Auf dem Deichbrand-Festival

(22.07.2022)
Schon gleich in der früh, sind wir alle zum Strand runter, um ein wenig Ruhe zu haben. Wirklich Ruhe hatten wir da aber nicht, weil es viele gemacht hatten. Dafür konnten wir aber wieder eine Wattwanderung mitmachen und haben wieder viel neues dazugelernt. Meine Schwester Chantal (14) schrieb mir ein paar mal und meinte, das es wohl fast 40 Grad gewesen sein sollten in Bremen, vor ein paar Tagen. Also hier wo wir waren nicht. Sie fragte mich mit einem Foto, ob sie mit meinem Kleid in Pool gehen darf. Ich schrieb gleich zurück und fragte, warum sie bei uns sind, da meinte sie, das Tante Sarah mit Oma getauscht hätte, weil sie ein paar Gigs hätte. Ich schlug Chantal dann vor, das sie meine lilanen Lackschuhe zum Kleid noch anziehen könnte und sie so: "Du bist echt die geilste Schwester der Welt, Danke!"

Und weil ich dann schon mal am tippen war, dachte ich mir, das ich bei Mama mal im Chat nachsehe, was da so los ist. Mama guckte mir irgendwann über die Schulter und fragte, was ich da mache. "Lese nur was in dein Chat steht!" grinste ich und zeigte dabei meine obere Zahnspange. "Schreib bloß nicht rein wo wir sind!" meinte sie und guckte auf mein Smartphone. "Keine Panik, mach ich nicht!" sagte ich und sie so: "Will ich hoffen!" Fragte mich zwar, warum sie das nicht wollte, aber egal. Dann gab es auch schon Mittag. Pommes Frites und Bratwurst und zum Nachtisch noch ein Eis. Bei knappen 18 Grad draußen, setzten wir uns auf den Deich und genossen ein wenig die Ruhe. Dann fing es an zu regnen und wir setzten alle schnell unsere Kapuzen auf. Weil ich wieder Bock auf nass sein hatte, lief ich ein wenig mit Jeanshose und Turnschuhen im sehr flachen Wasser rum. War ja nicht mehr da gewesen.

Als wir später wieder zum Camper gingen, sahen wir eine Menge Schaum da liegen. Erst dachte ich, das es Schnee wäre, aber im Sommer? Die Schaumkanone hab ich schon vorher mal gesehen, aber noch nie in Betrieb. Als ich mit Sophie dahin ging, mussten wir kräftig lachen, weil da lagen eine Menge Badezusatz von today, was wir zuhause auch immer benutzen. Sie guckte mich an und ich dachte genau das selbe. Die Schneekanone bei Oma, die müssen wir uns unbedingt mal ausleihen. Das sagten wir auch Mama etwas später und sie lachte laut los.

Eine Stunde später standen wir bei Le Fly und rockten ab. Da der Boden, also die Wiese sehr matschig war, hatten wir alle unsere Gummistiefel an und tanzten im Matsch. "Jump Jump Jump!" schrien wir und wackelten mit unseren Haaren hin und her. Später hat mir Jan ein geflochtenen Zopf gemacht. Alle bis auf ich hatten ihre Regenjacken an, weil es regnen sollte irgendwann. Papa kam auch noch zu uns, was ich sehr schön fand. Er hatte meine Lederjacke aus der Reinigung geholt, was ich noch viel schöner fand und sie mir auch gleich anzog. Immer wieder jumpten wir rum und sangen ein paar Lieder mit. Da waren so viele Gruppen gewesen und wir wussten gar nicht zu welcher wir wollen.

