Mit meiner Nichte Rodeln

(11.03.2023)
Schon in der Woche hatten Vanessa und ich (Laura, beide 14) vorgehabt heute ins Kino zu gehen. Und obwohl es nicht schlecht geschneit hatte gestern Abend und in der Nacht, fuhren wir nach dem Frühstück los. Nach dem Kinobesuch sind wir noch schnell zu McDonalds was essen, weil uns im Kino das Popcorn runtergefallen ist und wir keine Lust hatten vom Film was zu verpassen.

Auf dem Weg zur Straßenbahn-Haltestelle sagte ich Nanni, dass ich mal wieder richtig Bock hab, Oma zu besuchen. "Joa, machen wir!" kam von ihr und so machten wir es dann auch. Meine kleine Schwester Jacqueline (10) öffnete die Tür und war leicht verwundert, dass wir vor der Tür stehen, aber ließ uns rein. Im Flur hörten wir meine andere Schwester, Chantal, am meckern. Sie meckerte ihre große an, dass sie mal mit irgendwas aufhören soll. Langsam gingen wir ins Wohnzimmer, wo auch Oma am meckern war. "Hi!" rief ich mitten rein und Chantal so: "Was wollt ihr denn jetzt hier?"

"Öhm!" sagte ich und Nanni so: "Mit der kleinen Rodeln gehen?" "Ja, macht!" kam da von Chantal und Oma meckerte: "Bringt sie aber heile wieder!" "Puh!" dachte ich da so und: "Bloß schnell wieder weg hier!" Wir zogen der kleinen Amy-Sophie (2) ihren Schneeanzug an und rannten raus zur Garage. Dort holten wir den Schlitten raus und marschierten mit der kleinen zum Rodelberg in der Nähe. Mal zog ich Nanni mit Amy auf dem Schoß und mal schob Nanni mich mit der kleinen auf dem Schoß. Am Berg war viel los und so spazierten wir erst nur so durch den kleinen Wald und guckten den anderen zu.

Als es etwas leerer wurde, so zur Mittagszeit hin, stiegen wir drei den Hang rauf und fuhren immer abwechselnd runter. Mal ich mit der kleinen und mal Nanni mit ihr. Es tat richtig gut mal wieder so frei zu sein, ohne Sorgen und so. An meine Schwangerschaft hab ich da auch nicht wirklich gedacht. Irgendwo fand Nanni ein alten Schlitten und fuhr mit Amy hinter mir her. Dann wollte Amy mal alleine den Berg runter und sie zog den Schlitten rauf. Wir warteten unten und auf einmal hupte jemand wie wild. Wir guckten schnell hin und guckten fast nicht richtig. Da fuhr meine Tante Yvonne (20) mit ihrem Auto auf dem Fußweg und hupte wild rum.

Sie wollte, dass wir die kleine zum Auto bringen, weil sie wieder nach Hause soll. Das glaubte ich nicht und redete mit ihr. Mama, also die Mama von ihr, meine Oma, soll gesagt haben, dass wir mit der kleinen nur Blödsinn machen und nicht aufpassen könnten. Da Tante Yvonne gerade in der Nähe unterwegs war, sollte sie nach uns gucken und die kleine nach Hause bringen. Wir sagten ihr, dass die kleine richtig viel Spaß hat und sogar alleine den Berg runter gefahren ist und das wir sehr wohl aufpassen können. Sie stieg einfach aus und nahm uns die kleine weg. Auch den Schlitten packte sie in Kofferraum und fuhr wieder weg. Wir meckerten, weil wir noch weiter rodeln wollten, aber das interessierte sie nicht.

Wir guckten ihr traurig hinterher und sahen gerade noch so, dass sie die kleine, Tante Sabrina (20) auf den Schoß gesetzt hatte, was ich sehr unverantwortlich fand. Sie waren weg und ich guckte Nanni traurig an. "Und was jetzt?" Nanni: "Nicht unterkriegen lassen, wir rodeln auf dem Arsch weiter!" Mit etwas lachen gingen wir auch den Berg wieder rauf und setzten uns mit unseren Schneehosen in den Schnee. So rutschten wir den Hang runter und lachten. Der Schnee war richtig gut fest und wir rodelten immer schneller den Abhang runter. Aber irgendwann holten mich die Gedanken an die kleine wieder ein und ich hatte keine Lust mehr.

"Die spinnt doch wohl, wir können nicht auf die kleine aufpassen, also ehrlich mal!" meckerte ich. "Ach lass, die beruhigen sich wieder, die meinten das bestimmt nicht ernst!", versuchte Nanni mich zu beruhigen. Während wir zur nächsten Haltestelle liefen, kamen wir an dem kleinen Spielplatz vorbei, auf dem auf dem Hinweg schon im Sandkasten Eis war. Ich blieb da stehen und fragte, ob das Eis wohl hält. Immerhin sah es dick aus und wirklich tief war das Wasser da bestimmt auch nicht. Dachte, das da überhaupt kein Wasser mehr drunter ist. "Probieren wir es doch aus!" lächelte sie und ging mit mir drauf. Anfangs hielt uns das Eis, aber dann brach es und wir standen bis fast zu den Knien im Wasser. "Aaah, Scheiße!" rief ich und versuchte da wegzukommen.

