Ein verstecktes Boot im Gestrüpp
(07.02.2023)
Als ich nach Hause kam, saßen Tante Sarah und meine Schwester Chantal (15) mit ihrem
kleinen im Wohnzimmer. Ich begrüßte alle drei und setzte mich dazu. Als
ich Sarah und Chantal gerade mein Zimmer zeigen wollte, kam Mama aus dem
Krankenhaus zurück. "Na huch, was macht ihr denn hier?" fragte sie ihre
Schwestern. "Wollt den beiden gerade zeigen wo meine kleine hin soll!"
"Joa Supi, ich komm mit!" sagte Mama und folgte uns. Aber statt wir
gleich ins große Zimmer gingen, setzten wir uns in mein Sofazimmer und
unterhielten uns. Es ging um Chantals Schwangerschaften und meiner. Beim unterhalten aßen wir Muffins und tranken Milchshakes. Obwohl wir Musik an hatten, hörte ich irgendwas in meiner Küche und guckte immer zur Tür. Kurz sah ich auf meine Armbanduhr und dachte so, dass es vielleicht mein Schatzi Jan (16) sein könnte. Und tatsächlich, da stand er schon kurz darauf in der Tür und strahlte. Ich umarmte ihn gleich und gab ihm ein dicken Kuss. Irgendwie sah sein Anzug schmutzig aus und ich fragte ihn warum. "Längere Geschichte, seit wann hast du ein Kinderzimmer?" fragte er mich und setzte sich mit aufs Sofa. Mama: "Stimmt ja, Papa wollte doch ein paar Möbel vorbeibringen! Wollten wir nicht auch gerade nachsehen?" Ich wusste allerdings auch nichts davon und fragte nach. Tante Sarah und Chantal waren natürlich auch gleich neugierig und wollten es wissen. Kurz darauf standen wir in der Ecke wo mal das Kinderzimmer meiner kleinen sein soll, also in meiner alten Schlafecke. Ich war total baff als ich die Ecke sah, da stand eine Wickelkommode, ein kleines Himmelbett und ein paar andere schöne Dinge. Der kleine von Chantal setzte sich da auch gleich auf den Boden und freute sich. "Scheiße, wie geil ist das denn? Nein!" sagte ich und stand kurz vor den Tränen. Nach längerer Unterhaltung, verschwanden alle wieder im Sofazimmer, bis auf Jan und ich. Wir blieben noch im Kinderzimmer und unterhielten uns. Etwas später lag ich mit ihm auf meinem Bett am kuscheln. Danach erzählte er mir, dass er in der Nähe ein Boot gefunden hat, was im dicken Gestrüpp liegen soll, weswegen er auch so schmutzig war. Ich glaubte es ihm natürlich nicht gleich und stellte einige Fragen dazu. Er erzählte mir dann, dass er mit seiner Crossmaschine zur Arbeit war und danach sei er einfach nur so durch die Felder gefahren und es dann entdeckt. Er kann es einfach nicht lassen mit der Maschine Krach zu machen. Ich schlug ihm vor, dass wir sofort dahin fahren und uns das Boot mal ansehen. "Klar, ich nehm dich auf meiner Maschine mit!" strahlte er, aber das wollte ich nicht. "Hole nur eben mein Schulranzen!" sagte ich ihm und ging auf mein Balkon. Dort hatte ich ihn in meine Unordnung abgelegt, damit er trocknen kann. Trage ja jetzt auch wieder mein ergobag zur Schule. Während ich mein Schulranzen holte, schnappte er sich mein letzten Muffin und fragte mich, ob wir jetzt los können. "Klar!" strahlte ich und stellte mich nochmal kurz vor den Spiegel. Danach packte ich noch ein paar Sachen in den Schulranzen, weil ich noch zu Vanessa wollte danach. Als wir ins Sofazimmer kamen, saßen Mama und Tante Sarah mit dem kleinen da und ich fragte wo Chantal ist. "Kurz auf Pott!" grinste Sarah. Im Flur draußen trafen wir sie auch. Kurz erzählten wir ihr wo wir hinwollen