Beim Zelten vom Gewitter überrascht

(20.06.2023)
Meine Lüdde Wiebke (knapp 12 Wochen) lag zwischen mir (Laura, 14) und Sophie (13) im Zelt und wir hörten uns noch ein paar Hörspiele an. Ich wartete noch auf meine Lüdde, weil sie meistens kurz vor zweiundzwanzig Uhr noch Hunger bekommt. Sie schlief eigentlich tief und fest und strampelte immer, was Sophie total süß fand und sie immer beobachtete. Dann plötzlich wurde sie wach, kurz vor zweiundzwanzig Uhr, guckte uns an und schrie los. "Da kann man echt die Uhr nach stellen!" grinste ich. "Oooh, hast du schlecht geträumt?" fragte ich sie und nahm sie auf den Schoß. Und genau wie ich es gedacht hatte, sie nuckelte schon in der Luft und brüllte weiter. "Ach Süße!" grinste ich und übergab sie an Sophie. Schnell machte ich mich oben frei und nahm sie zurück. Kaum war sie bei mir, da fing sie wieder an in der Luft zu nuckeln und Sophie lachte sich halb kaputt. "Hey, lach meine Süße nicht aus!" grinste ich und legte Wiebke an meine Schulter. Den Weg zur Brust kennt sie schon und so war sie auch bald schon wieder ruhig. Sophie guckte genau zu und machte mit. Mit Zunge raus saß sie die ganze Zeit neben mir und grinste.

Irgendwann war sie gesättigt und grinste mich an. "Satt?" fragte ich und sie so: "Plürp!" Wir lachten uns kaputt und dann wischte ich mir meine Hose sauber, auf der sie gekotzt hatte. "Hast du gut gemacht mein Mäuschen, nicht!" grinste ich noch und legte sie wieder hin, worauf sie auch gleich wieder einpennte und schlief. "Boah, geht das immer so schnell?" fragte Sophie mich und dann unterhielten wir uns noch kurz darüber und pennten dann auch ein, obwohl es irgendwie schwülwarm gewesen ist und es draußen leicht regnete. Die hatten zwar Gewitter angesagt, aber manchmal geht er auch einfach nur an uns vorbei, wie beim letzten mal. Diesmal dachten wir auch so und blieben im Zelt. Wir waren beide gerade eingepennt, da klopfte der Regen heftig auf unser Zelt und wir guckten uns beide erschrocken an. "Alter!" brummte sie und ich so: "Alte!" Da machte sie komische Geräusche mit Zunge und Mund und drehte sich um. In der ferne hörten wir das Gewitter, aber wir blieben liegen. Es blitzte ein paar mal und dann war nur Regen. "Der verzieht sich grad wieder!" seufzte sie und grinste mich im Handylicht an. "Na dann, bis morgen!" grinste ich zurück und drehte mich um. Der Regen wurde immer stärker und auch die Blitze wurden es. "Oh weia!" sagte ich noch und dann krachte es sehr Heftig. Wir erschreckten uns und kamen mit einem "Boah!" von der Matratze hoch. Da fing auch Wiebke an zu weinen und ich nahm sie zu mir. "Wird das noch mehr?" fragte Sophie mich. Ich: "Keine Ahnung, guck raus!" Sie: "Bist bekloppt?"

Dann klingelte mein Handy und Mama war dran. "Kommt mal schnell rein ihr drei!" sagte sie und ich so: "Sind unterwegs!" Wir zogen unsere Beinprothesen schnell provisorisch an, zogen unsere Regenjacke drüber und die Gummistiefel an und dann ging es raus. "Hilfe, Sintflut!" sagte mir Sophie sehr ängstlich und machte das Zelt wieder zu. Ich: "Hey, wir müssen rüber!" Sie: "Neee, guck doch mal raus!" Das machte ich auch und sah nur Regen und Hagel, aber sonst nichts, kein Haus, kein Licht, keine Bäume, kein gar nichts sahen wir, voll heftig. Es wollte einfach nicht aufhören zu regnen und Gewittern. "Scheiße man, so komm wir da nicht hin!" lachte ich halb und schlug vor in die Hütte zu gehen. "Sehr gut, aber Sachen mitnehmen!" knurrte sie und packte ihr Kissen in ihren Schulrucksack. Ich band mir die Lüdde auf den Rücken, schnappte mir die Decke und öffnete das Zelt. Ich: "Scheiße!" und sagte: "Nach links müssen wir!" Sie: "Weiß ich auch!" Ich: "Dann geh!" Sie: "Nee, geh du doch zuerst!" Ich: "Ja los komm!" und stolperte durch den Garten zur Hütte.

