Quer durch den Mahndorfer See

(03.08.2022)
Und wieder war ich mit meinem Schatzi Jan (15) am Mahndorfer See. Wo sollten wir auch sonst hin, wenn er dort wohnt und ich bei ihm bin. Schon am Vormittag legten wir uns irgendwo am Strand hin, wo es ruhig war. Nur in Bikini sonnte ich mich, während Jan mit Shorts und T-Shirt ins Wasser ging. Er traf sich dort auch mit ein paar anderen.

Zum Mittag hatten wir Salat und kalte Würstchen mit Senf. Eigentlich war nicht viel los bis dahin. Ein paar mal war ich kurz im Wasser, mit Beinprothese, weil er nicht da war und ich so am besten schwimmen kann. Irgendwann am Nachmittag wollten Lukas und Sophie (beide 12) vorbeikommen, aber sie bekamen die Kurve nicht und blieben zuhause. Schade eigentlich.

Der Strand wurde immer voller und voller und alles quatschte durcheinander. Ein paar Jugendliche schmissen ihre Bierdosen durch die Gegend und unweit von uns lag eine Nicht-Deutsche mit ihrem Baby, was ständig am schreien war. Das wurde mir irgendwann zu blöd und zog mich wieder an und wartete auf Jan, der noch im See war.

Er guckte schon vom weiten etwas blöd aus der Wäsche als er mich mit Rock, BH, Bluse und Sandalen auf der Decke sitzen sah. "Wollst schon weg?" fragte er mich. "Guck dich um hier! - Kein Bock mehr!" antwortete ich und setzte mir mein kleinen schwarzen Rucksack auf. "Ja warte, ich komm mit!" knurrte er und zog sich seine Turnschuhe an. Wechselsachen hatte er nicht mitgenommen, also musste er mit nasser Shorts und T-Shirt los.

Beim Imbiss holten wir uns noch ein Eis und setzten uns auf eine Bank. "Willst echt schon gehn?" fragte er mich. Wollte gerade was sagen, da kamen zwei tätowierte  Typen zu uns und sprachen Jan an. Müssen Bekannte oder so von ihm gewesen sein, jedenfalls unterhielt er sich mit den beiden. Nach ein paar Minuten fragte einer der beiden, wer ich bin und ob er mit so einer Behinderten zusammen ist. Ich schob meine Augenbrauen hoch und Jan fuhr da richtig aus der Haut und machte sie an. "Meine Freundin ist nicht behindert, ihr fehlt doch nur ein Bein!" meckerte er.

Die beiden Typen guckten ihn voll erschrocken an und sagten: "Ist ja gut, wir sagen ja nichts mehr!" Jan: "Will ich hoffen, sonst knallt´s!" Ich spitzte mein Mund und schielte etwas zur Seite. Die drei unterhielten sich noch weiter und der eine der Typen guckte mich immer an. Weil ich wissen wollte, was er will, guckte ich ihn fragend an. "Boah, kannst du ein angucken. Tschuldigung Süße, war nicht Böse gemeint eben!" sagte er plötzlich und gab mir die Hand. Ich winkte ab und sagte: "Schon gut!"

"Geht doch!" grinste Jan und zog mich an sich ran. "Hast echt Glück!" sagte einer der Typen, dessen Namen ich hier nicht nennen soll. Wusste da jetzt zwar nicht wen er von uns beiden meinte, aber ich sagte: "Oh ja!" Er guckte etwas komisch als ich das sagte und drehte sich weg. Jan verabschiedete sich von ihm und gab mir ein dicken Kuss. "Echt süße Maus!" sagte der andere und Jan so: "Lass die Finger von ihr!" Ich grinste breit. Kurz sagte der Typ noch was zu Jan und verschwand.

Paar Sekunden später meinte Jan so, das er noch nicht nach Hause will und lieber mit mir noch woanders hin will. "Wohin denn? Ins Kino?" fragte ich und er so: "Nee!" Kurze Pause. "Keine Ahnung, einfach woanders hin!" Wir standen auf und liefen auf dem Weg in Richtung Wald. Paar Hundert Meter liefen wir, aber es wurde nicht besser, eher schlimmer. Überall saßen Jugendliche rum und betranken sich oder versuchten zu grillen, was ja eigentlich verboten ist.

