Fußball gucken im Pool

(06.08.2022)
Gestern hatten wir alle den Camper gewaschen, weil wir ab Montag wieder auf Tour sind. Da Mama das Erlebnis selber aufschreiben wollte, hab ich es gelassen.

Was bis zum Spiel am Nachmittag so alles lief:

Am frühen morgen kam meine Schwester Chantal (14) zu uns und fragte mich, ob ich auf ihre Lüdden aufpassen kann. "Klar!" sagte ich mit großen Augen und nahm ihr gleich den kleinen ab. Mama fragte gleich, was mit Oma ist und warum sie den ganzen Weg zu uns gekommen ist. "Stress, lass, alles gut!" sagte Chantal. Etwas später guckte sie mich fragend an und fuchtelte mit ihrem Zeigefinger vor sich rum. "Ist irgendwas?" wollt ich da wissen. "Ähm, ist heut Fußball?" fragte sie mich etwas komisch, weil ich meine Werder Regenjacke anhatte und mein Trikot darunter trug. Ich: "Ja, heut Nachmittag!" Chantal: "Ich beeile mich!" und weg war sie.

Ich setzte mich mit dem kleinen Janus (1 Monat) auf dem Arm aufs Sofa im Wohnzimmer und strahlte. Die kleine Amy (1,5) spielte mit den Zwillingen und den Katzen. Der kleine ist sooo süß, einfach knuffig. Weil er nach kurzer Zeit pennte, legte ich ihn neben mich in seine Tragetasche und schaukelte ihn ein wenig. Ein paar Stunden später, so kurz vor dem Mittagessen, rauchte ich im Wintergarten eine und blickte da immer durchs Fenster zum kleinen. Da fing er plötzlich an zu weinen und ich so: "Ah, mein kleiner! Ich komme!" Mama, die bei mir saß: "Dein kleiner?" "Ach!" sagte ich darauf und winkte ab. Schnell machte ich die Zigarette aus, die ich nur halb geraucht hatte und rannte rein.

Da nahm ich den kleinen aus der Tasche und schaukelte ihn. "Alles gut mein kleiner, Mutti ist da!" Er war auch sofort ruhig und ich setzte mich. Mama: "Mein kleiner? Mutti?" Ich: "Man, lass mich!" Mit dem kleinen an der Schulter, ging ich in die Küche und guckte nach dem Fläschchen. Chantal hatte mir vorher zwei Fläschchen fertig gemacht und in den Wärmebehälter gepackt. Ich nahm eine davon raus, öffnete die Flasche und machte den Schnuller drauf. Dann kippte ich ein bisschen auf mein Handrücken und sagte, das es gut ist. "So mein süßer, jetzt gibts Happa!" sagte ich und setzte mich an den Tisch. Dann fütterte ich den Lüdden und passte auf, das er sich nicht verschluckt. Mama verfolgte mich irgendwie und beobachtete mich immer.

Als er nichts mehr wollte, stellte ich die Flasche weg und hielt ihn an meine Schulter und schaukelte ihn. Plürps, machte es und meine Regenjacke war auf der Schulter vollgekotzt. "Fein mein süßer!" strahlte ich und klopfte leicht auf sein Rücken. War nicht so gut gewesen, weil da rülpste er noch mehr und meine Jacke war auch vorne vollgekleckert. "Joa, bist satt nicht, braver Junge!" strahlte ich und legte ihn wieder in seine Tragetasche. Mit Taschentüchern machte ich sein ausgespucktes von meiner Jacke weg und schaukelte ihn wieder in den Schlaf. Als er wieder pennte, ging ich wieder eine rauchen und Mama so: "Du machst das wirklich gut, woher kannst du das?" Ich: "Ähm, danke!" und zeigte meine Zahnspange oben und wurde leicht rot. Die Nachbarin von Jans Papa ist manchmal da, wenn ich auch da bin und die hat auch gerade eins bekommen und da guck ich immer ab und durfte die kleine auch schon mal füttern.

Beim Mittagessen, legte ich den kleinen neben mich auf den Boden und futterte. Danach legte ich mich aufs Sofa und den kleinen vor mich auf den Boden. Als er wach wurde, nahm ich ihn auf mein Bauch und spielte mit ihm. Er lachte immer und freute sich wenn ich ihn leicht kitzelte. Dann kam auch schon Chantal wieder und guckte uns beide auf dem Sofa liegend an. "Wahnsinn, der ist ruhig bei dir?" fragte sie mich. Da erzählte sie mir, das er bei Oma und Jacqueline immer voll am schreien ist und das sie ihn auch nicht füttern können, weil er immer nur am rumzappeln ist. "Bei mir nicht, läuft alles super, wir verstehen uns! Nicht wahr mein kleiner?" Chantal: "Neffe, hast vergessen zu sagen!" Ich: "Nö, ist meiner, kriegst nicht mehr!" Chantal: "Okay, dann kann ich ja wieder nach Hause!" Ich: "Ja!" Chantal: "Bist wohl blöd, was? Gib mir mein Sohn wieder!" "Schade!" sagte ich und spitzte den Mund. Ich gab ihr ihn auch wieder und er fing an zu schreien. Grinsend nahm ich ihn zurück und hielt ihn an meine Schulter. Stille! Breit grinsend sagte ich: "Siehste, ist meiner!" Fand sie gar nicht so cool und nahm ihn mir wieder ab. Es dauerte bestimmt zehn Minuten bis er wieder ruhig war und sie ihn hinlegen konnte, ohne das er erneut schrie.