und dann kam auch Sophie (12) die Treppe rauf. Sie wollte auch mit und die beiden fragten Mama, ob sie mitkommen können. Nachdem alles geklärt war, fuhren wir auch schon los. Jan noch immer mit seinem Anzug an, was ich schon etwas komisch fand. Erst fuhr er mit uns an der Hauptstraße lang und dann in ein Feldweg rein, in dem wir noch nie waren. Wir müssen echt öfters mal die Gegend erkunden. Es ging an Bänken vorbei, an Holzstapeln, einem Baustellenschild ohne Baustelle dahinter, und dann kam der Tümpel. Jan brauste gleich mit seiner Maschine rum und fuhr auch einmal kurz durch den Tümpel oder Graben oder was das sein sollte. Sah jedenfalls sehr dreckig aus. Chantal, Sophie und ich stellten unsere Roller bzw. Fahrräder ab und liefen ein wenig rum, während Jan uns zeigte was er kann. Als er endlich mal fertig war damit, stellte er seine Maschine ab und stellte sich mit Helm auf, an den Tümpel. Wir fragte ihn von der anderen Seite, wo jetzt dieses Boot sein soll und er zeigte ins Gestrüpp. Wir guckten hin und suchten es. Als wir endlich gefunden hatten, ging Jan einfach in den Tümpel und half uns die Äste und so aus dem Boot zu entfernen. Fand´s schon etwas komisch, dass er nicht sofort wusste wo das Boot ist, weil er es ja angeblich gefunden hat. Und das er bei der kälte ins Wasser geht, ist mir nicht neu. Er schmeißt sich ja auch mit seiner Cross-kleidung in den kalten Schlamm. Das Boot war frei und Chantal setzte sich nach näherem Betrachten rein. "Das Boot ist dicht!" sagte sie noch. Jan, der sein blöden Helm einfach nicht absetzen wollte, zog sie aus dem Gestrüpp. Ich mein, es gefällt mir ja sehr, dass er mit Anzug ins Wasser geht, aber muss es bei der kälte in einem Tümpel sein. Sein Helm hatte er wohl aufgelassen, damit wir sein zittern nicht hören oder sehen, grins. Sah aber schon lecker aus, wie er da so im Dreckwasser stand und Chantal schob. Im Boot soll sogar ein kleiner Schatz gewesen sein, sagte uns Chantal später. Jan konnte sich in dem Tümpel nicht richtig halten und setzte sich irgendwann komplett rein. Nur sein Kragen vom Anzug und die Krawatte guckten noch raus. Aber auch da hat er sein Helm nicht abgenommen. Er hat es mir auch später nicht gesagt warum. Chantal fing da plötzlich an zu schreien, dass sie nasse Füße bekommt. Jan versuchte sie wieder ins Gestrüpp zu schieben, aber fiel immer wieder ins kalte Wasser. Naja, ob es wirklich kalt war, keine Ahnung, jedenfalls war kein Eis oder so zu sehen. Das Boot sank immer schneller und ich dachte schon, das Sophie gleich mit ins Wasser geht, aber nö, sie feuerte Jan an Chantal zu Helfen. Als das Boot komplett unter Wasser war, griff Jan Chantal und zog sie aus dem Boot. Kurz darauf krabbelte sie raus und Jan ging zur anderen Seite raus. Weil Chantal immer am schreien war, sie war mit Jeanshose, Stiefel, Pullover, Daunenjacke im Tümpel, dachte ich mir, dass sie schnell nach Hause will und ging schon mal zu meinem Roller. Sophie half ihr noch raus und rannte zu ihren Fahrrädern. Kurz darauf fuhren sie auch los und Jan kam auch schon um die Ecke, nachdem er sich nochmal fast mit seiner Maschine in den Tümpel gelegt hatte. Jan muss es ziemlich kalt gewesen sein, weil er kam irgendwie mit seiner Maschine nicht so schnell weg, wie auf der Hinfahrt. Chantal war schneller als er und fuhr schon vor. Die