Stuhl - Pool - Geige spielen
(15.11.2022)
In der Schule heute ging es mir nicht so gut. Hatte ständig
Magenschmerzen und ich hatte das Gefühl, dass ich mich übergeben muss.
Habe aber trotzdem bis zum Schluss durchgehalten und leicht gekrümmt auf
dem Fahrrad nach Hause. Mama meinte da so, dass ich vielleicht mal ein
Bad nehmen sollte, aber das wollte ich nicht. Nach den Hausaufgaben probierte ich mir ein paar Sachen an, die ich schon länger nicht anhatte. Wollte auch nur mal wissen ob sie mir noch passen oder ob sie weg können. Am Ende stand ich mit einem sehr engen BH, bunter Bluse, ein roten Stufenrock und alten etwas zu klein gewordenen Lackschuhen vor dem Spiegel und lachte. Genauso bin ich mal zum Geigenunterricht gefahren. Als ich im Zimmer war und meine Geige auspackte, meinte der Lehrer so, dass ich mal besser aufs Klo sollte. Ich drehte mich da um und fragte wieso, weil ich nicht musste. "Sieh dir dein Rock mal an!" lächelte er, was ich dann auch machte. Leicht gerötet bin ich schnell auf Pott, weil ich den Rock auf links trug. Upps! Die Magenschmerzen holten mich aber schnell wieder ein und ich setzte mich aufs Bett. "Mmmh!" kam da von mir, weil ich meine Geige neben dem Schreibtisch stehen sah. Die nahm ich mir und ging nach unten zu Mama. Mama: "Huch, was mit dir denn los, jünger geworden?" und grinste. "Ja!" grinste ich zurück. Kurz unterhielten wir uns über die Klamotten und dann fragte ich, ob ich damit in Pool gehen kann. Mama: "Aber nicht mit der Geige!" Ich: "Ähm, doch, wollt da ein bisschen spielen drauf!" Sie schielte mich über die Brille hinweg an und sagte: "Nicht mit der!" Als ich mir die Geige richtig ansah, merkte ich das es die teure war und nicht meine alte. "Oh, Sorry, nee, damit natürlich nicht!" sagte ich leicht erschrocken und kratzte mich an der Wange. Weil ich ja dann mit der alten Geige in Pool durfte, rannte ich schnell wieder nach oben und holte sie mir und zog mir noch schnell meine neue Regenjacke vom SVW an. Als ich an Mama vorbei ging, grinste sie nur und fragte, ob ich in den Schuhen überhaupt noch laufen kann, weil die waren zwei Nummern zu klein. Kopfnickend ging ich weiter und zum Poolhaus rüber. Da nahm ich mir ein Stuhl und ging ein paar Schritte ins Wasser. Es war warm, also ging ich weiter rein, stellte den Stuhl ab und setzte mich drauf. Es war ein sehr schönes Gefühl so im Wasser zu sitzen und meine Schmerzen wurden etwas weniger. Die Geige, die kein Wasser abbekommen hatte, legte ich zwischen Schulter und Kinn und spannte den kurz im Wasser gelandeten Bogen. So spielte ich ein paar Weihnachtslieder, die ich bei einem kleinen Konzert in der Schule in ein paar Wochen spielen werde und klopfte mit den Schuhen im Takt auf dem Grund des Pools. Im Wasser kamen mir die Lackschuhe gar nicht so eng vor und freute mich darüber. Es hörte sich einfach genial an im Pool Geige zu spielen und spielte immer weiter. Irgendwann hörte ich auf, um in der Sitzecke eine zu rauchen. Beim rauchen bekam ich irgendwie Lust drauf, mit der Geige unter Wasser zu spielen und machte es auch kurz darauf. Dazu setzte ich mich auf die Stufen, bis ich gerade sitzend, bis zum Kinn im Wasser saß. So legte ich die Geige unter Wasser auf meine Schulter, zog die Schulter etwas runter, damit die Geige auch komplett unter Wasser war, und spielte drauf los. Hörte sich etwas komisch an, aber machte mir Spaß und dürfen tue ich es ja auch. Nach zwei Liedern legte ich die Geige im Wasser auf die Stufe und sie schwamm weg. "Hm!" murmelte ich und sah ihr zu, wie sie immer weiter auf den Grund rutschte. "Führst deine Geige spazieren?" lachte Mama plötzlich hinter mir und ich drehte mich um. Sie dachte das ich die Geige am Bindfaden hatte oder sowas. Zusammen lachten wir und dann holte ich die Geige wieder raus und spielte Mama unter Wasser spielend ein Lied vor. "Kennst du das?" fragte ich sie und sie so: "Hab nicht wirklich viel davon gehört!" Da nahm ich die Geige aus dem Wasser, stellte mich hin, schüttelte sie, damit das Wasser rausgeht und spielte im stehen das Lied nochmal. Sie zuckte dabei immer mit den Augenbrauen und grinste. Ja okay, es hörte sich wirklich komisch an, aber man konnte erkennen was es ist. Sie kannte es aber nicht, weil ich drei Weihnachtslieder in einem gespielt hab. Sie erkannte Oh Tannenbaum und Leise rieselt der Schnee, aber Tochter Zion, was ich mit untergemischt hatte, erkannte sie nicht. Hihi. Danach setzten wir uns in die Sofaecke und rauchten zusammen eine. Da erzählte sie mir, das Jan angerufen hat. Wollt natürlich wissen was er wollte und fragte ob er vorbeikommen will. Da sagte sie mir, das er Corona hat und sich nicht wirklich gut anhört. "Hä, der ist doch geimpft!" kam von mir und fragte Mama halbe Löcher in den Bauch. Naja, so kann er natürlich erst mal nicht zu mir, was ich sehr Schade finde, weil ich, ähm, schreibe ich hier lieber nicht. Etwas traurig setzte ich mich kurz darauf wieder auf den Stuhl im Pool und spielte unser Lied. Mama hörte mir noch zu und dann gingen wir beide wieder ins Haus, wo ich mich mit den nassen Sachen ins Bett legte. Da wurde mir auch schnell wieder warm unter der Decke und ich hörte mir ein paar Hörspiele an, bis Mama mir Brot brachte und ich mich danach pennen legte. Am nächsten morgen hatte ich die Sachen immer noch an, auch die Schuhe und meine Beinprothese. Nur Brille und Zahnspange lagen auf der Ablage am Bett. Die Sachen waren wieder trocken und ich wusch mich auch so und ging zum Frühstück runter. Mama Claudia grinste mich da an und fragte, ob ich so zur Schule will. Grinsend sagte ich, das ich damit gestern im Pool war und Geige gespielt hab. Claudia: "Hat mir Nata schon erzählt - und, gehts dir jetzt besser?" Kopfnickend goss ich mir den zweiten Früchetee ein und trank ihn anschließend aus. Mit anderen Klamotten fuhr ich später zur Schule. |