Irgendwann schleppte Mama uns zum Techno, wo DJs ihr bestes gaben. Da sollte auch eine alte Freundin von Mama auftreten, da war ich schon ganz gespannt drauf. Papa, Mamas und mir gefiel die Musik und tanzten voll ab. Jan, Lukas und Sophie sind weiter ihre Runden und überall mal hin. Irgendwann am Abend, nervte mich mein Handy voll. "Menno!" meckerte ich immer wieder. Am liebsten hätte ich es weggeschmissen, weil es immer wieder brummte und leuchtete. Das konnte man trotz allem durch meine Lederjacke spüren und sehen. Nach dem x-ten mal holte ich es raus und guckte drauf. "Mama Mama! Hier!" schrie ich sie an und zeigte ihr mein Smartphone. Sie guckte drauf und lachte voll laut los. "Nicht dein Ernst oder was?" sagte sie und nahm es mir aus der Hand. Sie tippte irgendwas und ging mit uns an den Rand. Ein paar Minuten später kamen Tante Yvonne und Tante Sabrina zu uns und jubelten voll rum. Die beiden trugen wie ich eine Lederjacke und gingen voll ab. Ich fand das geil und tanzte mit den beiden weiter.

So gegen 23 Uhr, Papa war bei Jan, Lukas und Sophie und wir anderen noch voll am tanzen, da fragte mich Tante Yvonne, ob es irgendwo eine Abkühlung gibt. Ich: "Ja, da gibts voll den großen Pool da hinten!" und zeigte in die ungefähre Richtung. Das wollten beide genauer wissen und ich fragte Mama, ob ich mit den beiden da hin darf. Sie nickte nur beim tanzen mit den Kopf und wir verschwanden. Statt aber zum Pool zu gehen, liefen wir irgendwo anders hin und fanden fast nicht mehr zurück. Irgendwann hatten wir ihn aber endlich gefunden und Yvonne so: "Wow, Geil!" und rannte hin. Da der Pool aber nicht mehr geöffnet war und umzäunt, versuchte Yvonne da irgendwie reinzukommen. "Da ist noch Wasser drin!" schimpfte sie immer. Keine Ahnung wie sie es schaffte, aber sie stand etwas später vor dem Pool und wollte rein. Die Wachmänner holten sie dann da weg und sie meckerte immer.

"Will nass werden!" schimpfte sie. Tante Sabrina zuckte ihr Handy aus der Tasche und wühlte im Internet. "Hier ist ein See in der Nähe!" meinte sie etwas später strahlend. "Wie weit?" wollte Tante Yvonne wissen. Sabrina: "Knapp 5 km!" Yvonne: "Wer fährt?" Ich: "Mit dem Auto bestimmt niemand!" Weil sie ja beide was getrunken hatten. Da fiel mir dann ein, das wir ja unsere Fahrräder im Camper hatten und schlug vor, damit zum See zu fahren. Yvonne: "Wo steht ihr?" Ich führte beide dann zu unserem Camper und holten die Räder aus der Garage. Yvonne: "Hat Nata Bier dabei?" Ich: "Im Kofferraum, denke ich!" Sie: "Mach auf!" Das machte ich dann auch noch und sie holte so einige Flaschen aus einer Kiste und packte ihren Rucksack damit voll. "Hier, nimm du auch welche mit!" sagte sie noch zu Sabrina und sie machte es. Ich schloss alles wieder zu und dann fuhren wir auch schon los. Da Mama am Rad ein Navigerät hat, fanden wir auch schnell den See und schlossen unsere Räder zusammen.

Wir stiegen durchs hohe Gras zum See und kaum waren wir da, da stand Yvonne schon mit Sack und Pack und mit ihrer Lederjacke an, im See. "Dein Rucksack Yvi!" schrie Sabrina. Yvonne lachte und kam wieder raus. Den Rucksack schmiss sie einfach irgendwo ins Gras und stolperte wieder in den See. Ich guckte Sabrina an und sie zuckte mit der Schulter. "Äh!" sagte ich und ging ins Wasser. Zusammen mit Yvonne schwamm ich kurz umher und dann kam von irgendwo: "Ist da wer?" Yvonne: "Nur schwarze Monster!" Paar Sekunden später kam ein Typ auf uns zu gelaufen und meinte so, das er sich freut uns zu sehen, weil er dann nicht alleine bekleidet schwimmt. "Okay!" sagte ich und ging an Land. Er und Yvonne kamen hinterher und dann plauderten wir eine Weile. Nach nur ein paar Minuten meinte er, das er mit ein paar anderen da sei und das wir ja mit zu denen kommen könnten.