beiden fuhren kurz darauf auch ziemlich schnell und schon bald waren sie nicht mehr zu sehen. Ich setzte mich noch mit Sophie auf die Bänke und unterhielt mich mit ihr. Sie war voll begeistert davon gewesen, das Jan einfach so ins kalte Wasser ist. Sie meinte auch noch, dass ich bloß nie mehr Schluss machen soll mit ihm, er passt einfach zu mir. Dieser Meinung bin ich mittlerweile nicht mehr so wirklich, aber egal jetzt. Als ich mit Sophie eine halbe Stunde später nach Hause fuhr, kam uns Chantal mit dem kleinen und Tante Sarah entgegen. Sie hatte sich nur schnell umgezogen und wollte mit Sarah im Auto nach Hause. Bei mir oben im Bad, stand Jan mit Anzug unter der Dusche und machte sich sauber. Da Nanni mir unterwegs abgesagt hatte, stellte ich mich mit dem Schulranzen auf, zu ihm und duschte mit. Er goss mir das Wasser auch gleich über die Haare und wusch sie mir. Nachdem wir fertig mit Haare waschen waren und sein Anzug wieder gut sauber geworden ist, stellte ich mich mit mein nassen Sachen (Jeanslatzhose, Stiefel, dicken Pulli und Steppjacke) vor den Spiegel und föhnte meine Haare. Da ich Bock auf Spiegeleier hatte, machte er mir welche in der Küche. Kaum war ich fertig im Bad und drehte mich um, sah ich meine Vanessa (14) im Zimmer stehen. Ich lief auch gleich zu ihr, umarmte und küsste sie kräftig. "Deine Spiegeleier Maus!" sagte Jan und grinste uns beide an. "Oh lecker, hast noch Ketchup?" fragte Nanni ihn und guckte ihn von oben nach unten mit großen Augen an. "Ja, der Anzug ist nass!" grinste ich und erzählte ihr kurz was war. Danach zeigte ich ihr das Kinderzimmer und sie kam aus dem staunen nicht mehr raus. "Naja, macht ihr mal, ich geh ins Bett!" gähnte Jan irgendwann und legte sich mit feuchten Anzug ins Bett. Es hatte mich schon angemacht, wie er ins Bett ist, aber ich hatte auch Hunger. Und außerdem war meine Nanni da. Wir setzten uns auch gleich in mein Sofazimmer und aßen. Sie hatte abgesagt, weil sie nicht wusste wann sie wieder zuhause ist. Es ging für sie noch zum Frisör, wie schrecklich. Nach dem Essen machten wir unsere Hausaufgaben, kuschelten und sahen uns noch ein Film an. Während des Films hab ich meine nassen Sachen in trockene umgetauscht. Die Jacke und Stiefel hatte ich im Bad vorher schon aus gehabt. Nach dem Film musste Nanni wieder zu sich nach Hause und ich krabbelte mit dicken Pyjama an, zu meinem Schatzi ins Bett, der da noch immer den Anzug anhatte, wie geil. Öhm ja. Ein Tag später, weil Nanni es nicht losgelassen hatte, bin ich mit ihr nochmal zu diesem Tümpel gefahren. Das Boot lag noch immer auf dem Grund und im Gestrüpp, wo das Boot war, lag auch ein Paddel. Wir fragten uns natürlich wer das Boot in so einem Minitümpel schmeißt, weil wirklich drauf fahren konnte man ja nicht. Zuhause wollte sie gleich das Erlebnis mit Playmobil nachstellen. Erst nörgelte ich, weil ich kein Bock dazu hatte, aber sie meinte: "Bock kommt beim machen!" Naja, sie fing an das Gelände aufzubauen und dann meinte sie so, dass es doch mal auch interessant wäre zu sehen, wie es zu allem kam und was danach noch geschah. "Na du hast ja Sorgen!" lächelte ich und sie legte los. Unser Haus ist zwar schon wieder in Einzelteile gewesen, aber mein Zimmer war noch komplett. Joa, und so kam es zu den vielen Bildern bei dem Erlebnis auf der Playmobilseite. |