Beim Angeln

(18.06.2023)
Nach dem Stress mit Jan (16) am Wochenende, wollte ich (Laura, 14) einfach nur alleine sein. Nach dem Mittagessen ging ich in mein Zimmer, aber da kam ständig jemand rein und fragte nach Hörspielen. Irgendwann brüllte ich: "Mann, ihr wisst doch wo die sind, guckt doch selber nach!" Lukas (13): "Ist ja gut!" Als dann auch noch Mama rein kam und eins haben wollte, rastete ich voll aus, packte meine weinende Wiebke in die Tragetasche, zog meine Schuhe an und ging raus. Kurz darauf holte ich noch meine Angel aus mein Zimmer und sagte dass ich Angeln gehe.

Mit Wiebke im Kinderwagen eilte ich auch los und spazierte zur Sandgrube, wo man Angeln kann. Erst stritt ich mich noch mit jemanden dort, der am Angeln war und etwas später saß ich auf einem Klappstuhl ohne Lehne am Ufer und schmiss meine Angel ins Wasser. Da kullerten mir ein wenig die Tränen runter wegen Jan, mit dem ich ja Ärger am Freitag noch hatte und schaukelte meine Lüdde, die brav am pennen war. Es war alles schön ruhig und ich hatte sogar Fische an der Angel, was den anderen irgendwie störte. "Tja, mich mögen die Halt!" sagte ich mit Schulterzucken und packte einen nach dem anderen in den Eimer.

Dann dauerte es sehr lange bis wieder einer anbiss, aber bevor es dazu kam, spielten ein paar Kinder (6-10 Jahre alt oder so) in der Nähe und machten Krach. Die anderen meckerten schon und dann kamen die Jungs mir immer näher und schmissen mir den Eimer um. Ich meckerte laut los und wollte die Fische wieder einsammeln, die aber davon hüpften und schwammen. "Na toll, was soll denn das hier? Holt die wieder raus, aber flott!" schnauzte ich die Jungs an. Die guckten mich mit ganz großen Augen an und liefen wirklich ins Wasser. "Ja los, wird es bald!" meckerte ich weiter und guckte sie ebenfalls mit großen Augen an. Ein paar andere Jungs standen weiter weg und lachten immer. Die Jungs im See, bekleidet mit Sneaker oder Turnschuhe, kurzer Hose und T-Shirt, versuchten Fische zu fangen, was natürlich nicht gelang. "Man haut ab hier!" schrie ich etwas später und sie verschwanden. "Die hat sie doch nicht alle!" und: "Die bekommt noch Ärger!" sagten sie beim gehen.

Ein Junge, so ungefähr um die 18 oder so, der auch am Angeln war, kam zu mir her und quatschte mich voll. Er meinte, dass ich es richtig gemacht hab und mir keine Sorgen machen soll, dass ich Ärger oder so bekomme. Er kennt die Jungs und wird sie zur Rede stellen. Mir war es eigentlich egal was mit denen ist und wollte nur meine Ruhe. Er guckte dann auch in den Kinderwagen und fragte, ob es meine Schwester ist, weil sie mir so ähnlich sieht. "Oh Danke, ist meine!" grinste ich leise und er so: "Wie deine?" "Kann ich meine Ruhe haben, brauch neue Fische!" knurrte ich ihn leise an und er verschwand Wortlos, aber nicht ohne sich des öfteren zu mir umzudrehen. Okay, er sah schon süß aus, aber nichts für mich.

Nach über einer Stunde biss endlich wieder ein Fisch an und ich freute mich. Nur fünf Minuten später biss ein zweiter Fisch an und ich holte ihn ein. Mit den beiden Fischen eilte ich wieder nach Hause und kam genau zur richtigen Zeit. Papa war gekommen und alle waren im Garten am Grillen. "Oh Cool!" strahlte ich, umarmte mein Papa und fragte, ob er mir die Fische grillen kann. "Klar gib her, mein Magen freut sich!" sagte er. Mit offenem Mund sah ich ihn an und er dann so: "Na ach quatsch, sind deine Mäuschen!" und zeigte zum Grill. "Oh!" sagte ich da, weil es lagen schon Fische drauf. Noch während ich da so komisch guckte, kam Sophie an meine Seite: "Sind meine, Finger wech!" knurrte sie und ich so: "Hab selber welche, Bäh!" "Zankt Euch nicht immer!" sagte Mama und legte Paprikahälften drauf. "Oh lecker, ich auch!" grinste ich und Sophie so: "Sind meine!" "Du hast deine Zwiebeln!" grinste Mama. Also noch breiter konnte Sophie da nicht grinsen und ich lachte.

Etwas später konnte ich endlich auch meine Fische auf den Grill legen und legte auch ein paar Champignons und Paprikahälften mit drauf. "Machst du gut, dann kann ich ja Pause machen!" grinste Papa und klopfte mir auf die Schulter. "Hey, wisch deine Finger woanders ab!" grinste ich, weil er es da machte. Mit einem breiten grinsen setzte er sich auf ein Liegestuhl und ich grillte weiter meine Fische und aß sie kurz darauf auch auf, mit Paprika und Pilzen. Wiebke war noch immer am pennen, obwohl es sehr laut bei uns zu ging. Erst eine Stunde später wurde sie wach und brüllte. Da sie auch mal wieder sauber gemacht werden musste, ging ich mit ihr ins Bad und wickelte sie.

 

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