Nach kurzer Überlegung machten wir es auch. Er war mit zwei anderen Männern und drei Mädels dort. Alle waren bekleidet im See. Es hatten sogar alle ihre Schuhe und Jacken angelassen. Yvonne holte sich ein Bier aus dem Rucksack und trank es auf Ex aus. Wir anderen unterhielten uns und gingen etwas später alle zusammen in den See und schwammen. "Echt krass die kleene, voll mit Lederjacke an!" meinte eines der Mädels. Die haben mich alle für 17 oder so geschätzt und ich ließ sie in den Glauben. In dem Mini-Wald später trank ich mit den anderen zwei halbe Liter Bier und fing an irgendwelche Witze zu erzählen. Alle lachten immer und einer meinte dann so, das ich mal eine Abkühlung vertragen könnte. Zwei der Typen nahmen mich und trugen mich in den See zum schwimmen. Schreiend plantschte ich auch ins Wasser und schwamm. Yvonne und Sabrina waren nur am lachen. Im flachen Wasser liegend, tranken wir neun je noch ein Bier und schwammen kurz wieder. Danach trennten wir uns alle.

Halb betrunken und nass, sind wir drei wieder zum Camper und Papa öffnete uns. "Laura, wo kommst du jetzt erst her?" flüsterte er und hielt Sabrina fest. Ich grinste ihn voll an und sagte, etwas lallend: "Vom See!" "Nee, so geht das nicht!" schimpfte er und schickte mich rein. Draußen meckerte er die beiden an und schickte sie zum Teufel, so hab ich es jedenfalls verstanden. Drin guckte mich Mama an und fragte, ob ich was getrunken hab. "Glaub schon!" sagte ich lallend und grinste breit. "Leg dich bloß hin!" sagte sie im Dimmlicht und ich so: "Bin nass!" und grinste wieder. Mama: "Kein Klo gefunden?" Ich: "Doch, war schwimm!"

Da krabbelte sie von oben runter und half mir beim ausziehen. Etwas später kam auch Jan dazu und lachte etwas. "Was machst du Mäuschen?" fragte er mich und ich so: "Pieps!" und grinste ihn breit an. Jan: "Oh Scheiße nee, hast was getrunken?" Mama: "Bring sie mal ins Bett, die muss ihren Rausch auspennen!" Ich: "Penn is gut!" Mir fielen da auch schon immer die Augen zu. Etwas später im Bett: "Wird ja wieder hell draußen!" Jan: "Klappe, leg dich hin!" Ich halb lallend: "Was bist so unfreundlich zu mir?" und knickte voll weg. Jan meinte beim aufstehen zu mir, das ich halb im sitzen eingepennt bin und volle Lotte aus dem Mund nach Alkohol gestunken hab. "Hatte nur vier halbe Liter Bier!" soll ich da noch irgendwie gegrinst haben und mit dem Finger gewackelt haben. Angeblich soll ich auch mit angewinkeltem Arm und den Finger nach oben haltend, eingepennt sein. Kann ich mich aber nicht dran erinnern.

Beim Frühstück war mir nur etwas schlecht. Naja, war wohl eher schon Mittag als ich wieder wach wurde. Alle bis auf Jan waren auch schon wieder unterwegs. Er hat die ganze Zeit im Camper vorne auf mich gewartet. Ich setzte mich zu ihm und sah ihn an. "Alles wieder gut bei dir?" fragte er mich und ich so: "Wieso, war was gewesen?" Er: "Du warst total besoffen heute morgen, Yvonne und Sabrina haben dich wohl abgefüllt!" Ich: "Quatsch, die doch nicht! Wo sind die überhaupt?" und drehte mich um. Da erzählte er mir, das Mama und Papa die beiden nach Hause geschickt hätten, so unverantwortlich wie sie waren. Und das Papa schon wieder nach Hause ist. Ich: "Quatsch, Ey mach kein Scheiß, die haben da nix mit zu tun!" Da fiel mir alles wieder ein was war und rief Mama an und holte sie her. Mit ihr redete ich länger und dann rief sie Tante Yvonne an und fragte wo sie sind. Da sie noch in der Nähe waren und im Auto gepennt hatten, kamen sie etwa eine Stunde später zu uns und alles klärte sich auf.

 

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