" grinste sie und schickte uns alle ins Haus. Oben und unten in den Bädern zogen wir uns aus und was frisches an und verteilten uns in unsere Zimmer. Mit Melo und Raja unterhielt ich mich noch eine ganze Weile über dieses Erlebnis und dann mussten die beiden auch schon wieder nach Hause. Die Kleidung der beiden war schon wieder trocken und sie konnten sie auch wieder anziehen. Schade das wir alle nicht mit Schulranzen auf da drin waren, hätte ich ja zu gern gesehen.

Später im Wohnzimmer, erzählten Mamas mir und Lukas, das man vom Haus aus das Licht anmachen kann in der Höhle und das es immer nur für eine halbe Stunde an ist. Sie sagten uns auch noch, das wir bei Hochwasser besser nicht da reingehen sollten, weil das Wasser dann bis zur Decke drin ist. Von dem Eingang wo Lukas reingerutscht ist, kommt man auch wieder raus. Dafür sind an den Seiten kleine Nischen, an denen man sich wieder nach oben ziehen kann. Unser Garten wird immer mehr eine Abenteuer-Landschaft. Immer wieder was neues. Mal sehen, was als nächstes kommt.

 

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