Mit neuer Regenjacke und Schulranzen

im Fluss unterwegs

(05.06.2023)

Nach der Schule war ich (Laura, 14) nochmal schnell zum neuen Haus gefahren, weil ich mit Papa reden wollte. Er begrüßte mich sehr herzlich und ich sagte ihm, dass es mir mit den Kindern so richtig leid tut, da meinte er: "Hab doch Euch!" und drückte mich ganz fest. Die Kinder von Mama Claudia waren ja von ihm! Naja, und dann fragte ich ihn noch, ob ich mit Freunden das Relegationsspiel sehen darf. "Klar, wieso nicht?" lächelte er, aber ich wollte es ja im neuen Garten sehen, mit Nachbarn auch. "Oh nee, heute nicht!" sagte er und erklärte mir auch wieso. Auf dem Weg nach Hause kam ich am Bauern vorbei und überlegte, ob ich mal wieder in die Gülle gehen sollte. "Ach nö, heute nicht!" Dann setzte ich mich unter die Brücke, von der ich manchmal im Sommer durch den Fluss nach Hause schwimme oder gehe, je nachdem wie voll der Fluss ist. Das kann ich am neuen Haus auch nicht mehr machen, weil da viele große Schiffe fahren und so. Ich rauchte eine und schrieb mein Freunden, dass es nichts mit dem Fußball gucken wird. Während ich noch eine zweite Zigarette rauchte, lief ich ein paar Schritte im Fluss rum und dachte so: "Ach was soll es?" Das Wasser war nicht wirklich kalt und so schwamm ich wie so oft, mit Klamotten und Schulranzen auf, nach Hause. Mein Fahrrad war ja abgeschlossen und so konnte ich es auch. Als ich mit Unterwäsche, Jeanshose, Socken, Sneakern, T-Shirt und meiner neuen roten Adidas Regenjacke, die ich mir nach der Schule im Secondhand Laden kaufte, aus dem Wasser stieg, guckte mich meine Schwester Sophie (noch 12) erschrocken an. "Was denn?" fragte ich und ging zum Haus rüber. Sie guckte mir nur hinterher und sagte nichts. Im Haus war niemand und so konnte ich mich in aller Ruhe umziehen. "Momentchen mal, wo ist den meine Lüdde?" fragte ich mich und suchte sie überall. "Komisch!" sagte ich sehr leise und dann erschrak mich Sophie hinter mir. "Suchst du Wiebke?" "Maaah!" schrie ich kurz und drehte mich um. "Mensch!" sagte ich noch und sie so: "Ich bins doch nur!" Sie hatte meine Lüdde auf dem Arm und gab sie mir. Die Lüdde lachte und ich knuddelte sie. "Meine!" sagte ich leise und guckte Sophie dabei an. "Kann auch deine bleiben, will ich gar nicht haben!" "Bäh!" machte ich und verschwand in meinem Zimmer. Kaum saß ich auf dem Sofa, da klingelte mein Handy. "Jub!" sagte ich als ich ran ging, wie immer. "Wo bist du man, was los?" fragte mich Melody (14) am anderen Ende. "Bin zu Hause, wo sonst?" antwortete ich. Melo: "Und Dein Fahrrad? Steht hier nicht abgeschlossen!" Vanessa (15): "Bist geschwommen oder was?" Da musste ich voll laut lachen und sagte: "Jub!" Beide: "Wir kommen!" Melo: "Dein Rad bring wir mit!" Ich: "Jub!" Melo: "Kannst auch was anderes sagen?" Ich: "Jub!" Die beiden bekamen sich nicht mehr ein vor lachen und beendeten das Gespräch. Etwa eine halbe Stunde später kamen die beiden in mein Zimmer, völlig aus der Puste und sagten: "Was machst du?" Ich guckte die beiden an, guckte nach unten und sagte: "Ich sitze hier!" und grinste beide an. "Du bist doch verrückt man, kannst doch nicht durch 'n Fluss!" Ich: "Wieso? Geht ganz einfach!" "Typisch Du!" meinte Melo da so und setzte sich neben mich. "Ähm, warst aber nicht mit der Regenjacke drin, oder?" fragte sie mich leise und ich so: "Wie denn sonst?" "Nein!" kam da mit hoher Stimme von ihr. "Doch!" sagte ich mit tieferer Stimme und wackelte mit dem Kopf nach oben. Nanni bekam sich wieder nicht ein und nahm mir dann die Lüdde ab. Die Jacke hatte ich ja nach der Schule gekauft, aber beide haben sie schon gesehen und danach dann weg. Da ich sie nicht wieder gesehen hatte danach, bin ich einfach nach Hause. Irgendwann fragten beide mich, wo wir überhaupt das Spiel jetzt angucken und ich so: "Whirlpool?" Melo strahlte mich mit großen Augen und offenem Mund an und ich so: "Mit der neuen Regenjacke!" Melo bekam noch größere Augen und dann kam ein "Geil!" aus ihrem Mund. Nanni: "Soll ich meine auch anziehen?" Da machte Melo komische Geräusche und fragte, ob sie auch so eine geile wie ich hab. "Nö!" kam da nur. Melo: "Dann nicht!" Ich lachte kurz und sagte beiden, dass sie blöd sind. Beide: "Du nicht?" Ich: "Ihr seid bescheuert!" Wir machten dann unsere wenigen Hausaufgaben bzw. übten für die letzten Klausuren und gammelten dann auf dem Sofa rum. Meine Lüdde schrie kurz und ich fütterte sie an meiner Brust. "Ich geh eine rauchen!" sagte Nanni plötzlich und guckte sich um. Ich: "Du rauchst doch gar nicht!" Melo: "Ist eh nicht gut für die Lüdde! Und wo wir grad dabei sind, Laura!" Ich: "Ja bitte!" Sie schimpfte mit mir, das der rauch in die Muttermilch über geht und dass ich es lieber sein lassen sollte. "Sind jetzt eh alle nass, war ja mit schwimmen!" Melo: "Auch mit Ranzen auf?" Nanni und ich, wie aus einem Mund: "Natürlich!" und lachten kurz. Melo: "Menno, ich will das auch mal sehen!" Ich schielte kurz nach rechts und links und dann so: "Hast mich noch nie im Pool damit gesehen?" Melo: "Das ist ja was anderes!" Da konnte ich nur mein Mund spitzen und sagen: "Kommt im Sommer häufiger vor!" Melo: "Ruf mich an wenn du das wieder machst!" Ich: "Kann ich auch gleich!" Melo und Nanni: "Oh ja, mach!" "Mach ich!" sagte ich da nur und ging ins Bad. Mit meiner feuchten roten Adidas Regenjacke und den nassen Sneakern kam ich zurück und setzte mein roten McNeill auf. Melo: "Geil!" Nanni: "Hey, Tabbi gehört mir!" Ich grinste breit und fragte Nanni, ob sie mit rein kommt, weil sie ja auch ihren McNeill auf hatte. "Schon klar!" lächelte sie und setzte ihren Ranzen auf. Auf dem Weg zum Anleger fragte Melo uns, ob wir jetzt alles im Ranzen lassen was drin ist. Wir: "Jub!" Melo mag dieses Wort einfach nicht und guckte uns mit verzogener Schnute und hochgeschobenen Augenbrauen an. Melo ging auf den Anleger und Nanni und ich dran vorbei ins Wasser. "Hui!" sagte Nanni mit etwas hoher Stimme und ich so: "Wie, ist doch nicht kalt!" "Hm!" kam da nur von ihr und ging weiter rein. Kurz schwammen wir umher und Melo so: "Krass, ihr macht das ja wirklich!" "Hm, gib mal den Ball da her!" grinste ich und zeigte auf den Fußball am Gästehaus, das noch abgerissen werden soll. Sie holte ihn auch und schmiss ihn mir zu. "Fang!" sagte sie noch und ich tat es auch.  