"Lass uns doch zur Insel rüber schwimmen, da sind wir bestimmt allein!" sagte er plötzlich und ging zum See. "Öhm ja, wieso nicht?!" stotterte ich. Kurz darauf liefen wir beide ins Wasser, wo er plötzlich stehen blieb und seine Brille absetzte. "Und jetzt?" fragte ich ihn. Er packte seine Brille in mein Rucksack und meinte, das er Angst hat sie im See zu verlieren. Fand ich komisch, aber gut.

Danach liefen wir weiter rein und schwammen drauf los. Das ich noch alles anhatte und keine Wechselsachen dabei hatte, war mir egal. Auf der Insel angekommen, sahen wir nichts anderes als am Strand. Es lagen ein paar Jugendliche da rum, in sonderlichen Stellungen, öhm, und ein paar hatten laute Musik an und ein Schlauchboot dabei. "Nee!" sagte ich und schüttelte den Kopf. "Was?" fragte er mich noch, aber da war ich schon wieder im Wasser und schwamm weg.

Er schwamm mir gleich hinterher und sagte, das er mit mir weiter zur Autobahn will. "Wo willst hin?" fragte ich neugierig, aber dazu sagte er nichts und schwamm in die andere Richtung. Naja, was sollte ich machen, als ihm hinterher? Weil ich auf einmal das Bedürfnis hatte zu tauchen, tauchte ich ab und schwamm unter Wasser weiter. Mit Brille und Rucksack, war mir egal. Plötzlich und völlig unerwartet, griff er mich und zog mich nach oben. "Was los - wollt doch nur tauchen!" Er dachte wirklich ich konnte nicht mehr schwimmen und bin untergegangen. Hö.

Wir schwammen weiter und am Wald auf der anderen Seite vom See wieder raus. "Jodel!" sagte ich laut und er so: "Hier ist´s doch schon besser, oder?" "Jub!" grinste ich und setzte mich auf den Boden. "Ach Schitt!" knurrte ich kurz, weil im Rucksack waren auch meine Zigaretten. Und ich dusselige Kuh tauch damit. Mussten wir halt mal ohne auskommen. Er lachte sich halb kaputt darüber und fummelte an seiner Shorts rum. "Was machst du da?" fragte ich irgendwann, weil er immer weiter fummelte. Er: "Ach Scheiße, ich krieg die da nicht mehr raus!" Ich: "Was? Deine Hand?" und lachte etwas. Er: "Nee, die Zigaretten!" Ich: "Werden eh nass sein!"

Weil er immer weiter fummelte, schlug ich ihm vor, die Shorts auszuziehen. Machte er auch und ich grinste. Nach nur paar Sekunden hatte er endlich die Zigaretten da rausbekommen und hielt sie mir hin. Er hatte sich vier Zigaretten in Folie eingeschweißt, damit man ihn die nicht am Strand klaut. Ich: "Schön, hast auch Feuer!" Er: "Hatte!" Ich knurrte leicht und kramte in mein Rucksack rum. Neben Binden, Taschentücher, Zigaretten, Labello, Kleingeld, Wattestäbchen und anderen Krimskrams, fand ich auch mein Feuerzeug, aber es ging nicht. Er schüttelte es und nach kurzer Zeit ging es wieder.

"Fein!" grinste ich und machte die Folie von sein Zigaretten ab. Endlich konnten wir eine rauchen und schauten dabei über den See. "Ist doch schön hier!" grinste ich und er so: "Ich weiß!" Ich: "Wie, du weißt?" Er: "Weiß ich eben!" Ich: "Was weißt du?" Er: "Mensch, ärger mich nicht!" und kitzelte mich voll durch. Ich lachte nur die ganze Zeit und fragte dann nochmal, was er weiß. Er: "Hör auf, ich Knuddel dich gleich durch!" Ich: "Mach doch!" Öhm ja, das machte er dann auch. Wir knuddelten und knutschten uns wie wild - war ja niemand da, der uns sehen konnte. Es sei denn Sophie hatte ihr Fernrohr dabei und beobachtete uns. Höhm!

