Papas Geburtstag

(30.08.2022)
Gestern in der Schule war Vanessa (14) völlig aus dem Häuschen. Hatte bei ihr noch vorm Haus gewartet, aber weil sie nicht kam bin ich allein zur Schule gesaust. Sie kam gleich auf mich zu gerannt und erzählte mir, das sie meine Seite gefunden hat und was mir einfiele soviel von ihr zu schreiben. Sie freut sich zwar das ich in sie verknallt bin, was auf Gegenliebe stößt, aber kein Grund das allen zu schreiben. Sie wollte nur im Internet gucken, ob es noch andere verrückte gibt die mit Schulranzen schwimmen gehen. Damit hab ich natürlich nicht gerechnet und war erstmal erschrocken. Wir unterhielten uns noch eine ganze Weile darüber und dann meinte sie, das ich weiter was schreiben kann, aber nicht so viel. Als ich sie fragte, ob ich dies Gespräch bzw. Teile davon mit aufschreiben darf, meinte sie nur: "Mensch mach!" Ich hab es ihr auch gezeigt was ich schreibe, was sie für richtig hielt.

In der ersten großen Pause hatte sie sich wieder etwas beruhigt und wollte nach der Schule mit zu mir. Da musste ich ihr eine Absage erteilen, weil mein Papa Geburtstag hat und kommen wollte. Nach einigen hin und her und ein paar anrufen bei Papa und Mama, durfte sie dann doch mit zu mir. Nach der Schule eilten wir auch zu mir nach Hause, wo ich eigentlich noch schnell ein kleinen Kuchen backen wollte. Als wir zuhause ankamen, war Papa schon da und saß mit Mamas und Jule draußen im Whirlpool. Mamas und Jule mit Kleid und High Heels und Papa mit Anzug und Krawatte. So sagte es mir Lukas, der gerade nochmal wegfahren wollte.

Wir rannten gleich zu ihnen hin und ich stieg ohne zu fragen mit Jeanshose, T-Shirt, Turnschuhe, meiner schwarzen Lederjacke - weil am frühen morgen war es kalt und meinem roten McNeill ins Wasser und setzte mich neben Papa und gratulierte ihm ganz herzlich. Vanessa war gleich am lachen und meinte, das ich krass bin so einfach mit allem ins Wasser zu gehen und das auch noch mit vollem Schulranzen. Es sagte aber niemand was, also blieb ich so da sitzen und bat sie mit rein zu kommen. Da sagte Papa, das es langsam zu voll wird und das wir besser in den Pool gehen sollten. "Ihr habt ein Pool?" kam da von Nanni. Wir lachten kurz und dann fragte ich sie, ob ich es nicht schon erwähnt hätte.

Weil sie es verneinte, stiegen wir alle aus dem Whirlpool und gingen zum Poolhaus rüber. Auf dem Spielplatz waren die Zwillinge (3), Tim (7) und Sophie (12) mit den Kindern von Tante Sarah am spielen. Stirnrunzelnd guckte ich sie an und fragte, ob auch Tante Sarah da wäre, weil sie ja auch Geburtstag hatte. "Die kommen gleich wieder!" sagte Mama und schloss die Tür auf. Die sechs vom Spielplatz kamen auch gleich mit rein und dann sprang ich mit Papa an der Hand in den Pool und schwamm. Nanni schlug sich die Hand vors Gesicht und lachte.

Mamas, Jule und Sophie rannten in die Sitzecke und rauchten eine. Tim und die Zwillinge kamen mit ihrer Kleidung in den Pool und plantschten rum. "Gehen denn hier alle bekleidet ins Wasser?" lachte Nanni und bekam sich fast nicht mehr ein vor lachen. Ich schwamm an den Rand und bat sie erneut mit rein zu kommen. "Wenn das hier alle machen!?" kam da von ihr und hüpfte in den Pool. Sie trug wieder ihre Jeanslatzhose, T-Shirt, Sneaker und eine dünne Steppjacke. Ihren Schulranzen hatte sie vorher abgesetzt und unter den Tisch geschoben. Fand das richtig Klasse von ihr, das sie auch ihre Jacke angelassen hatte und schwamm weg.

Als ich mich umdrehte und zurück schwamm, stand sie bei den kleinen und spielte mit ihnen. "Komm, wir schwimmen um die Wette!" lachte ich als ich bei ihr war und sie so: "Kann nicht schwimmen!" "WAS?" kam da von Tim und lachte kurz. Sie wurde leicht rot und meinte, das sie es nie gelernt hätte. "Na das soll ja wohl kein Problem sein, das bringen wir dir bei!" sagte ich und fing auch gleich damit an. "Muss ich mir jetzt auch mein Schulranzen aufsetzen, oder geht das auch ohne?" fragte sie mich, weil ich meinen noch immer aufhatte. "Ach Scheiße, egal jetzt, nee musst du nicht!" lachte ich und machte weiter. Sophie kam dann auch mit rein und half mir. Und weil bei mir niemand was sagte, das ich mit vollem Schulranzen rein bin, hat sie ihren (T77) auch aufgesetzt, den sie draußen noch stehen hatte. Da schüttelte Nanni nur den Kopf und versuchte weiter zu schwimmen.