Nanni und ich spielten Fangball und Melo setzte sich im Schneidersitz auf den Boden und guckte uns zu. Als ich zu ihr hinsah, war sie völlig neben sich und guckte uns mit rausgestreckter Zunge an. "Willst mitspielen?" fragte ich sie. Keine Reaktion. "Huhu, noch da?" fragte Nanni sie. Sie fuhr richtig zusammen und stammelte: "Was, wie, wo, Scheiße, Hä?" und wurde dann knall rot im Gesicht. Nanni: "Willst unseren Schulranzen Konkurrenz machen?" Melo: "Deine Jacke!" und nickte wie blöd mit dem Kopf. Ich: "Och nö, nicht schon wieder Melo!" Melo: Darf ich dich vernaschen nachher, im Whirlpool, beim Fußball gucken?" Nanni runzelte die Stirn und sagte ihr nochmal, das ich ihr gehöre und sie nichts an mir zu suchen hat. Melo: "Wüsste nicht dass ihr zusammen seid!" Wir: "Sind wir aber!" Melo: "Knutscht Euch!" Das machten wir auch und das nicht zu wenig. Nach ein paar Minuten: "Scheiße sieht das geil aus!" Wir: "Was?" Melo: "Mit Ranzen auf im Wasser! Und deine geile Jacke!" Wir guckten uns schief an und lachten. "Höhle?" flüsterte Nanni mir zu und ich grinste. Wir schwammen zur Höhle und rein. Melo: "Hey, ihr seid gemein!" Nanni: "Nö, verknallt!" und knutschte mich dann wild ab. Oh Scheiße ist Nanni geil, die kann echt super küssen, vor allem mit Zahnspange drin, Hammer. "Mi mi mi!" stotterte ich und sie so: "Will jetzt aber nicht singen!" Ich: "Oh Schitt, mir ist kalt!" Nanni: "M-Mir auch!" Leicht zitternd krochen wir wieder durch die Öffnung zum Fluss und kletterten raus. "Hey, wohin?" fragte Melo uns, weil wir weg liefen. "Umziehen!" sagte ich mit zusammengekniffenen Zähnen und stolperte über den Gartenschlauch. "Pass doch auf!" schrie Nanni und fing mich direkt auf. "Sollst doch nicht immer mit Prothese rennen!" lächelte sie und ich so: "Mach ich doch immer!" Im Haus zogen wir uns schnell um und setzten uns mit frischer Kleidung aufs Sofa, wo Sophie saß. "Ich denk du willst meine Lüdde nicht?" fragte ich sie, weil sie Wiebke auf dem Schoß liegen hatte. "Bäh!" machte sie und ich so: "Schöner Waschlappen!" Sophie: "Arsch!" Ich: "Angenehm, Laura!" Nanni und Melo bekamen sich nicht wieder ein und Sophie drückte mir die Lüdde in Arm und verschwand. "Hab dich lieb!" rief ich ihr noch nach, aber da war sie schon unten. Melo: "Wen du alles liebst!" Ich: "Sie ist meine Schwester!" Nanni: "Nicht ganz!" Ich: "Ist doch egal, liebe sie trotzdem! Liebe ja auch Lukas!" Da grinsten mich beide an und dachten an den kleinen Tobias, weil der ja auch so heißt. Ich: "Ach den doch nicht, mein Bruder!" Lukas: "Was ist mit mir?" Ich: "Wo kommst du denn so schnell her?" Er: "Von oben?" Alle drei guckten wir hoch und er dann so: "Gucken wir nachher alle im Whirlpool das Spiel?" Melo: "Ähm, ja!" Er: "Gut, bis nachher denn!" Ich: "Ist er nicht süß?" Paar Sekunden später kam Lukas zurück und sagte: "Liebe dich auch Laura!" Da konnte ich ja nur breit grinsen und ihm ein Luftkuss rüber werfen. Er fing ihn auf und ging wieder. Die Mädels guckten mich an und machten komische Geräusche mit ihren Lippen. "Hm!" kam von mir und setzte mich. Bis zum Fußball war dann nichts mehr gewesen, also weiter im nächsten Erlebnis.

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