Nach über einer Stunde rauchten wir die beiden letzten Zigaretten und legten uns dabei ins flache Wasser, um uns abzukühlen. Ich tauchte da auch kurz mein Gesicht unter Wasser und hielt meine Zigarette weit nach oben. Muss völlig bescheuert ausgesehen haben, Hö. Wir waren eigentlich schon völlig trocken gewesen von der Hitze heute, aber wir machten uns trotzdem wieder nass, naja.

Immer im flachen Wasser, liefen wir wieder zur anderen Seite und schlenderten dann zum Bahnhof und zu ihm nach Hause. "Na, ihr seid ja völlig trocken, dachte ihr wolltet schwimmen!" grinste uns sein Papa an. "Bin völlig nass!" sagte ich und schnüffelte unter meine Arme. "Hm!" sagte er und ließ uns rein. Kurz darauf standen Jan und ich unter der Dusche und kühlten uns ab. Mit frischer Sonnencreme auf der Haut, legte ich mich auf sein Bett und er so: "Grad frisch gemacht, mach es nicht wieder dreckig!" Ich: "Sag mal!" und stand wieder auf.

Dann kam sein Papa rein und meckerte ihn an, so von wegen seiner Brille und so. "Ja sorry, ist in ihrem Rucksack!" knurrte Jan zurück und suchte nach seiner Brille. "Hier!" sagte er und setzte sie auf. "Hast ja nochmal Glück gehabt!" knurrte sein Vater und Jan so: "Hab ich immer!" Sein Vater: "Werd noch frech hier!" und schloss die Tür hinter sich. Jan drehte sein Finger am Kopf und sagte: "Lass uns wieder zu dir!"

Weil ich nichts machte oder sagte, packte er ein paar Sachen zusammen und ging mit mir zu sein Vater. "Bin wieder bei Laura zu Haus!" Sein Vater: "Mach das, aber mach kein Blödsinn!" Etwas schielend und ohne was zu sagen, verschwand Jan mit mir in den Garten, wo wir unser Zelt noch stehen hatten. "Willst das mitnehmen?" fragte ich. Er: "Nee, aber ich muss es wenigstens abbauen!" Das Zelt stand voll in der prallen Sonne und wir bauten es schnell ab und ließen es im kleinen Schuppen verschwinden.

Kaum standen wir am Zaun und wollten gehen, da rannte sein Vater auf uns zu und gab mir Geld in die Hand, mit den Worten: "Sonst frisst er euch noch die Haare vom Kopf!" "Öh, bestimmt nicht!" sagte ich und steckte es ein. Unterwegs gab ich es ihm und sagte ihm, das er sich davon was schönes kaufen soll. "Mach du doch!" sagte er mir und steckte es mir in die Bluse. "Hey, bin doch kein Luder!" grinste ich. "Hach Mensch! Quatschkopf!" lachte er. "Hab Hunger, wir gehen davon jetzt essen!" schlug ich vor. Das fand er sehr gut und wir machten es. Am Hauptbahnhof setzten wir uns bei einem Nicht-Deutschen rein und bestellten uns was.

Als die Rechnung kam, staunte ich nicht schlecht. "Alter Falter!" sagte ich da noch und zahlte. Der Kellner: "Dass hätte ich auch gern, Frau zahlt!" "Ähm, ja!" sagte ich und gab noch etwas mehr Trinkgeld. Dafür bekamen wir noch ein kleinen Imbiss für unterwegs und wir gingen. Kaum zuhause angekommen, da rannte Tim (7) halb heulend auf mich zu und meinte, das er mir unbedingt was zeigen will. Jan ging schon ins Haus und ich folgte Tim in sein Garten. Was da noch passierte, im nächsten Erlebnis.

 

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