Nach dem Konzert

in der Grundschule

(27.08.2022)
Mit Jeanslatzhose, T-Shirt, Regenjacke, Sneaker und meinem roten McNeill Schulranzen bin ich heute mit Geige in der Hand zur Grundschule gefahren. Ich lief an den Kindern mit Eltern vorbei und begrüßte ein paar. "Mama, die ist aber groß!" sagte eines der Kinder. Vor dem Eingang traf ich ein paar alte Lehrer von mir, weil ich selber zu dieser Schule ging. Die eine meinte so: "Laura mein Kind, wollst nochmal eingeschult werden?" und klopfte auf mein Schulranzen. "Quatsch!" lachte ich. Dann kamen auch die anderen aus der Band und wir stellten uns vor. "Ach ihr seid das?" "Jub!" strahlte ich und wir unterhielten uns eine kleine Weile und gingen rein und zur Bühne. Unsere Instrumente usw. standen schon drauf, bis auf meine Geige, die nehme ich lieber immer mit nach Hause. Wir spielten kurz ein Song und verschwanden wieder nach draußen.

Dort unterhielt ich mich wieder mit den Lehrern und dann ging es auch schon los. Die Kinder wurden begrüßt und bekamen kleine Geschenke. Danach zeigten einige ältere ihnen die Schule und ich ging wieder auf die Bühne. Noch immer mit meinem Schulranzen auf. "Lass ihn doch auf, was meinst wie geil das die Kinder finden würden!" lachte Fariba. "Tu ich auch!" lachte ich zurück und nahm meine Gitarre zur Hand. Über eine Stunde später ging der Vorhang zur Seite und Sören spielte auf seinem Schlagzeug ein paar Takte. Als der Vorhang komplett auf war und die Kinder ruhig waren, spielten wir drauf los. Die Kinder sangen mit, so gut sie es konnten und wir freuten uns. Dann holte ich aus meinem Schulranzen die Noten vom gemischten Song und legte sie vor mich auf den Notenständer. "Echt jetzt?" fragte mich Fariba und ich so: "Die Fehler bekommen die doch gar nicht mit!" und lachte kurz.

Wir spielten den Song auch und die Kinder sangen kräftig mit und stoppten als ein Wechsel kam. Kurz hielten sie inne und sangen dann den zweiten Song weiter. So ging es bis zum Schluss und alles Klatschte. "Zugabe! Zugabe!" riefen sie. "Fußball-Fans unter Euch?" fragte ich. Einige meldeten sich und dann fragte ich wie es mit Plattdeutsch aussieht. Da meldete sich niemand und als ich fragte, ob sie Fofftig Penns kennen, wurde alles still. Kannte also niemand, aber mir war es egal. Wir spielten die kurze Kurzfassung von Gröön un Witt und gingen dann von der Bühne. Nach der Musik konnten alle tanzen, aber den Text konnte nur ich. Nö, das war mir zu langweilig und sagte, das sie alle Platt lernen sollen.

Auf dem Weg nach Hause trillerte ich so vor mir her und stieg auf die Fähre. "Na, so groß schon und ganz alleine?" meinte da eine ältere Dame. Ich lachte kurz und klärte sie auf. "Bin 13 und hab grad mit einer Band die Eingeschulten aufgemuntert!" sagte ich. Das fand sie ja richtig klasse von mir und schüttelte fast die ganze Fahrt über meine Hand. Sie redete noch von sich und wie es damals so war bei der Einschulung und ich stand nur da und konnte nicht weg. Dann hupte es wie verrückt und ich guckte mich um. Wir standen nicht im Weg, also wunderten wir uns und die Oma so: "Nun fahrt doch rauf und hupt hier nicht so!" und wedelte mit ihrer Hand rum. Dann sah ich wer hupte und lachte laut los. Mamas waren es, sie wedelten mit einer Regenbogenfahne rum und wollten zum CSD in die Stadt.

Beim vorbeifahren sagte Mama mir, das meine neue Liebe mit Melo im Whirlpool sitzt und winkte. "Olaf hat Euch Essen gemacht!" schrie sie noch als die Fähre ablegte. Ich lachte nur und suchte mein Fahrrad. Während ich mein Helm aufsetzte, klopfte mir die Oma auf die Schulter und sagte, das ich ein Klasse Mädchen bin. Halb strahlend und halb lachend fuhr ich nach Hause, wo Papa mir die Tür öffnete. "Du strahlst ja richtig, lief wohl super, was?" fragte er mich. Kurz erzählte ich ihm was passiert war und er strahlte dann mit mir mit.

Weil Mama ja sagte, das Vanessa (14) und Melody (13) im Whirlpool sitzen, lief ich hin und dachte ich guck nicht richtig. "Hey, du hast deine eigene Liebe!" meckerte ich, stieg rein und setzte mich neben Vanessa und drückte sie an mich ran. Melo lachte laut los und dann küsste ich meine Vanny mit Zunge und sie verstummte. "Willst mich jetzt verarschen?" fragte mich Melo. "Und wenn schon, du hast Katja!" sagte ich und setzte mein Schulranzen ab, mit dem ich ins Wasser gestiegen bin. "Kannst ruhig auflassen, mich stört der nicht!" sagte Vanny, aber ich setzte ihn trotzdem ab, weil ich auch ein paar wichtige Sachen drin hatte.

Wir unterhielten uns eine Weile und gingen dann vor dem Wintergarten in die Sitzecke zum essen. Mit nassen Sachen, Vanessa mit Jeanshose, Shirt, Sneakers (alles von mir), Melo mit Stoffhose, Langarmshirt und Sandalen und ich mit den oben genannten Sachen. Nach dem Essen haben wir drei uns in mein Garten gelegt. Später, als Vanessa oben auf dem Dachboden unser Playmobilhaus entdeckt hatte, war sie voll in ihrem Element und baute alles um und hatte Vorschläge für die Verkleidung am Haus und dem Fluss und so. Ihr Vater ist Tischler und sie hat sich sehr viel abgeguckt und will es auch erlernen. Melo wurde das zu blöd und verschwand nach Hause.

Die Nacht zum Sonntag hat Vanessa mit mir im Bett verbracht und hat mit mir am Morgen den Gottesdienst vom Bett aus gesehen. Sie ist keine Kirchengängerin, aber ließ sich von mir breitschlagen sich den Dienst wenigstens mal anzusehen. Als er zuende war, fragte sie mich, ob sie mal mitkommen darf, weil es ihr gefallen hatte. Mich freute das sehr und sagte zu.

 

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