Es waren nur ein paar Sekunden die wir beide im Regen waren, aber wir waren durch bis auf die Haut, so heftig war der Regen. Kaum waren wir drin, da Hagelte es wie verrückt und wir so: "Paah!" In der Hütte guckte Sophie mich im Taschenlampenlicht an und sagte: "Mein Schnuffelkissen!" Ich: "Ist aber lieb von dir!" Sie: "Ach du doch nicht, im Zelt!" sagte sie traurig und guckte in die Richtung. Ich: "Ja, ich hol es dir!" und grinste voll breit. Das Gewitter ging da schon fast eine halbe Stunde und so langsam bekam ich auch Angst. Kurz wartete ich bis der Hagel aufhörte und lief los. Sie hatte mir noch irgendwas hinterher gerufen, aber ich hörte nichts, wegen dem Regen und starken Wind und so. Das Zelt wackelte heftig und ich krabbelte wieder rein, Blitz und Donner folgten auf ein schlag und ich beeilte mich und fing an zu zittern. Schnell schnappte ich mir ihr Schnuffelkissen, den Wecker, Schokolade und andere Süßigkeiten, die Colas, Tabletten und ein paar andere Dinge, packte sie in mein Rucksack und eilte wieder zur Hütte. "Aaah, komm schnell rein!" zitterte Sophie, weil sie Angst um mich hatte und drückte mich dann ganz fest. "Bin doch jetzt da und bleibe!" lachte ich etwas und stellte den Rucksack ab. "Ja!" kam von ihr und guckte mich mit weinenden Augen an, wie auch Wiebke es tat, die ich gleich in Arm nahm. Dann setzten wir uns auf den Boden, deckten uns zu und warteten bis es draußen weniger wird.

Als es dann auch weniger wurde, klingelte ich Mama an und sagte ihr, dass wir rüberkommen. "Wird ja auch Zeit!" schimpfte sie und legte auf. Hatte zwar noch was gesagt, aber nun ja. Wir schnappten unsere Sachen und liefen schnell zum Haus rüber, nachdem das Gewitter fast eine dreiviertel Stunde schon war und noch immer war. Mama stand im Wintergarten und hielt die Tür fest. "Kommt rein, schnell!" sagte sie und wir huschten rein. "Bah ist das Heftig!" knurrten wir beide und Mama schimpfte nur, das wir hätten sofort reingemusst und so. Sophie fing halb an zu heulen und ich klärte Mama erstmal auf, dass es ja nicht so schnell ging. Wiebke wollte ihr das selbe sagen, aber es kam nur Gebrülle raus, grins. Am Ende strich Mama mir über den Kopf und sagte mir, dass ich es gut gemacht hab und uns in der Hütte in Sicherheit gebracht hab. "Wer weiß was da noch alles hätte passieren können!" meinte sie noch und schickte uns ins Zimmer. Sophie wollte dann unbedingt bei mir mit pennen, weil sie noch Angst hatte vorm Gewitter, das noch immer zu hören war.

In meinem Zimmer war es ganz schön warm, gegenüber dem Zelt und ich öffnete die Balkontür. Sophie: "Bist du Irre, mach zu!" Ich: "Menno, hier muss Luft rein!" Sie: "Mach auf Kipp!" Das machte ich auch und sie legte sich mit den nassen Sachen aufs Bett. "Ja egal!" grinste ich und legte die Lüdde ins Schaukelbett. "Nimm sie doch mit zu uns!" schlug sie vor und ich so: "Aber erdrück sie nicht, wenn es draußen wieder knallt!" "Nee, bestimmt nicht!" sagte sie und setzte sich kurz wieder hin, um ihre Beinprothese abzumachen, was ich da auch gerade machte. Das Schaukelbett steht ja direkt neben mein Bett und so holte ich Wiebke da wieder raus und legte sie zwischen mir und Sophie auf die Matratze bzw. das Kissen was Sophie da hingelegt hatte. Ich: "So, und jetzt gute Nacht!" und knipste das Licht aus. Kaum umgedreht, da fing Wiebke an zu weinen und ich so: "Du auch Süße, jetzt wird geschlafen!" Keine Ahnung was Sophie da machte, aber kurz darauf war die Lüdde ruhig und wir konnten pennen.

In dem ganzen Getue in der Nacht hatten wir völlig vergessen den Wecker zu stellen und Mama kam rein. "Moin ihr drei!" strahlte sie und: "Alles wieder in Butter da draußen, Euer Zelt steht noch!" Voll mit kleinen Augen guckten wir sie an und fragten, ob wir nicht zuhause bleiben können. "Nichts da, ihr geht zur Schule!" "Ja!" knurrten wir und krochen aus dem Bett. Unsere Bettdecken lagen beide auf dem Boden und die Kopfkissen hingen auch halb unten. Wiebke bekam von dem ganzen nichts mit und pennte Seelenruhig weiter und strampelte. "Die hat es gut!" sagte ich noch und zog meine Beinprothese an, um damit eine leicht warme Dusche zu nehmen, was auch Sophie schnell machte. Frisch gewaschen standen wir beide eine halbe Stunde später in der Küche und Lukas grinste uns frech an. "Ist was?" fragte ich ihn und er so: "Habt ihr das Zelt jetzt oben stehen?" "Bäh!" machten wir beide und setzten uns an den Tisch, wo kurz darauf auch die Zwillinge und Tim saßen.

 

Zurück zur Hauptseite