Beim rauchen im Wintergarten, guckte sie mich an und fragte, ob er mich schön vollgekotzt hat, weil man noch die Flecken auf meiner Jacke sehen konnte. Ich: "Gehört dazu, macht doch nichts! Und außerdem geh ich damit eh gleich in Pool!" Chantal: "In Pool? Ich denk es gibt gleich Fußball!" Ich: "Rischdisch, guck ich im Pool!" Da guckte sie mich mit offenem Mund an und fragte, ob sie mitgucken darf. "Aber immer doch!" strahlte ich, weil sie ja genauso wie ich ein großer Werder Fan ist. Der Lüdde hat auch ein Werder-Strampler an, was ich sehr gut fand.
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Fußball gucken im Pool.

Weil ich ja im Pool auf der Leinwand Fußball gucken wollte, suchte ich mit Jan (15), der die ganze Zeit in meinem Zimmer auf dem Bett rumlag, ein paar Schals, Flaggen usw. zusammen und ging mit ihm und Chantal zum Poolhaus rüber und verteilte dort alles. Auch ein paar Luftschlangen hatten wir noch. Mama hatte schon etwas Wasser rausgelassen und wir stellten unsere Liegestühle rein und ein kleinen Tisch dazu. Chantal ging nochmal weg und ich suchte Chips, Cola, Popcorn und andere Sachen zusammen und verteilte alles auf die Tische. Da auch Lukas mit gucken wollte, standen im Pool immer abwechselnd ein Liegestuhl und ein kleiner Tisch. Er kam auch etwas später mit Chantal und trug wie sie Werder-Shorts, Trikot, Stutzen und Sportschuhe, wie Jan und ich auch, nur eben das ich noch meine Regenjacke trug.

So setzten wir uns auf die Liegestühle ins Wasser und ich schaltete Sky ein. Die Vorberichte liefen und wir sabbelten und rauchten. Endlich fing das Spiel an und wir wurden still. Nö, also irgendwie mag ich die Moderatoren bei dem Sender nicht, ständig redet der was von den Bayern. Es spielten Wolfsburg gegen Bremen und keine Vollärsche, die immer nur alles haben wollen und anderen nichts abgeben wollen. Wie kann man sich da als Fan noch freuen, wenn die Gewinnen? Man weiß ja immer schon vorher, wer Meister wird. Wenn Bremen zehn mal Meister hintereinander werden würde, würde ich auch von abgehen und sagen, das die ruhig mal wieder andere den Titel gönnen könnten. Wie soll man sich da freuen, wenn man vorher schon weiß, was passiert? Die Bayern sollten in mein Augen mal zehn Spiele hintereinander verlieren, damit man sich dann wieder auf ein Sieg freuen kann. Nö, Sorry, die Geldgierigen Ärsche, die schon gar nicht mehr wissen wohin mit den ganzen Pokalen, haben in mein Augen nichts mehr in der Bundesliga zu suchen! Sie wäre tausendfach spannender wenn die nicht mehr dabei sind. Bei Dortmund, Leipzig und anderen Mannschaften, da Fieber ich auch immer mit wenn die in der Champions League sind. Papa meckert auch immer über die Bayern. Fußball ist eben nicht nur Bayern, sondern auch Dresden, Magdeburg, Kiel, Meppen, Oldenburg, Delmenhorst, Bremen u.v.a.. Aber genug davon, wollte ja von meinem Erlebnis berichten.

Da mich dieser blöde Moderator nervte, schaltete ich das Internet zu und machte Buten un Binnen an. Passte zwar nicht so ganz zum Spiel, weil etwas Zeitversetzt, aber tausendmal besser als die blöden von Sky! Nach zehn Minuten hieß es dann plötzlich 0:1 aus Bremer Sicht. Ich hätte kotzen können. Nur knapp 11 Minuten später kam der Anschlusstreffer und nur zwei Minuten später war das Spiel gedreht und Werder war am Siegen. Bei manchen Pfostentreffer und Nebenschüssen, schmiss ich meine Chips oder Popcorn um mich, weil es manchmal einfach nur beim zusehen weh tat.

