Bei Andriy zuhause
(13.01.2023)
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Vor ein paar Tagen war ich (Laura, 13) schon mal bei Andriy (13), einem
Ukrainer aus unserer Schule. Seine Mutter hatte uns die Tür geöffnet und
gestrahlt mich zu sehen. Sie bedankte sich auf halb Deutsch und Englisch
bei mir, dass ich ihrem Sohn geholfen hab und bot mir gleich Kekse und
Kakao an. Wir unterhielten uns viel und irgendwann zeigte mir Andriy
sein Zimmer, das er sich mit seinem Bruder teilen muss. Sie wohnen in
einem Hochhaus und sind dürftig eingerichtet. Viel hatten sie nicht
gerade, aber es reicht zum Leben. Naja, und heute war ich wieder bei ihm, weil er mir ein neues Spiel zeigen wollte und auch etwas Hilfe dabei brauchte. Seine Mutter strahlte mich wieder an und freute sich, das ich mit ihrem Sohn spiele. Aber wirklich lange war ich nicht bei ihm, weil er etwas machte, was ich nicht gut fand und mein Freund Jan (16) auch kommen wollte. In seinem Zimmer setzte ich mich aufs Bett und er suchte in einer Kiste nach dem Spiel. Sein Bruder war nicht da und ich guckte mich nochmal etwas um. Also wie schon gesagt, wirklich viel hatte er oder die beiden nicht. Eine kleine Anlage, ein Mini-Fernseher, ein paar Bücher und Hörspiele, zwei Teddys und viele Spielzeug-Autos. Er suchte und suchte und ich fragte mich warum er es nicht schon vorher rausgesucht hatte. Wahrscheinlich dachte er auch nicht, das ich nochmal zu ihm kommen würde. Er trug eine dunkle Stoffhose, ein weißes Oberhemd und ein Pullunder drüber und er lief auf Socken rum. Als ich ihn so von hinten ansah, wurde auf einmal seine Hose zwischen den Beinen dunkler und ich bekam große Augen. "Hast du dir grad in die Hose gemacht?" fragte ich ihn und er so: "Ja!" Dann erklärte er mir, das er sich gedacht hatte, weil ich auf nasse Kleidung stehe, das er es einfach mal macht. "Ja, aber doch nicht so!" lachte ich. "Ich würde es mögen wenn du so bei uns schwimmen gehst, aber dich doch nicht einpinkelst. "Ihr habt ein Pool?" kam da von ihm und: "Das kann ich auch machen!" Ihm schien es aber nicht unangenehm zu sein und suchte weiter in der Kiste. Nach ein paar Minuten meinte er so, das er weiß wo es ist und ging raus. Kurze Zeit später kam er wieder und hatte das Spiel in der Hand. "Ähm!" kam von ihm. "Was ähm?" fragte ich. Er lief wieder raus und kam mit einem zweiten Klappstuhl zurück und stellte ihn an den Tisch. Er setzte sich und ich fragte ihn, ob er sich nicht lieber umziehen will, weil es im Zimmer auch schon etwas komisch roch. "Nö!" sagte er und baute das Spiel auf. Dann saß er ganz stumm da und machte dann weiter. Er hatte sich erneut in die Hose gemacht und es tröpfelte am Stuhl runter. Ich hatte da schon keine Lust mehr mit ihm zu spielen, weil ich es ekelhaft fand. Mein Handy klingelte und ich guckte drauf. "Oh, ich muss nach Hause, mein Freund kommt!" sagte ich etwas erleichtert und er so: "Du hast Freund?" Dazu sagte ich nichts und schnappte mir mein Friesennerz. "Kommst du morgen wieder?" wollte er dann wissen und ich so: "Mal sehen, keine Ahnung!" und ging aus seinem Zimmer. Seine Mutter lief mir aus dem Wohnzimmer hinterher und fragte warum ich schon gehen will. "Muss nach Hause, mein Freund!" sagte ich nur und ging raus. Sie guckte mich ganz komisch an und schloss hinter mir die Tür. Also wenn ich Ehrlich bin, werde ich nicht mehr zu ihm gehen. Ich mag keine Jungs die sich einfach nur so vor mir in die Hose machen, das ist Ekelhaft! Also als Spiel und mit Anmeldung ist das ja noch in Ordnung, aber nicht einfach nur so. Bäh, Igitt! Auf dem Weg nach Hause wurde ich vom Regen kräftig nass und zuhause wartete Jan schon auf mich. Wo die anderen waren, weiß ich nicht. Mit ihm ging ich gleich in mein Zimmer und erzählte ihm alles. Er lachte sich kaputt und fragte, ob er es auch mal machen soll. "Bist du verrückt, lass das!" knurrte ich ihn an. Etwas später lagen wir auf dem Sofa am knutschen und knuddeln. |
