Erste eigene Wohnung gestrichen

(03.06.2023)
Heute morgen saßen wir alle in der Küche beim Frühstück und guckten traurig aus der Wäsche als Mama Claudia rein kam. Sie machte sich ein Kaffee und setzte sich hin. "Mensch, nun zieht doch nicht so Gesichter hier!" Ich: "Sehr witzig!" Claudia: "Ihr wolltet doch Eure Wohnung streichen, oder nicht?" Jan: "Claudia!" Sie: "Was denn?" Er: "Nachdem was passiert ist sollen wir jetzt zur Normalität über gehen?!?" Sie: "Mensch, ich lebe noch, haut ab jetzt!"

Mit gemischten Gefühlen gingen wir in unsere Zimmer und Jan dann so: "Wenn sie es so will!" "Soll ich Nanni anrufen?" fragte ich. Fand er gut, also machte ich es auch. Sie war gleich neugierig und wollte alles wissen. "Komm rüber!" sagte ich nur und ein paar Minuten später stand sie in der Tür. Wir erzählten ihr alles kurz und dann fuhren wir mit unseren E-Rollern zum neuen Haus rüber. Mein Schatzi Jan (16) fuhr noch weiter und Vanessa (15) und ich (Laura, 14), mischten die Farbe an und fingen schon mal an zu streichen. Weil die Farbe etwas spritzte, zogen wir unsere Friesennerze wieder an und bemalten uns etwas.

Als Jan rein kam und uns eine Kiste Getränke hinstellte, fand ich seine gelbe Regenjacke so ziemlich sauber und musste es abändern. Er währte sich gleich und lachte und dann malte Nanni mich hinten an. Als ich ihn dann küssen wollte, rutschte er aus, kippte den Farbeimer um und legte sich hin. Ich war ihm wohl zu heftig gewesen und plumps, da saß er mit seiner Lederhose in der Farbe und lachte. "Oh Schitt!" sagte ich darauf und guckte dann meine Lederhose an, die auch etwas abbekommen hatte. Nanni: "Geht doch schnell baden damit!" So machten wir es auch und setzten uns mit Schuhe, Lederhose, T-Shirts und Regenjacken in die volle Badewanne. Das Wasser war jetzt nicht gerade warm, aber es ging.

Leider bekamen wir die Farbe nicht so wirklich aus den Hosen und so machten wir einfach weiter. Gerade fertig geworden, da klingelte es an der Tür und unsere Pizza kam. Der Bote guckte uns an und sagte nur, dass er schon Angst hatte das niemand öffnet, weil das Haus ja noch nicht fertig ist. Das Haus besteht ja aus mehreren Teilen und die Einliegerwohnung, wo Jan und ich einziehen können, ist schon fertig. Hatte Mama ja gesagt das ich es mir überlege, wenn ein Durchbruch gemacht wird. Da er jetzt nun da ist und die Wohnung fast so groß ist wie mein jetziges Zimmer, sagte ich zu. Jan muss seine Wohnung zwar noch kündigen und so erst im September mit einziehen, aber ich kann auch erstmal alleine einziehen.

Als wir die Pizza aufgegessen hatten und ich meine Lüdde gefüttert hatte, stand Nanni in der Tür zum Schlafzimmer und fragte: "Sagt mal, machen wir das Schlafzimmer heute auch noch?" Jan: "Gemach, gemach!" Was heißen sollte: "Mach mal langsam!" Ich: "Wo sollen wir sonst schlafen?" und guckte die Matratzen an der Wand an. "Oh, eine kleine für Wiebke!" strahlte ich und legte sie gleich auf den Boden und meine Süße drauf. Sie brabbelte irgendwas und zeigte immer an die Wände. "Ist ja gut mein Spatz, Papa macht ja schon!" grinste Jan und holte den Farbeimer. Während er mit Nanni das Zimmer strich, beschäftigte ich mich mit der Lüdden. Als die beiden dann zu meiner Seite kamen, wo die Matratzen noch an der Wand standen, brachte ich die Matratzen und meine Lüdde raus.

