Lukas Geburtstag

(20.05.2023)
Nachdem wir noch kurz auf der Straße Werder feierten, wie schon im letzten Erlebnis berichtet, gingen wir ins Haus und ab in den Keller, wo alle am Geburtstag feiern waren. Fast noch im Treppenhaus wurden wir von meiner Freundin Kim (15), die mit ihrem Bruder Tobias (10) da war, begrüßt. Sie stand hinter der Theke und verteilte Getränke. Sie hatte noch ihren Fahrradhelm auf und wir lachten etwas darüber, bis sie ihn schließlich abnahm und sich entschuldigte. "So unfertig ist das Haus auch wieder nicht, das man ein Helm tragen muss!" flüsterte Jan mir noch zu und grinste breit. Mama Claudia entführte uns gleich in ein Nebenzimmer, wo ich gleich das große Lachen bekam. Sag ja schon immer dass meine Mamas nicht ganz Richtig sind. Dachte dass das Zimmer im alten Haus im Keller nur Spaß war, aber nö, hier wurde es noch verrückter. Ich glaub, die wissen selber nicht so ganz genau was sie aus dem Zimmer machen sollen. Es ist ein Durchgangszimmer zu ihrem Schlafzimmer. Erst sollte es ein Ankleidezimmer werden, dann ein Arbeitszimmer für Claudia und jetzt ist es ein Klassenzimmer, mit Lehrerpult und Tafel, wie im alten Haus im Keller. Irre. Dort gab es Pizza zu essen und etwas zu trinken.

Weil dann ein paar neue Nachbarn zu uns kamen und sich vorstellten, meinte Vanessa so, dass wir ihnen doch mein Garten und so zeigen könnten. Das Gartenhaus ist auch einsame Spitze und ich zeige es gerne allen. Mit Mama Claudia, den Nachbarn und Onkel Jonas marschierten wir in den Garten und ich zeigte alles. Das Gartenhaus, welches ich in einer App gezeichnet hatte, hat Papa schon für mich als Modell nachgebaut, was ich ja richtig geil fand. So konnte ich natürlich auch gleich dies Erlebnis in Playmobil nachstellen.

Nachdem wir alles im Garten gesehen hatten, wie mein Gemüse, welches gut gedeiht (Blumenkohl, Champignons, Kartoffeln, Kohlrabi, Lauch, Möhren, Radieschen, Spitzkohl u.a.), ging es zur Hütte. Neben dem Eingang, direkt unter dem Fenster, steht eine Bank, wo sich Mama gleich mit einer Nachbarstochter setzte. Ihr geht es wegen dem Baby nicht so gut und muss sich ständig setzen. Wir anderen gingen rein, wo noch keine Möbel drin stehen und stiegen die Treppe nach oben. Die kleine Hannah (7), eine Nachbarstochter, schlich sich beim hochgehen an mir vorbei und staunte nur so als sie ankam. Ich stellte meine Lüdde, die ich im Tragekorb dabei hatte, oben ab und dann kam mir eine schwarze Katze entgegen. "Ja wer bist du denn?" fragte ich sie grinsend und sie so: "Mau!" "Och bist du süß, wo kommst denn her?" fragte ich weiter und sie wieder: "Mau!" "Süß!" sagte ich und ging weiter rauf. Der Katze wurde es dann wohl doch zu viel als wir alle oben waren und verschwand. Onkel Jonas und Nanni setzten sich gleich unter den Vorbau auf ein Sofa und lehnten sich zurück. "Geil!" stöhnte Nanni und Jonas grinste sie an. Die Nachbarsfrau beugte sich über das Geländer und rief ihre Tochter, die neben Mama saß. Jan guckte mit etwas Abstand runter. So hoch fand ich es jetzt nicht, das man Angst haben muss, aber muss er ja wissen. Nach nur wenigen Minuten gingen wir alle wieder runter und gingen zum Pool.

Kaum war ich mit Nanni und Jan am Pool, da konnte ich gerade noch so sehen, wie eine Frau ihren Sohn samt Kleidung und Rucksack in den Pool schupste. Er tauchte gleich damit ab und sie guckte ihm hinterher. Ich fand das richtig geil und bekam große Augen. Später hab ich erst mitbekommen, das es die Mutter von dieser Nicole (11) ist, die wir ja schon kennen. Ich unterhielt mich da gerade mit Nanni und ein paar neuen Nachbarn, als die Mutter einfach mit ins Wasser ging und ihrem Sohn über den Kopf streichelte. Da er mit Rucksack im Wasser bleiben durfte, stieg meine Schwester Sophie (noch 12) auch gleich mit Rucksack auf rein. Als ich so zur Theke blickte, wo Mama mit einer Nachbarstochter redete, sah ich Oma im Pool. Sie schwamm mit einem Kleid und Handtasche und lachte die ganze Zeit. Am Rand angekommen, krabbelte sie raus und lachte sich kaputt. Mama meinte da so: "Ach Mama, musst du uns alles nach machen?" Ich fands lustig. Weil sich Oma dann einfach nur auf ein Stuhl setzte und so blieb, hielt ich es nicht mehr aus und wollte ins Wasser. Noch immer mit Rucksack auf, stellte ich mich mit Jan an den Rand und sprang Kopfüber rein. Er mit seinem kompletten Anzug und ich mit Unterwäsche, Jeanshose, Trikot, Regenjacke, Socken, Binde, Turnschuhe. Nach ein paar Runden schwimmen, sah ich meine Nanni am Rand sitzen und schwamm hin. Jan schwamm schön weiter und schwamm auch zu Lukas und sein Freunden hin. Ich verschnaufte kurz und fragte Nanni was los ist. "Nichts, lass mich!" kam von ihr. "Hey, was denn los, schlechte Laune oder hast die Tage?" Nanni: "Als ob es dich wirklich interessiert!" Ich: "Ja Mensch, was denn los?" Nanni: "Hau einfach ab!" Dazu fiel mir nichts mehr ein und guckte zur Seite. Mama sah es und fragte mich, ob sie mal mit ihr reden soll. Fand ich gut und ging weg.