In den letzten Minuten wurde es nochmal richtig spannend und wir vier Fieberten richtig mit. Nur noch ein paar Minuten bis Abpfiff. "NEIN! Das kann doch nicht wahr sein!" schrie ich und schüttete mir die halbe Cola auf die Jacke. "Moment mal, was hat der gesagt?" schimpfte ich etwas später und: "Dor hebbt wi jüst twee Punkten verlert un de labert kort vör den Sluss, dat de Bremers mit den een Punkt tofreden sünd! Sünn wi natürlich nich! Matsbirne, oolt Laverkopp! De spinnt woll!" ("Da haben wir gerade zwei Punkte verloren und der redet kurz vor Schluss, das die Bremer mit dem einen Punkt zufrieden sind? Sind wir natürlich nicht! Quatschbirne, alter Laberkopf! Der spinnt wohl!") Nee, das war mir zu viel. Da bin ich aufgestanden und ab ins Haus.

Nach dem Spiel:

Mit mein tropfnassen Sachen stand ich in der Küche und sagte: "Mama, will en Broot backen!" ("Mama, will ein Brot backen") Mama: "Du maakst mi hier keen Gör!" ("Du machst mir hier kein Kind!") Ich: "Dat doch nich, en echtes!" (Das doch nicht, ein echtes!") "Mehl, Salz, Zucker, Öl, Wasser, Hefe, sowas meinte ich!" sagte ich noch und Mama so: "Oh, hat Werder verloren?" Ich: "Nee, aber fast!" Ich suchte die Zutaten zusammen und knetete sie kräftig durch. Ich hab da immer richtig reingehauen in den Teig und leise vor mir hin geschimpft. "He hett ehr doch nich all, wat de denn labert? - Ik glööv dat nich, wat snack de denn? - Ik faat dat nich! - Dor hebbt wi jüst twee Punkten verlert un de labert son Schiet! - Oolt Laverkopp!" (Der hat sie doch nicht alle, was redet der denn? - Ich glaub das nicht, was redet der denn? - Ich fass es nicht! - Da haben wir gerade zwei Punkte verloren und der redet so ein Mist! Alter Laberkopf!") Weil ich nicht aufhörte, meinte Mama so: "Laura, nu is goot!" ("Laura, nun ist gut!") Ich: "Wat 'n? Ist doch wohr!" (Was ist denn? Ist doch wahr!")

Zwischendurch schmierte ich immer meine Finger an meiner nassen Jacke ab und schimpfte weiter. Irgendwann kam auch mein Schatzi rein und umarmte mich von hinten. "Alles gut bei dir?" fragte er mich. "Nee, blöder Laberkopf der, was fällt dem ein man?" Er lachte kurz und stimmte mir dann zu. Kurz schimpfte ich wieder und Mama wieder: "Nu ist goot!" Ich: "Ja!" Während der Teig vor sich hin blähte, gingen Jan und ich eine rauchen und redeten nochmal übers Spiel. Chantal hatte sich umgezogen und saß mit ihren beiden kleinen im Wohnzimmer. Nachdem ich das Brot in den Ofen geschoben hatte, fragte mich Mama, ob alles wieder gut ist bei mir und ich so: "Nö, aber egal jetzt!"

Weil ich ja meine Regenjacke eingeschmiert hatte, mit dem Mehl und Teig, legte ich mich in die Wanne und machte Musik an. Jan: "Und jetzt?" Ich: "Trockenbaden!" Er lachte kurz und machte mich dann mit der Dusche komplett nass. "Danke! Lass laufen!" sagte ich und grinste blöd. "Ich lass dich besser allein!" sagte er und verschwand. Ich lag nur bis kurz über den Beinen im Wasser und fing an meine Jacke einzuseifen, da kam Lukas rein und meinte: "Upps!" Ich: "Upps?" Er: "Ja, wollt grad pinkeln!" Ich: "Geht oben nicht?" Er: "Nö, geh runter!" Und weg war er wieder.  Als meine Jacke von dem Mehl und Teig befreit war, packte ich alles kurz in die Schleuder und zog es mir wieder an. So ging ich in mein Zimmer, wo Jan auf dem Sofa wartete und setzte mich neben ihn.

"Und, alles wieder gut?" fragte er mich und nahm mich fest in sein Arm. Da grinste ich leicht und gab ihm ein dicken Kuss. "Jetzt ja!" sagte ich und legte mich lang. Da er sich irgendein Film ansah, legte er sich neben mich und schob sein Arm zwischen Sofa und mein Hals. Meine feuchte Jacke machte ihn an und streichelte immer drüber. Bis zum Abendessen sahen wir noch den Film zuende an und knuddelten eine Runde.

 

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