Bei jedem Schritt brach das Eis immer mehr. An einem kleinen Hügel, kroch ich raus und meckerte das Wasser im Stiefel ist. Sie waren neu und ich wollte sie noch nicht so schnell kaputt kriegen. Nanni lachte immer nur und meinte, dass ich mich nicht so anstellen soll, was ich aber tat. Als wir weiter zur Haltestelle gingen, wurde mein Fuß kalt und fing an wehzutun. "Lass uns lieber schnell zu Papa fahren, neue Schuhe anziehen!" schlug ich vor. Fand sie sehr gut, weil ihre Füße nämlich auch wehtaten. "Der ist doch bei Euch!" kam von ihr, als wir im Bus saßen. "Hä, seit wann das denn?" fragte ich. Da meinte sie, dass er den Dachboden weiter ausbaut und irgendwas im Garten noch machen wollte. Das Dach konnte ich mir ja noch vorstellen, aber im Garten? "Woher weißt du das denn überhaupt?" fragte ich, nachdem ich ein wenig nachgedacht hatte. Darauf sagte sie mir aber nichts, weil wir auch schon aussteigen mussten.

Kaum waren wir bei Papa in der Wohnung, da saßen wir beide schon auf dem Badewannenrand und drehten uns um. Sie ließ das Wasser laufen und unsere Lederstiefel wurden erneut nass und dunkel. Ob sich mein Prothesenfuß über das warme Wasser gefreut hat weiß ich nicht, aber mein gesunder Fuß freute sich sehr darüber. Die Wanne füllte sich immer mehr und nach ein paar Minuten guckten Nanni und ich uns grinsend an. Wir nickten nur mit dem Kopf und setzten uns dann mit Schneehose, Schneejacke (wir trugen beide die selbe), Lederstiefel und Pulli ins Wasser und machten uns lang. Ich hatte noch mein Schal um und wir beide trugen auch noch unsere Handschuhe, wie blöd.

Das Wasser lief langsam unsere Jacken rauf und dann kippte Nanni das Schaumbad mit rein. Der Schaum wurde immer mehr und mehr und wir feierten ihn, bis er uns zur Nase ging. Er wurde immer mehr und plötzlich sahen wir uns nicht mehr. "Oh Schitt!" lachte ich und kam hoch. Und nochmals: "Oh Schitt!" lachte ich, weil mir die Jacke ganz schön schwer war. Sie hatte sich ordentlich mit Wasser gefüllt und klebte an mir wie eine Klette. Auch sie bekam leichte Probleme beim hochkommen und dann erst drehte sie das Wasser ab. "Scheiße, wenn der Schaum noch mehr wird, müssen wir schaufeln!" lachte sie und sprach auf das Erlebnis von Mama an, wo die Zwillinge das Bad unter Schaum gesetzt hatten.

Bevor es noch mehr wurde, stellten wir uns lieber unter die Dusche. War keine wirklich gute Idee gewesen, weil unsere Schneejacken irgendwie lang an uns runterhingen und wir Probleme hatten uns die Haare zu waschen. Die Arme wollten immer wieder nach unten und ich meckerte, dass sie mal die Dusche abstellen soll. Mit lauten lachen zogen wir uns gegenseitig die Jacken aus und wuschen uns dann die Haare. Die Jacken klatschten nur so zu Boden, hihi. Danach zogen wir uns weiter aus und wuschen uns überall.

Nach dem Duschen packten wir unsere nassen Sachen in die Maschine zum Schleudern und Trocknen und suchten in der Wohnung nach etwas zum anziehen. Es gab nicht wirklich genug für uns beide und so legten wir uns in Papas Bett und kuschelten uns warm, weil auch überall die Heizung aus war. Logisch, wenn niemand zuhause ist, oder? Da sollte auch keine Heizung an sein, wofür auch? Wir zogen uns die Decke bis zur Nase hoch und kuschelten uns aneinander und erzählten uns dumme Geschichten. Da erinnerte sie mich wieder an eine Sache, die ich gar nicht mit aufgeschrieben hab. Da war ich, ähm nö, das erzähl ich euch später mal.

Nachdem wir kurz einpennten und unsere Sachen alle wieder so einigermaßen trocken waren, zogen wir sie uns wieder an und fuhren mit Bus, Fähre und Bus nach Hause. Da kamen uns gleich die Zwillinge Natascha und Corinna (4) und Tim (8) entgegen und wollten mit uns spielen. Das machten wir natürlich gerne und rodelten mit ihnen unseren Berg runter. Naja, eigentlich ist es ein Berg von einer neuen Baustelle im Wäldchen, aber man kann rodeln. Zusammen spielten wir noch eine ganze Weile und dann verschwand Nanni ins Haus und Lukas und Sophie (beide 12) kamen raus und wir spielten mit ihnen weiter.

Als ich keine Lust mehr hatte, suchte ich meine Nanni und fand sie auf dem Dachboden bei Papa. Die beiden stellten gerade dies Erlebnis nach, was ich dann auch gleich mit aufschrieb. Danach gab es Familienabend. Schlag den Star mit zwei B-Prominenten. Ich konnte mich nie entscheiden für wen ich sein sollte, mich haben mehr die Spiele interessiert, als was anderes. Mein Schatzi Jan kam dann auch irgendwann mal nach Hause. Er war bei Freunden, Party machen.

Von diesem Erlebnis gibt es eine Playmobil-Version

 

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