Als ich dann zurück ins Zimmer kam, war Nanni gerade am fegen. Der Besen sah aus wie der von Bibi Blocksberg und ich sagte: "Hui, da ist ja meine Hexenschwester!" Scherzhaft zu ihr. Sie lachte kurz und steckte sich den Besen dann zwischen die Beine. Jan sah es auch und meinte dann so, dass sie uns mal ein Hex-spruch abliefern soll. Aber egal was sie auch für ein Spruch abließ und Hex Hex sagte, es half nichts, wir mussten selber ran.

Nach getaner Arbeit setzten wir uns ins Wohnzimmer an den Tisch und unterhielten uns. Da kam es auf einmal über Jan herein und er sprang auf. "Was nu?" fragte ich. Da nahm er den Farbeimer und kippte ihn über Nanni aus. Sie schrie drauf los und ich lachte. Kurz darauf hatte auch ich Farbe auf der Jacke und dann er. Ruckzuck sahen wir drei aus, als ob wir in der Farbe gebadet hätten. Nach kurzer Zeit wischten wir so gut es ging die Farbe vom Boden auf, weil keine Folie ausgelegt. Auch die Lüdde bekam Farbe ab und wir eilten auf meinen Wunsch hin, in den Keller zum Pool. "Sollen wir das wirklich machen?" fragte Nanni und Jan so: Ach klar, können ja das Wasser danach wechseln!" und sprang ins Wasser. Das Wasser färbte sich gleich und dann ging auch ich mit der Lüdden in der Tragetasche in Pool. Das Wasser war warm genug für die Lüdde und so stellte ich sie ins Wasser und setzte mich hin. Sie plantschte gleich rum und dann sprang auch Nanni ins Wasser.

Die beiden tauchten immer wieder und versuchten so ihre Klamotten sauber zu kriegen, was aber nicht wirklich klappte. Im flachen Wasser unterhielten wir uns kurz und dann brüllte Wiebke wie verrückt. Jan fragte sie gleich was sie hat und nahm sie auf den Arm. Kurz darauf grinste er voll breit und sagte, dass ihre Windel voll fett ist. Stirnrunzelnd guckte ich ihn an und fühlte. "Ach du Scheiße!" lachte ich, weil sich die Windel kräftig mit Wasser vollsaugte und die Lüdde sich so nicht mehr richtig bewegen konnte. Nach kurzer Überlegung zog ich ihr nur die Windel aus und den Strampler wieder an, da wir keine frische Windel unten hatten.

Danach setzten wir drei (Jan, Nanni und ich) uns ins flache Wasser und reinigten unsere Hosen und Schuhe. Die Regenjacken waren schon irgendwie von alleine wieder sauber geworden. Da die Schuhe und Hosen aber nicht wirklich sauber werden wollten, holten wir das Shampoo und Duschgel aus dem Bad im Keller und fingen an uns einzuseifen. Wir nahmen immer mehr vom Duschgel und irgendwie kam dadurch immer mehr Schaum ins Wasser. Die Lüdde saß noch im nassen Strampler in der Tragetasche und klatschte. Mit Bürsten machten wir unsere Hosen, Jacken und Schuhe weiter sauber und der Schaum wurde immer mehr. Nanni bekam schon richtig Angst und versank immer mehr im Schaum. "Hilfe, wo kommt der ganze Schaum her?" rief sie zwischendurch und wir lachten und wirbelten das Wasser auf. So kam immer mehr Schaum rein und schon bald war der Pool voll damit und schwappte über.

Kurz gingen wir drei raus und begutachteten unsere Kleidung, weil wir im Schaum ja nichts mehr sehen konnten. Alles war wieder sauber und wir hüpften wieder ins Wasser zum schwimmen. Mit Mund zu und vorher tief Luft holen, ging es ganz gut, das schwimmen. Eine kleine Pause im flachen Wasser und dann ging es für uns unter die Dusche, wo wir uns den Schaum aus den Klamotten spülten. Mit den tropfnassen Klamotten ging es dann zur Sitzecke, wo Papa uns Nudelsalat und hart gekochte Eier hingestellt hatte. Er hatte uns auch den Pool beheizt, weil er wusste das wir nach dem streichen in Pool gehen würden.