Nach etwa einer halben Stunde konnte Nanni es so einigermaßen und schwamm auch gleich zur anderen Seite rüber. "Klasse!" rief ich und schwamm hinterher, falls sie untergeht oder so. In der einen Ecke knutschten wir uns und dann kamen auch Tante Sarah mit ihrem Mann in den Pool gehüpft. Kurz hinter ihnen sprangen auch Mamas, Jule und mein Schatzi Jan (16) in den Pool. "Huch, wo kommst du denn so schnell her?" fragte ich und schwamm auf ihn zu. "Nee lass, du hast deine Vanessa!" sagte er und schwamm zu Papa. "Hä? Wat soll dat´n jetzt? Hey, warte!" rief ich ihm nach und schwamm hin. Er gratulierte Papa und sagte ihm, das er draußen was für ihn hat. "Jan!" sagte ich, aber er schwamm einfach mit Papa zur Treppe und ging raus.

"W - Was? Was soll das?" fragte ich leise vor mir her und  Nanni so: "Lass ihn doch, du hast jetzt mich!" Ich: "Nee, ich Liebe Jan, ich bleib bei ihm!" Mama: "Sieht für uns alle aber anders aus! Da musst du jetzt durch!" Ich: "Nee, will Jan!" Kurz schüttelte ich mein Kopf und rannte ihm hinterher. Draußen war er gerade mit Papa beschäftigt und beachtete mich gar nicht. Ich: "Jan, ich Liebe Dich!" Jan: "Schön für dich!" Ich: "Nee, was soll das, wir sind Verlobt!" Jan: "Waren wir!" Mit großen Augen guckte ich ihn an und brach zusammen und heulte. "Nein, ich liebe dich doch, du bist mein größter Schatz!" heulte ich und er so: "Geh zu deiner Vanessa und heul dich da aus!" Ich: "Was bist du so gemein zu mir, ich will sie doch gar nicht, ich will dich!" Jan: "Da reden wir später drüber, falls ich dann noch da bin!"

Kräftig schluckend und halb heulend rannte ich ins Haus und ab in die Küche. Vor lauter Traurigkeit backte ich Papa und Jan ein kleinen Kuchen und hockte mich während der Backzeit in eine Ecke. "Ach hier bist du!" sagte Nanni und hockte sich neben mich. Nanni: "Soll ich mit ihm reden?" Ich: "Was soll das bringen?" Nanni: "Hast aber auch selber Schuld, warum schreibst du auch dass du in mich verknallt bist?" Wir redeten zusammen noch fast eine Stunde, holten die Kuchen aus dem Ofen, stellten sie draußen zum abkühlen hin und gingen wieder zum Pool rüber. Tante Yvonne und Sabrina, Chantal (14) und ihre beiden kleinen waren auch schon da und ich lief gleich zu Chantal und nahm den kleinen auf den Schoß.

Von Jan war nichts zu sehen und von Jule und Papa auch nicht, aber das war mir in dem Augenblick auch egal, weil ich hatte mit dem kleinen zu tun. Er lachte immer als ich Reiter plumps mit ihm spielte und Chantal ging in den Pool zu den anderen. Nanni fand den kleinen auch sehr süß und wollte ihn auch mal auf den Schoß haben. Irgendwann fing er zu quengeln an und wollte was Trinken oder Essen. Tante Yvonne gab mir das Fläschchen aus Chantals Rucksack und ich fütterte ihn. "Bist du sicher, das es nicht deiner ist?" fragte Yvonne mich. "Sehr witzig, Haha!" gab ich da von mir und guckte sie schief an. "Sorry!" sagte sie und verschwand mit ihrer Lederjacke im Pool, wo auch schon Tante Sarah mit Lederjacke schwamm.

Beim füttern fiel mir Jan wieder ein und ich bekam Tränen in den Augen. "Will mit Jan auch ein Kind haben!" sagte ich und weinte drauf los. Nanni nahm mir den kleinen ab und ich rannte raus und schrie nach Jan. "Der ist gerade weg!" sagte Papa und ich rannte zum Tor. Da konnte ich nur noch zusehen wie er mit Jule auf dem Rad verschwand. Ich schrie und lief ihm hinterher und sackte zusammen. "Laura, nein, lass ihn laufen!" rief Nanni mir hinterher und kam zu mir. Sie stützte mich auf dem Weg zurück, weil ich beim rennen und stürzen den Fuß von der Prothese verlor. Nein, nicht witzig! Im Wintergarten, wo auch der Kuchen stand, drehte ich erstmal mein Fuß wieder dran und heulte.