Kurze Zeit später stand ich mit Jan in einer Ecke bei den feiernden Jungs im Pool und knutschte mit ihm rum. Es machte mich wieder richtig an, wie sein Sakko auf dem Wasser trieb und meine Regenjacke so schön glänzte. Wir knutschten wild rum und Mama unterhielt sich mit Vanessa über dieses und jenes. Sie findet es nicht so schön, dass wir so weit wegziehen von ihr, weil sie so nicht mehr einfach so rüberkommen kann. Ich finde es ja genauso Schade, aber alles andere Überwiegt. Ich bin schneller in der Schule, bei Jan, bei Oma, bei Papa und überhaupt. Die Gegend um das neue Haus herum ist einfach besser. Da muss sie jetzt einfach durch. Ich vergesse sie ja deswegen nicht und werde so oft ich kann bei ihr sein oder sie bei mir.

Irgendwann wollte ich was zu trinken und ging raus. Er blieb noch im Wasser und spielte mit Lukas und sein Freunden. In einer Ecke am Pool saß die alte Bekannte von Mama und ich überlegte immer woher ich die kenne. Irgendwo hab ich die schon mal gesehen und werde es auch noch rausbekommen. Sie saß da einsam und verlassen von allen und trank sich zu, glaub ich. Jedenfalls stand da eine Flasche Sekt oder sowas und sie kippte immer nach. Ich kümmerte mich nicht weiter drum und suchte was zu trinken. Fand aber erst nur Schokolade, also naschte ich sie erst auf und suchte dann weiter. Mit einer Flasche Sprite setzte ich mich dann in die Sofaecke bei der Theke und hörte Nanni beim Geige spielen zu. Sie sah immer noch traurig aus und Mama gab mir zu verstehen, dass ich nicht mit ihr reden soll, was ich auch tat. Wollte dann mit Jan Karten spielen, aber er verschwand plötzlich. Als ich ihn fragte wo er war, meinte er: "War nur kurz auf Klo!" Ich: "Und wieso machst nicht einfach in die Hose, bist doch eh komplett nass?!?" Jan: "Iiiih, nee!" Er nahm dann einfach die Karten und spielte drauf los. Ich grinste mir voll ein und nahm dann auch meine Karten zur Hand.

Als Mama Lukas ein Geburtstagslied auf ihrem Saxophon vorspielte und seine Freunde mit ihm tanzten, stand auch Nanni mit auf und spielte das Lied auf der Geige mit. Keine Ahnung wo die Geige herkam oder wem die gehört, sie lag einfach da. Mich freute es aber, das Nanni darauf spielte, weil sie so wieder fröhlicher war und nicht mehr nörgelte. Nur wenige Minuten später kam Tobias auf uns zu, den ich den ganzen Tag noch nicht gesehen hatte. "Weißt du was?" fragte er uns und Jan so: "Ich weiß vieles!" Tobi: "Bayern hat verloren!" Ich, freudestrahlend: "Echt jetzt, Hammer!" Jan: "Jetzt muss noch Dortmund gewinnen und alles ist offen!" und jubelte kurz.  Tobias: "Genau, und dann wird Dortmund Meister!" Ich: "Das wär ein Traum!" Jan: "Was bringt Bayern ein neuer guter Trainer, wenn die Spieler Scheiße sind? Die sollten mal ausgewechselt werden, statt immer der arme Trainer!" Wir unterhielten uns noch weiter darüber und nach und nach gingen die Gäste an uns vorbei und verabschiedeten sich.

Wir spielten auch nicht mehr allzu lange und folgten Mamas, in nassen bzw. feuchten Klamotten ins Schlafzimmer. "Oh weia, da sollen wir jetzt alle pennen?" fragte Jan. Mama: "Oder willst in der Einliegerwohnung pennen, ohne Gardinen und auf nackten Boden?" Jan: "Äh, nö!" Ich, Mamas und Nanni lachten kurz und dann verteilten wir uns im Zimmer. In dem Ehebett schliefen Mamas, auf den Matratzen neben ihnen legten sich Nanni und zwei andere, aufs Sofa legte ich mich mit Jan und die Lüdde legten wir neben uns auf ein Sessel. An unserem Fußende lagen auch noch zwei Matratzen, wo sich Sophie mit jemanden drauf legte. Onkel Jonas und die Bekannte von Mama pennten in der Sofaecke am Pool. Mitten in der Nacht tauschten Nanni und Jan die Plätze, was ich aber erst am nächsten Morgen mitbekam. Als ich wach wurde und in Nannis Gesicht blickte, wurde mir ganz warm ums Herz und kuschelte mich an sie ran. Mama: "Schön das bei Euch alles wieder gut ist!"

Von diesem Erlebnis gibt es eine Playmobil-Version

 

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