Kleines langweiliges Erkältungsbad

(04.12.2022)
Irgendwie passt doch hier was nicht bei uns allen. Am Donnerstag hatte nur Sophie (12) eine Erkältung und am Samstag dann Mama, ich (Laura, 13) und Jule (17). Sophie geht es schon wieder sehr viel besser und kann zur Schule, Mama und Jule schlagen sich so durch und ich? Mich hat es dick erwischt - Halsschmerzen, Husten, Schnupfen, Gliederschmerzen, also alles was man nicht braucht. Am Nachmittag, als Mamas mit den Zwillingen (3), Tim (8) und Sophie, irgendwo hin sind, um sich dort Trecker mit Weihnachtsbäumen und vielen Lichterketten anzusehen, klopfte Lukas (12) bei mir an der Tür. Total verschnupft guckte er mich an als ich öffnete und fragte, ob ich Taschentücher hab. "Och nö, du nicht auch noch!" sagte ich mit kleinen Augen und gab ihm welche.

Er kam noch kurz mit rein und wir unterhielten uns ein wenig. Ich gab ihm noch ein paar Packungen Taschentücher und er verschwand wieder. Da es mir im liegen einfach besser geht und ich nicht soviel rotzen muss, entschloss ich mich in die Wanne zu gehen. Vom Sofazimmer ging es aber zuerst auf mein Bett, weil ich dort meine Beinprothese liegen hatte, die ich mir auch gleich anzog und ins Bad verschwand. Schnell das Wasser angestellt, Erkältungsbad rein und noch mal schnell auf Pott zum pinkeln. Nach einigen Taschentüchern und gemecker von mir, stieg ich mit meiner kurzen roten Turnhose, meiner bunten Bluse und Lackschuhen, die da rumlagen, in die Wanne. Sonst hatte ich nichts weiter an, nichts drüber und nichts drunter.

Ich wackelte immer mit meinem Stumpf in der Beinprothese und es quietschte kräftig. "Cool!" grinste ich und versuchte ein Lied draus zu machen. Irgendwie fehlte mir der Schaum dabei und ich machte noch welchen mit rein, also ins Wasser nicht in die Prothese, obwohl, grins. Etwas später stellte ich mich hin und weil mir der Gedanke, Schaum in meine Prothese zu tun, mich irgendwie anmachte, tat ich es. Ich kippte das Schaumbad oben in den Schacht und ließ es nach unten laufen. Ich wackelte wieder mit dem Stumpf drin rum, aber nichts passierte. Dann machte mich meine Nase wieder verrückt und ich setzte mich hin und putzte die Nase. Mit etwas stöhnen legte ich mich lang und entspannte mich.

"Huch, da war ja noch was!" erschrak ich mich selbst und bewegte wieder mein Stumpf in der Prothese. Endlich kam Schaum raus und ich wusch sie damit kräftig sauber, obwohl sie nicht dreckig war, aber egal. Danach kamen meine Lackschuhe dran und meine Bluse. Zum Schluss kniete ich mich hin und wusch meine Turnhose. Während ich das tat, hörte ich draußen jemand kräftig husten. "Hm, wer hustet da denn so?" fragte ich mich und dann ging auch schon die Tür auf. "Wusste ich doch, ähm, was machst du denn hier?" fragte mich meine Vanessa (14) sehr krächzend. Ich grinste sie an, nieste kräftig und sagte: "Baden - Kommst mit rein?" "Nee lass mal, hast du noch Erkältungstee oder sowas?" fragte sie mich wieder krächzend. "Oh Scheiße!" kam da von mir und: "Musst mal in der Küche gucken!" 

Dazu dass ich völlig eingeschäumt vor ihr in der Wanne stand, sagte sie nichts mehr und verschwand. Nicht mal Danke hat sie gesagt. Ich legte mich wieder hin und entspannte mich. Am liebsten wäre ich so liegen geblieben, weil meine Nase so schön frei war beim liegen. Aber irgendwann muss ich ja auch mal wieder raus, naja. Ich zog mich aus, wusch mich und meine Haare, samt Brille, trocknete mich ab und zog mir ein dicken Pyjama an, mit dem ich wieder in mein Zimmer ging. Da stand Nanni noch immer in der Küche und machte sich Tee und Zwieback. Sie hustete kräftig und ich guckte ihr zu, mit wackelndem Stumpf, weil Prothese abgemacht im Bad. Kurz guckte sie zu mir und sagte fast flüsternd: "Danke Tabbie!" Ich fragte sie noch wie es ihr geht, aber da zeigte sie nur auf ihren ganzen Körper und zuckte mit den Schultern. Mit dem Tee und ein paar weiteren Teebeuteln in der Hand, stieg sie in Fahrstuhl und verschwand. "Bah, Scheiße man!" kam da von mir und nieste wieder mehrfach in den Raum hinein.

"Kann nicht mehr!" stammelte ich und hüpfte in mein Bett, wo ich etwas später dies Erlebnis aufschrieb, während ich mir ein Hörspiel anhörte und es euch dann mit drauf machte.

 

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