Mit dem Kuchen in der Hand liefen wir beide danach zum Poolhaus rüber und stellten ihn auf den Tisch. "Oh, es gibt Kuchen, lecker!" strahlte Papa und streichelte mir über den Kopf. "Ja, ein bunten, extra für dich!" sagte ich und schluckte kräftig. Papa: "Er beruhigt sich wieder, wart nur ab!" Ich: "Und wenn nicht?" und wischte mir eine Träne weg. Papa: "Das kriegen wir wieder hin, glaub mal!" Ich: "Danke!" Mamas stellten mein Kuchen und die anderen dann im Partypool auf den Tisch und holten alle ran. Nanni zu mir: "Willst dein Ranzen nicht mal absetzen?" Mama Claudia: "Also wirklich mal Laura!" Ich lachte kurz und sagte: "Nö, wenn ich ihn schon hier aufhaben darf, will ich das auch genießen!" Alles lachte und nahm sich ein Stück Kuchen. "Hui, der ist ja wirklich bunt!" lachte Papa und probierte. "Hm, lecker, meine große kann das!" strahlte er. Grinsend nahm ich auch ein Stück davon und sagte: "Schmeckt doch normal, ist ja kein Geschmack von den Farben drin!"

Alles lachte und haute rein. Nach einer viertel Stunde sagte ich: "Wenigstens das krieg ich gebacken!" Mama zog nur eine Schnute und Papa so: "Das rängt sich schon wieder ein!" Ich: "Schön wärs!" Weil dann Chantal, Yvonne und Sabrina wieder weg wollten und Tante Sarah mit Mann und Kinder auch abhaute, bin ich mit Vanessa in mein Zimmer. Nanni: "Und was machst jetzt mit dein Ranzen?" Ich: "Stell ich einfach nur auf den Balkon und geh morgen wieder mit zur Schule!" Genau das machte ich dann auch und setzte mich in mein nassen Klamotten auf den Stuhl und öffnete mein Ranzen. "Hier, alles noch trocken, nichts nass!" strahlte ich und sie so: "Glaub ich nicht, zeig mal!" Ich zeigte ihr alles und dann meinte sie so: "Wie geil ist das denn, hast da noch ein von?" Nur die Sachen in der vorderen Tasche und den Seitentaschen waren nass.

Da guckte ich sie ganz komisch an und fragte, ob sie damit denn auch zur Schule geht, weil sie ja vorher noch meinte, das es peinlich ist, wenn ich damit so offen rum renne. Nanni: "Kann es ja mal probieren, aber wenn jemand lacht oder so, setz ich den sofort ab und schmeiß ihn weg!" Ich: "Wehe, nicht wegschmeißen, der gehört Mama!" Nanni: "Deine Mama hat so ein?" Da musste sie erstmal aufklären, das Mama Schulranzen sammelt und damit auch schwimmen geht und sogar einmal mit zur Arbeit war. Da schmiss sie sich halb weg und kringelte sich vor lachen. Im Bad oben zogen wir uns etwas später um und ich ging nochmal nach unten in die Küche. Da stand auch grad Mama und ich fragte sie nach dem Schulranzen. Sie fragte mich natürlich gleich was ich damit will und als ich ihr das erzählte, freute sie sich und sagte mir wo er ist.

Etwa zehn Minuten später holte ich ihn und ging damit in mein Zimmer. Nanni: "Echt jetzt? Den darf ich haben?" Ich: "Aber nicht wegschmeißen!" Kurz unterhielten wir uns noch darüber und dann packte sie alles aus dem Rucksack in den roten McNeill von Mama und setzte ihn auf. Ich: "Willst schon gehn?" Nanni: "Soll ich besser hier bleiben?" Schulterzuckend und mit verzogenem Gesicht sah ich sie an und sie so: "Komm gleich wieder!" "Okay!" sagte ich und setzte mich in mein Sofazimmer. Sie verschwand nach Hause und ich dachte mir da schon so, das sie nicht zurück kommt. Falsch gedacht, nach einer knappen Stunde kam sie wirklich wieder und setzte sich neben mich. "Ich darf!" strahlte sie. "Hab Mama gesagt was los ist und das du mich jetzt brauchst!" "Das ist lieb von dir!" strahlte ich und küsste sie. Sie pennte dann auch wirklich bei mir und wir kuschelten uns in den Schlaf.

 

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