Nach dem Essen guckte Nanni nach dem Buggy von der Lüdden, weil wir den nach der letzten Party dort vergessen hatten und noch spazieren gehen wollten. In Mamas Schlafzimmer (soll jedenfalls mal eins werden), hatten wir alle alles mögliche von der letzten Party reingestellt und dort fand sie ihn dann auch und wir konnten wieder rauf.

Als wir im Flur waren, sahen wir schon das alles aus dem Wohnzimmer raus war. "Hä, wer war denn hier?" fragten wir uns und dann sah ich auch noch eine Wäscheleine im Schlafzimmer stehen. Wollte gerade nach Papa rufen, da schloss jemand die Tür auf und kam rein. Mit großen Augen sah ich, wie ein Polizist auf uns zukam und ein zweiter folgte ihm. Mit Zunge raus und großen Augen sah ich ihn an und er so: "Moin, räumt mal schnell den Flur leer!" Nanni und Jan guckten erschrocken um die Ecke und dann sah ich die Polizistin hinter ihm und grinste voll. "Ist Papa auch irgendwo?" fragte ich sie, weil sie eine Freundin von Papa ist. Da machte es auch bei Jan klick und er lachte kurz.

Sie meinte dann auch, dass wir den Flur leer räumen sollen, weil Papa gleich mit Ware kommt. Der Polizist schlug dann vor, das wir das schnell zusammen machen sollten und schwupp, da war der Flur schon leer. Kurz unterhielten wir uns noch und dann kam Papa mit Auslegeware rein und ein Mann folgte ihm mit Fliesen-Stücken. Zu siebt war der Boden schnell verlegt und dann verschwanden die beiden Polizisten und wir befestigten die Fliesen in der Küche an der Sitzecke und über Herd und Spüle bzw. da hin wo mal sowas hin soll.

Papa verschwand dann auch und wir zogen uns schnell um, damit wir mit der Lüdden spazieren gehen konnten. Wir wollten eigentlich nur ein kleinen Spaziergang machen, aber irgendwie wurde doch ein ziemlich langer daraus. Als wir wieder in der Wohnung ankamen, staunten wir nicht schlecht. In der Küche stand die Spüle plus Herd, der sogar schon angeschlossen war und ein paar andere Möbel und im Schlafzimmer lagen die Matratzen auf dem Boden, ein Tisch und der eine Schrank vom Flur. Sogar Decken lagen dort. Auf dem Schrank stand auch ein Fernseher und auf dem Tisch stand frischer Salat. Na, und was machte Jan uns in der Küche? Genau, Spiegeleier. Es fehlte zwar Ketchup oder Majo, aber die waren auch so ganz lecker. Mein Schatzi kann es halt eben.

Während wir am Essen waren, kam Papa mit ein paar anderen zurück und machte das Bad fertig. Sie strichen es und klebten Fliesen an die Wand und verlegten den Boden. Naja, so schnell ging es mit dem Bad natürlich nicht, aber wir guckten ja auch noch das Pokal Spiel an. Wir drückten kräftig für Frankfurt die Daumen, aber leider gewann Leipzig das Spiel. Da der Tag sehr lang für alle war, pennten Nanni und Jan schnell ein und ich lag noch wach. Unsere Lüdde ließ uns in Ruhe und ich überlegte was ich machen kann, weil ich noch nicht wirklich müde war.

Nach ein paar Minuten stand ich auf und ging leise in die Küche. "Hm!" sagte ich, weil ich mein Laptop da liegen sah. Den schaltete ich ein und schrieb schon mal dies Erlebnis mit auf. Zuhause am nächsten Tag hab ich dann mit Vanessa dies Erlebnis mit Playmobil nachgestellt. Sie hatte von Papa die Umrisse der Wohnung bekommen und sie, wie auch schon den Keller, nachgebaut. Irgendwie will sie unbedingt Tischlerin werden oder auch was anderes, jedenfalls baut sie gerne alles nach.

 

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